ASCHAFFENBURG 17

ASCHAFFENBURG
DIENSTAG, 3. FEBRUAR 2015
NACHRICHTEN
BUMM
Scheibe eingeschlagen:
Polizei sucht Zeugen
Am Montag . . .
ASCHAFFENBURG. Die Außenscheibe der Eingangstür eines
Unternehmens in der Aschaffenburger Wermbachstraße ist
zwischen Freitag, 19.30 Uhr,
und Sonntag, 6.40 Uhr, zerstört
worden. Wie die Polizei meldet,
hat offenbar jemand dagegen
geschlagen. Den Sachschaden
beziffert die Polizei mit rund
500 Euro. wdr
b
...um 12.46 Uhr schien das
angeblich längst angebrochene Zeitalter, in dem die Menschen vor allem elektronisch
miteinander verkehren, doch
recht weit entfernt: Die Warteschlange in der Aschaffenburger Hauptpost war 20
Menschen lang.
Hinweise an die Polizei
Tel. 0 60 21 / 857 22 30
SPD will
Steuererhöhung
mittragen
Gegen geparktes Auto:
5000 Euro Schaden
ASCHAFFENBURG. Laut Polizei
ist am Sonntag gegen 5.45 Uhr
ein 20-Jähriger mit seinem
Mercedes in der Aschaffenburger Herrenwaldstraße gegen das Heck eines geparkten
BMW gefahren. Die Ursache
für den Unfall war offenbar
Unachtsamkeit. Der Sachschaden liegt bei rund 5000
Euro. wdr
Fußgänger
tritt gegen Auto
ASCHAFFENBURG. Ein Fußgänger hat am Samstagabend gegen 18.40 Uhr in der Aschaffenburger Pfaffengasse gegen
einen vorbeifahrenden BMW
getreten. Wie die Polizei meldet, war nach Angaben des 59jährigen Fahrers ein etwa 40
Jahre alter, 1,70 Meter großer
Mann aus einer Gruppe hinter
seinem Auto hergelaufen und
trat offenbar ohne Grund zu.
Wenig später bemerkte der
Autofahrer, dass der Angriff zu
einem Schaden am Wagen geführt hatte. wdr
b
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Hinweise an die Polizei
Tel. 0 60 21 / 8 57 22 30
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heute auf der Seite 27.
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Haushalt: Sparen ja,
Neuverschuldung nein
Die Fahnen zeigen, wie verschieden die Gruppen und Menschen sind, die am Montagabend gemeinsam demonstrieren: Mehr als 500 Teilnehmer sind bei der Kundgebung
»Aschaffenburg ist bunt« auf dem Stiftsplatz dabei.
Fotos: Stefan Gregor
Gemeinschaft als Lösung
Kundgebung: Bei »Aschaffenburg ist bunt« demonstrieren mehr als 500 Menschen für Toleranz und gegen Terror
(Ikuz), in dem Aschaffenburger
Kurden ihre Kultur pflegen, und
der katholische Betriebsseelsorger
Ludwig Stauner, lenkte Yirik den
Blick auf politische Wurzeln solcher Verbrechen. Das Kapital, die
Gier nach Rohstoffen, destabilisierten ganze Weltregionen, Kriege und Terror seien die Folgen.
Ähnlich Salih Acik: Rassismus,
Ausbeutung und Unterdrückung
dürften nirgendwo auf der Welt
toleriert werden, ebenso wenig
Waffenhandel an Tyrannen.
Von unserer Redakteurin
GABRIELE FLECKENSTEIN
ASCHAFFENBURG. Das Motto hätte
trefflicher nicht gewählt werden
können. Dass Aschaffenburg bunt
ist, bewiesen die Politiker, die sich
am Montagabend auf der Stiftstreppe hinter dem Banner mit
dieser Botschaft versammelt hatten. Das bewiesen die gut 500
Menschen auf dem Platz, ob sie
nun die Pace-Fahne schwenkten
oder das Transparent der Vogelschützer. Ihre Botschaft: »Für Toleranz, gegen Fremdenfeindlichkeit.«
Die Gemeinsamkeit der Demokraten angesichts der islamistischen Terroranschläge von Paris
und der islamfeindlichen PegidaBewegung betonen: Dafür standen
an diesem kalten Februarabend
Schulter an Schulter die CSUBürgermeisterin neben der SPDLandtagsabgeordneten, der Grünen-Stadtrat neben seinem Kollegen von der KI.
»Sicheres Asyl für Flüchtlinge«
Der Aufruf zur Kundgebung
»Aschaffenburg ist bunt« hatte die
Morde von Paris als »Angriff auf
die humanistischen Werte« verurteilt. Ziel der Terroristen sei es,
Hass und Ängste gegenüber anderen Glaubensrichtungen zu
verstärken. »Diese Verbrecher
schaden dem Islam mehr als alle
Karikaturen«, rief KI-Stadtrat
Andreas Schubring über den Platz.
Eine Folge solcher Taten, so
Schubring, sei der Krieg der USA
gegen den Terror, der »noch mehr
Terror« bringe. Die Lösung sei
Gemeinschaft, ein sicheres Asyl
für Flüchtlinge etwa, die sich vor
Terror, Krieg und Not in die
Fremde gerettet hätten.
Als Beweis für »unser demokratisches, starkes und friedliches
Frage nach Gerechtigkeit
Gemeinsam gegen Rassismus: Zu den Initiatoren der Demo gehören unter anderem
die Kommunale Initiative, Halkevi, die Aleviten und das evangelische Jugendzentrum.
Hintergrund: Kundgebung »Aschaffenburg ist bunt«
Die Initiative zur Kundgebung
»Aschaffenburg ist bunt« am Montagabend auf dem Stiftsplatz ist von
KI-Stadtrat Andreas Schubring und
von Ibrahim Yirik vom Vorstand des
Volkshauses Halkevi ausgegangen.
Sie haben laut Schubring alle Parteien
in Aschaffenburg, die ihnen bekannten
politischen Gruppen sowie die Kirchengemeinden angeschrieben. 19 Parteien, Gewerkschaften, Vereine und
kirchliche Gruppen unterstützten den
Aufruf zur Kundgebung, etliche mehr
waren bei der Demonstration vertreten.
Aschaffenburg« wertete Oberbürgermeister Klaus Herzog (SPD)
die große Zahl der Kundgebungsteilnehmer. Angehörige aller Religionen lebten hier friedlich zusammen: »Politisch-religiöser Fanatismus hat wie Rassismus in
unserer Stadt keinen Platz.«
Hier die Unterstützer: Halkevi Volkshaus, Kommunale Initiative (KI), die
Grünen, SPD Stadtmitte, der Deutsche
Gewerkschaftsbund, das Internationale
Kulturzentrum (Ikuz), die Aleviten
Aschaffenburg und Miltenberg, die
KAB-Betriebsseelsorge, ÖDP, Jusos,
Junge Liberale, die Linke, das Evangelische Jugendzentrum, die Jugendinitiative Rainbows, die Gruppe NoABgida,
das Nord-Süd-Forum, der Sportverein
Genclerbirligi, der Türkisch-islamische
Kultur-Verein Ditib sowie die Aschaffenburger Freidenker. (gaf)
»Die Morde von Paris sind durch
nichts zu rechtfertigen«, sagte Ibrahim Yirik vom Volkshaus Halkevi. »Der barbarische islamistische Terror gehört nicht zur zivilen, modernen Welt.«
Wie später Salih Acik vom Internationalen
Kulturzentrum
Zurückhaltender, aber ähnlich
deutlich formulierte es Betriebsseelsorger Stauner, als er »die
Frage nach den gerechten Verhältnissen« stellte. Sie dränge sich
auf angesichts »extremer Ereignisse« wie der Terroranschläge
von Paris. Stauner hatte zuvor
»solidarische Grüße« des katholischen
Stadtdekans
Wolfgang
Kempf überbracht, der wegen eines anderen Termins der Kundgebung fern bleiben musste.
Auch die Gewerkschaften waren vertreten, Percy Scheidler
machte sich in ihrem Namen für
»Respekt, Toleranz und Integration« stark und warf Pegida vor,
Angst zu schüren und dem Ansehen Deutschlands zu schaden.
Lasten gerecht verteilen
Das betreffe Berufsschule, Kronberg-Gymnasium, Schad-Museum, Rathaus und Bahnparallele.
Dazu kämen dringliche Zukunftsinvestitionen: die Sanierung der
Kanäle, weitere Schulsanierungen
oder die Klinikfusion.
Das lasse sich nur schultern,
wenn die Lasten gerecht verteilt
würden und alle einen Beitrag
leisten, bekennt sich die SPD zur
Anpassung von Grund- und GeAnzeige
Noch mehr Farbe
Noch
mehr
Farbe
brachte
schließlich der Stadtjugendring auf
den Stiftsplatz. Die temperamentvolle Gruppe um Oliver Kohl,
die 29 Jugendverbände repräsentierte, buchstabierte fantasievoll
das Wörtchen »BUNT«. Das
reichte von »Begeisterung« (für
mehr Toleranz) über »universell«
und »Neugierde« bis zu »Teilhabe«. Und mündete in der vielstimmigen Ermunterung: »Lasst
uns gemeinsam ein bisschen verschieden sein«.
Leiterin: Gabriele Fleckenstein (gaf)
Stellvertreter: Jens Raab (JhR)
Ltd. Redakteur: Peter Freudenberger
(pf), Erster Autor Alzenau & Kahlgrund: Michael Müller (mcm)
Nina-Anna Beckmann (nab), Alexander Bruchlos (ab), Stefan Fuchs
(fu), Thomas Jungewelter (tju),
Daniela Leibfried (dl), Eva Maria Lüft
(el), Moni Münch (mm), Jürgen
Overhoff (joff), Josef Pömmerl (joe),
Ansa Riedel (ari), Siegfried Schikora
(sisc), Matthias Schwind (msd),
Joachim Sell (jos), Caroline Wadenka
(caw).
ASCHAFFENBURG. Die SPD-Stadtratsfraktion will eine Erhöhung
der Grund- und GewerbesteuerHebesätze in Aschaffenburg mittragen. Eine Neuverschuldung
lehnt sie aber ab. »Wir werden
unseren Kindern weder einen
Schuldenberg noch marode Einrichtungen übergeben«, schreibt
der Vorsitzende Wolfgang Giegerich in einer Pressemitteilung.
Das Problem seien die hohen
Investitionen von fast 29 Millionen
Euro. Das Geld fließe aber in Projekte, die der Stadtrat mit breiter
Mehrheit beschlossen habe, weil
sie dem Erhalt der Gebäude und
Infrastruktur ebenso dienten wie
kommenden Generationen.
werbesteuer an die Inflationsrate
und den Landesdurchschnitt. Das
diene auch dem Ziel, den Stadthaushalt nicht nur 2015, sondern
mittelfristig zu sichern.
Zudem fordert die Fraktion
Einsparungen bei den Verwaltungsausgaben. Unter anderem
müsse die Stadt den Freistaat in
die Pflicht nehmen für Ausgaben,
die sie für ihn trage. Die SPD kritisiert indirekt CSU und FDP, deren Stadträte Einsparungen forderten – gleichzeitig aber zusätzliche Ausgaben für Projekte »im
eigenen Stadtteil«.
Stadtwerke und Sparkasse
Frieden in der Welt und in der eigenen
Stadt: Ziel der Aschaffenburger Demo.
Gelebte Vielfalt: Amina Kaddour (rechts im Bild) von der Ibn Sina Jugend erklärt auf
den Stufen der Stiftskirche ihren Islam.
Viele junge Gesichter: Auch der Stadtjugendring steht hinter der Demo.
Mit einer erhöhten Rücklagenentnahme und einem Beitrag der
»finanzstarken städtischen Beteiligungen« von den Stadtwerken bis
zur Sparkasse seien zusätzliche
Schulden verzichtbar. 15 Jahre sei
Aschaffenburg
ohne
Neuverschuldung ausgekommen. Die SPD
wolle diese solide Haushaltspolitik
fortsetzen.
pf