Süddeutsche Zeitung (27.06.2016)

„Höre ich da elitäre Töne?“ – Der neue Streit ums G8
Schule und
Hochschule
NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT
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Franziskus fordert in Armenien
mehr Einsatz für Minderheiten
Eriwan – Zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs in Armenien hat Papst Franziskus zu mehr Einsatz für verfolgte Minderheiten aufgerufen. In einer gemeinsamen Erklärung ermunterten der Papst
und das Oberhaupt der armenisch-apostolischen Kirche, Katholikos Karekin II., die
Gläubigen, „ihre Herzen und ihre Hände
den Opfern von Krieg und Terrorismus,
den Flüchtlingen und ihren Familien zu öffnen“. Flucht und Gewalt gegen Minderheiten waren ein zentrales Thema der Reise
des Papstes in das Land im Südkaukasus.
Rechtfertigung von Gewalt mit religiösen
Motiven wiesen Franziskus und Karekin II. ab. Respekt vor religiösen Unterschieden sei Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher
Ethnien und Glaubensgemeinschaften.
Von der internationalen Gemeinschaft verlangten die beiden Kirchenführer größere
Anstrengungen zum Schutz von Rechtsstaatlichkeit und religiösen und ethnischen Minderheiten sowie im Kampf gegen Menschenhandel. anh
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Von der Leyen will
in die Türkei reisen
Junge Briten demonstrieren am Wochenende gegen den Brexit und dessen Anführer Boris Johnson. Dafür haben sie sich den Amtssitz des britischen Premiers in 10
Downing Street in London ausgesucht. Dort würde Johnson gerne bald einziehen.
FOTO: FACUNDO ARRIZABALAGA/DPA
Aufstand gegen den Brexit
Viele junge Briten und insbesondere die Schotten wollen jetzt für Europa kämpfen. Die EU ringt um
eine gemeinsame Haltung gegenüber London, die Tories suchen den Nachfolger von David Cameron
von stefan braun, daniel
brössler und sebastian schoepp
Brüssel/Berlin – Die Entscheidung einer
knappen Mehrheit der britischen Wähler,
die Europäische Union zu verlassen, hat
die ganze politische Zerrissenheit Großbritanniens offenbart. Ökonomen formulieren düstere Prognosen über die wirtschaftliche Zukunft, das Lager der Unterlegenen
– zumeist junge und großstädtische Bürger – will sich mit der Niederlage nicht abfinden. Mehrere Millionen Menschen unterzeichneten eine Online-Petition, die ein
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DIE F LGEN
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DER BREXIT
HEUTE
Meinung
Der Brexit ist Vorbote dessen,
was die USA bei der Wahl
im Herbst erwartet
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Panorama
Graffiti-Sprayer Ibo Omari
verwandelt rechte Schmierereien
in fröhliche Bilder
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Feuilleton
Die Kooperation der Bayerischen
Staatsgemäldesammlung mit den
Nachkommen von Göring
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Wirtschaft
S.Oliver-Chef Fichtel über die Krise
der Modeindustrie und den
Druck von Online-Händlern
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72. JAHRGANG / 26. WOCHE / NR. 146 / 2,60 EURO
Papst gedenkt
Genozid-Opfern
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(SZ) Die Menschheit steht immer wieder
vor Fragen, die sie interessant findet, auf
die sie aber keine Antworten weiß. Wie
man zum Beispiel einen Vulkanausbruch
stoppen kann, ist ein unlösbares Rätsel.
Und das wird so bleiben. Seit Elspe im Sauerland weiß man zumindest: Selbst sintflutartige Regenfälle schaffen das nicht,
der Vulkanausbruch als Höhepunkt der Inszenierung von Karl Mays „Im Tal des Todes“ fand statt. So gut lief es im niedersächsischen Bad Segeberg nicht. Dort musste
die Premiere von „Der Schatz im Silbersee“ abgebrochen werden. Im glücklichen
wie im unglücklichen Fall waren sich Organisatoren und die deutsche Presse-Agentur (dpa) einig, wer da seine Finger im Spiel
gehabt hatte, natürlich nicht zum ersten
Mal: „Schuld ist der Wettergott.“ Schuld
braucht eben immer einen Adressaten.
Damit lebt der Mensch, seit es ihn und
das Wetter gibt. Der Mensch bleibt dem
Wetter ausgeliefert. Und weil es eben keinen Herrn Kaiserwetter von der HamburgMannheimer gibt, dem man mal ordentlich die Meinung geigen kann, gibt es den
Wettergott. Das klingt erst mal metaphysisch eher unseriös, weil Götter vorrangig
für das Unsichtbare, das Jenseits und so
weiter zuständig sind, und jeder weiß, dass
Wolken nun mal aus Wasserdampf bestehen. Aber es gibt bei dpa ja auch die „Wetterfront“, ein ziemlich großes Wort, wenn
man bedenkt, dass eigentlich nur die Rekruten „Kaltfront“ und „Warmfront“ aufeinander zumarschieren.
Ach, interessiert das eigentlich irgendjemanden außer den Deutschen Wetterdienst, der in aller Stille vor sich hinbeobachtet? Ja, das sollte jeden Wetterfühligen
aufhorchen lassen, denn mit dem Wettergott ist es nämlich heute nicht mehr so einfach. Da gab es den Heiligen Petrus, der
vom christlichen Volksglauben ohne Wenn
und Aber in den Stand des Wettergottes gesetzt wurde. Als Hüter des Himmelstors, also der Pforte zum Paradies, war er auch für
die Himmelsschleuse und die dort hervortretenden Regenströme zuständig. Ein klarer Fall von Ämterhäufung und der entsprechenden Überforderung, die sich in komplexen Witterungslagen schnell einstellt.
Aber die Petrus-Regelung genügt den Anforderungen eines modernen Einwanderungslandes nicht mehr. Fast jede Kultur
hat ihren Wettergott (vom abgesetzten germanischen Thor mal abgesehen), den die
Menschen mit nach Europa bringen. Hadad zum Beispiel, dem im syrischen Aleppo sogar ein Heiligtum errichtet war, hatte
sich auch auf das Thema Blitze festgelegt.
Und immer wieder tauchen Windspezialisten auf wie der Azteken-Gott Quetzalcoatl.
In Ostanatolien herrschte Teišeba über
Wind und Regen, bei den Etruskern hatte
der Chef Tinia auch das Wetter mit übernommen. Das schreit nach einem runden
Tisch für Wettergötter. Aber Vorsicht, bis
man sich da einigt, ist der nächste Sommer
schon ins Wasser gefallen.
MÜNCHEN, MONTAG, 27. JUNI 2016
zweites Referendum verlangt. Bereits ab
100 000 Stimmen muss das Parlament zumindest erwägen, diese Frage zu diskutieren. Der Labour-Abgeordnete David Lammy schlug vor, das Votum des Volkes im
Parlament zu kippen. Es sei nicht bindend.
Der härteste Widerstand kam von den
überwiegend europafreundlichen Schotten. Deren Regierungschefin Nicola Sturgeon kündigte an, sich dem Brexit zu widersetzen. Sie möchte die Schotten erneut
über ihre Loslösung von Großbritannien
abstimmen lassen. Außerdem will sie das
schottische Parlament auffordern, ein Veto gegen den Brexit einzulegen. Die lautstärksten Befürworter des Brexit, Ukip-
Chef Nigel Farage und der Londoner ExBürgermeister Boris Johnson verhielten
sich über das Wochenende dagegen ruhig.
Johnson gilt als Favorit für die Nachfolge
von Premier David Cameron, der wegen
des Brexit-Votums zum Tory-Parteitag im
Oktober hin zurücktreten will.
Camerons Ankündigung stieß in Brüssel auf zum Teil heftige Reaktionen. EUParlamentspräsident Martin Schulz (SPD)
rief Cameron auf, beim EU-Gipfel am
Dienstag die Austrittserklärung abzugeben. „Ein Zögern, nur um der Parteitaktik
der britischen Konservativen entgegenzukommen, schadet allen“, sagte Schulz der
Bild am Sonntag. „Deshalb erwarten wir,
dass die britische Regierung jetzt liefert.“
Die EU versuchte sich am Wochenende zu
sammeln und sowohl eine gemeinsame Linie gegenüber Großbritannien zu entwickeln als auch ein Bild der Handlungsfähigkeit für die Bürger in den verbleibenden
27 Staaten zu entwerfen. In Brüssel kamen
am Sonntag die europapolitischen Chefberater aus allen Hauptstädten mit Ausnahme Londons zusammen. Auf dem am
Dienstag beginnenden EU-Gipfel wird von
Premierminister Cameron ein Bekenntnis
zu einem schnellen Beginn der Austrittsverhandlungen erwartet.
Stärke will die EU nun vor allem in der Sicherheitspolitik zeigen. Die Außenbeauftragte Federica Mogherini möchte beim
Gipfel eine neue „Globale Strategie“ der
EU präsentieren. „Der Sinn, ja die Existenz
unserer Union wird infrage gestellt“, heißt
es im Vorwort des 32-seitigen Papiers, das
der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Entworfen wird darin die Vision einer EU, die sich
auch als Verteidigungsbündnis versteht.
Eine eher wirtschaftliche Neuorientierung verlangte SPD-Chef Sigmar Gabriel:
„Wir müssen aus dem Binnenmarkt auch
einen Markt machen, in dem alle Menschen etwas davon haben.“ Der Vizekanzler wies auf die hohe Jugendarbeitslosig-
keit etwa in Griechenland und Spanien
hin, die verheerend sei. „Da geht die Idee
Europas kaputt.“
Eher zurückhaltend, was einen baldigen Vollzug des Brexit angeht, äußerten
sich Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) und Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU). Merkel sagte: „Es soll nicht
ewig dauern. Aber ich würde mich auch
nicht wegen einer kurzen Zeit verkämpfen.“ Im Kanzleramt wächst offenbar die
Sorge vor Überreaktionen gegenüber London. In Regierungskreisen heißt es, Merkel
halte die lauten Rufe zahlreicher EU-Spitzenpolitiker nach einem schnellen Beginn
des Austrittsverfahrens für problematisch. Großbritannien müsse ein enger
Partner der Union bleiben und kämpfe seit
dem Referendum mit den Gräben, die die
Entscheidung aufgerissen habe. Darauf
müsse man bei allem Ärger Rücksicht nehmen. Es sei kontraproduktiv, nun die ganz
schnelle Scheidung zu fordern.
Die Kanzlerin wird am Montag mit
Frankreichs Präsident François Hollande,
Italiens Regierungschef Matteo Renzi und
EU-Ratspräsident Donald Tusk zusam-
Der Brexit
Tür zu: Die Anführer des Brexit meiden
die Öffentlichkeit – oder stimmen das Volk
auf schwierige Zeiten ein
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Scheiden tut weh: Eine Seelenerkundung
am Wochenende in der europäischen
Hauptstadt
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Alle gegen alle: Niemand ist in Sicht, der
das Land einen könnte. Leitartikel von
Christian Zaschke.
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Wutfreie Zone: Warum es im englischen
Pop zur Lage der Nation keine bösen Songs
gibt.
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mentreffen. Dann muss sich zeigen, ob die
wichtigsten Partner das ähnlich sehen. Der
französische Außenminister Jean-Marc Ayrault hatte London am Wochenende wie
sein deutscher Kollege Frank-Walter Steinmeier aufgefordert, den Antrag auf Austritt rasch zu stellen, um eine Hängepartie
zu verhindern. Der britische Ex-Verteidigungsminister Liam Fox brachte den 1. Januar 2019 als Austritts-Datum ins Gespräch. Fox ist führendes Mitglied im Brexit-Lager. Handelsminister Sajid Javid sagte, es gebe gegenwärtig keine Notwendigkeit zu entscheiden, wann das Land den EUAustrittsartikel 50 aktiviere.
In London hat die Debatte über die Nachfolge Camerons begonnen. Als ein aussichtsreicher Kandidat gilt Boris Johnson,
der nun auch die Unterstützung von Justizminister Michael Gove erhielt. Gove hatte
als möglicher Konkurrent Johnsons gegolten. Dessen parteiinterne Gegner sammeln sich unter der Losung „ABB“ – „Anyone But Boris“ (Jeder außer Boris). In der
oppositionellen Labour-Partei ist ein offener Machtkampf entbrannt. Parteichef Jeremy Corbyn entließ in der Nacht zum
Sonntag seinen Schatten-Außenminister,
den Parteirechten Hilary Benn, nachdem
dieser Corbyns Führung kritisiert hatte.
Benn forderte andere Parteimitglieder auf
zurückzutreten, falls Corbyn nicht die Konsequenz aus der Brexit-Entscheidung ziehe und seinen Posten räume. Corbyn wird
vorgeworfen, eine eher lustlose Pro-EUKampagne geführt zu haben.
Derweil merken viele Briten erst, was
der Brexit für sie bedeutet. Ratingagenturen erwarten ein geringeres Wirtschaftswachstum, sinkende Konsumausgaben
und weniger Investitionen, vor allem in
strukturschwachen Landesteilen. In Cornwall hatte eine Mehrheit gegen die EU gestimmt. Jetzt fragt die lokale Verwaltung
schon nach, ob London die Millionensubventionen aus Brüssel ersetzen werde.
Medien
Patrick Soon-Shiong will mit
der Los Angeles Times den
Journalismus verändern
TV-/ Radioprogramm
Forum & Leserbriefe
München · Bayern
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11026
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Der Sabbat war still wie stets, und er war
stickig und schwül. Mehr als 30 Grad im
Schatten, da kann man von wenig anderem träumen als vom Strand und einem
Sprung ins Meer. Doch das Meer, das nirgends wirklich weit entfernt ist in Israel,
blieb auch an diesem Wochenende wieder
für viele unerreichbar. Denn wer kein Auto besitzt, der sitzt zu Hause fest am einzig freien Tag der Woche. Wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Sabbatruhe
fahren von Freitagabend bis Samstagabend keine Züge und keine öffentlichen
Busse. Nun aber bahnt sich gerade eine
Sabbat-Revolution an, und eins ist klar:
Es wird ein heißer Kampf.
Fünf israelische Kommunen haben
den allfälligen Protesten der Ultra-Orthodoxen zum Trotz nun angekündigt, dass
sie einen Bus-Service am jüdischen Ruhetag einführen wollen. Herzlija nördlich
von Tel Aviv ist vorgeprescht, es folgten
Beer Scheba, Arad, Kfar Saba und die Ge-
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Auf in den Kampf, zum Strand
Israelische Städte planen Unerhörtes: Busverkehr am Sabbat
meinden der Emek-Hefer-Region nahe
Netanja. Erklärtes Ziel ist es, Bürger, die
sich kein Taxi leisten können, an die Strände oder zu den wenigen geöffneten Unterhaltungszentren zu bringen, die säkular
sind. Genutzt wird dabei ein Schlupfloch
im Gesetz, indem die Busse kostenlos fahren. Denn natürlich sind auch Geldgeschäfte verboten am heiligen Sabbat. Aus
Rücksicht auf die Religiösen sollen zudem die Busrouten weit genug entfernt
von deren Vierteln verlaufen.
Bislang war das Verbot des öffentlichen Nahverkehrs am Sabbat nur an einigen wenigen Orten aufgeweicht worden –
vor allem dort, wo viele israelische Araber
leben, zum Beispiel in Haifa. In Jerusalem
gibt es seit vorigem Jahr eine Privatinitia-
tive namens Schabus, die für vorab eingeschriebene Mitglieder eine Buslinie bereithält. Im weltoffenen Tel Aviv hat sich
durch eine Gesetzeslücke ein privates Minibus-System etabliert. Doch nun wollen
einige Gemeinden selbst aktiv werden,
und schon am nächsten Wochenende soll
es mancherorts losgehen. Reichlich Rückenwind gibt es aus der Bevölkerung, die
sich bei einer repräsentativen Umfrage
der liberalen jüdischen Organisation Hiddush zu 72 Prozent für einen öffentlichen
Verkehr am Sabbat ausgesprochen hat.
Die religiösen Parteien aber, die gerade
wieder zu den Stützen der Regierung von
Premier Benjamin Netanjahu zählen, machen bereits mobil gegen die neue Mobilität. Sie beharren auf jenem Status quo zur
Sabbat-Ruhe, den Staatsgründer David
Ben Gurion 1947 um des lieben Friedens
willen mit den strenggläubigen Rabbinern vereinbart hatte. Die Busse könnten,
so befürchten sie, den Weg bahnen für
noch weitergehende Zugeständnisse an
den Zeitgeist. Deshalb wollen sie nun im
Parlament alle gesetzlichen Schlupflöcher schließen, die den Nahverkehr am
Sabbat möglich machen könnten.
Da bahnt sich eine neue Schlacht im alten Kulturkampf an. Aber vielleicht gibt
es ja doch noch einen Ausweg: Parallel
zum Kampf um die Busse wird auch an einem Gesetz gearbeitet, das zusätzlich
zum Sabbat wenigstens einmal im Monat noch einen freien Sonntag schafft.
Das ist konsensfähig: von den Gewerkschaften bis zu den Ultra-Orthodoxen.
Schließlich dürfte die Sabbatruhe leichter ungestört bleiben, wenn am Tag darauf jeder mit dem Bus zum Strand fahren
kann.
peter münch
Berlin – Bundesverteidigungsministerin
Ursula von der Leyen (CDU) will die Bundeswehrsoldaten auf dem Nato-Stützpunkt
im türkischen Incirlik besuchen. Das kündigte sie am Sonntag an. Nach der Armenien-Resolution des Bundestages hatte die
Türkei dem Verteidigungsstaatssekretär
Ralf Brauksiepe (CDU) einen Besuch untersagt. „Ich habe so etwas noch nie erlebt“,
kritisierte von der Leyen. sz
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Merkel und Seehofer
demonstrieren Einigkeit
Berlin – Nach ihrem erbitterten Streit
über die Flüchtlingspolitik bemühen sich
CDU-Chefin Angela Merkel und CSU-Chef
Horst Seehofer um Einigkeit. Seehofer unterstrich gemeinsame Werte: „Am Ende
soll ein Angebot für das bürgerliche Lager
stehen“, sagte er nach einer Fraktionsklausur in Potsdam. Allerdings legte sich der
CSU-Chef nicht auf Merkel als Kanzlerkandidatin fest. sz
Seiten 4 und 6
Historiker Jóhannesson
neuer Präsident Islands
Reykjavík – Der parteilose Historiker
Guðni Jóhannesson hat die Präsidentenwahl in Island gewonnen. Nach der Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen
lag der 48-Jährige am Sonntag mit 39,1 Prozent der Stimmen uneinholbar vor der Unternehmerin Halla Tómasdóttir mit
27,9 Prozent. Island war zuletzt von den
Enthüllungen der Panama Papers erschüttert worden. sz
Seiten 4 und 6
Frankreich
im Viertelfinale
Lyon – Gastgeber Frankreich steht im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft. Mittelfeldspieler Antoine Griezmann erzielte am Sonntag in Lyon beide Tore zum 2:1 gegen Irland. Die Iren waren zunächst in der zweiten Spielminute durch einen Foulelfmeter in Führung gegangen.
Frankreich trifft nun auf den Sieger der Begegnung England – Island.
Sport
DAS WETTER
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NACHTS
Mal scheint die Sonne, mal überwiegen die
Wolken. Zunächst nur südlich der Donau
und in Ostbayern, im Tagesverlauf dann
auch im Norden, Westen und Südwesten eine hohe Schauerneigung. Temperaturen
19 bis 24 Grad.
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Gewinnzahlen vom Wochenende
Lotto (25.06.): 2, 6, 10, 11, 34, 44
Superzahl: 3
Toto: 0, 1, 2, 1, -, -, -, -, 2, -, 1, 1, 1
Auswahlwette: lag noch nicht vor
Zusatzspiel: lag noch nicht vor
Spiel 77: 6 0 9 8 9 8 4
Super 6: 3 8 5 1 4 0
(Ohne Gewähr)
Weitere Gewinnzahlen:
Wirtschaft, Seite 20
Die SZ gibt es als App für Tablet
und Smartphone: sz.de/plus