Makro Research Volkswirtschaft Aktuell

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Volkswirtschaft Aktuell
Freitag, 1. Juli 2016
USA: ISM-Index setzt Erholung fort – trotz Brexit
‡ Der nationale Einkaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe ist im Juni von 51,3 auf 53,2 Punkte überraschend
deutlich angestiegen. Der Indikator signalisiert nach Angaben des Institute for Supply Management für diesen Monat ein gesamtwirtschaftliches Wachstum von gut 3,0 % (mom, ann.). Der Brexit dürfte, obwohl er in den Befragungszeitraum fiel, keine
spürbare Belastung gewesen sein.
‡ Für das zweite Quartal deutet der ISM-Index ein gesamtwirtschaftliches Wachstum im Bereich von gut 2,5 % (qoq, ann.) an.
Dies deckt sich nahezu mit unserer aktuellen Wachstumsprognose.
1.
Die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe hat sich im Juni im Vergleich zum Vormonat überraschend deutlich verbessert.
Der nationale Einkaufsmanagerindex ISM stieg von 51,3 auf 53,2 Punkte (Bloomberg-Umfrage: 51,3 Punkte, DekaBank:
51,5 Punkte) und damit auf den höchsten Stand seit Februar 2015. Nach Angaben des Institute for Supply Management (ISM)
korrespondiert der Juni-Wert mit einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum von gut 3,0 % (mom, annualisiert). Der ISM-Index
wird zwar über den gesamten Monatszeitraum erhoben. Gleichwohl geben üblicherweise die Unternehmen erst zum Monatsende hin ihre Antworten ab. Insoweit könnte der Brexit zumindest theoretisch eine Belastung gewesen sein. Anhand der Pressemitteilung des ISM wird aber deutlich, dass der Brexit für die Unternehmen keine Rolle gespielt haben dürfte. Tatsächlich hatte der Brexit auch auf unsere zu vorsichtige ISM-Prognose keinen Einfluss. Vielmehr deuteten die üblichen regionalen Stimmungsindikatoren keine stärkere Entwicklung des ISM-Index an. Bislang erachten wir die Auswirkungen des Brexits für die USWirtschaft als vernachlässigbar. Der Hauptübertragungskanal wären etwaige Verwerfungen in den internationalen Finanzströmen. Diese Verwerfungen liegen eine Woche nach dem Brexit kaum vor bzw. wirken in unterschiedlichen Richtungen.
2.
Alle fünf eingehenden Teilkomponenten haben sich gegenüber dem Vormonat verbessert. Auch die Verbesserungen lagen relativ dicht beieinander. Am stärksten verbesserte sich die Lagerkomponente (+3,5 Punkte), am geringsten die
Beschäftigungskomponente (+1,2 Punkte).
3.
Gemessen am ISM-Index dürfte die gesamtwirtschaftliche Dynamik im zweiten Quartal an Schwung gewon-
nen haben. Verwendet man die mithilfe des ISM-Index ermittelte, approximierte Wachstumseinschätzung vom Institute für
Supply Management, dann müsste die gesamtwirtschaftliche Dynamik im zweiten Quartal 2016 im Bereich von gut 2,5 %
(qoq, ann.) gelegen haben. Dies ist geringfügig niedriger als unsere aktuelle Wachstumseinschätzung für das Bruttoinlandsprodukt.
Nationaler Einkaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe
61,3
approximatives BIP-Wachstum
(mom, ann.)
6
58,3
5
55,3
4
52,3
3
Indexpunkte
49,2
2
50-Punktemarke
46,2
Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15 Jan 16
Quellen: Institute for Supply Management, DekaBank
1
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Freitag, 1. Juli 2016
Wachstum gemäß ISM-Index im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt*
5
aktueller Prognosestand
4
3
2
1
0
-1
1Q
13
2Q
13
3Q
13
4Q
13
1Q
14
2Q
14
3Q
14
4Q
14
1Q
15
2Q
15
Nationaler Einkaufsmanagerindex ISM (verarb. Gew.)
3Q
15
4Q
15
1Q
16
2Q
16
Bruttoinlandsprodukt
*approximierte und tatsächliche Quartalsveränderungsraten, ann.
Quellen: Institute for Supply Management, Bureau of Economic Analysis; Prognose: DekaBank
Autor:
Rudolf Besch
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