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Der Hobbit ? Everything happens for a reason Kapitel 9
von Guren
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Möglich gemacht durch www.testedich.de
Einleitung
Einst war ich normales Mädchen gewesen, dass ein mehr oder weniger normales Leben führte in
einem kleinen Dorf, bis ich von einem Hexer mitgenommen wurde. Es war der schlimmste Tag in
meinem Leben und hat alles komplett verändert. Früher dachte man, dass der weibliche Körper die
Mutation nicht überleben würde, doch ich bin der lebende Beweis dafür, dass dies nicht der Wahrheit
entspricht. Mein Leben in Mittelerde in mitten einer Horde Zwergen.Schnell merke ich jedoch, dass
ich gewisse Gefühle für einen gewissen Zwerg habe... oder sind es doch gleich zwei? Ausserdem wird
es ein gutes und ein schlechtes Ende geben! OC x?
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Kapitel 1
Illusionen im Düsterwald
Thorin unser Anführer will bereits den ersten Schritt in den Düsterwald wagen, als ich ihn am Arm
warnend zurück halte: ?Wartet! Aiden oder ich sollten voran gehen.?
Immerhin könnte es schliesslich sein, da wir Hexer weniger empfindlich auf die verwunschene Luft
im Düsterwald reagieren oder falls urplötzlich ein Monster vor uns auftaucht.
?Gut dann gehe ich als Letzter.? Stimmt Aiden meinem Vorschlag zu.
Nachdem auch Thorin einverstanden ist, gehe ich voran.
Kahle Bäume deren Äste bereits verrotten oder verdorren sind, birgt dieser dunkle Wald.
Bilbo hatte Recht, der Wald sieht ziemlich krank aus? er scheint uralt und voller Zorn zu sein, was für
Monster uns hier wohl erwarten?
Verwelktes, trockenes Laub knirscht unter unseren Füssen, tiefe Schluchten gehen wir entlang, steile
und gefährliche Wege durchlaufen wir.
Hochkonzentriert folge ich dem schmalen Weg und achte darauf ihn nicht aus den Augen zu
verlieren.
Ich habe echt keine Lust für immer in diesem elenden Wald fest zu stecken.
Bis jetzt spüre ich noch keine Sinnestäuschungen, auch die Zwerge haben noch keine Anzeichen.
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?Luft! Ich krieg keine Luft! In meinen Kopf schwimmt alles!? ist das erste verzauberte Anzeichen
eines Zwerges.
Endlich können wir die Steinbrücke, von der Gandalf gesprochen hat, sehen.
Bofur rennt ungeachtet an mir vorbei, auf die Brücke zu und bleibt abrupt stehen.
Unser einziger Weg über den verzauberten Bach, ist zerstört und verfallen.
Entmutigend atme ich aus und schaue auf das verzauberte Wasser, welches eine ungewöhnliche Farbe
hat.
Verwelkte Blütenblätter sammeln sich auf dem stillen Wasser und häufen sich immer mehr.
?Wir könnten versuchen rüber zu schwimmen!? schlägt Bofur ohne nachzudenken vor.
Ich rolle mit meinen Augen, genauso wie unser Anführer: ?Habt ihr nicht gehört was Gandalf gesagt
hat? Ein dunkler Zauber liegt auf diesem Wald, das Wasser dieses Bachs ist verwunschen.?
Thorin erstaunt mich tatsächlich immer wieder, er scheint noch bei völlig klarem Verstand zu sein,
oder er hält zumindest diesen Eindruck aufrecht.
?Ich hab gar keinen Wunsch.? Quasselt Bofur benebelt weiter und starrt verträumt auf das Wasser des
Baches.
Wir müssen einen anderen Weg hinüber finden und trotzdem dürfen wir nicht vom Weg abkommen.
Angestrengt denke ich nach was wir machen könnten.
?Wir hätten nie in diesen verdammten Wald gehen sollen! Das war von Anfang an kein guter Plan.?
Flucht Aiden herum und gibt einem kahlen Baum einen kräftigen Tritt.
Ich versuche nicht auf das Fluchen meines Partners zu hören, sondern versuche eine Strategie zu
finden, wie wir den Bach sicher überqueren können.
?Aaah! Hilfe!? erklingt plötzlich die flehende Stimme eines Kindes mitten aus dem Wald.
Alle schnellen sofort mit ihren Köpfen hoch und sehen sich verwirrt und wachsam um.
?Der Wald ist doch unbewohnt. Nur wir sind hier. Das muss eine Täuschung sein.? Schlussfolgere ich
nervös.
Der braunhaarige Hexer tritt gereizt neben mich: ?Und warum hören wir es dann alle??
Das stimmt wiederum, die Sinnestäuschungen die wir bisher hatten, haben sich immer nur auf
einzelne Personen ausgewirkt.
Zudem kommt noch dass wir noch nicht lange hier in diesem verzauberten Wald herumirren, weshalb
wir noch bei möglichst klaren Sinnen sind.
?Wir tun, was du willst?? sage ich verärgert und warte auf Aidens Reaktion, auch wenn das
hundertprozentig eine Täuschung scheint.
?Lass uns nachsehen. Sicherheitshalber.? Antwortet er mir schlussendlich mit fester Stimme.
Ich seufze genervt auf: ?Visalyar hat recht, weisst du? Du stocherst wirklich in fast jedem Wespennest
rum. Na schön. Gehen wir. Ihr wartet hier, wir sind gleich zurück.?
Ohne auf Thorins Erlaubnis zu warten rennen wir zielstrebig los.
Ich weiss, dass wir hierfür eigentlich überhaupt keine Zeit haben, doch ich bin Aiden dankbar, dass er
mich unterstützt, weshalb ich ihm auch entgegen kommen muss.
Dann kommen wir tatsächlich vor einem kleinen aufgeschreckten Jungen zum Stehen, welcher sich in
der Nähe von einem kleinen Sumpf aufhält.
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Noch immer schreit er wild herum, obwohl wir ihm doch helfen wollen.
Aiden versucht ihn zu beruhigen, aber plötzlich löst sich der Kleine in Luft auf: ?Gut, du hast recht
gehabt.?
Verärgert und ertappt verschränkt der junge Hexer seine Arme vor seiner muskulösen Brust.
?So, so. Was sagt man dazu.? Sage ich besserwisserisch und bin froh, dass mich meine Sinne nicht
getäuscht haben, doch jetzt müssen wir uns um die beiden, kleineren Monster kümmern, welche die
Täuschung verursacht haben.
Diese Monster hier gehören zu den magischen Kreaturen, welche wegen diesem dunklen Zauber, der
über diesen Wald herrscht, entstanden sind.
Ich habe diese Kreaturen auch schon in andern Wäldern oder in Gebirgen gesehen.
Sie locken ihre Opfer in magische Fallen und ernähren sich von den Kadavern.
Die beiden Kreaturen mit den leuchtenden Augen und Mündern greifen uns mit ihren langgliedrigen
Klauen an.
Immer wieder lösen sie sich blitzschnell in Luft auf und greifen uns anschliessend aus dem Hinterhalt
an.
Doch Aiden und ich sind zusammen ein gut eingespieltes Team, so bezwingen wir die beiden Monster
auch nach kurzer Zeit bereits.
?Eine Illusion? wer hätte das Gedacht.? Ziehe ich belustigt meinen Partner auf und verstaue
triumphierend mein Schwert.
Das war doch für jeden glasklar, dass dies nur eine Täuschung sein konnte? aber unser Aiden musste
ja unbedingt nachschauen gehen, denn wer weiss vielleicht ist hier doch tatsächlich mitten in dem
dunklen und gefährlichen Düsterwald ein kleines hilfloses Kind verloren gegangen.
?Das wirst du mir noch öfter vorhalten oder?? fragt der Hexer niedergeschlagen und genervt.
Aber ich lasse mir den Spass ihn etwas zu necken doch nicht so einfach entgehen: ?Klar, soll doch
jeder wissen, dass unser lieber Aiden wie ein kleines Kind veräppelt wurde. Wir könnten Fanloén
bitten eine Ballade darüber zu schreiben. Was meinst du dazu??
Fanloén ist ein Barde, welcher schon ziemlich lange mit mir und Aiden befreundet ist, welchen wir
aber beide schon eine gefüllte Ewigkeit nicht mehr gesehen haben.
Ich kichere lebhaft in mich hinein und zwinkere meinem Partner zu, während er die ganze Zeit über
rum murrt.
Den jungen Hexer so zu sehen ist einfach zu komisch und einer der sehr seltenen Momente, welcher
man möglichst lange festhalten muss.
?Wenn ein Menschenleben in Gefahr ist, ist Vorsicht besser als Nachsicht.? Belehrt mich der
braunhaarige, damit er selbst nicht so dumm dasteht.
?Klar. Der edle Aiden kümmert sich immer um die Notleidenden. Er ist mehr Heiliger als Hexer??,
wieder lache ich auf ?Ich glaube der Zauber des Waldes hat bereits dein Wesen verändert. So bist du
doch normalerweise überhaupt nicht.?
Der Aiden den ich kenne, ist überhaupt nicht hilfsbereit gegenüber Fremden und eher auf seinen
eigenen Vorteil bedacht, er ist unhöflich, hat eine scharfe Zunge und ausserdem kann er sehr
skrupellos sein, aber natürlich hat er auch seine guten Seiten.
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?Das musst du mir nicht zweimal sagen. Ich wollte sowieso nicht herkommen.? Provoziere ich ihn
weiter in zynischem Tonfall und setze ein verschmitztes Lächeln auf.
Jetzt scheint er endgültig seine Geduld zu verlieren und wird etwas lauter: ?Riannon? es reicht!?
Ohne Probleme erreichen wir die Zwerge wieder, die meisten blicken uns erfreut an, doch so nicht
Thorin.
Etwas Seltsames liegt in seinen Augen, ist es wegen des Zaubers?
Ich kann es nicht deuten, aber es muss etwas dunkles sein.
?War nur eine Täuschung.? Enthüllt Aiden unserem Anführer, jedoch schenkt Eichenschild ihm keine
Aufmerksamkeit sondern hat mich immer noch fest im Blick.
Er verfolgt jeder meiner Schritte, jeder meiner Bewegungen, einfach alles was ich tue, genauso wie
ein Adler seine Beute fixiert hat, kurz bevor er sie angreift.
Ehe ich mich versehe, packt er mich plötzlich und drückt mich grob gegen einen alten Baum und hält
mir seine scharfe Klinge an den Hals.
Sein Schwert schimmert durch das schwach herabfallende Sonnenlicht unter meinem Kinn.
Ich spüre die messerscharfe Klinge an meinem Hals und könnte schwören dass dies einen Abdruck
hinterlässt, wenn es nicht sogar anfängt zu bluten.
Seinen Körper hält Thorin dicht an meinen gepresst, so dass ich ihm nicht entweichen kann, starr
blicken mich seine Augen an, mit einer völligen Leere.
Mein Atem ist beschleunigt und mein Blick fassungslos, was ist nur in ihn gefahren?
Ergebend halte ich langsam meine Arme und Hände in die Höhe, meinen Puls versuche ich zu
verlangsamen, dennoch lasse ich Eichenschild nicht aus den Augen.
?Es war meine Entscheidung, nicht ihre!? beteuert Aiden meine Unschuld, welcher neben uns
getreten ist und erstaunlich ruhig wirkt.
Vielleicht ist es das Ziel des Waldes uns gegen einander auszuspielen!
Wenn es hart auf hart kommt, wird Aiden nämlich nicht zögern und mich mit allen Mitteln
verteidigen, dabei ist es völlig egal welchen Gegner er vor sich hat ob Feind oder Freund.
Mit schrägem Blick und bebender Stimme spricht Thorin: ?Trotzdem bin ich unser Anführer!
Niemand entfernt sich ohne meine Erlaubnis von der Gemeinschaft!?
Schlagartig lässt Eichenschild mit einem Ruck von mir ab.
Der Schrecken ist mir immer noch ins Gesicht geschrieben, auch einige der Zwerge gucken ihren
Anführer verstört an.
Auch wenn ich entsetzt bin über Thorins Verhalten, so bin ich ihm keines Wegs böse, oder habe
Angst vor ihm.
Denn ich glaube nicht, dass er mir etwas antun wollte, wahrscheinlich liegt es an dieser stickigen
Luft, oder er wollte mich einfach bloss warnen.
Und wieder stehen wir ratlos vor der kaputten Brücke bis Kili schliesslich lange und dicke Äste
findet: ?Diese Äste sehen stark genug aus.?
Bevor Kili hinüber klettern will, beschliesst Thorin den Leichtesten voraus zu schicken.
Natürlich ist Bilbo zuerst von dieser Idee überhaupt nicht angetan, doch für die Gemeinschaft tut er es
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Vorsichtig und langsam balanciert der kleine Hobbit über die starkaussehenden Äste.
Sie wackeln hin und her und scheinen nicht besonders stabil.
?Bleibt wo ihr seid!? schreit Bilbo als er den Bach sicher überquert hat und befiehlt uns den
verwunschenen Bach nicht zu überqueren.
Kaum hat der Hobbit diese Worte ausgesprochen, bin ich und Thorin bereits auf der anderen Seite.
Plötzlich erscheint ein paar Meter weiter vorne ein wunderschöner weisser Hirsch.
Faszinierten beobachte ich ihn und vergesse alles um mich herum, als er blitzschnell verschwindet, da
der Zwergenprinz einen Pfeil auf ihn losgelassen hat.
?Das hättest du nicht tun sollen, das bringt kein Glück.? Faselt Bilbo mit langsamer und
verschwommener Stimme.
?Ich glaube nicht an Glück. Wir schmieden unser eigenes Glück.? Ist Eichenschilds Zitat.
Unmittelbar nach diesem Satz, erklingt das Plätschern des Baches.
Bombur ist hinein gefallen und liegt nun schlafend im verzauberten Bachbett.
Fili, Kili, Dwalin und Bofur haben den breiten Zwerg auf eine Trage gelegt und schleppen ihn schon
seit einiger Zeit durch den Wald.
Bäume, nichts als Bäume? nimmt dieser Wald denn kein Ende?
?Wir brauchen eine Verschnaufpause.? Bettelt der Zwerg mit dem Hut und keucht auf.
Wir setzen uns schliesslich alle hin und ruhen uns aus einen Augenblick aus.
Mittlerweile weist jeder hier Anzeichen des verwunschenen Waldes auf.
Niemand mehr scheint klar zu denken oder noch bei Sinnen zu sein.
Plötzlich sehe ich in unserer Nähe eine schwarze Gestalt.
Wachsam stehe ich auf, gefolgt von den wachsamen Blicken unseres Anführers.
?Dort vorne ist jemand!? wispere ich ihm zu und wende meinen Blick von der Gestalt nicht ab.
Auch Thorin erhebt sich nun elegant und beschliesst mit mir die Gegend auszuspähen, damit wir nicht
aus dem Hinterhalt angegriffen werden.
Mit gezogenen Schwertern gehen wir langsam und leise auf die bedrohliche Gestalt zu.
Wir kommen ihr immer näher und sie erweist sich als ein Mensch.
Mit dem Rücken steht sie zu uns, als sie sich ruckartig umdreht, die Kapuze runter nimmt und zum
Vorschein das Gesicht meines Bruders hervor kommt.
?Tilion?? flüstere ich ratlos und kann meinen Augen kaum glauben.
Täuschen mich meine Sinne oder ist er es wirklich?
Sein braunes mittellanges Haar fällt ihm nachvorne in sein männliches Gesicht.
Er trägt einen ebenso braunen, etwas ungepflegten Bart, wahrscheinlich ist er schon viel länger hier
drin und ist vom sicheren Pfad abgekommen.
Seine goldbraunen Katzenaugen funkeln mich an, als er sich plötzlich unerwartet umdreht und fort
rennt.
Ich überlege keine Sekunde und laufe ihm blitzschnell nach: ?Tilion!?
Wieso läuft er von mir weg?
Erkennt er mich denn nicht wieder?
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Zuerst konnte ich noch die schweren Schritte von Thorin hinter mir vernehmen, aber als ich nichts
höre und mich nun umdrehe, ist da kein Zwergenprinz mehr.
Alleine stehe ich nun verirrt mitten im nirgendwo dieses verfluchten Waldes.
Leider habe ich auch meinen Bruder aus den Augen verloren.
?Tilion!? rufe ich laut durch den Wald, ohne mir darüber im Klaren zu sein, was ich mit meinen
lauten Rufen anlocken könnte.
Plötzlich bewegt sich ein schwarzer Schatten in einem irren Tempo von Baum zu Baum.
Ich drehe mich im Kreis und versuche ihm mit meinen wachsamen Augen zu folgen, doch von dem
vielen drehen und der verzauberten Luft wird mir ganz schwummrig.
Abrupt bleibe ich stehen, doch der Boden unter meinen Füssen dreht sich immer noch, die Bäume mit
samt Horizont bewegen sich in Bögen auf und ab.
Ich presse meine Augen kurz zusammen, doch es wird nur noch viel schlimmer.
Aus Instinkt und mit der Hoffnung darauf dass es endlich aufhört, wende ich meine Hexersinne an.
Es fühlt sich an wie ein kräftiger Schlag ins Gesicht, wie helles, grelles Sonnenlicht auf empfindliche
Augen trifft.
Unendliche Farben, unzählige Geräusche und Gerüche strömen unkontrolliert auf mich ein.
Mein geistiger Zustand verschlechtert sich um ein vielfaches? deshalb mahnte Gandalf uns, unsere
Hexersinne nicht anzuwenden.
Ich spüre den Zauber des Waldes in seiner vollen Macht, wie er gnadenlos meinen Verstand raubt und
mich in den Wahnsinn treibt.
Benebelt taumle ich hin und her und verliere den Boden unter meinen Füssen, doch zwei starke Arme
fangen mich behutsam auf.
Langsam öffne ich meine Augen und schaue in die Thorins, welcher mich besorgt mustert.
In der zwischen Zeit verwende ich meine Hexersinne nicht mehr, wodurch es mir geistlich gesehen
wieder besser geht.
Still schweigend beäuge ich den Zwergenprinzen, welcher verboten gut aussieht.
Wie in Trance, lege ich meine Hand sanft an seine warme Wange.
Irritiert folgt der braunhaarige meiner Geste und lässt es gewähren.
Für einen einzigen Moment, schliesst er seine Augen und geniesst die zärtliche Berührung.
Doch plötzlich werden wir von einem lauten Hilfeschrei unterbrochen: ?Riannon! Hilf mir!?
Rasch schaue ich mich um und wende den Blick von Thorin ab.
Wo ist er? Das ist die Stimme meines Bruders!
Ich will mich von Eichenschild los reissen, doch er hält mich fest und versucht mich zu beruhigen:
?Nein! Das ist nur eine Illusion! Das ist nicht echt!?
Erneut erklingt die flehende Stimme von Tilion: ?Ria, bitte hilf mir! Ich kann mich nicht mehr lange
halten!?
Auf meine Sinne kann ich mich nicht mehr verlassen, dass weis ich selber.
Doch wenn da wirklich mein Bruder sein sollte und ich ihm jetzt nicht zur Hilfe eile, werde ich mir
das nie verzeihen können.
Auch wenn ich unseren Anführer nicht erneut verärgern will, entreisse ich mich ihm mit all meiner
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Ich eile auf eine kleine Anhöhe wo ich Tilion ausfindig mache.
Mit letzten Kräften hält er sich an einem Vorsprung fest, unter ihm eine tiefe dunkle Schlucht.
Thorin ist ebenfalls auf die Anhöhe gekommen und hält mich sanft an meiner Schulter fest.
Seine azurblauen Augen ziehen mich wie immer in seinen Bann: ?Das ist nur eine Täuschung
Riannon! Vertrau mir.?
Mein Verstand spielt verrückt, immer wieder schiele ich von Thorin zu meinem Bruder.
Auch wenn der Zwergenprinz behutsam auf mich einredet und mich von einer Dummheit bewahren
möchte, so kann ich leider nicht anders?
?Tut mir Leid Thorin. Ich kann nicht?? sage ich anschliessend traurig, drehe mich schwungvoll um
und eile meinem Bruder zur Hilfe.
Froh über meinen Entscheid sieht er mich an, aber dann hat er plötzlich ein fieses, teuflisches Grinsen
im Gesicht.
Aus seinen Augen spricht die pure Dunkelheit, das Grauen, alles schlechte was ein Mensch in sich
tragen kann.
Mit einem Ruck stösst er sich ab und stürzt in die tiefe Schlucht.
Meine Augen weiten sich geschockt vor Entsetzen.
?Tilion!? schreie ich mir das Leiden aus der Seele und beuge mich über den Abhang.
Wütend schlage ich auf den harten Waldboden, dass ich tatsächlich darauf reingefallen bin.
Das alles hier ist nur eine verdammte Illusion, dieser Wald ohne den grauen Zauberer betreten zu
haben, ist wie ein Spiel, dass man verlieren soll.
Wer hier drinnen so lange verschwunden bleibt, der kehrt niemals zurück.
Fortsetzung folgt...
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