PDF: Das Ebook zur Geschichte

Eine wundervolle Reise durch Mittelerde
von Ahne<3
online unter:
http://www.testedich.de/quiz43/quiz/1471458503/Eine-wundervolle-Reise-durch-Mitt elerde
Möglich gemacht durch www.testedich.de
Einleitung
Ich war eine Elbin mit braunen Haar das mir bis zur Mitte von meinen Rücken fiel, ich habe einen
treuen Hengst bin geschickt mit Bogen und Schwert. Durch den Willen eines Zauberers wurde ich in
die abenteuerlichste, gefährlichste aber vor allem schönste Zeit meines Lebens eingewickelt.....
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Kapitel 1
Nachdenklich sitze ich an meinem Frisiertisch und kämme mir meine haselnussbraunen, leicht
gewellten Haare und schaue mein Spiegelbild an. Meine Augen leuchten in einem sanften braun und
meine Gesichtszüge sind wie immer fröhlich und weich. Viele Elben haben mich bereits als sehr
hübsch bezeichnet. Und ganz ehrlich, über mein Aussehen kann ich nicht klagen. Ich meine schlanker
Körper, sportliche Statur, ein hübsches Gesicht, was will man mehr. Noch einmal fahre ich mir durch
meine samtigen Haare die nun wie ein Wasserfall fallen und lege den Kamm in die Schublade von
meinem Frisiertisch man merkt einfach dass ich eine Prinzessin bin also keine richtige mein Vater ist
ein Elbenprinz, meine Mutter die Anführerin der Königlichenleibgarde und mein Großvater der
Elbenkönig aber von ihnen will ich nicht mehr sprechen ich meine ich war da schon ewig nicht mehr
ich lebe ja jetzt bei Tinuviel. Ich stehe auf und gehe zum Fenster. Ich blicke nach unten am Eingang
vom Königreich, wo gerade ein alter Mann mit grauem Umhang und Hut den Pfad aus Steinplatten
entlangläuft. Will der etwa zu uns? Oh natürlich, sonst würde er ja nicht in unserem Hof sein.
Manchmal sollte ich echt mehr nachdenken. Jetzt steht er an der hübschen, mit Schnitzereien
verzierten Tür und klopft an. Da fällt mir auf, dass er auch einen großen Wanderstab, mit einem
Kristall in der Spitze, in der Hand hat. Tinuviel öffnet die Tür und unterhält sich mit ihm. Ich lebe
schon ewig bei ihr. Seit knapp 150 Jahren. Seitdem hat sie sich um mich gekümmert und für mich war
sie immer meine zweite Mutter. Unsere Charakter sind beinahe identisch: höflich und nett, frech und
doch im richtigen Moment still. Ich lausche ein wenig. ?Gandalf, kann ich dir helfen?? ?Das hoffe ich,
kann ich mit Alanya sprechen?? ?Na gut.? Schon ertönt Tinuviel´s Stimme: ?Alanya komm mal
runter.? ?Schon unterwegs!?, rufe ich zurück stürme aus meinem Zimmer, rutsche am
Treppengeländer nach unten und lande mit einem Salto vor dem Mann mit dem langen grauen Bart. Er
schmunzelt und seine Augen blitzen vergnügt. ?Wer sind Sie und wie kann ich ihnen helfen??, frage
ich ihn höflich. ?Mein Name ist Gandalf der Graue. Ich wollte dich fragen, ob du Zeit und Lust auf ein
Abenteuer hast. Genaue Informationen kann ich dir nicht geben, aber du wirst es nicht bereuen wenn
du mitkommst.? Perplex schaue ich ihn an und dann Tinuviel. Sie nickt zustimmend, als ob sie mir
sagen wollte, du kannst ihm vertrauen. Eigentlich wollte ich schon immer mal so ein Abenteuer
machen, allerdings kenne ich diesen Gandalf nicht und ich bin mir nicht sicher ob ich ihm Vertrauen
kann. Aber wenn Tinuviel mir die Erlaubnis gibt. Sie würde nie zulassen, dass ich mit einem Fremden
weggehe. ?Ähm und wann und wo startet dieses Abenteuer?? ?Morgen Abend im Auenland. Such
einen Hobbit Namens Bilbo Beutlin in Beutelsend, an seiner Haustür ist eine Rune, eigentlich nicht zu
verfehlen.? Ich hole einmal tief Luft, dann sage ich zu. ?Schön, dann sind wir vollständig. Hier, mit
dieser Karte findest du den Weg dorthin.?, meint Gandalf und überreicht mir eine Karte. ?Warten Sie.
Vollständig? Wie viele werden denn erwartet?? ?Das werden wir morgen Erfahren. Auf wiedersehen,
Tinuviel. Bis morgen Alanya.? ?Schönen Tag noch.?, ruft Tinuviel ihm hinterher und schließt die Tür.
Redet der immer so in Rätseln? Was hab ich mir eigentlich dabei gedacht. Ich sage einem wildfremden
Mann zu, ihn in irgendeinem Auenland bei einem Hobbit zu treffen. Und vor allem, wieso Hobbit?
Die kenne ich eher als solche, die jeden Tag das selbe machen und nicht irgendwann in ein Abenteuer
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ziehen, selbst wenn sie 3 Wochen darüber nachdenken. ?Kennst du diesen Gandalf?? ?Ja er hat mir
geholfen und seitdem schulde ich ihm einen Gefallen.? ?Und glaubst du, dass ich ihm vertrauen
kann?? ?Ja, er ist ein guter und sehr mächtiger Zauberer und er wird schon aufpassen dass dir nichts
passiert.? ?Du weißt das ich keine Leibgarde brauche, aber gut, ich packe dann mal meine Sachen?
?Tu das.?, erwidert sie. Ich gehe die Treppe wieder hoch und suche eine Tasche für Proviant, hole
meinen Köcher mit Pfeilen sowie den Langbogen, meine beiden Dolche und das Langschwert das ich
von Tinuviel geschenkt bekommen habe. Ich lege alles auf mein Bett. Dann durchforste ich den
Kleiderschrank und suche Klamotten, die bei einem Abenteuer praktisch wären . Hm, es wäre gut zu
wissen, wo es überhaupt hingehen soll. Na gut dann zieh ich einfach irgendwas für überall an. Das
kann ja nicht so schwer sein, etwas zu finden. Schließlich quillt mein Kleiderschrank fast über. Ja,
jetzt weiß ich was ich anziehe. Ich nehme ein lang Ärmliches, dunkelgrünes, betonendes Oberteil aus
Leder, und eine braune, eng anliegende Hose. Hoffentlich ist das nicht zu viel, da kommt ja noch was
zu Essen dazu. Ach, wird schon passen, ich muss mir abgewöhnen mir so viele Sorgen zu machen. Ich
lege alles neben die Tür und hole etwas Proviant aus der Küche. ?Alanya, komm mal mit. Ich möchte
dir jemanden zeigen, der dich auf deiner Reise begleiten wird.?, sagt Tinuviel, die auch in diesem
Moment die Küche betritt, mit einem Lächeln auf den Lippen. ?Wirklich? Wen denn?? Ich laufe
Tinuviel hinterher. Wir verlassen das weiße Steinhaus und machen eine Art Spaziergang durch die
belebte Nachbarschaft. Wir betreten die Schenke in der zu dieser Zeit noch nicht sehr viel los ist und
ich sehe mich verwundert um. ?Ähm Tinuviel, was machen wir hier? Ich dachte du trinkst tagsüber
nicht.? ?Ich trinke überhaupt nicht. Hier ist Dae untergebracht.?, meint Tinuviel mit einem breiten
Grinsen. ?Und wer ist Dae?? Sie führt mich durch den Schankraum und durch eine Tür in den Stall. In
einer der vier Boxen steht eine schmächtige Palomino Stute, in der nächsten ein fuchsfarbener Hengst
und in der dritten ein prächtiger schwartzer Hengst mit langen Beinen und schlankem Körperbau der
nur so strahlt vor lauter Muskeln. Die letzte Box steht leer. Tinuviel geht zu dem stolzen Hengst. ? Das
meine liebe, ist Dae(Schatten). Er wird dir helfen und dich beschützen.? Total überrascht blicke ich in
die dunklen, treuen Augen des Pferdes. ?Und du lässt mich ihn mitnehmen?? ?Sonst wären wir nicht
hier und außerdem lässt er niemanden an sich ran.?, lacht sie. ?Wow...danke.? Ich gehe in die Box und
streichle vorsichtig die samtige Nase des Pferdes. ?Diesen Geleitschutz nehme ich doch gerne an?,
füge ich Lachend hinzu. Er stupst mich an und ich lächle glücklich. ?Er mag dich.?, stellt Tinuviel
fest. ?Ja ich mag ihn auch. Vielen vielen Dank.? ?Gern geschehen.? ?Weißt du wie lang die Reise zum
Auenland ist?? ?Einen knappen Tagesritt entfernt, denke ich?, lautet die Antwort nach kurzem
Überlegen. ?Dann sollte ich langsam los, oder?? ?Ja. Und hier sind sein Zaumzeug und sein Sattel.?,
ergänzt Tinuviel und überreicht mir einen edlen Sattel aus feinstem Leder und ein schönes Zaumzeug.
Schnell ziehe ich es dem Pferd an und führe ihn zu Tinuviel´s Haus zurück, um meine Sachen zu
holen. Jetzt ist es also so weit. Ich werde die wahrscheinlich riskanteste Reise meines Lebens
beginnen.Ich ziehe mich um und gurte die Waffen an meinen Rücken und Taille fest und den Proviant
packe ich in die Satteltasche. Hoffentlich erreiche ich ohne Zwischenfälle das Auenland. Es wäre
bestimmt nicht so toll, wenn ich verletzt bei Gandalf und diesem Bilbo Beutlin ankommen würde.
Während ich ihn vorbereite, frisst Dae in aller Ruhe das Gras des Gartens. Dann kommt der traurige
Moment des Abschieds. ?Auf wiedersehen Alanya. Ich werde dich vermissen. Und versprich mir, dass
du zurückkehren wirst?, verlangt Tinuviel.?Das werde ich.?, verspreche ich und verkneife mir Tränen.
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Sie schließt mich in die Arme und wir verharren einige Sekunden in dieser Position und dann ich mich
in den Sattel. Ich winke ihr noch zu, dann galoppiert Mistarl los. Ich drehe mich noch einmal um und
sehe wie Tinuviel noch immer mit erhobener Hand am Gartentor steht. Jetzt wischt sie sich mit dem
Handrücken über die Augen und geht ins Haus zurück. Auch mir rinnt eine kleine Träne die Wange
herunter, doch ich wische sie beiseite. Die Bewohner des Baumlandreiches sehen mich verwundert an,
denn es kommt nur sehr selten vor, dass jemand mit so einem Affenzahn durch die Straßen hetzt. Ich
lächele freundlich den Elben zu und genieße den Anblick der Stadt, die ich nun für einige Zeit hinter
mir lassen werde. Ich blicke nach vorne, sehe das Stadttor vor mir und schon rasen wir hindurch. ?Na
dann Dae, auf ins Abenteuer.?, flüstere ich ihm zu und er wiehert zustimmend. Nach stundenlangem
reiten durch die schöne Landschaft, machen wir am Waldrand eine kleine Pause. Hier fließt ein kühler
Bach und es gibt saftiges Gras für Dae. Ich esse derzeit einen Teil von meinem Proviant und versuche
Gandalf´s Karte zu entschlüsseln. Irgendwie hab ich mir das leichter vorgestellt. ?Also gut, eigentlich
müssen wir immer Richtung Westen. Das kann ja nicht so schwer sein.?, murmele ich vor mich hin
und beiße in den Apfel in meiner Hand. Mistarl schnaubt und knabbert weiter an dem offenbar
köstlichen Gras. Nachdenklich sehe ich mich um, warum gibt es hier keine Schilder? Ich esse rasch
auf und genieße noch kurz die Ruhe. Kleine Vögel zwitschern fröhlich in den Ästen der Bäume in
meinem Rücken. Das leise Rascheln der Blätter und der kleine Bach plätschert leise vor sich hin. Ich
rappele mich auf und gehe zu Dae. Ich spitze die Ohren. um mögliche Gefahren früh genug zu
erkennen. Zuerst höre ich gar nichts, dann leise das Geräusch von Wargen. Ich höre genauer hin. Oh
verdammt, dass sind etwa ein Duzend. Unmöglich die alle alleine fertig zu machen. ?Also gut Dae,
jetzt müssen wir uns beeilen.? Ich steige auf, vergewissere mich, wo Westen ist und schon prescht
mein Hengst los. ?Larca Dae!? (Schneller Dae)Ich blicke zurück und sehe am Horizont bereits eine
Meute Wargen und auf diesen hässlichen Gestalten, Orks! Hoffentlich haben sie uns nicht gesehen!
Immer weiter rast das schwarze Ross durch das Gebüsch. Die Bäume fliegen förmlich an uns vorbei
und Dae´s Hufe donnern rasend schnell über den Boden. Ich spüre den Wind in den Haaren und in
meinem Gesicht. Die Warge poltern weit entfernt durch den Wald. Ich muss mein Pferd gar nicht
mehr antreiben, denn der Hengst rennt so schnell er kann.Immer wieder sehe ich mich um und
irgendwann scheinen die Warge aufgegeben zu haben. Glück für mich. Kurzerhand zügle ich Dae, der
dankbar schnaufend in einen gemütlichen Schritt verfällt. So gehen wir gemächlich durch den Wald,
bis es langsam dunkel wird. Langsam sollten wir ein Lager für die Nacht suchen. Ich schaue mich
suchend um und entdecke einen großen Baum mit mächtigen, ausladenden Ästen. Der Stamm ist mit
Moos bewachsen und seine Blätter rauschen in dem kühlen Nachtwind. Ich steige ab und nehme die
Satteltasche von Dae´s Rücken ?Was meinst du Dae, eine Nacht hier werden wir schon überleben.?
Zutraulich schmiegt er sich an meine Schulter und als ich ihm auch den Sattel abnehme blinzelt er
mich dankbar an. Ich lege Dae´s Satteltasche und Sattel neben den Baum. Der Baum steht an einem
Felsen, aus dem eine klare Quelle sprudelt. Ich fülle meine Feldflasche auf und schaue dem Pferd
beim trinken zu. Der silberne Hengst verschmilzt beinahe mit der Umgebung. ?Gute Nacht Dae.?, sage
ich zu ihm und hauche ihm einen Kuss auf die Stirn. Danach erklimme ich die unteren Äste der
kräftigen Eiche und lege mich auf eine Astgabel. Ich schaue nach oben zu den Sternen und frage mich
wieder einmal, wie sie so hell leuchten können, nach all dem was sie hier in Mittelerde sehen müssen.
Mit dieser Frage als Gedanke schlafe ich schließlich ein.
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Kapitel 2
Am nächsten Morgen wache ich durch Dae´s Wiehern auf. ?Was ist denn? Hast du die Warge von
gestern gewittert??, frage ich ihn. Der Hengst schüttelt den Kopf, scharrt mit den Hufen und stupst den
Sattel an. ?Was, willst du schon weiter?? Dae nickt als ob er ja sagen will. ?Na gut, wenn du unbedingt
willst, aber lass mich vorher noch etwas essen.?, lache ich und verdrücke schnell mein Frühstück.
Noch schnell aufsatteln und schon geht?s los. Doch Dae ist stürmischer als ich erwartet habe. Er
bäumt sich auf und prescht mit Höchstgeschwindigkeit los. ?Dae, was ist los mit dir??, frage ich ihn
als ich mich vom ersten Schock erholt habe. Als Antwort erhalte ich nur ein freudiges Wiehern.
?Achso, du bist nur aufgedreht.?, lache ich und Dae schnaubt zustimmend und er springt elegant über
einen umgestürzten Baumstamm.
Bis zum Mittag reiten wir ohne Rast gen Westen und als wir schließlich eine kurze Pause an einem
See. Ich habe keine Ahnung wie lang die Reise noch dauern wird und die Karte hilft mir dabei auch
nicht besonders. ?Wie lange glaubst du brauchen wir noch??, frage ich Dae. Der Hengst schnaubt und
es klingt beinahe wie ein woher soll ich das wissen. Hast ja recht, denke ich mir, ich weiß es ja selbst
nicht. Ich steige ab, drehe mich um die eigene Achse um Westen zu finden. Was jedoch nicht leicht
ist, wenn der Himmel wie jetzt von Wolken verhangen ist. ?Hast du eine Ahnung, wo dieser verflixte
Westen ist??, will ich von dem Hengst wissen. Er schwenkt seinen Kopf in Richtung einer hügeligen,
freien Fläche. ?Wirklich? Da haben wir keine Deckung, wir sind ungeschützt.?, stelle ich fest. Er nickt
als ob er sich ganz sicher wäre. Na gut, dann eben keine entspannte Reise. Ich seufze und steige
wieder auf Dae´s Rücken und er trabt los. Hoffentlich sind wir bald im Auenland, dort kommen keine
Orks hin. Warum überhaupt? So bewaffnet sind Hobbits doch gar nicht. Aber wahrscheinlich weil sie
den Orks zu langweilig sind. Wachsam beobachte ich die Gegend, eigentlich eine schöne Landschaft.
Das grüne Gras wiegt sich sanft im Spätsommerwind und am bewölkten Himmel fliegen einige Vögel.
Eine leichte Brise zerzaust meine Haare und ich habe mich noch nie so frei gefühlt. Zum Glück
verziehen sich die Wolken und ich habe wieder etwas Orientierung. Mit der Sonne im Rücken tänzelt
Dae über die Fläche und einige Schmetterlinge flattern um meinen Kopf. Die Sonne hat gerade ihren
letzten Strahl über einige Hügel am Horizont geschickt, als ich das Auenland erreiche. Endlich, jetzt
muss ich nur noch diesen Bilbo Beutlin finden. Hmm, wo wohnt er nur. Hoffentlich nicht zu weit weg,
sonst komme ich noch zu spät. Ob Gandalf schon da ist? Ich glaube ich finde es früh genug heraus,
aber zu erst brauch ich jemanden der mir den Weg zeigt. Ich steige ab und klopfe an die kleine, runde
Holztür eines Hobbit-Hauses. Ein Hobbitmädchen öffnet und schaut mich verwundert an. ?Wer bist
du??, fragt sie mich mit piepsender Stimme. ?Mein Name ist Alanya, ich suche einen Hobbit mit dem
Namen Bilbo Beutlin. Wohnt er hier in der Nähe??, kläre ich die kleine auf. ?Ja gleich da oben?,
erwidert das Mädchen, deutet auf einen kleinen Hügel und gibt mir eine miserable Wegbeschreibung.
?Danke?, sage ich und lächele gequält. Ob ich den Weg so finde? Ich gehe zu Dae zurück und führe
ihn am Zaumzeug den gepflasterten Weg nach oben. Ich schaue mir jede Tür genau an, vielleicht ist
auf einer von ihnen ja die Rune von der Gandalf gesprochen hat. Schließlich sehe ich eine grüne Tür
an der ein eingebranntes Zeichen prangt. Das muss es sein. Ich streiche noch einmal über Dae´s Fell,
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dann steige ich die mit Gras bewachsenen Stufen hinauf. Von drinnen höre ich Gelächter, als ob im
des Hauses eine Feier stattfinden würde. Dazwischen eine verzweifelte Stimme die so klingt wie 'lass
das stehen' oder 'nicht das Porzellan'. Bin ich überhaupt beim richtigen Haus? Ich schaue zurück zu
Dae, der friedlich am Zaun steht und Blätter von einem Baum zupft. Ich hole noch mal tief Luft und
klopfe an. 'Nicht noch ein Zwerg' höre ich vom inneren des Hauses schimpfen. Dann wird die Tür
ruckartig aufgerissen und ein kleiner Hobbit mit weißem Hemd, braunen Hosenträgern, großen
behaarten Füßen und zerstrubbelten Haaren schaut mich verdutzt an. Warmes Licht scheint auf mein
Gesicht und ich gehe ein wenig in die Knie, um mit ihm auf einer Augenhöhe zu sein. ?Hallo mein
Name ist Alanya. Bin ich hier richtig bei Bilbo Beutlin??, stelle ich mich vor. Einige Sekunden starrt
er mich an. ?Ähm ja. Entschuldige, komm doch rein.? Ich ziehe den Kopf ein wenig ein und betrete
das winzige Heim. ?Sehr gemütlich.?, sage ich zu Bilbo. Der scheint sich über das Kompliment zu
freuen, doch laute Geräusche lassen seine Mundwinkel schlagartig wieder nach unten hängen. Ich
drehe mich um und mir klappt die Kinnlade herunter. Zwerge, wo man auch hinsieht überall Zwerge,
die Schüsseln tragen, Pfeife rauchen und Blödsinn machen. Ich zähle bisher 12, aber es sieht so aus als
wären es bereits genug und mittendrin ein kleiner Hobbit der klägliche Versuche aufbringt, ihnen seine
Vorräte wegzunehmen. Ich fange an zu verstehen warum Bilbo am Verzweifeln ist. Unsicher gehe ich
in Richtung Esszimmer und wäre beinahe über eine niedrige Stufe gestolpert. Da erblicke ich einen
alten Bekannten. Gandalf der Graue steht neben einem Tisch, der sich vor Essen nur so biegt, raucht
eine Pfeife und beobachtet das muntere Treiben mit einem verschmitzten Grinsen. Jetzt erkennt er
mich. ?Alanya, wie schön das du her gefunden hast.?, begrüßt er mich und stößt eine kleine
Rauchwolke aus. ?Naja war nicht leicht. Aber ich glaube die Reise hierher war noch nicht das
Abenteuer was du meintest.?, antworte ich und erwidere das Lächeln. ?Oh nein, das Abenteuer liegt
noch direkt vor uns.? ?Schön. Aber jetzt sag mir wer sind diese Zwerge?? ?Oh das sind unsere
Reisegefährten. Fili, Kili, Dwalin, Balin, Oin, Gloin, Bifur, Bofur, Bombur, Nori, Ori und Dori. Aber
einer fehlt noch.?, erklärt Gandalf mir geheimnisvoll. Ich weiß nicht ob alle Zauberer solche
Geheimniskrämer sind, aber Gandalf ist auf jeden Fall einer. Ich nicke und gehe zögernd zum Tisch,
welcher sich unter den Speisen und vor allem dem Bier, bereits biegt. Ich setze mich also zu zwei
jungen Zwergen, die sich als Kili und Fili vorstellen. Wir verstehen uns sofort und mir fällt auf, das
Fili eindeutig Interesse an mir hat und ich kann nicht sagen, dass er mir nicht gefällt und er ist nur
wenige Zentimeter kleiner als ich und macht einen netten und lustigen Eindruck. Er hat blonde Haare
und seine wunderschönen Augen strahlen in einem sanften blau und ich könnte sie den ganzen Tag
ansehen. Was denk ich hier eigentlich? Auch mit den anderen Zwergen komme ich gut klar, na gut
mal abgesehen von Dwalin, der offensichtlich dauer-mies-gelaunt ist. Allerdings kann Bilbo einem
wirklich Leid tun, denn er schafft es einfach nicht gegen die Zwerge anzukommen. Er bemüht sich die
ganze Zeit darum, seine Speisen zu verteidigen. Doch Erfolg scheint er dabei nicht zu haben. Als die
Zwerge dann noch ihr Aufräumspiel anfangen, bei dem ich mich lieber nicht beteilige, reißen bei ihm
offensichtlich die Geduldsfäden. Wie einstudiert werfen sie sich das Geschirr zu und schmeißen es
dann geschickt wieder einem anderen Zwerg zu. Dazu singen sie ein heiteres Lied, was mir ein breites
Grinsen auf das Gesicht zaubert. Die Zwerge sind wirklich eine lustige Versammlung, wenn man sich
erst einmal an sie gewöhnt hat. Doch Bilbo will sich anscheinend nicht an sie gewöhnen, denn er rennt
weiterhin verzweifelt hinter dem alten Porzellan her und auch das edle Silberbesteck gerät in die
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Hände der Zwerge. Zwar ist ihre Methode nicht gerade sicher, aber am Ende stehen Teller, Schüsseln,
und Besteck schön ordentlich auf dem Tisch. Die Zwerge und Gandalf stehen lachend drum herum.
Ich halte mich etwas im Hintergrund, wo ich nicht auffalle. Kann er den Zwergen wirklich böse sein?
Immerhin haben sie ihm einen ganzen Berg Arbeit erspart. Allerdings ist Bilbo das Ergebnis egal, ihm
geht es offensichtlich ums Prinzip. Gerade will er los schimpfen, als es plötzlich an der Tür klopft. Die
Zwerge verstummen auf einen Schlag und Gandalf sagt geheimnisvoll: ?Er ist da.? ?Wer ist da??,
frage ich verwundert. Bilbo geht mit einer Miene wie drei-Tage-Regenwetter zur Tür und öffnet sie
missmutig. Herein kommt ein Zwerg der eine königliche Aura ausstrahlt. Seine langen schwarzen
Haare hängen ihm verwegen ins Gesicht und sein harter Blick aus den dunklen Augen streift wachsam
über die Zwerge, Bilbo, Gandalf und bleibt dann kurz an mir hängen. Es kostet mich einige Mühe
diesem Blick stand zu halten. ?Sagtest du nicht es sei leicht hierher zu finden, Gandalf? Ich habe mich
verirrt, zweimal.?, begrüßt er Gandalf ruhig. ?Nun ja, also...?, druckst Gandalf herum.?Wer ist das??,
fragt Bilbo mich und ich zucke nur mit den Schultern, denn ich habe diesen Zwerg noch nie im Leben
gesehen. Um genau zu sein habe ich bis heute überhaupt noch gar keinen Zwerg gesehen. ?Das ist
unser Anführer, Thorin Eichenschild.?, meint der Zauberer der das offenbar gehört hatte. Thorin
Eichenschild, Sohn von Thrain und Sohn von Thror und rechtmäßiger König unter dem Berge. Ich
hätte nie gedacht das ich ihn mal wirklich sehen würde. Und jetzt wird er sogar unser Anführer. Wow,
welche Ehre. Zuhause haben die Dorfältesten immer wieder von der Schlacht von Moria, dem
Drachen Smaug, dem verlorenen Erebor und vor allem der Prophezeiung, dass der König unter dem
Berge zurückkehren würde, erzählt. Wir gehen ins Esszimmer zurück und nehmen an dem großen
Tisch platz. Ich setzte mich zwischen Kili und Gandalf. ?Und wer seid ihr beide? Ich kann mich nicht
entsinnen eine Elbin eingeladen zu haben. Oder einen Hobbit.?, will Thorin von mir und Bilbo wissen.
Das Wort Elbin zischt er förmlich, als hätte jeder Elb von ganz Mittelerde ihm persönlich vor die Füße
gespuckt. ?Mein Name ist Alanya, Gandalf bat mich her. Er sagte ich könnte euch bei eurer
Expedition hefen.?, kläre ich ihn mit heller Stimme auf. Den misstrauischen Klang in Thorin´s Stimme
ignoriere ich einfach. ?Und ich bin Bilbo. Bilbo Beutlin und dies ist mein Haus.?, meint Bilbo
verdrossen. ?Gandalf, ich bat dich wertvolle Mitglieder zu finden und nicht, das du mit Hobbits und
Elben ankommen sollst.?, wendet er sich an den Zauberer. Und wieder lässt er mich den Eindruck
haben, dass er Elben abgrundtief hasst. Ist es etwa IMMER NOCH wegen der Schlacht von Moria, als
Thranduil ihn im Stich gelassen hat? Da kann ich doch nichts dafür. Ich lausche wieder Gandalf´s
Worten. ?Nun ich habe durchaus Vertrauen in die beiden. Alanya ist eine gute Kriegerin und Bilbo
kann als ein Hobbit an jeder Gefahr vorbei schleichen, wie du weißt sind Hobbits überaus leichtfüßig.
Er kann an Smaug vorbei schleichen ohne gesehen zu werden.?, verteidigt Gandalf seine
Entscheidung, auch wenn er nicht wissen kann, wie ich kämpfe, da ich ihn erst seit gestern kenne.
?Alanya welche Waffen führst du??, fragt Thorin mich nun prüfend. ?Nun meist kämpfe ich mit Pfeil
und Bogen, doch ich beherrsche auch die Schwertkunst und mit Dolchen komme ich ebenfalls gut
zurecht.?, beantworte ich die Frage ohne zu zögern. Das scheint ihm zu genügen. Fili stößt mich
freundschaftlich mit dem Ellenbogen an und grinst. ?Kennst du Thorin??, will ich von dem blonden
Zwerg wissen. ?Na klar, Thorin ist unser Onkel.?, lautet die prompte Antwort. ?Von euch allen.?,
frage ich erstaunt nach. So alt sieht Thorin gar nicht aus. ?Nein nur von Kili und mir.?, lacht Fili und
ich atme ein wenig auf. Das wäre sonst ein ganz schön langer Stammbaum, wer hätte da bitte schön
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noch Überblick. ?Wer ist Smaug?? Bilbos Stimme zittert leicht. ?Ein Drache, den niemand seit 60
mehr gesehen hat. Er bewacht den Erebor. Und den wollen wir uns zurückholen!?, erklärt Thorin
knapp. Bilbo weitet entsetzt die Augen, sagt aber nichts mehr. Auch ich komme aus dem Staunen nicht
mehr hinaus. Jahrelang habe ich mich gefragt, wann die Zwerge den einsamen Berg zurückerobern
wollen und jetzt werde ich mich dieser Expedition sogar anschließen dürfen. ?Gebt ihnen den
Vertrag?, ordnet Thorin nun an. Balin, ein alter, weißhaariger Zwerg, nickt und holt ein Stück Papier
ans Licht. Er überreicht es mir und ich falte es auseinander. Dazu erhalte ich von Ori eine Feder und
ein Tintenfässchen. Ich überfliege es schnell. Dann setze ich in geschwungener Schrift meine
Unterschrift auf das Pergament. Thorin sieht mich erstaunt an und Gandalf lächelt nur wissend. Ich
gebe den Vertrag an Bilbo weiter der ihn sich gründlich durchliest. ?Gewinnbeteiligung maximal ein
vierzehntel des Gesamtprofits. Ja klingt angemessen.?, murmelt er vor sich hin. ?Ist im Grunde nur das
übliche: Zusammenfassung der Reisekosten, Arbeitszeiten, Vergütung, Begräbniskosten und so
weiter.?, meint Balin und Bilbo sieht entsetzt von dem Pergament auf. ?Begräbniskosten also,
interessant.?, brabbelt er vor sich hin und liest weiter: ?Die Unterzeichner sind nicht Haftbar für
zugeführte sich aus dem Verlauf ergebenen Verletzungen einschließlich aber nicht ausschließlich
Platzwunden, Ausweidung oder VERBRENNUNGEN!?, seine Stimme steigert sich zu einem
hysterischen Stottern. Es scheint ihm nicht gut zu gehen. Ich hätte vielleicht den Vertrag auch lesen
sollen. Aber dafür ist es nun zu spät, zumindest für mich. ?Alles in Ordnung Bilbo??, frage ich ihn
vorsichtig. ? Jaja passt schon, muss nur kurz überlegen.? ?Stell dir einen geflügelten Schmelzofen vor.
Ein grelles Licht, ein glühender Schmerz und puff, schon ist man nur noch ein Häufchen Asche.? Toll,
Bofur´s Beschreibung machte ihm offensichtlich wenig Mut. Ich klatsche mir die Hand vor die Stirn.
Sind Zwerge immer so direkt? Der Hobbit wird auf einmal ganz blass. ?Bilbo??, frage ich ihn noch
einmal. Als Antwort kommt nur ein knappes: ?Nö!? und schon liegt der Hobbit auf den grünen
Teppich. ?Autsch?, kommentiere ich. Gandalf versucht Bilbo wiederzubeleben, während Thorin noch
einige Einzelheiten klärt. Von Gandalf erhält Thorin einen Schlüssel, der angeblich eine Geheimtür
zum Erebor öffnen soll. Jetzt sitzt der Hobbit mit einer Tasse Tee am Kamin in seinem Lesesessel und
Gandalf gibt sich alle Mühe ihn doch noch zu dieser Reise zu überreden, doch er beißt anscheinend
auf Granit. Dank Bofur´s tollem Einblick haben wir ihn nun komplett verloren, ehe er überhaupt dazu
gehört hat. Naja, ist vielleicht auch besser, ein Hobbit ist nicht unbedingt für die Wildnis geschaffen.
Andererseits wäre diese Expedition eine Chance, wie er sie nie wieder bekommen würde. Während ich
mir noch darüber Gedanken mache stimmen die Zwerge ein Lied an. Nicht fröhlich und unbeschwert
sondern traurig und wehmütig und doch wunderschön. Die Legende des Erebor´s wurde in einem Lied
der Zwerge verewigt und die klaren Stimmen der Zwerge hallen durch die Nacht. Mitten in der Nacht,
der Hobbit hat es inzwischen in sein Bett geschafft, will Thorin bereits aufbrechen, jedoch ohne Bilbo.
Der Zauberer legt den Vertrag neben den schlafenden Hobbit, falls er es sich anders überlegt. Als wir
dann das Haus verlassen, staune ich nicht schlecht: 16 Ponys stehen neben Dae und mein Pferd schaut
etwas verloren zwischen seinen kleinen Verwandten umher. Vermutlich hat Thorin sie mitgebracht.
Dieser fragt gerade in die Runde: ?Wem gehört dieser Hengst?? ?Mir, ich bin auf ihm hierher
gelangt.?, antworte ich ihm. ?Gut, dann nehmen wir die übrigen Ponys als Packtiere.? Ich nicke nur,
steige auf und rage nun knapp einen halben Meter über den Zwergen, auch wenn ich sonst nicht viel
größer als sie bin. ?Wie ist die Luft da oben??, fragt Fili mich scherzhaft. ?Hmm,? antworte ich,
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?Etwas dünner als bei dir schätze ich.?, erwidere ich und zaubere mit dieser Antwort ein Grinsen auf
hübsches...nein nur Gesicht. Dann reiten wir im Gänsemarsch los. Zuerst Thorin, dann Gandalf, ich,
Fili, Kili, Ori, Nori, Bifur, Dori, Gloin, Bofur, Oin, Dwalin, Balin und am Schluss schnauft Bombur´s
Pony hinter uns her. Dae läuft etwas nervös dem Zauberer hinterher. Dies ist wahrscheinlich auch
seine erste Begegnung mit Zwergen. Beruhigend streichele ich sanft seinen Hals und er beruhigt sich
ein wenig. Im Mondlicht suchen wir einen Weg aus dem Auenland. Ich versuche so wenig Lärm wie
möglich zu machen, denn die Hobbits fänden es bestimmt nicht so toll, wenn ihr Schönheitsschlaf
gestört würde. Von dem sie, ganz nebenbei bemerkt, ganz schön viel brauchen. Und was ich mich
schon die ganze Zeit frage ist, warum sie so große behaarte Füße haben? Haben die noch nie etwas
von Schuhen gehört? ?Weiß jemand wo wir sind?, ruft Ori von hinten. ?Wir sind gleich raus aus dem
Auenland.?, erwidere ich etwas leiser. Thorin lässt sich zu Gandalf zurückfallen und nun reite ich
direkt hinter ihm. Er unterhält sich leise mit dem Zauberer, doch ich verstehe nur wenige Fetzen des
Gesprächs. Doch einzelne Wörter sind unverkennbar, wie 'Orks', 'Erebor' oder 'Verfolgung'. Glauben
sie etwa das die Orks uns verfolgen oder noch schlimmer, bereits eine Falle gebaut haben? Ach was
mach ich mir überhaupt Sorgen, wir haben schließlich Gandalf, 13 Zwerge die kämpfen können und
natürlich meine Wenigkeit. Ich drehe mich zu Kili und Fili um, die hinter mir reiten und ebenfalls die
Köpfe zusammengesteckt haben. ?Glaubt ihr das Bilbo noch kommt??, will ich in Erfahrung bringen.
Die beiden sehen sich an. ?Nö.?, antworten sie dann im Chor. ?Ich weiß nicht wieso aber ich glaube
schon. Es muss schon öde sein, immer am selben Ort zu sein. Ich an seiner Stelle würde sofort
mitkommen.? ?Aber du bist auch anders als Bilbo.?, meint Fili. ?Ach und wie bin ich??, frage ich ihn
mit zusammengekniffenen Augen. So, jetzt bin ich mal gespannt was jetzt kommt. ?Du bist mutiger,
hübscher, klüger, süßer, besser im kämpfen, bist kein Angsthase und...hatte ich süßer schon gesagt??
Er zwinkert mir zu und Kili hält sich den Bauch vor Lachen. Ich schüttele grinsend den Kopf und
konzentriere mich wieder auf den Weg vor uns. Schweigend verlassen wir das Auenland und als die
Sonne aufgeht erreichen wir ein kleines Wäldchen. Einige Zwerge, unter anderem Bombur, Gloin,
Dori und Nori, sind auf dem Rücken ihres Ponys eingeschlafen, auch wenn ich nicht verstehe wieso.
Ich nicht, ich bin viel zu aufgeregt zum Schlafen und ich wundere mich schon die ganze Zeit woher
die anderen diese Müdigkeit haben. Ich für meinen Teil bin so wach, ich könnte gerade Bäume
ausreißen. Thorin und Gandalf sind ebenfalls noch wach. ?Ich habe gehört, dass du glaubst der Hobbit
kommt noch.?, fängt Thorin auf einmal ein Gespräch mit mir an. Ich sehe leicht überrascht zu ihm
herunter. ?Ja, sein Leben muss doch langweilig sein. Das hier ist seine Chance etwas aufregendes zu
erleben. Ich glaube er wird kommen, wetten wir.?, fordere ich den Anführer heraus. ?Es gilt.?,
brummelt er nur und treibt sein Pony wieder nach vorne. Auch mit einigen anderen schließe ich
Wetten ab, denn außer Gandalf, Balin und mir glaubt niemand, dass der Hobbit noch kommt. Ich
spitze meine Elbenohren und höre hastige Schritte. Entweder ich hatte Recht und Bilbo rennt uns wie
ein wild gewordener Hase hinterher oder wir werden verfolgt. Bitte, große Valar, macht das es Bilbo
ist, ich glaub ich hab nicht so viel Geld. Zum Glück kann ich die Verfolgungstheorie ausschließen,
denn schon bald hören wir die Rufe des Hobbits. ?Wartet! Wartet auf mich!? Dae bleibt stehen und ich
schaue nach hinten, wo der kleine Hobbit durch das Unterholz gepoltert kommt. Erleichtert atme ich
auf, das kann meinem Geldbeutel nur gut tun. ?Ich habe unterschrieben!?, ruft Bilbo Balin zu und
überreicht ihm stolz den Vertrag. Der weißhaarige Zwerg prüft rasch die Unterschrift, nickt und Dori
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holt dem Hobbit ein Pony. Ich grinse in mich hinein. So mit wem hab ich noch alles gewettet. Thorin,
Fili, Bombor, Oin, Gloin und Nori. Ja, das sind alle. Thorin wirft mir als erstes ein klimperndes
Ledersäckchen zu. Lächelnd fange ich es und stecke es in meine Tasche.
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Kapitel 3
Die anderen schmeißen mir ebenfalls Säckchen zu, mehr oder weniger freiwillig. Auch unter den
anderen Zwergen fliegen die Münzen und Bilbo der etwas schief auf seinem braunen Pony hockt,
schaut beleidigt drein. ?Haben wirklich so viele geglaubt ich komme nicht??, fragt er mich. ?Ja und
danke das du es doch getan hast, sonst wäre ich jetzt pleite.?, lache ich. Auf einmal wirft sein
Pferdchen den Kopf nach oben und sein Reiter obendrauf fällt vor Schreck beinahe runter. Schnell
beuge ich mich zu ihm herunter und halte ihn fest, denn sonst wäre er todsicher gefallen. Wenn wir
das hier überleben, gebe ich ihm mal Reitstunden. ?Hey, wartet mal. Wir müssen umkehren.?, schreit
er plötzlich und bringt mühevoll sein Pony zum stehen. Verzweifelt durchsucht er seine Taschen.
?Was ist los??, fragt Gandalf verwirrt. ?Ich habe mein Taschentuch vergessen!? Ich klatsche mir die
Hand vor die Stirn. Wie will er den Erebor zurückerobern, wenn er nicht mal ohne sein Taschentuch
auskommt? ?Hier,? ruft Bofur, ?Nimm das.? Er wirft ihm einen braunen Stofffetzen zu. Die Zwerge
lachen schallend und auch ich kann mir ein kichern nicht verkneifen. Abschätzig beäugt Bilbo das
'Taschentuch' und steckt es schließlich ein. Thorin drängt uns weiter und wir traben einen kleinen
Fluss entlang. Ich lasse mich zurückfallen und unterhalte mich mit Kili und Fili, denn mit den beiden
verstehe ich mich immer noch am Besten. Und Fili´s Flirtversuche sind eigentlich auch ganz lustig. So
reiten wir über windige Ebenen, durch dunkle Wälder und über ein wunderschönes Meer aus Blumen
und Kräutern. Auch als es schon dunkel ist, will Thorin noch immer keine Rast einlegen. Ich rede am
besten mal mit ihm, sonst schlafen die Ponys noch im Laufen ein. Ich treibe Dae, unter großem
Protest, zu einem kurzen Galopp an die Spitze des Zuges an. ?Thorin.?, rufe ich ihm zu. ?Findest du
nicht wir sollten ein Lager für die Nacht suchen?? Ich schaue ihn mit meinem Blick an, der kein Nein
als Antwort duldet. kurz sieht es so aus als ob er widersprechen wollte, aber er besinnt sich, denn
diskutieren mit mir, hat eigentlich keinen Sinn. ?Ja wir sollten eine geschützte Stelle suchen.?,
erwidert er und sieht sich suchend um. ?Dahinten.?, schlage ich vor und deute auf eine Unterstelplatz
an einem Hügel. ?Sieht sicher aus.?, meint er nach einem prüfenden Blick auf den Felsvorsprung.
?Haltet noch ein bisschen durch, wir rasten dort oben.?, ruft er laut Das scheint allen wieder Kraft zu
geben und als wir nach einem kurzen Marsch oben angekommen sind, lassen sich alle erschöpft
nieder. Ich bleibe noch ein wenig bei Dae, nehme ihm den Sattel ab und streichle ihn über den
schwitzenden Rücken. Der treue Hengst schmiegt sich sanft an meine Schulter. ?Gute Nacht Dae?,
hauche ich und gehe zurück zu den anderen, wo sich die Zwerge in kleinen Grüppchen um drei
Lagerfeuer gescharrt haben. Kili und Fili machen sich gerade einen Spaß daraus, Bilbo mit
Orkangriffen aufzuziehen. Ich setze mich zu ihnen und will sie gerade in die Schranken weisen, aber
Thorin kommt mir zuvor: ?Haltet ihr beide einen Orkangriff bei Nacht etwa für lustig??, fragt er sie
schneidend. Betreten schauen die jungen Zwerge zu Boden. ?Tut uns leid, wir haben uns nichts dabei
gedacht.?, entschuldigt sich Kili aufrichtig. ?Ihr beide wisst nichts von der Welt und ihren Gefahren.
Ich will nie wieder hören, wie ihr euch über einen Angriff, egal ob von Ork oder sonst jemandem,
lustig macht.?, schimpft er sie, woraufhin die beiden Brüder, zum ersten Mal seit ich sie kenne,
schweigen. Balin erzählt dass niemand so viel Grund hat Orks zu hassen wie Thorin. Er erzählt uns
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von der Schlacht von Moria. Ich kenne die Geschichte bereits und schaue besorgt zu unserem der an
einer Felskante steht und zu den Sternen hinauf blickt. Ich stehe auf und gehe zu ihm. ?Wie geht es
dir? Ich weiß wie das ist, wenn man alles verliert.? Überrascht schaut er mich an. ?Seit ich die
Einladung von Gandalf bekam habe ich wirklich alles verloren meine Familie mein Zuhause und
meine Ehre. Das letzte was ich habe ist meine Freundschaft zu Tinuviel und euch. Ich will ds nicht
aufgeben ich will euch helfen ihr seit keine Waldläufer ihr habt was besseres verdient?, erzähle ich
ihm, doch sein Blick bleibt unergründlich. ?Du weißt nicht wie ich mich fühle, du hast dein Zuhause
bei diese Tinuviel du weißt nicht wie das ist, wenn man verloren ist, wenn man kein Heim hat!?,
erwidert er schroff. ?Du bist nicht verloren, du hast die Zwerge, Bilbo, Gandalf und mich. Und wir
werden dich nicht im Stich lassen. Und wir werden den Erebor zurückholen und dann hast du eine
Heimat!?, ermutige ich ihn und lege ihm eine Hand auf die Schulter. Er sieht mich an und in seinen
Augen schimmert Hoffnung. Ich lächele ihn an und als wir uns ganz umdrehen, stehen die Zwerge
hinter uns und nicken zustimmend. Ich gehe zurück zu Kili, Fili, Balin und Bilbo, die die Szene aus
dem Hintergrund beobachtet haben. Wir unterhalten uns noch ein wenig und als wir uns gerade
schlafen legen wollen, teilt Thorin Kili für die Nachtwache ein. Der arme, Nachtwache halten stelle
ich mir schrecklich vor. Gemeinsam mit Bilbo und Fili, Balin hat sich vor kurzem zu Dwalin begeben,
lege ich mich an die angenehm warme Feuerstelle, in der noch einige Funken glühen. Zuerst habe ich
das Gefühl ich würde keinen Schlaf mehr finden und ich bin schon am Überlegen, ob ich mich zu Kili
gesellen sollte, da übermannt mich urplötzlich der Schlaf. Am nächsten Morgen wache ich als erstes
auf und bemerke wie Kili, der Wache halten sollte, auf einem Felsen eingenickt ist. ?Kili! Hey Kili,
wach auf.?, flüstere ich eindringlich und rüttele ihn an der Schulter. Verschlafen blinzelt der Zwerg in
die aufgehende Sonne, die den Himmle in ein sanftes Morgenrot taucht. ?Was is´n passiert??, nuschelt
er müde. ?Du bist während des Wachdienstes eingeschlafen.?, informiere ich ihn. Der junge Zwerg
reißt entsetzt die Augen auf. ?Was! Bitte sag Thorin nichts davon?, fleht er mich, auf einmal hellwach,
an. ?Hey, wenn ich wollte das du auffliegst, hätte ich dich einfach schlafen lassen können.?, lache ich.
?Was ist hier los??, fragt Thorin, der auf einmal hinter uns steht. Ich erstarre für wenige Sekunden.
?Bist du etwa eingeschlafen Kili??, verlangt er zu wissen. Der Zwerg öffnet den Mund, doch kein
Wort kommt ihm über die Lippen. ?Nein, ich hab ihn abgelöst, vor etwa zwei Stunden.?, springe ich
schnell ein und bete das Kili mitspielt. ?Ja, genauso war es.?, stammelt Kili überrascht. Bei den Valar,
Kili ist der schlechteste Lügner, dem ich je begegnet bin. Thorin ist es anzusehen das er uns kein Wort
glaubt, er zieht eine Augenbraue hoch, belässt es jedoch dabei. ?Nun gut, weckt die anderen, wir
brechen auf.?, meint er nur und geht wieder weg. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass unser
Anführer nichts gesagt hat, aber ich denke nicht weiter darüber nach. ?Danke, das wäre beinahe
schiefgegangen.?, seufzt Kili erleichtert. ?Gern geschehen.?, antworte ich mit einem Grinsen und
wecke Fili, der natürlich gleich wieder einen Spruch parat hat: ?Wow, das muss heute ein toller Tag
werden, wenn ich von solch Schönheit geweckt werde.? Ich grinse einfach nur in mich hinein und
gehe zum nächsten Zwerg. Nachdem endlich alle wach und mit Frühstücken fertig sind, was sich vor
allem auf Bombur bezieht, geht es endlich weiter Richtung Erebor. Heute reite ich neben Oin und
Bofur, mit denen ich mich nett unterhalte. Gegen Mittag fängt es auf einmal an aus Kübeln zu gießen.
Meine Kleidung klebt mir unangenehm nass am Körper, meine Haare hängen mir in dunklen Strähnen
ins Gesicht und auch Dae scheint von den kalten Tropfen nicht begeistert zu sein. Immer wieder
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schüttelt er den Kopf und auch ich wäre jetzt lieber trocken. ?Herr Gandalf, könnt Ihr denn nichts den
Regen tun??, fragt Ori höflich. ?Nun, Meister Zwerg, es regnet und es wird weiter regnen bis es
aufhört zu regnen. Wenn Ihr den Regen stoppen wollt, so müsst Ihr Euch an einen anderen Zauberer
wenden.?, erwidert der Graue. ?Gibt es denn noch mehr Zauberer??, will ich von Gandalf wissen.
?Nun es gibt fünf. Der mächtigste unter uns ist Saruman, der Weiße, dann gibt es noch zwei weitere
Graue...deren Namen ich allerdings vergessen habe. Und dann ist da noch Radagast der Braune.? ?Und
dieser Radagast, ist er sehr mächtig??, quetsche ich ihn weiter aus. ?Nun ich persönlich halte ihn für
sehr mächtig, auf seine Art. Er meidet die Menschen, seine Gesellschaft besteht mehr aus den Tieren
des Waldes, indem er wohnt.?, Gandalf beantwortet jede Frage geduldig, den bringt echt nichts aus der
Ruhe. Ich nicke und lasse mich wieder ein wenig zurückfallen. Bofur versucht derzeit bei strömendem
Regen seine Pfeife wieder anzuzünden. Das ist ja nicht mit anzusehen. ?Du weißt schon, das Wasser
Feuer löscht!?, sage ich zu ihm und ziehe eine Augenbraue hoch, als er nur verdattert zwischen mir
und der Pfeife hin und her schaut. Ich verdrehe die Augen und reite stumm inmitten eines Zuges aus
Zwergen, die anscheinend alle keine Ahnung von Wasser und seinen Wirkungen haben. Ohne
Zwischenfälle erreichen wir am Mittag, es ist endlich wieder etwas aufgeklart, eine abgebrannte
Bauernhütte zum Übernachten. Wer hier wohl gelebt hat? Die Hütte ist eigentlich nur noch eine
schwarze Ruine, nur noch das eingefallene Dach, drei Stützpfeiler und heruntergefallene Ziegel sind
übrig. Und eine dunkle Erinnerung an schlimme Zeiten. Mir fährt ein leichter Schauer über den
Rücken und obwohl es relativ warm ist, beginne ich zu frösteln. ?Alanya, alles in Ordnung??, fragt Fili
mich auf einmal und ich zucke ein wenig zusammen. ?Ja, ich habe nur nachgedacht.?, antworte ich
ihm und er kommt zu mir und sieht sich mit gerunzelter Stirn um. ?Ein düsterer Ort.?, spricht er meine
Gedanken aus. Ich nicke einfach nur. Gemeinsam gehen wir zu den anderen zurück und helfen beim
Abladen der Ponys. Während ich die Schnalle von Dae´s Sattel löse, lausche ich heimlich dem Streit
zwischen Thorin und Gandalf. Thorin warum willst du den nicht das wir die Elben besuchen, frage ich
ihn in Gedanken. Nur weil die Waldelben euch im Stich gelassen haben? Das ist doch kein Grund,
nicht alle Elben sind gleich. Doch plötzlich scheint Gandalf aufzugeben. Wutentbrannt rauscht er auf
sein Pferd zu. ?Gandalf was ist los??, frage ich ihn scheinheilig. ?Ich suche die Gesellschaft der
einzigen Person auf, die hier noch bei klarem Verstand ist!?, schimpft er. ?Und wer ist das??, will
Bilbo wissen. ?Ich! Das waren genug Zwerge für einen Tag.?, meckert der Zauberer und wir sehen ihn
geschockt und verwirrt an, als er ohne ein weiteres Wort davon prescht. ?Also gut, das war jetzt
unerwartet.?, meine ich noch immer verblüfft. ?Wann kommt er wieder? Er kommt doch wieder,
oder??, verlangt Bilbo zu wissen. Darauf weiß ich keine Antwort und auch die anderen gucken ratlos
aus der Wäsche. Auf Thorin´s Befehl hin packt Bombur seine Kochkünste aus und wir anderen
kümmern uns weiter um die Ponys. Nach getaner Arbeit setzten wir uns um ein kleines Feuer, über
dem ein Kessel hängt. Bofur verteilt gerechte Portionen, während Bombur versucht immer mehr
abzustauben. Mir reicht jedoch eine Schüssel. Die Suppe schmeckt zwar eigentlich nicht schlecht,
doch ich habe keinen besonders großen Hunger. Außerdem möchte ich sowieso nicht irgendwie
herausfinden was da drinnen ist, denn dann würde ich mich vermutlich übergeben müssen. Die Ponys
stehen auf einer eingezäunten Fläche und werden von Kili und Fili bewacht. Warum muss eigentlich
immer Kili irgendwas bewachen? Dae jedoch steht ganz in meiner Nähe, nicht das ich den beiden
jungen Zwergen nicht vertrauen würde, nur habe ich mein Pferd lieber ein wenig in meiner Nähe.
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Bofur beauftragt Bilbo gerade damit zwei Schüsseln zu Kili und Fili zu bringen. Der dackelt sofort mit
Essen in der Hand los und ich gehe zu Dae und gebe ihm einen Apfel, von denen ich mir einige aus
Bilbo´s Haus mitgenommen habe. Genüsslich kaut der Rappe darauf herum und schnaubt zufrieden.
Ich spitze die Ohren und was ich da höre gefällt mir überhaupt nicht. Meine Augen weiten sich vor
entsetzten und ich sprinte zu unserem Anführer, der stumm über Gandalf´s Karte hockt, um sie zu
entschlüsseln. Als er mich kommen hört hebt er den Kopf, macht den Mund auf und will gerade
losreden, als ich ihm zuvorkomme: ?Thorin hier sind Trolle und sie haben die Ponys geklaut und Bilbo
versucht sie zurückzuho...!? Mehr muss ich nicht sagen. Thorin stürmt zu den anderen informiert sie
kurz und knapp und schon haben sie alle Waffen in der Hand. Ich stehe noch immer da wo ich Thorin
eben gewarnt habe, denn Mund noch immer offen. Dann kommt Bewegung in meinen Körper. Auch
ich schnappe mir meine Dolche und mein Langschwert. ?Alanya, du kannst sie am besten hören, führe
uns zu ihnen.? Ich nicke und stürme los. Warte, hat Thorin mir gerade freiwillig die Führung
überlassen? Egal das ist jetzt nebensächlich. Immer dem Geräusch der unüberhörbaren Trolle nach.
Eigentlich ist es ein Wunder, dass die Zwerge die Trolle nicht hören so laut wie die sind. ?Leise, wir
sind gleich da.?, flüstere ich den anderen zu und wir schleichen weiter. Ein Strauch mit großen
Blättern verdeckt uns die Sicht und als Thorin ihn zur Seite schiebt, erstarren wir. Einer der Trolle hält
Bilbo kopfüber über einen Kessel und hält ihn offenbar für ein übergroßes Eichhörnchen. Fili und Kili
stehen nur wenige Meter von uns entfernt. Fili erkennt uns und läuft geduckt zu uns. Kili jedoch
springt auf die Lichtung und ruft laut: ?Lasst ihn runter.? und schwenkt bedrohlich sein Schwert. Der
Troll schaut ihn lange an, grinst dämlich und wirft Bilbo auf Kili der ihn mehr oder weniger elegant
auffängt, wobei der Hobbit ihn glatt umhaut. Thorin nickt und ich stürme an seiner Seite aus dem
Gebüsch. Die anderen Zwerge folgen uns mit lautem Gebrüll. Die Trolle gucken noch blöd, bis sie
schnallen das wir sie angreifen. Ich ziehe mein Schwert und ramme es in den großen Zeh eines Trolles
der laut aufschreit. Ohne Rücksicht zu nehmen atackiere ich ihn immer weiter, zerschneide seine
faltige, hellbraune Haut an den Beinen und lasse ihn kreischen. ?Bilbo, die Ponys!?, rufe ich dem
Hobbit zu, der sich ohne Waffen ein wenig verloren vorkommt und anscheinend nicht weiß was er tun
soll. Er nickt und macht sich an die Arbeit. Ich sehe noch, wie er einen Stab mit Metallspitze greift
und ein Seil zersägt, um die Ponys zu befreien. Plötzlich schließt sich eine riesige Hand um mein
rechtes Bein und ich baumele auf einmal in der Luft und schaue in das auf dem Kopf stehende, böse
grinsende Gesicht eines Trolles. Ich schreie auf als er seinen Mund öffnet um mich zu verspeisen, ich
rieche seinen stinkenden Atem und ich will schon die Augen schließen, als er aufschreit und mich
fallen lässt. Ich drehe mich im Fall und lande geschickt auf den Beinen. Ich sehe mich um und erblicke
Fili der sein Schwert in den Arm des Trolles geschleudert hatte, sodass er mich loslassen musste.
?Danke, das wäre kein schönes Ende geworden.? ?Keine Sorge, ich passe auf das dir nichts passiert.?,
verspricht er mir. Ich will gerade noch etwas sagen, aber Dwalin kommt mir dazwischen: ?Flirten
könnt ihr auch, wenn wir das überlebt haben!?, brüllt er und schwingt seinen Hammer. Er hat Recht,
ich werfe Fili noch einen dankenden Blick zu und stürze mich wieder auf die Trolle. Der Troll, der
mich beinahe gefressen hätte, zieht Fili´s Schwert aus seinem Arm und schleudert es vor seine Füße.
Fili hebt es auf und auch er wirft sich wieder ins Getümmel. Gerade als ich gemeinsam mit Balin und
Thorin einen dieser dreckigen Ungetüme umzingele, höre ich lautes Wiehern. Bilbo hat es geschafft,
die Ponys sind befreit. Doch da sehe ich auch Dae, der auf mich zugerast kommt. Was macht mein
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Pferd hier, ich hätte schwören können ich hätte ihn angebunden. Er muss hier weg, sonst endet er noch
Trollfutter. Ich schwinge mich in vollem Galopp auf seinen Rücken und nehme Pfeil und Bogen zur
Hand und schieße aus dem Hintergrund Pfeile auf die Trolle. Es scheint so als würden wir gewinnen,
als plötzlich zwei der Trolle Bilbo an Armen und Beinen festhalten. Ich bringe Dae zum stehen und
mit den dunklen Bäumen hinter uns, fallen wir, den Valar sei Dank, nicht weiter auf. ?Lasst die
Waffen fallen, oder wir zerreißen ihn.?, lispelt einer von ihnen böse. Wenn Blicke töten könnten,
würden die Trolle jetzt allesamt tot umfallen. Die Zwerge funkeln sie wütend an und schmeißen
frustriert die Waffen weg. Ich für meinen Teil, denke jedoch nicht daran, meine Waffen wegzuwerfen.
Dae geht einige Schritte rückwärts, bis wir zwischen den Bäumen stehen. Die Trolle stecken die
Zwerge in Säcke, doch manche hängen sie gleich an den Spieß. Zum Glück bemerken sie mich nicht.
Ich wende Dae und reite leise einmal um die Lichtung um meine Gefährten zu befreien. Mein
Verschwinden ist sowohl den den Zwergen als auch bei den Trollen aufgefallen, doch zum Glück
suchen Bill, Bert und Tom, die Trolle, mich nicht. Stattdessen wollen sie die Zwerge gleich roh essen.
?Wirklich? Die wollt ihr essen??, ertönt da Bilbos zittrige Stimme. ?Äh ja?, antwortet Bill verwirrt.
?Da gibt es aber ein kleines Kochgeheimnis. Das müsst ihr machen, sonst schmecken die furchtbar.?
?Und welches Geheimnis soll das sein?? ?Nun ja.. ähm.. ihr müsst sie zuerst...?, druckst der Hobbit
herum. ?...häuten!? Das scheint den Zwergen gar nicht zu gefallen. Lautstark protestieren sie dagegen.
?Wenn wir das hier überleben, bring ich dich um!?, ruft Dwalin wütend. Auch von den anderen
kommt sowas wie 'Verräter' oder 'das wird dir noch Leid tun. ?Das glaub ich dem da nicht.?, quengelt
Tom, schnappt sich Bombur und will ihn schon fressen, als Bilbo noch eine Idee hat. ?Den würde ich
nicht essen. Der ist verseucht mit...Würmern.? ?Bääh?, spuckt Tom und wirft den schweren Bombor
auf den Zwergenhaufen. Armer Kili, Bombur ist genau auf ihm gelandet. ?Ja genau die sind alle
infiziert.?, ruft Bilbo, der langsam etwas sicherer wird. Schon wieder Protest von den Zwergen. Halten
einfach den Mund, schnallt ihr den nicht das Bilbo euch gerade den Hintern rettet, schnauze ich sie in
Gedanken zusammen. Thorin scheint es kapiert zu haben. Ein Tritt von ihm genügt und auf einmal
behaupten alle sie hätten die dicksten Würmer die es gibt. Wenigstens ein schlauer Zwerg in
Mittelerde. Auf einmal geht ein Strahlen über mein Gesicht, da ich, genau wie Bilbo vermutlich,
Gandalf gesehen habe, der sich im Unterholz anschleicht. ?Haltet den Mund?, brüllt Bert das die
Speichelfetzen nur so fliegen. Die Zwerge verstummen, aber hauptsächlich nur weil sie von dem
ganzen Sabber angewidert sind. Auch ich verziehe das Gesicht, das ist einfach nur widerlich. ?Wo ist
Alanya??, fragt Fili leise und besorgt in die Runde. ?Keine Ahnung?, antworten die anderen. ?Ich bin
direkt hinter euch.?, flüstere ich. Die Zwerge drehen sich zu mir um und ich steige von Dae´s Rücken.
?Ich konnte entkommen, als die Trolle sich auf euch konzentriert hatten.?, erkläre ich und schneide
mit einem meiner Dolche Thorin´s Fesseln durch, was sich als ausgesprochen schwierig erweist. Doch
da entdecken die Trolle mich und wollen mich gerade packen als ich plötzlich Gandalf höre: ?Der Tag
soll euch treffen!? Mein Lieblingszauberer steht auf einem Felsen und hinter ihm wird der Himmel
schon hell. Also ich wusste ja, dass Trolle dumm sind, aber ihre Kommentare wie zum Beispiel: kann
man den essen?, sind nun echt total dämlich. Schon spaltet Gandalf mit einem Zauber den Stein und
grelles Sonnenlicht trifft auf die Trolle, die sofort zu Stein werden. Leider sehen sie als Statuen nicht
viel hübscher aus als lebendig. Aber immerhin nerven sie nicht mehr soviel und vor allem wollen sie
uns jetzt nicht mehr fressen. Ich atme erleichtert auf und zerschneide rasch die Säcke. ?Also ich hätte
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mir andere letzte Worte ausgesucht.?, kommentiere ich, als ich Bert direkt gegenüber stehe und in
kleinen hässlichen Augen blicke. Gerade als alle Zwerge wieder auf den Beinen sind hören wir
Gandalf, der die Höhle der Trolle gefunden hat. Dae bleibt ruhig vor der Höhle stehen und knabbert
am Gras. Darin befinden sich Gold und Edelsteine aber auch ganz andere Schätze. In einer Ecke liegen
einige Waffen, die mich förmlich anziehen. Auch Thorin gesellt sich zu mir und begutachtet die
Schwerter. ?Da sind elbische Runen eingraviert.?, murmele ich. Ich zeige es Gandalf, der das bestätigt.
?Das sind Klingen, geschmiedet von den Hochelben des ersten Zeitalters. Eine bessere Waffe kann
man sich nicht wünschen. ?Aber wie kommen Trolle an Waffen von Elben??, will Thorin wissen.
?Wahrscheinlich haben sie auch schon Elben gefressen.?, vermute ich mit belegter Stimme.
?Vielleicht. Kommt gehen wir.?, drängt Thorin uns und wir verlassen die Höhle. Draußen
kundschaften wir schnell die Umgebung aus, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Ich
erklimme geschmeidig einen hohen Baum um die Gegend zu überblicken. Was ich da sehe, raubt mir
für einen Moment den Atem: Einen Schlitten, von Kaninchen gezogen mit einem etwas verrückt
aussehendem Mann drauf. Ich klettere wieder nach unten und informiere Thorin. Schon zieht er sein
Schwert und die anderen tun es ihm gleich. Ich nehme meinen Langbogen, lege einen Pfeil an und
spanne den Bogen weit. Da kommen sie schon aus dem Gestrüpp, die Kaninchen mit dem Mann. Er ist
etwas kleiner als Gandalf, trägt eine braune Hose, einen ebenfalls braunen Umhang und auf seinem
Kopf sitzt eine Mütze. Er wirkt alt, seine Haare sind bereits mit grauen Strähnen durchzogen und seine
blauen Augen huschen hektisch von einem zum anderen. Gandalf scheint ihn zu kennen den er begrüßt
ihn sehr freundlich. ?Radagast, mein alter Freund. Was tust du hier?? Gandalf kennt ihn na gut, dann
kann er ja nicht so schlimm sein. Ich stecke den Pfeil zurück in den Köcher. Er stellt ihn uns als
Radagast der Braune vor, allerdings wirkt er nicht wie ein Zauberer, sondern eher wie jemand, der
nicht ganz klar im Kopf ist. ?Etwas stimmt nicht, Gandalf! Etwas stimmt ganz und gar nicht!? ?Ja.?,
sagt Gandalf gedehnt, als würde ihn das nicht weiter überraschen. Der Braune holt Luft und will
gerade anfangen zu reden, doch anscheinend hat er es vergessen, denn er schließt den Mund wieder.
Und noch einmal: Öffnen und wieder Schließen. Ich befürchte dass das noch etwas länger dauern
könnte. ?Ich...ähm..warte ich hab´s gleich...es liegt mir auf der Zunge.?, stottert er herum. ?Ich hatte
einen Gedanken, er lag mir schon auf der Zunge und dann war er weg.? Ich lege die Stirn in Falten.
Wenn dieser Mann so zerstreut ist, braucht er dann einen Führer um nach Hause zu kommen? ?Oh es
war gar kein Gedanke! Nur eine Stabschrecke.?, bemerkt er und öffnet den Mund. Auf seiner Zunge
liegt ein Ast-ähnliches Tierchen, dass sich kaum bewegt. Igitt. Angewidert schüttele ich den Kopf als
Gandalf das Tier aus Radagast´s Mund nimmt. ?Ah ja, ich weiß es wieder. Der Grünwald ist krank!
Eine dunkle Macht breitet sich aus.? Sie reden noch über Spinnen und Dol Guldur, die verlassene
Festung von der ich keine Ahnung habe und über...warte mal Spinnen! Oh bitte nicht. Vor Spinnen
hatte ich schon immer Riesenangst. Hoffentlich begegnen wir denen nicht, sonst bin ich
aufgeschmissen. ?Hey was war das??, ruft Nori plötzlich. Er meint ein lautes Geräusch, das klingt wie
eine Mischung zwischen Wolfsheulen und Bärengebrüll. ?Warge.?, lautet Thorin´s grimmige Antwort.
Schon tauchen sie auf, zum Glück nur zwei. Wir haben auch echt nie unsere Ruhe. Ich renne zu Dae,
der noch immer vor der Höhle steht, nehme mein Schwert, das ich an seinem Sattel befestigt hatte. Ich
lasse das Schwert kreisen und als der erste Warg mich anspringt, stoße ich meine Waffe in sein Bein.
Das Vieh geht zu Boden und Thorin schlägt sein Schwert in das Genick des Monsters. Der zweite
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springt aus dem Gebüsch auf Thorin zu, doch Kili trifft den Warg mit einem gut platzierten Pfeil und
haut ihm seinen Schlachthammer um die Ohren. ?Da kommen noch mehr, wir sollten hier
verschwinden.?, rufe ich. ?Können wir nicht. Wir sind umzingelt. Und die Ponys sind
durchgegangen?, schreit Ori panisch. ?Ich werde sie ablenken! Dann könnt ihr verschwinden.?, schlägt
Radagast vor. ?Das sind Gundabart-Warge, wie willst du denen entkommen, mit deinen Kaninchen?,
die werden dich zerfetzten bevor du den Wald verlassen kannst.? Gandalf ist wieder mal viel zu
realistisch. ?Und das sind Rosscowel-Kaninchen! Die sollen es ruhig versuchen!?, verteidigt Radagast
sich entrüstet. Er springt auf seinen Schlitten. ?Ich werde ihm helfen. Mit Dae bin ich schneller.?, zu
Gandalf flüstere ich noch leise: ?Wir treffen uns in Bruchtal.? Er nickt und ich springe elegant auf
Daes´s Rücken. ?Viel Glück.?, sagt Thorin noch. ?Und pass auf dich auf.?, ergänzt Fili besorgt. Ich
nicke und galoppiere neben Radagast aus dem Wald.
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Kapitel 4
Die Warge entdecken uns und rennen wie wild hinter uns her. ?Trennen wir uns!?, rufe ich Radagast
zu. Er nickt und ich biege nach rechts ab. Ich werfe einen Blick über die Schulter und sehe die
Zwerge, die geduckt über die freie Fläche laufen. Leider erblicke ich auch die Verfolger, die aufholen.
?Lauf Dae, lauf!? Etwa fünf Warge rennen hinter uns her. Ich gebe mein Bestes sie von den Zwergen
fernzuhalten, doch Radagast kann da nicht so wählerisch sein. Plötzlich höre ich ein Jaulen und
Winseln. Die Zwerge wurden gesehen! Die Orks brechen die Verfolgung auf mich ab und stürmen auf
die Zwerge zu und umzingeln sie erneut. Verflucht, diese Zwerge kann man echt nicht alleine lassen.
Ich wende Dae, ziehe mein Schwert und presche in vollem Galopp auf die Warge zu. Ich kenne die
Gegend hier und hoffe, dass die Zwerge den Tunnel nach Bruchtal finden. Sie stehen eigentlich direkt
darüber, das kann dann also nicht so schwer werden. Offenbar haben sie ihn tatsächlich gefunden, da
sie einer nach dem anderen in ein Loch im Boden verschwinden. Am Horizont erkenne ich erleichtert,
wie eine Patrouille der Elben aus Bruchtal angeritten kommen und ihre Bögen spannen. Ich helfe
ihnen die Meute zu bekämpfen, ohne Rücksicht auf das Winseln zu nehmen, schneide ich ihnen weiter
in das empfindliche Fleisch. Nur wenige können schließlich entkommen. Ich reite auf den Anführer zu
und erkenne überrascht Elrond, der stolz auf einem Rappen sitzt. ?Wer seid ihr und was tut ihr hier??,
fragt er mich misstrauisch. ?Nya esse ea Alanya. Ni ya as casar am Mentie ana Erebor a me thel este
ned Bruchtal car. (Mein Name ist Alanya. Ich reise mit Zwergen nach Erebor und wir wollen in
Bruchtal eine Rast machen.) ?Kommt mit, der Tunnel ist eine Abkürzung, deine Reisegefährten
dürften gleich in Bruchtal ankommen.?, meint Elrond nach kurzem Überlegen. Dann gibt er gibt ein
Signal und wie in einer Bewegung traben wir los nach Bruchtal. Das lief ja schon mal gut. Der Weg ist
nicht weit und als wir über den schmalen Weg auf den Vorhof reiten, sehe ich schon von weitem die
Zwerge, den Hobbit und den Zauberer. Die Elben reiten in einem Kreis um die Zwerge, ich bahne mir
einen Weg durch sie, steige von meinem Hengst ab und gebe ihn in die Obhut eines Elben. Gandalf
wechselt noch ein paar Worte mit Elrond. Ich wusste gar nicht das Gandalf elbisch kann. Das hätte er
mir ja ein bisschen früher sagen können. Auf einmal meint Elrond das er nicht wüsse, ob er den
Zwergen vertrauen könne, natürlich in Elbensprache. Doch die Zwerge werten dies jedoch sofort als
Drohung. Auf Gandalf´s Beschwichtigung, das es nur eine Einladung zum Essen sei, reagieren sie
jedoch äußerst annehmend. Elrond sieht den Zauberer überrascht an und geht voran. Ich bekam ein
wunderschönes Zimmer mit Blick auf ganz Bruchtal auf meinen weißen Himmelbett lag ein
Knielanges hellblaues Kleid was eigentlich schon weiß war es war Trägerlos und hatte einen
Herzausschnitt es war mit glitzernen grünen Paletten bemusstert es passte mir wie angegossen. Auf
meinen Bett war noch eine kleine Schatule mit grünen Haarnadeln und einen Zettel wo drauf stand:
Ich hoffe es passt und ist zu eurem Gefallen, Arwen. Sie ist unglaublich nett und weiß was zu mir
passt. Ich steckte mir die Haare hoch und mache noch ein paar weiße Blüten dazu. Als ich in den
Esssaal kam bekammen alle ganz große Augen und starrten mich an nur Thorin nicht. Fili hing seine
Kinnlade bis zu den Knien, bis Bofur den Kommentar gab,, Klappe zu es zieht!" Ich setzte mich neben
Fili und den etwas immer schlechtgelaunten Dwalin gegenüber von Kili. Die Zwerge zeigen sich beim
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Essen nicht unbedingt von ihrer Besten Seite, aber sie versuchen es wenigstens, was jedoch Bofur
davon abhält ein wenig Tischmusik zu machen und bald startet auch eine Essensschlacht. Kili flirtet
unterdessen mit einem Elbenmusikanten, den er versehentlich für eine Elbin hält. Dwalin brummte ihn
böse an darauf hin sagte Kili nur,, Elben nein gar nicht mein Geschmack zu dünn zu sauber zu schön
zu rein ich mag Elben nicht besonders!" Kili was soll das denn jetzt? Frage ich mich selbst und schaue
Kili dabei verletzt an. Kili merkte das er was falsches gesagt hat und versuchte es wieder gerade zu
biegen:,, Nein Alanya du bist anders!" Ich stand auf ging auf ihn zu kniete mich zu ihn runter, ich
merke auch wie mich alle anstarrten und sagte mit traurig und piepsender Stimme:,, Also bin ich
hässlich, dick und habe eine dreckige und schrumplige Haut?" Ich schaute ihn an er kam ins stottern.
Doch ehe er was sagen konnte habe ich mich schwungvoll auf sein Schoß gesetzt und fuhr mit einer
Hand sein raues Kinn nach ich hoffte Verzweiflung in ihn zu sehen doch nichts er hat es sogar
genossen. Aber ich wusste er war mir schutzlos ausgeliefert nur nochwenige Zentimeter trennten
unsere Gesichter. Etwas in mir sagte ich soll weiter machen doch an voller Tafel rumknutschen wäre
sehr unhöfflich, obwohl der Gedanke gar nichtmal so schlecht ist. Halt! Nein! Alanya was denkst du
den da! Also schupse ich ihn grinsent zurück und fragte:,, Und du willst mir sagen, dass du nicht auf
Elben stehst!" Alle lachten laut los abgesehen von Thorin der das glaub ich nicht mal kann, Fili
schaute nur eifersüchtig. Und Gandalf und Herr Elrond schauten sich grinsend an nur die Musikanten
versanden es irgendwie nicht. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz neben Fili der mich im Moment
total ignoriert. Thorin und ich trennten uns nach dem Essen schließlich ein wenig von den anderen ab
und er beweist mal wieder seine Sturheit, denn er will sich nicht von Elrond helfen lassen, die Karte zu
entschlüsseln.,, Komm schon. Gib ihm einfach die Karte, sonst schaffen wir es nie, den Erebor
zurückzuerobern. Elrond kann dich nicht aufhalten.?, dränge ich unseren Anführer ?Man kann den
Elben nicht trauen!?, widerspricht er stur. ?Ich bin auch eine Elbin, vertraust du mir also auch nicht!?,
ich sehe ihn verletzt an. ?Doch, aber...!?, er scheint zu wissen, dass er zu weit gegangen ist, doch ich
lasse ihn nicht ausreden. ?Du kannst ja weiter versuchen alles alleine zumachen, aber da wirst du
scheitern.? Er reagiert nicht, aber ich weiß das ich einen Nerv getroffen habe, den er verzieht wütend
den Kiefer. ? Du solltest mal was neues ausprobieren und das nennt sich VERTRAUEN!?, langsam
werde ich echt wütend. Thorin benimmt sich manchmal wie ein kleines Kind. Er sagt nichts dazu und
ich rausche verärgert in mein Zimmer. Auf meinem Bett liegt ein langes weißes Nachthemd. Es passt
mir wie das Kleid zuvor wie angegossen und ich lege mich in mein Himmelbett und schlafe fast sofort
ein.
Mitten in der Nacht werde ich von Fili geweckt. ?Komm schon, wach auf, Thorin hat Elrond die
Karte gezeigt und wir ziehen jetzt weiter.? Sanft rüttelt er an meiner Schulter. Schlaftrunken öffne ich
die Augen und blinzele in das helle Licht einer Kerze. ?Ich komme!?, nuschele ich verschlafen, stehe
auf und ziehe mich um und verlasse das Zimmer. Warte mal, er hat Elrond die Karte gezeigt! Auf
einmal bin ich hellwach. Sollte ich mir Sorgen machen? Wahrscheinlich ist ihm nur klar geworden
dass ich Recht habe. So wie meistens eigentlich. Fili wartet vor der Tür er ignoriert mich zwar nicht
mehr aber man merkte ihn an das er noch sehr eingeschnappt war. Er wollte gerade los laufen da
packte ich noch einmal an seinem Handgelenk darauf fragte Fili leicht gereitz:,, Was ist denn jetzt
schon wieder; komm die anderen warten!" Fili wollte wieder los gehen aber ich ließ nicht locker ich
sagte zu ihm:,, Das was an der Tafel passiert ist hat gar nichs zu bedeuten ich mag dich doch eh viel
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lieber!" Sein genervter Blck änderte sich, dennoch war er gereitzt. Aber ich wollte diesen lustigen und
Fili wieder haben. Ich gab ihn einen Kuss auf die Wange und umarmte ihn kurz. Auch wenn ich nichts
gemacht habe, habe ich mich entschuldigt. Kurz darauf rannten wir zu den anderen. Die Zwerge sehen
ziemlich verschlafen und auch ein wenig betrunken aus. Und auch Bilbo macht den Eindruck, als ob er
gleich im stehen einschlafen würde. Doch ein wichtiges Mitglied fehlt. ?Wo ist Gandalf??, frage ich
Thorin verdutzt. ?Wir gehen ohne ihn.?, sagt er knapp und geht los. ?Warte was?? Das war´s ich bin
komplett verwirrt. Ich laufe schnellen Schrittes hinter ihm her. ?Wir gehen jetzt los, er ist bei Elrond
und noch mehr Zauberern und wir nutzen die Gelegenheit und verschwinden, bevor sie uns von der
Reise abhalten wollen.? Damit dreht er sich um und übernimmt die Führung. Ich blicke noch einmal
zurück und sehe wie Dae aus dem Stall schaut und laut wiehert. Es gefällt mir ganz und gar nicht ihn
zurückzulassen. ?Ich hole dich wieder?, flüstere ich und folge den Zwergen. Wir wandern über Hügel
und durchqueren steinige Schluchten und als wir im Nebelgebirge ankommen, beginnt es aus Kübeln
zu gießen. Mit gesenktem Kopf laufe ich am Ende des Trosses, der wegen dem rutschigen Weg nur
sehr langsam vorankommt ?Vorsichtig. Bleibt weg von der Schlucht.?, brüllt Thorin gegen den
tosenden Wind. ?Achtung!?, schreit Ori auf einmal und deutet auf einen riesigen Felsen, der an die
Felswand über uns knallt und auf uns herabregnet. ?In Deckung!?, ruft unser Anführer. Ich presse
mich an die Wand und schütze mit den Armen meinen Kopf um nicht von den Brocken verletzt zu
werden. Als der Steinhagel vorbei scheint sehe ich mich um, woher dieses ungewöhnliche Geschoss
kam. Doch alles was ich sehe sind Berge, Steine, ein sich bewegender Fels und...warte mal WAS? Ein
Riese aus Stein erhebt sich vor uns und nimmt einen neuen Felsen und wirft ihn auf einen anderen
Riesen hinter uns. Gerade haben wir uns vom ersten Schock erholt, als der Boden unter unseren Füßen
anfängt zu beben. Wir stehen auf den Knien eines Riesen, der sich gerade erhebt. Genau zwischen
Kili´s Beinen ist plötzlich nur noch eine Lücke und er kann sich gerade noch auf eine Seite retten,
bevor er in die Tiefe stürzt. Die Kreatur auf der wir stehen liefert sich einen heftigen Kampf mit seinen
beiden Rivalen. Mit ihren Steinfäusten schlagen sie aufeinander ein und wir haben große Mühe uns
auf den Beinen zu halten. Einer der Riesen schleudert einen gewaltigen Felsen, welcher unserem
Riesen prompt den Kopf abtrennt. Entsetzt sehe ich zu wie der große Kopf den tiefen Abgrund
hinunter fällt. Der Riese taumelt und wir haben die Chance auf den sicheren Weg zu springen.
?Springt!?, ertönt auch schon Thorin´s Kommando. Schon springen die Zwerge einer nach dem
anderen in Sicherheit. Gerade als ich zum Sprung ansetze rappelt der Riese sich auf und ich stehe
plötzlich 5 Meter über den anderen. Klasse, ich hätte nie gedacht, dass ich mal in einem Faustkampf
sterbe! In schwindelerregender Höhe sehe ich zu den anderen hinunter. ?Alanya, spring, das schaffst
du.?, ruft Thorin mir zu. Panisch schaue ich nach unten in den tiefen Abgrund. Verdammt ist das tief.
?Bitte große Valar steht mir bei.?, hauche ich verängstigt, fasse mir ein Herz, nehme einige Schritte
Anlauf und stoße mich an der Kante ab. Ich schwebe einige Sekunden in der Luft, dann lande ich hart
zwischen den Zwergen. ?Alles in Ordnung??, fragt Thorin mich besorgt und hilft mir hoch. ?Ja mir
geht?s gut, danke.?, antworte ich, obwohl meine Knie zittern und ich am liebsten auf dem Boden
bleiben würde. Fili stützt mich, bis ich wieder auf eigenen Füßen stehen kann.. Dann schauen wir
zurück zu dem kopflosen Riesen, der gerade durch die Schlucht torkelt. Unsere Gefährten stehen an
die Wand gepresst auf dem Knie des halbtoten Riesen, unfähig irgendwas zu tun. Auch wir können
nur untätig zusehen. Jetzt rast das klobige Ungetüm auf die Steinwand zu. Schon hören wir das
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Schreien der Zwerge und wie in Zeitlupe kracht das Ungetüm gegen die Felsen. Dann stürzt der in den
Abgrund, auf seinem Knie sind keine Zwerge mehr. ?Nein!?, brüllt Thorin und ich dränge mich an
ihm vorbei zu der Unglücksstelle. Geschockt folgen die anderen mir. Will ich wirklich wissen was
mich erwartet? Kann ich diesen Anblick ertragen? Vermutlich nicht, aber vielleicht gibt es
Überlebende. Als wir um eine Felsnase klettern, fällt uns allen ein ganzes Gebirge vom Herzen. Alle
sind wohlauf und rappeln sich auf. Fili rennt erleichtert zu seinem Bruder und auch die anderen
umarmen sich glücklich ?Wo ist Bilbo??, fragt Bofur auf einmal. ?Wo ist der Hobbit?? Suchend sehen
wir uns um, Bofur hat Recht, Bilbo ist nirgendwo zu entdecken. ?Ich bin hier.?, kommt es von unten.
Wir beugen uns über den Rand und erkennen Bilbo, der sich mit letzter Kraft an einem kleinen
Vorsprung, einige Meter unter uns, festklammert. Schon versuchen die Zwerge ihn zu retten, was
jedoch kläglich scheitert. Ohne groß nachzudenken schwinge ich mich nach unten und helfe ihm hoch,
sodass die Zwerge ihn wieder auf den Pfad ziehen können. Ich will gerade ebenfalls zurückklettern, als
meine Hand abrutscht und ich mit einem Schrei ein ganzes Stück nach unten falle, ehe ich mich an
einer hervorstehenden Kante festhalten kann. Ich schiele über die Schulter und noch immer kann ich
den Grund der Schlucht sehen. Aber da unten liegt ein kopfloser Steinriese, auf dem landen, da stehen
die Überlebenschancen nicht sehr gut. Verbissen halte ich mich weiter fest, versuche mit den Füßen
eine Trittmöglichkeit zu finden, doch da ist nichts. Nur eine glatte Wand, an der man keine
Möglichkeit hat sich festzuhalten. Meine Hand rutscht immer weiter ab und plötzlich greife ich nur
noch ins nichts. Ich mache mich schon auf den Tod gefasst, da packt mich auf einmal eine starke
Hand, bevor ich in die Tiefe stürze. Ich blicke nach oben und erkenne Fili, der mich zu sich rauf zieht.
Ich halte mich an ihm fest und vergrabe schluchzend mein Gesicht in Fili´s Schulter. Das eben war das
schlimmste was ich je erleben musste und wenn wir das hier überleben, werde ich nie wieder einen
Fuß ins Nebelgebirge setzen. ?Zieht uns rauf!?, ruft Fili gerade nach oben und die Zwerge oben
reagieren sofort. Stück für Stück kommen wir der Sicherheit des Weges näher. Oben angekommen
werden wir von erleichtert lachenden Zwergen empfangen. Kaum haben wir festen Boden unter den
Füßen breche ich zusammen und lasse mich in Fili´s Armen versinken bis ich mich beruhigt habe.
?Danke?, keuche ich zitternd und erneut kämpfe ich gegen Tränen. ? Alles ist gut, du bist in
Sicherheit.?, tröstet der blonde Zwerg mich und streicht mir sanft über die Haare. Langsam beruhige
ich mich in Fili´s Armen und endlich kann ich auch wieder alleine stehen. ?Tut mir leid, das du
meinetwegen fast gestorben bist.?, meint Bilbo kleinlaut und sieht betreten zu Boden. ?Schon gut, wir
hätten sonst unseren Meisterdieb verloren.?, erwidere ich und lege ihm eine Hand auf die Schulter. Da
ertönt auf einmal eine raue Stimme: ?Er ist verloren seitdem wir aufgebrochen sind, seid er sein Haus
verlassen hat!?, meint Thorin verächtlich. ?Er hätte nie mitkommen sollen, er gehört nicht zu uns!?
Entsetzt sehe ich ihn an und Bilbo schaut etwas geknickt aus der Wäsche. ?Kommt, hier ist eine
Höhle, wo wir Übernachten können.?, ruft Nori, der gar nicht mitbekommen hat was passiert ist. Als
er unsere Gesichter sieht, guckt er mich fragend an. 'Später' forme ich mit den Lippen und der Zwerg
nickt nur und führt uns zu dieser Höhle.
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Kapitel 5
Thorin wendet sich ab und folgt Nori, ohne unseren Meisterdieb eines weiteren Blickes zu würdigen.
Ich schaue Bilbo mitleidig an und gehe dann ebenfalls in die Höhle, welche nur wenige Schritte weiter
im Felsen liegt. Die Höhle scheint sicher zu sein, ist groß und geräumig und vor allem leer. Entweder
sie ist verlassen, oder die Bewohner sind gerade nicht da. Beides ist mir nur Recht und ich erkunde mit
Dwalin den hinteren Teil. Nirgendwo gibt es ein Anzeichen dafür, das jemand hier lebt. Gloin´s
Vorschlag ein Feuer zu machen wird von Thorin sofort abgelehnt. Stattdessen sollen wir lieber schnell
schlafen, damit wir morgen bei Tagesanbruch weiter können. Doch schlafen kann ich einfach nicht.
Aber das wundert mich nicht, denn was ich heute erlebt habe, möchte ich nicht so gerne wiederholen.
Ich drehe mich hin und her um eine bequeme Schlafposition zu finden, doch ständig sticht ein Stein
hier und da. Die anderen sind jedoch schnell eingeschlafen, alle außer Bilbo, der mitten in der Nacht
aufsteht, seine Sachen packt und sich raus schleichen will. ?Wo willst du hin?? Bofur? Warum ist der
denn noch wach? Ach ja natürlich er wurde von unserem lieben, derzeit ziemlich mürrischen,
Anführer als Wache eingeteilt. Leise stehe ich auf. ?Bilbo, willst du uns etwa verlassen??, frage ich
ihn. Er dreht sich erschrocken um und sagt traurig: ?Ihr habt Thorin gehört, ich gehöre nicht zu euch,
ich bin ein Leben auf der Straße nicht gewohnt. Ich bin nicht wie ihr.? ?Aber du BIST einer von uns,
ohne dich hätten die Trolle sämtliche Zwerge gefressen. Und ohne dich könnten wir nie den Erebor
zurückholen.?, rede ich ihm zu, doch der Hobbit schüttelt weiter den Kopf. ?Ich kann nicht, ihr seit
Zwerge, ihr seit es gewohnt nirgends dazu zugehören, nirgendwo hinzugehören!? Auf einmal wird ihm
klar was er gesagt hat und entschuldigt sich schnell. Bofur haben Bilbo´s Worte sichtlich getroffen.
?Bilbo, ich weiß wie du dich fühlst, auch ich habe ein Zuhause wo ich eigentlich hingehöre. Doch
sollte man das Leben nicht nutzen, um Abenteuer zu erleben, um Dinge zu tun an die man sich gerne
erinnert! Diese Zwerge haben ihr Heim verloren, es wurde ihnen genommen und ich möchte ihnen
helfen es zurückzuholen.? Ich lasse die Worte wirken. ?Und hast du nie Angst gehabt vor dem was
kommt?? ?Doch natürlich, vorhin habe ich mich schon tot auf einem Felsen liegen sehen, aber dann
haben Fili und die anderen mich gerettet. Den wir sind eine Gemeinschaft und wir lassen die anderen
nicht im Stich. Wir kämpfen Seite an Seite, als Gefährten.?, hoffentlich habe ich es gleich geschafft,
mir gehen langsam aber sicher die Argumente aus. Doch da folgt schon die Ernüchterung: ?Nun, dann
aber ohne mich. Ich kann weder kämpfen, noch etwas stehlen und ich will nur noch zurück in mein
Hobbit-Haus.? Ich sehe ihn lange an und verstehe sein Beweggrund. Er ist ein Hobbit und kein Zwerg
oder ein Elb. Er hat Heimweh und das ist ganz natürlich und das sollte man niemandem verwehren.
?Also gut, dann geh. Wenn du in Bruchtal angekommen bist, nimm Dae und reite auf ihm nach Hause.
Viel Glück.?, sage ich und umarme ihn kurz. ?Ehrlich??, fragt er und erwidert die Umarmung. Ich
nicke und Bofur verabschiedet sich ebenfalls und wünscht ihm alles Glück der Erde, dann wendet
Bilbo sich ab und will die Höhle verlassen. ?Warte! Was ist das??, frage ich ihn und deute auf seinen
Brieföffner, was mal ein Schwert werden sollte. Er leuchtet in einem strahlenden Blau. Ich weiß leider
nur zu gut was das bedeutet. Bilbo sieht mich entsetzt an. ?Wacht alle auf!?, brüllt Thorin plötzlich,
was mir beinahe einen Herzstillstand einbringt. Hat er etwa unser gesamtes Gespräch mitbekommen?
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Egal wir haben jetzt andere Sorgen, denn plötzlich gibt der Boden unter unseren Füßen nach und wir
ein dunkles Loch. Wir schlittern über kalten Stein, immer wieder bekomme ich Körperteile oder
Steine in den Rücken oder vor mein Gesicht. Was bei den Valar ist hier bitte los. Ich erkenne nicht viel
nur das wir durch einen Tunnel zischen, in dem vereinzelt Fackeln aufgestellt sind. Sicherheitshalber
schließe ich die Augen. Diese Rutschpartie endet abrupt, aus rutschen wird freies Fallen und plötzlich
lande ich überraschend weich. Ich hebe den Kopf ein wenig und versuche mich zu orientieren. Ich
fühle mich ein wenig platt gedrückt. Kein Wunder, denn Bombur ist genau auf mir gelandet. Ich
bekomme durch den dicken Zwerg auf mir, kaum noch Luft. Mein Kopf liegt auf Fili´s Brust, der Rest
meines Körpers auf Kili und Ori . Schwert, Bogen und Dolche sind nur einige Schritte neben mir
gelandet. Wir sind vollzählig, die Waffen, die wir in der Höhle ordentlich gestapelt hatten, liegen
neben uns und ich bin kurz davor aufzuatmen, als ich Bilbo sehe, der beunruhigt auf seine kleine
Waffe starrt, die immer stärker glüht. Ich konzentriere mich und höre das kreischen und gackern von
Goblins, einer Unterart von Orks. ?Bombor, geh runter von mir?, rufe ich panisch, doch zu spät.
Tausende Goblins kommen auf uns zu. Über die Hängebrücke, am Fels hochgeklettert, von überall her
krabbeln diese komischen Wesen zu uns. Endlich rollt Bombor seinen massigen Körper von mir runter
und ich würde ja schnell Luft holen, doch Luft wird sowieso überbewertet. Also rappele ich mich
hektisch auf. Mit einem Satz stehe ich bei meinen Waffen und kämpfe wild um mich, um mir diese
Biester vom Leib zu halten. Auch die anderen sind mittlerweile auf den Beinen und wehren die
lästigen Viecher ab. Trotz der Überzahl kämpfen wir tapfer weiter und sogar Bilbo sticht mit seinem
Brieföffner um sich. Zwar kommt kein Ork näher als einen Meter, doch schließlich werden wir von
den Goblins überwältigt und unter starkem Protest in eine Art Halle geschleift, wo auf einem Thron
der hässlichste und fetteste Goblin den ich je gesehen habe, sitzt. Bei diesem Anblick bekomme ich
unangenehme Würganfälle. Eine schräge Musik ertönt von einem Balkon über uns und der
Goblinkönig stimmt ein furchtbares Lied an. Während der König musiziert zähle ich die Zwerge
durch. Von den Zwergen sind alle da, doch wo ist Bilbo? Wie schafft er es nur zu verschwinden,
immer wenn es brenzelig wird? ?Wo ist Bilbo??, flüstert da auch Kili hinter mir. Von jedem kommt
unwissendes Gemurmel. ?Vielleicht hat er ja einen Fluchtweg gefunden und holt Hilfe.? Bin ich hier
die einzige die ein bisschen Hoffnung in den Hobbit hat? Offensichtlich schon, na toll. Mittlerweile
weiß ich wo wir sind, das hier ist ein Goblinstollen. In Gebirgen sollen sich Goblins immer mehr
ansiedeln. Kann man diese Rasse nicht einfach auslöschen? Das wäre doch gar kein großer Verlust für
Mittelerde. Jetzt nehmen sie uns die Waffen ab und schmeißen sie ihrem Herrn vor die Füße. Dann
versucht der Goblinkönig uns auszuquetschen, doch niemand sagt ein Wort. ?Nun gut, für das
Schweigen müsst ihr bezahlen. Holt den Zerfleischer!?, donnert der Fette. ?Wir beginnen mit der
Elbin.? Entsetzt reiße ich die Augen auf. Na gut Bilbo, was immer du vor hast, bitte beeile dich. ?Lasst
sie bloß in Ruhe!?, ruft Fili, der langsam ganz schön sauer wird. Da tritt Thorin vor und offenbar
scheint der Ork ihn zu kennen. Und er kennt Azog! Thorin´s Blick nach zu urteilen würde jeder
Goblin der Welt jetzt unter Qualen sterben. Der König des Stollens schickt einen kleinen Goblin in
einer Seilbahn zu Azog dem Schänder. Da kommen auch schon einige Orks mit Peitschen an. Ich
werde nach vorne gezerrt und schon knallen die Peitschen auf mich herab und schon nach kurzer Zeit
könnte ich vor Schmerz zusammenbrechen. Doch diesen Gefallen tu ich ihnen nicht, genauso wenig
wie ich schreie. Die sollen doch lange darauf warten, das ich meine Leiden zeige. Da wirft sich Fili auf
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einmal schützend vor mich und nun prasseln die Peitschen auf ihn. Goblins um uns herum lachen und
auch der Goblinkönig amüsiert sich. Nun werden auch die anderen gefoltert und jeder gibt sein Bestes,
um nicht zu Schreien. Um mich herum sehe ich nur sich krümmende Zwerge und sich freuende Orks.
Auch ich krümme mich schon bald vor Schmerzen und ich habe schon das Gefühl das ganze nimmt
gar kein Ende. Doch als ich gerade denke das es nicht schlimmer werden kann, werden große
Foltermaschinen herangerollt. Oh verdammt, Bilbo wie lange brauchst du denn? Ein neugieriger
Goblin nimmt sich Thorin´s Schwert, den Orkspalter. Er zieht die Klinge aus der Schneide und lässt es
entsetzt fallen. Auch dem fetten König der Goblins vergeht das Lachen und darin sehe ich eine kleine
Chance. Doch da habe ich eine Rechnung ohne die Orks gemacht. Sofort stürmen sie auf uns zu und
wollen uns zerfetzten. Drei Goblins haben Thorin gepackt und ein vierter will ihm gerade den Kopf
abschlagen. ?Neeeiin!?, schreie ich und versuche mich zu ihm durchzukämpfen, als sich auf einmal
ein gleißendes Licht ausbreitet. Die kleinen hässlichen Wesen weichen geblendet zurück oder werden
fortgeschleudert. Ich bedecke mit der Hand meine Augen, um nicht ebenfalls geblendet zu werden und
suche den Boden nach meinen Waffen ab. Da liegen sie, gleich neben Thorin´s Schwert. Ich nehme
den Orkspalter und meine Waffen und überreiche ihn Thorin, der sich aufgerappelt hat. Dann sehe ich
mich nach dem Ursprung des Lichts um und sehe zu meiner Freude Gandalf. ?Nehmt eure Waffen und
kämpft?, ruft er den Zwergen zu, die noch etwas belämmert dreinschauen. ?Kämpft, kämpft!?, brüllt
der Zauberer die Zwerge an, in die endlich Bewegung kommt. Sie schnappen sich ihre Waffen und
kämpfen um ihr Leben. Auch ich wirbele mit meinen Waffen herum und meiner Klinge fallen sehr
viele Goblins zum Opfer. Nicht selten rollen Köpfe und überall wo ich nur hinsehe, überall sterben
Orks. Wir kämpfen uns einen Weg um ans Tageslicht zu gelangen doch immer mehr Feinde stellen
sich uns in den Weg. Ich renne am Ende der Schlange aus Zwergen und halte den anderen den Rücken
frei. Wir sprinten über die Holzplanken, die zwar nicht sehr stabil wirken, aber uns gerade so noch
über die Schlucht tragen. Von der anderen Seite des Abgrundes schwingen sich etwa 20 Goblins zu
uns rüber auf das Gestell. ?Kappt die Seile!?, ordnet Thorin an und als das Gestell auf die Goblins
zurast, schwingen sie sich mehrfach um das Holz und dieses reißt auf der anderen Seite den Weg in
die Tiefe. Einige Goblins mit Pfeil und Bogen wollen uns aufhalten, doch die Zwerge schnappen sich
eine Leiter und schon schauen die Köpfe der grauenhaften Gestalten zwischen den Sprossen hervor.
Da kommt mir eine Idee. Mit einem weiten Satz gelange ich auf die Leiter, nehme meinen Bogen zur
Hand und verschieße reihenweise Pfeile von meinem Posten. Erfreut erkenne ich, dass jeder Pfeil
einen Golblin mindestens niederstreckt. Als die Zwerge die Leiter als Weg über eine Lücke benötigen,
um weiter zu kommen, springe ich geschickt auf die andere Seite und weiter geht es. Wie viele
Goblins leben hier unten eigentlich? Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für solche unnötigen
Fragen. Meine Gedanken sind mal wieder Klasse. Kurz darauf gelangen wir an eine sich schwingende
Plattform. Wir hüpfen alle darauf, doch nur die Hälfte kommt sofort rüber. Ich stehe nach wie vor auf
der Plattform, neben Kili, Fili, Thorin, Dwalin, Oin und Dori. Da springen auch schon die Goblins zu
uns und kommen auf uns zu. Ich versuche den Zwergen einen sicheren Sprung zu gewähren, indem
ich die kleinen Wesen mit meinem Schwert fernhalte. Als ich als einzige vor den Goblins stehe, mache
ich ein elegantes Salto rückwärts, zerschneide im Flug eines der Seile an dem die Plattform hängt,
welche nun unkontrolliert umherbaumelt, und lande mit dem Schwert in der Hand neben den Zwergen.
Wir gelangen auf eine Holzbrücke und ich fange schon an mir Hoffnungen zu machen, dass wir es
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wieder ans Tageslicht schaffen. Doch eine ganz bestimmte Person, nein einen ganz bestimmten Ork,
wir komplett vergessen: den Goblinkönig. Mit einem lauten krachen poltert er aus dem Holz. ?Ihr habt
wohl geglaubt ihr könntet mir entkommen!? ?Ehrlich gesagt, ja.?, antwortet Gandalf ruhig. ?HA, da
braucht es schon mehr als nur ein bisschen Metall um uns zu besiegen.?, lacht der fette König
hämisch. ?Was denkst du willst du jetzt tun?? ?Hm, ich könnte es ja mal hiermit versuchen.?, schlägt
der Zauberer vor und fährt mit seinem Schwert durch den schwabbelnden Bauchspeck des Königs.
Dieser schreit auf und sticht mit seinem Zepter nach Gandalf. Ich lasse mir das nicht länger gefallen
und spanne den Bogen und schon surrt ein Pfeil durch die Luft und bohrt sich in den Schädel des
Dicken vor uns. ?Reicht das??, fragt Gandalf lächelnd. ?Ich denke schon.?, japst der Ork und als
Zugabe zerschneidet der Zauberer ihm noch die Kehle. Den restlichen paar Millionen Goblins passt
das überhaupt nicht. Sie wollen gerade ebenfalls die Brücke betreten, als der Teil auf dem wir stehen,
wegbricht und schon wieder rutschen wir ungebremst in die Tiefe. Wir klammern uns fest, wo wir nur
können und dieser mehrstockige Brückenteil schlittert rasend schnell auf den Abgrund zu. Mit einer
derart ruckartigen Bremsung haben wir allerdings nicht gerechnet. Die Holzplanken krachen laut auf
den staubigen Boden und ich werde von Holzsplittern begraben. ?Naja hätte auch schlimmer kommen
können.?, meint Bofur erleichtert, als sich die Staubwolke gelegt hat. Doch irgendwie hat das
Schicksal eine sehr komische Art des Humors, denn gerade als ich mich aus den Planken befreien will,
kracht der tote, fette Goblinkönig auf uns herab. ?Das soll wohl ein Scherz sein!?, ächzt Kili. ?Du
immer und deine große Klappe!?, musstrere ich leicht böse. Gandalf hilft mir hoch und ich frage mich,
ob das Schicksal noch mehr solche Streiche auf Lager hat. ?Gandalf! Wir bekommen Besuch!?,
stammelt Bofur gerade als die restlichen Zwerge wieder auf den Beinen sind und deutet auf einen
steinigen Abhang, von dem die wütenden Goblins auf uns zu rennen. Diese Viecher gehen mir
langsam, aber sicher echt auf die Nerven! ?Kommt, eilt rasch, nur Tageslicht kann uns jetzt noch
retten.?, gibt Gandalf schon wieder Anweisungen. Sicher das Thorin unser Anführer ist und nicht er?
Aber wir haben jetzt andere Sorgen. Gemeinsam mit den anderen hetze ich durch den Orkstollen.
Endlich, vor uns erkenne ich ein helles Licht.
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Kapitel 6
Wir sind gerettet. Gandalf und Thorin laufen als Erste an die frische Luft, doch wir bleiben noch
nicht stehen. Wir eilen einen Berg hinunter. An einem großen Felsen machen wir Halt und ich
schnappe nach Luft. Gandalf zählt uns durch und einmal mehr fällt mir auf, dass Bilbo nicht bei uns
ist. Eine rege Diskussion startet, viele glauben das der Hobbit umgekehrt sei, andere das er im Stollen
verletzt wurde. ?Ich sage euch was passiert ist,? ertönt da Bilbo´s Stimme und ich drehe mich ein
wenig geschockt um. ?Ich konnte entkommen und habe einen Weg gesucht euch zu helfen.? Ich spüre,
dass der kleine Hobbit nicht die ganze Wahrheit sagt, aber was macht das schon. Doch Thorin beharrt
auf eine Antwort, wie er den Goblins entfliehen konnte. ?Das spielt jetzt keine Rolle mehr wir haben
unseren Meisterdi...? Ich werde von einem sehr bekannten Brüllen unterbrochen. ?Warge!? Aus
Thorin´s Mund klingt das wie pures Gift. Ich lausche angestrengt. ?Es sind mindestens 7. Aber es
könnten auch mehr sein.?, benachrichtige ich meine Gefährten. ?Das sind zuviele, vielleicht kommen
auch noch Orks wir müssen uns in Sicherheit bringen.? Da hat Balin nicht ganz unrecht. Thorin nickt
und rennt voran, die Zwerge, der Hobbit, Gandalf und ich folgen ihm. Wir haben zwar keine Ahnung
wo wir hinlaufen, doch Hauptsache weg von den Orks. Doch schon bald folgt eine unangenehme
Überraschung: direkt vor uns, eine Klippe, von der man geradewegs in ein Meer aus Bäumen stürzt.
Na toll wir sitzen in der Falle. Hier ist nichts, außer Bäume, Felsen und... warte mal Bäume? ?Los
klettert auf die Bäume!?, rufe ich den anderen zu, die dem sofort nachgehen. Wiedereinmal frage ich
mich, ob Thorin wirklich unser Anführer ist. Mehr oder weniger elegant schwingen sich die Zwergen
ins Geäst. Auch ich klettere geschwind auf den Baum neben mir, wo auch Kili und Fili Schutz gesucht
haben. Der Baum neben uns knarzt bedenklich und das wundert mich, denn Bombur kraxelt gerade
schnaufend die Äste hoch. Da sind sie auch schon, und zwar mehr als nur sieben Warge. Ich zähle
bisher 12 und auf etwa fünf davon sitzen Orks. Auf den Felsen wo wir eben noch standen, stolziert auf
einmal ein großer weißer Warg und obendrauf niemand geringeres als Azog der bleiche Schänder. Ich
schaue zu Thorin der mit vor Wut und Erstauen weit aufgerissenen Augen den Schänder anstarrt.
Autsch, das muss übel sein für Thorin, seinen alten Erzfeind jetzt da stehen zu sehen. Und er kann nur
wie ein Vogel auf einem Baum sitzen, während die Katzen unten schon Schlange stehen. Azog redet
in Orksprachen mit seinen Kriegern. Ich hab enicht besonders viel verstanden nur der da gehört mit
und tötet die anderen oder so. Auf einen Kriegerischen Schrei von Azog hin, springen die Warge
zähnefletschend an den Bäumen hoch. Ich klettere noch ein Stück höher und versuche irgendwie das
Gleichgewicht zu behalten. Die Orks sehen nur hämisch Grinsend dabei zu wie wir uns verzweifelt an
den Stämmen der Kiefern und Eichen festhalten. Brüllend und mit wild funkelnden Augen versuchen
sie uns zu erwischen, doch jeder kann ihren tödlichen Zähnen und Klauen ausweichen. Himmel hört
auf ihr hässlichen Warge, wegen euch sterben wir noch! Ich weiß dass das euer Ziel ist, aber wozu?
Das bringt euch gar nichts, nur den Orks, denen seid ihr doch vollkommen egal! Meine Gedanken sind
wie üblich unnötig. Hilfesuchend sehe ich zu Gandalf, der in Moment offenbar nichts besseres zu tun
hat als einen Schmetterling zu betrachten, der auf der Spitze seines Stabes sitzt. Zauberer, die werde
ich wahrscheinlich nie verstehen. Aber das ist gerade nebensächlich, den die Bäume vor uns beginnen
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im Dominoeffekt zu fallen. Ein Baum nach dem anderen kippt in Richtung Schlucht. Die Zwerge wie
Eichhörnchen von Baum zu Baum und plötzlich wackelt auch der Baum auf dem ich hocke. Na toll,
wegen euch blöden Wargen fallen wir noch um. Die Wurzeln des Baumes lockern sich und schon
stürzt der Baum um. Ich springe gemeinsam mit mittlerweile allen anderen außer Gandalf auf den
letzten Baum vor dem Abgrund. So, jetzt müsste Gandalf sich doch was ausgedacht haben, wie wir
hier lebend wegkommen. Sonst stirbt Bilbo ohne das er reiten kann. Worüber mach ich mir gerade
eigentlich Sorgen? Wir haben größere Probleme und eines davon nennt sich Azog! ?Alanya, fang!?,
ruft Gandalf einige Äste über mir und wirft mir einen brennenden Kiefernzapfen zu. Autsch ist der
heiß! Beinahe fällt er mir aus der Hand. Fili, der neben mir hockt, pflückt sich ebenfalls einen Zapfen
und ich zünde diesen mit meinem an. Gemeinsam mit den anderen bewerfen wir die Warge mit den
brennenden Geschossen, bis sie irgendwann die Flucht ergreifen. Zwischen uns und unseren Feinden
liegt nun ein brennendes, unüberwindbares Hindernis. Einige Warge laufen mit brennendem Fell. Na
geht doch. Dieser Einfall hätte auch ein bisschen früher kommen können! Die Zwerge fangen schon an
sich zu freuen, als plötzlich ein knarzen der Wurzeln zu hören ist. Entsetzt sehe ich nach unten. Einige
Schreie, ein lautes Krachen und schon hängen wir an einem Baum über einer etwa 1000 Meter tiefen
Schlucht. Ich habe noch Glück im Unglück, ich halte mich mit beiden Händen an einem stabil
wirkenden Ast fest. Ich blicke mich um und sehe, dass Ori und Nori sich verzweifelt an Gandalf´s Stab
festhalten. Dwalin, Fili und Gloin haben relativ sichere Positionen. Die anderen klammern sich
irgendwie an irgendwelchen Ästen fest. Mein Blick fällt auf Thorin, der sich mit einem gefährlichen
Feuer in den Augen, aufrappelt, den Stamm entlangläuft und sich einen Eichenast als Schild und sein
Schwert schnappt. Er will es doch nicht allein mit Azog und seinem Gefolge aufnehmen! Ist der
Zwerg noch bei Verstand! ?Thorin, halt!?, rufe ich, doch er hört nicht auf mich. Wie üblich. Nie hört
jemand auf mich, dabei habe ich doch meistens Recht. Ich schwinge mich, bis ich endlich auf den
Stamm gelange. Doch unser Anführer baumelt schon zwischen den spitzen Zähnen des weißen
Warges. ?Neeiiin!?, schreie ich, spanne den Bogen, den ich zum Glück noch immer über der Schulter
habe und schieße einen Pfeil, der genau das Auge des Warges trifft. Wütend schleudert das Monster
Thorin wie ein Spielzeug zur Seite und dieser landet hart auf dem Felsen. Etwas erleichtert warte ich
darauf das Thorin sich aufrappelt und weiter den Warg bekämpft, doch er bewegt sich keinen
Millimeter. Auf Azog´s Kommando gleitet ein Ork vom Rücken seines Warges und will gerade Thorin
Eichenschild den Kopf abschlagen, als Bilbo wie aus dem Nichts angesprungen kommt und wie wild
auf den Ork einsticht. Die Verwunderung in Azog´s hässlichem Gesicht sehe ich als meine Chance.
Ich ziehe mein Schwert und stürme auf den Anführer der Orkbande zu versuche irgendwie seinen
Warg zu schwächen, was mir jedoch nicht gelingen mag. Das weiße Ungetüm von einem möchte gern
Werwolf schnappt ständig nach mir, doch ich schaffe es immer seinen Zähnen auszuweichen. Auf
einmal höre ich lautes Gebrüll hinter mir und schon kämpfen die übrigen Zwerge an meiner Seite.
Dwalin steht auf einmal neben mir und drescht ungehindert mit seiner Streitaxt auf den Warg ein, der
jedoch, trotz der vielen Hiebe, keine Schwäche zeigt. Genauso stur wie Azog oder Thorin, die würden
so ein gutes Team bilden. Aber nein, sie müssen ja immer versuchen den anderen umzubringen. Ich
sehe zu Dwalin, der den Warg immer weiter zurückdrängt. Der schafft das schon, hoffe ich jedenfalls.
Ich stecke mein Schwert zurück in die Schneide und renne so schnell ich kann zu Thorin. ?Thorin?
Thorin, wach auf, du kannst jetzt nicht sterben! Wach auf, bitte.?, flehe ich ihn an. Er öffnet kurz die
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Augen und aus seinem Mund kommt nur ein krächzendes: ?Alanya...?? Dann fallen ihm die Augen zu
er regt sich nicht mehr. ?Thorin? Hey Thorin wach auf!? Du stirbst mir jetzt aber nicht einfach so,
oder? Und wo ist Gandalf wenn man ihn mal braucht? Ernsthaft? Er schaut schon wieder diesen
Schmetterling an, als hätten wir keine größeren Sorgen. Zauberer eben! Ich drehe mich um und
bemerke schockiert, wie sich ein Ork von hinten an mich ran schleichen will. Ich drehe mich um.
?Willst du das wirklich??, frage ich ihn, um ihm eine kleine Chance zu lassen. Er hebt seinen Säbel,
doch ich bin einfach schneller. Ich ziehe mein Schwert und schlage ihm kurzerhand den Kopf ab. Die
lernen es auch nie. Plötzlich passiert etwas unglaubliches. Wie aus heiterem Himmel stürzen sich die
Großen Adler auf die Orks und ihre Warge. Es sind bestimmt zwanzig der stolzen Vögel, die uns zu
Hilfe kommen. Sie schmeißen sie einfach den Abgrund runter. Mit ihren riesigen Flügeln fachen sie
das Feuer an, mit den starken Krallen stoßen sie einige Bäume um, die die Orks komplett unter sich
begraben. Mir klappt vor Erstaunen die Kinnlade herunter, doch ich mache schnell den Mund wieder
zu. Erneut drehe ich mich zu dem Zauberer um und sehe das er erleichtert den großen Vögeln zusieht.
Als die Feinde zurückgedrängt sind fliegt einer von ihnen direkt auf Thorin zu, nimmt ihn vorsichtig
mit den Krallen und trägt ihn davon. Auch die anderen werden von den Adlern gerettet, mehr oder
weniger freiwillig. Ah der Schmetterling war ein Hilferuf, sag das doch jemand. ?Nie habe ich an dir
gezweifelt Gandalf!?, rufe ich ihm grinsend zu und steche noch schnell einen Ork ab. Na gut, ich geb´s
ja zu, ich hatte kurzzeitig Zweifel, aber die waren immer begründet. Ich renne auf die Klippe zu und
springe geradewegs auf den Rücken eines dieser majestätischen Adler. Der stößt einen kurzen Schrei
aus und ich streichele ihm beruhigend über das Gefieder. Er klackert kurz mit dem Schnabel und
scheint mich zu akzeptieren. Ich drehe mich zu den übrig gebliebenen Orks um, die hinter Azog stehen
der uns wütend hinterher starrt. Ha, so leicht bekommst du uns nicht! Ein Grinsen huscht über mein
Gesicht, als ich Azog´s wütende Grimasse sehe. Der Anblick ist einfach zu schön. Ich sehe wieder
nach vorne zu den anderen Zwergen. Wir fliegen die ganze Nacht, über Berge und weite Ebenen, für
die wir zu Fuß mehrere Tage gebraucht hätten. Noch nie war ich den Sternen so nahe. Ich spüre den
kalten Morgenwind, als wir auf die Sonne zu fliegen, die zaghaft ihre Strahlen über den Horizont
schickt. Kurzzeitig könnte ich vor Erleichterung lachen, doch ein Blick auf unseren Anführer genügt
und alle flüchtige Freude ist verschwunden. Thorin bewegt sich immer noch nicht, als ob er schlafen
würde oder noch viel schlimmer... nein so darfst du nicht denken! Reiß dich gefälligst am Riemen
Alanya, stauche ich mich selbst in Gedanken zusammen. ?Thorin!?, schreie ich so laut ich kann,
vielleicht hört er mich. Doch das scheint nicht der Fall zu sein. Er kann jetzt nicht sterben. Auch meine
Gefährten werfen besorgte Blicke zu unserem Anführer. Wir fliegen über einen großen See, in dem
wir unsere Schatten erkennen können. Vor uns ragt nun ein riesiger Felsen auf. Von einer
wunderschönen grünen Graslandschaft umgeben steht er einsam und doch majestätisch. Dort landen
die großen Adler und der Adler mit Thorin in den Klauen legt diesen behutsam auf den kalten Stein.
Bevor wir landen, flüstere ich noch einige dankende Worte auf elbisch dem sprachbegabten Geschöpf
zu. Danach klettere sofort von meinem Adler und laufe zu unserem Anführer. ?Thorin, wach auf, bitte,
wach auf.?, flehe ich ihn erneut an und gebe ihm ein paar leichte Ohrfeigen. Normalerweise genügt
das, doch in diesem Fall leider nicht. Ich gehe zur Seite und lasse Gandalf zu ihm, vielleicht kann der
ja was tun. Unruhig beobachte ich, wie der Zauberer alle möglichen Zaubersprüche ausprobiert. Nichts
passiert, ich stehe neben den Zwergen und kaue unruhig an meine Fingernägeln herum. Plötzlich
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schlägt Thorin die Augen auf und rappelt sich mit Hilfe von Balin und Kili auf. Er sieht zwar etwas
und übel zugerichtet aus, doch seine Augen haben wieder ihren üblichen Glanz und das wichtigste ist,
das er lebt! Vor Freude falle ich dem nächstbesten Zwerg um den Hals. Es ist Fili, der etwas
überrascht, aber erfreut, die Umarmung erwidert. Thorin der Mittlerweile wieder fit auf den Beinen
steht geht langsam auf Bilbo zu, der uns gegenüber steht. Ich stehe am Rand neben Fili und könnte
gerade Luftsprünge machen. ?Du was hast du getan! Du hast eben dein Leben riskiert! Hatte ich nicht
gesagt du seist keiner von uns, das du eine Last seist und das du am besten nie mitgekommen wärst!?
Wie bitte was? Mein Grinsen weicht einer empörten Miene. Die Zwerge sehe ihren Anführer genauso
irritiert an. Auch Bilbo scheint nicht zu wissen was jetzt vor sich geht. ?Ich habe mich noch nie so in
meinen ganzen Leben geirrt.?, meint Thorin und schließt ihn in die Arme. Verdattert aber erleichtert
guckt Bilbo in die Runde. Jetzt wendet sich der Anführer mir zu. Ich trete einen Schritt auf ihn zu und
sehe ihn unsicher an. Was kommt jetzt? Etwa betreten sieht er mich an. ?Ich weiß, ich bin dir bisher
mit einigen Vorurteilen gegenüber getreten. Bitte verzeih mir, das ich so an dir gezweifelt habe. Ich
bin sehr froh, dich in unserer Gruppe zu haben.? Verlegen weiß ich nicht wohin ich schauen soll, als
Thorin mich kurz umarmte. Dann gehe ich zu den anderen zurück und in Fili´s Blick erkenne ich
mühsam gezügelte Wut. ?Wer wird denn da gleich eifersüchtig.?, ich zwinkere dem Zwerg grinsend
zu.?Seht doch!?, ertönt da Kili´s Stimme. Wir drehen uns zu ihm um und er deutet auf den einsamen
Berg, der am Horizont aufragt in diesem Moment nehmen Fili und Kili mich an der Hand. ?Wir haben
es bald geschafft.? ?Guckt mal ein Rabe wie in der Prophezeiung!?, freut sich Ori. ?Das ist zwar eine
Drossel, aber egal.?, entgegne ich. ?Gleich wie, es ist ein gutes Zeichen.?, bemerkt Gandalf. ?Bald
sind wir am Ziel? Ich hab es ja immer gesagt, wir sind zwar eine bunte Truppe: 13 Zwerge, ein
Zauberer, ein Hobbit und eine Elbin, aber es kommt nicht darauf an, was wir sind, sondern wer wir
sind. Und aus diesem Grund, sind wir ein so gutes Team.
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Kapitel 7
Wir sind nun schon wieder einige Tage unterwegs, die Orks sind uns auf den Fersen. Bilbo wurde
losgeschickt, nach ihnen Ausschau zu halten. Ich sitze auf einem Felsen und warte auf seine Rückkehr.
Und da kommt der Hobbit auch schon angerannt. Sofort springen die Zwerge auf und fragen ihn ob er
entdeckt wurde, worauf Gandalf einen Vortrag über die Vorteile der Hobbits hält. Keiner von ihnen
scheint zu bemerken das Bilbo etwas sagen möchte. Och Mensch, typisch Mann! Ich lege Daumen und
Mittelfinger an den Mund und Pfeife einmal laut. Alle schauen mich an, Bifur knurrt irgendwas auf
Khuzdul, der Sprache der Zwerge. Ich ignoriere das und deute auf Bilbo. "Hat niemand mitbekommen
das Bilbo was sagen will?" "Ich versuche euch klar zumachen, das da noch etwas anderes ist!", sagt
Bilbo. Gandalf scheint ganz genau zu wissen was er meint. Ein Bär. Der Zauberer meint in der Nähe
gäbe es ein Haus, in dem wir sicher wären. Da hören wir schon ein leises Knurren ganz in der Nähe.
Ich bleibe einen Moment stehen und schaue neugierig in die Richtung aus der das Knurren kam, aber
Fili packt mich am Arm und zieht mich mit, also renne ich ihm hinterher. Obwohl ich schon gerne
einen Blick auf den Bären geworfen hätte. Wir kommen bei dem Haus an. Die ersten Zwerge die an
der Tür ankommen, rennen dagegen, und auch die übrigen tun es Ihnen gleich. Ich seufe. Was ist so
schwer daran, das man die Tür erst öffnen muss bevor man hinein kommt! Ich schiebe mich
entschieden durch das Gedränge der Zwerge und packe den Hebel an der Tür. Kräftig drücke ich ihn
herunter und stolpere in das Haus. Ihr geht in das Haus. Der Bär ist uns ziehmlich nah und schnapp
gerade nach euch. Nur mit Mühe könnt ihr ihn herausdrängen und die Tür verschließen. keuchend
schaue ich zu Gandalf. "Was war das?" Der Zauberer antwortet: "Das war unser Gastgeber. Er heißt
Beorn und ist ein Hautwechsler." Gandalf erklärt: "Mal ist er in Gestalt eines Bären, mal in Gestalt
eines kräftigen Mannes. Der Bär ist unberechenbar, doch dem Mensch ist mit Vernunft
beizukommen." Ich nicke und versuche zu verstehen. Wir legen uns schlafen. Am nächsten Morgen
werde ich spät wach. Alle anderen sitzen schon am Tisch, auch euer Gastgeber ist dort, nur dieses Mal
nicht als Bär sondern in Gestalt eines Menschens. Gähnend und mit zerzausten Haaren in denen auch
etwas Stroh steckt komme ich zu den anderen. Fili winkt mir zu, neben ihm ist noch ein Platz frei. Ich
sage etwas gähnend:,, Ihr hättet mich ja ruig wecken können." Kili anwortet etwas schertzhaft:,, Wir
wollten niemandens Leben riskieren." Ich strecke ihn lächelnd die Zunge entgegen und setzte mich zu
Fili. Ich nehme mir ein Stück Brot mit Honig und Beorn schenkte mir ein Krug Milch ein. Er bleibt
stehen und schaut mich an:,, Ihr seid doch Alanya!" Erschrocken nicke ich nur.,, Ihr könnt froh sein sie
auf eurer Reise dabei zu haben immerhin geht es um einen Drachen den ihr besiegen wollt Alanya
wird euch da bestimmt helfen können." setzte Beorn fort.,, Sie is eine Elbin und kann gut kämpfen und
sie ist nicht so arogant wie andere Elbin aber wieso sollte sie uns eine so große und anscheinend
wichige Hilfe sein?" fragt Thorin.,, Nun ja, Herr Zwerg ihr hab es hier mit Alanya der letzten...!"
Weiter kommt er nicht weil ich die ganze Kanne mit Milch umgeworfen habe.,, Ups. Tschuldige
wegen dem Mistgschick ich bin halt ein kleiner Tollpatsch." sage ich leicht geschauspielert. Ich werfe
Beorn dabei ein viel sagenden Blick zu und er verstand sofort, dass ich nicht will, dass die Zwerge
wissen woher ich komme und wer ich wirklich bin. "Ich mag euch Zwerge nicht, und so würde ich
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euch nicht helfen." brüllt Beorn schon richtig. "Aber", er schaut zu mir. "Ein solch optimistisches, und
Mädchen ist selten in diesen Zeiten, und so werde ich euch meine Hilfe anbieten." Nach dem Essen
und Sachen zusammenpacken gehen wir nach draußen. Um das Haus herum tollen wunderschöne,
schwarz weiße Ponys herum. Ich freue mich wieder zu reiten, und nicht mehr zu Fuß unterwegs sein
zu müssen. Also schwinge ich mich auf das nächstbeste Pony und während ich auf die Zwerge warte,
kraule ich ihm sanft den Hals. Euer Ritt führt euch zum Düsterwald. Dort lasst ihr die Ponys zurück zu
ihrem Herrn laufen und auch Gandalf verabschiedet sich, da er offensichtlich dringend fort muss. Er
rät euch noch, immer auf dem Weg zu bleiben. Jetzt reichts bis jetzt mochte ich Gandalf echt aber
dieser wirklich schon zu alte Kauz war wohl zu lange in der Sonne gelegen der denk der kann sich
alles erlauben:,, Gandalf was soll der Mist du hast mir versprochen wir nehmen diesen Weg nicht!"
Gandalf ignoriert mich und spricht mit den Zwergen:,, Wir treffen noch rechtzeitg aufeinander." Er
schwingt sich auf sein Pony und reitet los. Ich hebe ein Stein auf und will ihn hinterher werfen doch da
packt mich eine Hand und ich höre wie Fili nir leise zusagt:,, Lasst es ihr trifft eh nicht." Als ob ich
nicht schon sauer genug bin muss er mich auch noch provoziren vermutlich hat er recht Gandalf ist
echt schon weit weg aber ich war zu wütend um es einzusehen, dass er Recht hat. Ich haue ihn den
Stein also mit voller Wucht zwischen die Beine. Er stöhnt und sackt auf den Boden ein. Kili schaut
erst ziemlich schokiert dann aber fängt er an laut los zu lachen. Ich hebe einen Tannenzapfen auf und
werfe ihn an seinen Kopf. Nachdem wir den Weg verloren hatten und von Spinnen angegriffen
worden sind wurde mir erst wieder bewusst warum ich meine Vergangenheit hasse. Plötzlich taucht
eine Gruppe Elben auf. Sie töten die Spinnen, und beginnen dann euch zu durchsuchen. Ein blonder
Elb, offensichtlich der Anführer wendet sich dir zu. Als der Blonde sich mir nähert, stellt Fili sich
schützend vor mich. Ich seufze leise und schiebe ihn bei Seite. Der Elb scheint ein wenig erstaunt:,,
Ban le cen Alanya. Annan ala tir. Dar car elye go nogoth? (Hallo Alanya schön dich mal wieder zu
sehen haben wir ja lange nicht was machst du mit den ganzen Zwergen?)" Die Zwerge schauen uns
alle verdudzt an aber ich reagiere gar nicht darauf:,, Ban adar ya ea gael men tolta. (Hallo Vater das ist
meine Anglegenheit und jetzt wo du mich mal wieder gesehen hast kannst du uns ja durchlassen.)",,
Alanya du hast vielleicht Vorstellungen Thranduil wird es nicht gefallen." "Das war ja wohl
offensichtlich keine Vorstellung, sondern eine Feststellung!", kommt Fili mir zur Hilfe. Ich nicke
zustimmend. Legolas mein Vater sagt zu den Wachen, dass die Zwerge durchsucht werden sollen. Ich
muss leicht schmunzeln als sie Fili dursuchen abgesehen von seinen beiden Schwertern hat er noch 15
Dolche verteckt doch das Lachen verschwindet als ich eine bekannte Stimme höre. Ich drehe mich um
sehe die Anführerin der Wache Tauriel. Mir laufen Tränen in die Augen und ich stürmme auf sie zu
und fiel ihr um den Hals. Nachdem alle Zwerge durchsucht wurden fällt mir auf das Bilbo nicht da ist.
Als ich Thranduil meinen Großvater sehe lasse ich ihn nichts sagen und maule ihn an:,, Wenn du die
Zwerge nicht gehen lasst, dann sperre mich auch zu ihnen in die Zelle weil jeder von ihnen mehr
Freundschaft in dem Kleinenfinger hat als es hier im Königreich gibt!" Ohne auf die Antwort von ihm
zu warten gehe ich schwungvoll in Richtung Verlies wo mich eine Wache mit in die Zelle von Fili
steckt.
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Kapitel 8
Ich werfe einen Blick zu Fili, der niedergeschlagen an der Wand lehnt. Gerne hätte ich etwas gesagt
um ihn aufzumuntern, aber mir fällt einfach nichts ein. Uns gegenüber sitzt Kili in einer Zelle und
schaut noch ganz und gar im siebten Himmel den Gang entlang, wo vor wenigen Minuten Tauriel
verschwunden ist, mit der er sich unterhalten hatte. Ich grinse ihm zu und Pfeife vielsagend durch die
Zähne. Er hebt den Blick und schaut zu mir herüber. Ich grinse. "Da hat sich wohl wer in meine
Mutter verknallt!" Die Worte sind mir so herausgerutscht, und direkt bereue ich sie. Hastig schaue ich
von Kili zu Fili. Wehe Kili sagt jetzt etwas Falsches! Seit wir Bruchtal verlassen haben ist mir klar,
das ich mich in Fili verschossen habe, und seid kurzen, scheint auch Kili das bemerkt zu haben. Ein
Glück ist er schlau genug, einfach die Klappe zu halten.,, Alanya wenn Legolas dein Vater ist und
Tauriel deine Mutter dann sind de beiden doch zusammen oder?" Bei dem Wort zusammen stotert Kili
ein wenig. Es zaubert mir irgendwie ein lächeln aufs Gesicht aber keine Ahnung wieso:,, Keine Sorge
sie waren damals noch jung es war ein ausrutscher. Sie lieben sich nicht sie sind nur gute Freunde.
Obwohl ich glaube das mein Vater Gefühle entwickelt hat. Aber Thranduil lässt es nicht zu!" Ich
drehe mich weg und schaue zu Fili. Er scheint gar nichts bemerkt zu haben. In letzter Zeit war er
nachdenklicher geworden, irgendwas scheint ihn irre zu beschäftigen. Auch jetzt starrt er abwendend
ins nichts, als würde er über eine sehr wichtige Entscheidung nachdenken. Doch was gibt es eigentlich
in diesen Zellen noch wichtiges zu entscheiden? Wir sitzen fest. Und wenn uns nicht ein glücklicher
Zufall rettet haben wir keine Chance unser Ziel zu erreichen. "Alanya?" "Anwesend" Ich drehe mich
zu Fili. Vielleicht sagt er mir endlich warum er in letzter Zeit so anders ist. "Also ... Die Lage ist ja
momentan nicht sehr .... Sagen wir angenehm ... Ich äh ... Also eigentlich wollte ich ..." Verlegen
kratzt er sich am Kopf und scheint die passenden Worte zu suchen. Oh Gott, so wird da nie etwas
draus. "Du kannst mir alles sagen. Wir sind doch inzwischen Freunde", versuche ich ihm auf die
Sprünge zu helfen. Doch bei meinem eigenen Worten sticht es in mir. Freunde ... So ist es vielleicht
mal gewesen, aber inzwischen bin ich mir über meine eigenen Gefühle nicht mehr im Klaren. Fili
spricht weiter. "Das ist es ja. Freunde. Vielleicht war es mal so, aber jetzt", ich schlucke. Er wird keine
Jahre mit mir in der selben Zelle aushalten, das ist es... Und es ist wie ein Schlag in die Magengrube.
Ich bin nicht fähig etwas zu sagen, und höre einfach weiter zu. "Wir waren Freunde, aber ... Aus
Freundschaft kann sich mehr entwickeln. Alanya, was ich dir eigentlich die ganze Zeit sagen will ...
Ich liebe dich!" Die Faust die man mir eben noch in den Bauch gerammt hat wandelt sich automatisch
in tausende wild flatternde Schmetterlinge um. Zarte Schmetterlinge mit weißrosanen Flügeln; nein,
keine weißrosanen Flügel, das ist schon wieder zu kitschig. Zarte Schmetterlinge mit zitronengelben
Flügeln. Meine Stimme ist begraben unter den tausenden Schmetterlingen in meinem Körper. Also
beuge ich mich langsam vor. Ich schließe meine Augen, und unsere Lippen treffen sich. Der Kuss ist
erst zart und ein wenig unsicher, aber er wird immer leidenschaftlicher. Ich brauche gar keine Worte,
und doch will ich es aussprechen! In einer kurzen Pause flüstere ich: "Ich ... Ich liebe dich auch" Jetzt
macht es mir nichts mehr aus in einer verdammt kleinen Zelle im verdammten aber irre schönen
Waldlandreich zu hocken, denn jetzt ist endlich das, was mich schon lange beschäftigt aus der Welt.
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Wir werden zum Erebor kommen, ganz bestimmt. Und da fällt es mir wie Schuppen von den Augen.
gibt einen glücklichen Zufall, der uns retten kann. Und er hat sogar einen Namen. Bilbo! Ich hatte
Recht nach weniger als einer Stunde spert uns Bilbo die Tür auf mich wundert es allerdings schon wie
er an unseren Wachen vorbei gekommen ist und dazu auch noch den Schlüssel hat. Er fürt uns in den
Keller wo ich die Wachen betrunken ihren Rausch ausschlafen sehe. Ich will gar nicht wissen wie viel
die getrunken haben Elben bekommt man nämlich nicht so schnell betruken. Thorin muss mir das
natürlich gleich unter die Nase reiben wie 'gut' unsere Wachen sind. Bilbo verlangt von den Zwergen,
dass sie in die Fässer steigen. Sie wehren sich allerdings mit Händen und Füßen. Du und Bilbo
schauen Thorin auffordernd an. ?Tut was er sagt!? Unter Protest steigen die Zwerge in die Fässer.
?Wir haben nur 13 Fässer. Du musst wohl oder übel bei einem der Zwerge in ein Fass steigen.? Bilbo
schaut dich entschuldigend an. ?Sie kann sich mit in mein Fass quetschen? Ich gehe auf Fili zu und er
hilft mir Gentelman like in das Fass. Mein dämliches Kleid was ich mir anziehen musste bevor ich
meinen Großvater gegenüber trete verheddert sich am Fassrand und ein gutes Stück reißt ab, aber egal,
war ja ein Geschenk! ?Haltet die Luft an!? befehlt Bilbo. Als wir losrollen, kralle ich mich an Fili fest.
Ich spüre wie wir fallen und kann nicht verhindern, dass ich anfange zu Schreien. Panisch klammere
ich mich an ihm fest. Wir tauchen in das kalte Wasser des Flusses ein. Als wir auftauchen schnappe
ich nach Luft. Fili streicht mir meine nassen Haare aus dem Gesicht und gibt mir einen flüchtigen
Kuss. ?Wollen wir das noch einmal machen?? Ich boxe ihm entsetzt auf die Schulter. Und schreie ihn
an, dass er zwar nichts getrunken hat sich aber betrunkener aufführt wie die Wachen! Wir schwimmen
in Fässern den Nachtwaldfluss hinunter. Auf halbem Wege allerdings befindet sich ein
Elebenwachposten, der von unserer Flucht gehört haben muss, denn er schließt das Gatter. wir prallen
mit unseren Fässern dagegen. Kili beschließt das Gatter zu öffnen, aber da springen auf einmal Orks
auf uns zu und lassen Pfeile auf uns regnen. Als Kili das Tor öffnet wird er von einem Pfeil getroffen.
Er schafft es dennoch zurück in sein Fass. Plötzlich sind um uns herum überall Orks und Elben. Es
entbrennt ein heftiger Kampf und ich bin mittendrin. Legolas streckt einen Ork nieder, der versucht hat
mich zu töten. wir sind mittlerweile weiter getrieben, aber die Orks verfolgen uns. Ich habe von Thorin
eine Axt bekommen und versuche so viele Orks wie möglich zu töten. Als ein Ork Balin bedroht
werfe ich die Axt in den Rücken des Monsters. Balin nickt mir freundlich zu. Auf einmal steht eines
dieser Biester auf unserem Fass, ich kreische leise auf. Mist, jetzt habe ich keine Waffe mehr! Der Ork
holt zum Schlag gegen mich aus, aber da ist er auch schon ins Wasser gefallen weil Fili ihn von mir
wegzerrte. Wir treiben den reisenden Fluss entlang. Die Elben folgen uns nicht mehr und die Orks
haben wir zum Glück abgehängt. An einer kleinen Bucht befiehlt Thorin uns zum Ufer zu paddeln. Ich
klettere erschöpft aus meinem Fass und bleibe auf dem Boden liegen. Fili und die Anderen rennen zu
Kili, um ihn zu verarzten. Plötzlich steht ein großer Mann vor uns und bedroht meine Gruppe mit
einem Pfeil. Balin reagiert am schnellsten und spricht den Fremden freundlich an. Der alte Zwerg
versucht den Mann zu überreden, dass dieser uns in die Seestadt schleust. Er hat mich nicht getötet
und keinen meiner Freunde, also habe ich beschlossen, dass ich ihn mag. Balin hat es geschafft! Der
Mann aus der Seestadt wird uns in den Fässern schmuggeln. Nun stehe ich auf seinem Kahn und rede
mit ihm. Ich erfahre, dass der Mann Bard heißt und drei Kinder hat. Zwei Mädchen und einen Jungen.
?Alanya, komm mal bitte zu mir!? Fili ist sichtlich verärgert über meine Unterhaltung mit Bard. ?Da
scheint aber jemand eifersüchtig zu sein!? Bard lächelt mir spielerisch zu. ?Ja. Das schlimme daran,
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wir sind weder verheiratet noch verlobt!? Ich gehe zu Fili. ?Und? Was sagt der Mann?? Fili ist zornig,
spüre ich. ?Der Mann heißt Bard. Er wohnt schon seid seiner Kindheit in der Seestadt und kennt dort
alle Geheimgänge und mögliche Fluchtwege.? Dwalin und Gloin nicken anerkennend, Fili ist immer
noch sauer. Ich streiche ihm unauffällig über die Hand, es muss ja nicht jeder mitkriegen, dass es da
gewisse Sympathien zwischen uns gibt. Dann sehe ich nach oben. Vor mir erhebt sich der Einsame
Berg.,, Bald sind wir da! Meine kleine!" flüstert mir Balin von hinten zu.
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Kapitel 9
Bard befiehlt den Zwerg in die Fässer zu steigen, dann schüttet er Fische in sie um die Zwerge zu
verbergen. Ich bin nicht wieder in eines der Fässer gestiegen. Immerhin bin ich eine hübsche Frau und
weißt wie man sich Eintritt in eine Stadt verschafft. Die Zwerge murren und knurren in ihren Fässern
und Bard sagt ihnen, dass sie leise sein sollen. Wir nähern uns dem Haupttor. Ein älterer Mann scheint
Bard gut zu kennen und will ihn ohne weitere Kontrollen passieren lassen, da erscheint allerdings die
rechte Hand des Bürgermeisters. Alfrid, scheint Bard nicht zu mögen. Er befiehlt den Wachen die
Schiffsladung über Bord zu werfen. Ich denke an die Zwerge und hoffe, dass sie sich ruhig verhalten.
Bard versucht die Situation zu entschärfen und schafft dieses auch, aber da fällt Alfrid die Schönheit
am Bug des Schiffes auf. Er wendet sich mit einem schmierigen Grinsen an mich. ?Was macht eine so
schöne Frau auf einem Schiff wie diesem? Es ist doch für Euch völlig ungeeignet!? Alfrid sieht mich
schmeichlerisch an. Neben mir im Fass rumort es, unauffällig trete ich dagegen. Fili soll bloß leise
sein. Stolz und königlich gehe ich auf Alfrid zu. ?Ich habe über eine geschlagene Stunde am
vereinbarten Treffpunkt gewartet. Aber es kam ja keiner! Ich weiß nicht, ob es bei euch Brauch ist,
seine Gäste warten zu lassen, aber in Minhiriath ist dies eine Beleidigung!? Er schaut mich verwirrt
an. ?Ich verstehe Euch nicht, holde Dame! Ich kann mich auch nicht entsinnen, Euch schon einmal
gesehen zu haben.? ?Ich weiß ja nicht, wie oft ihr mit eurem Herrn sprecht, aber ich bin auf seinen
Wunsch hier und Ihr könnt mir glauben, freiwillig wäre ich nicht gekommen! Diese Stadt ist ja der
letzte Abschaum...!? Ich überreiche dem erschrockenen Alfrid einen Ring den ic mal bei einer Wette
gewonnen habe, auf dem das Siegel der Pyra abgebildet ist. Alfrid zuckt zusammen, als er es erkennt.
?Verzeiht Mylady, aber ich hatte keine Ahnung, dass Ihr kommt. Wir werden sofort ein Zimmer für
Euch herrichten lassen.? ?Nein danke, aber ich werde bei diesem netten Mann wohnen. Er war so
freundlich und hat mich mitgenommen. Und jetzt wäre es nett, wenn Ihr uns passieren lasst. Ich bin
müde und hungrig!? Alfrid ist sichtlich geschockt und lässt uns demütig fahren. Ich kann mir ein
Lächeln nicht verkneifen. Am Ankerplatz klettern die Zwerge aus ihren Fässern. Man merkt ihnen an,
dass sie empört über die Fischdusche sind. Bard geht langsam und vorsichtig vor. Wir dürfen auf
keinen Fall erwischt werden, dass wäre das Ende unserer Reise! Ich folge Bard und achte penibel
darauf nicht aufzufallen. Als Wir um eine Ecke biegen läuft euch ein Junge entgegen. Es ist Bards
Sohn Bain. Er sagt uns, dass das Haus bewacht wird. Wir geraten in Panik, aber Bard hat eine Idee. Es
ist spät geworden, wir sitzen an einem runden Tisch und warten das Bard uns die versprochenen
Waffen gibt. Die Zwerge sind alle in dicke Decken eingewickelt. Sie mussten durch die Toilette ins
Haus klettern. Bard kommt wieder ins Haus. Er trägt einen Sack, in dem sich offenbar unsere Waffen
befinden. Doch als er sie auspackt, sind die Zwerge entsetzt, es sind Alltagsgegenstände, die ein
bisschen umfunktioniert wurden. ?Wir haben Euch das Geld für Waffen gegeben. Waffen geschmiedet
aus Eisen und Stahl.? Gloin ist nicht der Einzige, der nicht mit den Waffen einverstanden ist.
?Geschmiedete Waffen bekommt Ihr nur in der Waffenkammer des Bürgermeisters!? Ich sehe den
Blickwechsel zwischen Dwalin und Thorin. ?Lasst uns die Waffen nehmen und dann verschwinden!
Der Durinstag ist nicht mehr fern und die Reise wird nicht einfacher! Ich denke, dass jeder von uns
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schon einmal mit viel weniger ausgekommen ist. Oder warum lautet dein Beiname Eichenschild??
wirft mir einen giftigen Blick zu. Da sehe ich plötzlich, dass es Kili nicht gut geht. Ich gehe auf ihn zu.
?Alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest du etwas Schlechtes gegessen...? ?Mir geht es gut. Mein
Bein tut etwas weh.? ?Soll ich es mir ansehen? Vielleicht kann ich dir ja helfen?? ?Nein, danke. Es
geht auch schon wieder.? Misstrauisch wende ich mich ab und setze mich hin. Es nützt alles nichts, die
Zwerge wollen die Waffen aus der Waffenkammer stehlen. Als Bard das Haus verlässt, schleichen wir
uns raus. Nach einigen Orientierungsproblemen finden wir die Kammer letztendlich. Einige Zwerge
bilden eine Räuberleiter, und Thorin, Dwalin, Kili, Fili und Oin steigen durch ein kleines Fenster in
den Raum. Ich halte derweil Wache ich meine auf den Instinkt der Elben ist immer Verlass. Aber bis
auf das Gemurmel der Zwerge war nichts zu hören. Meine Ohren vernehmen eine Unterhaltung
zwischen Thorin und Kili. Thorin machte sich wohl Sorgen um seinen Neffen, weil er ziemlich
besorgt den Zwerg fragt:,, Geht´s dir auch wirklich gut?",, Onkel ich schaffe das keine Sorge!"
Irgendwie süß von Thorin, dass er sich um Kili sorgt aber Kili hätte ruhig ehrlich sein können ich
glaube ihm nämlich nicht, dass es ihm so gut geht. Und mal wieder hatte ich recht weil in demselben
Augenblick hört man es von drinnen scheppern. Kili ist samt Waffen die Treppe runter gefallen. Die
Blicke der Zwerge sind ziemlich perplex und erschrocken. Nun höre ich auch rasche Schritte auf uns
zu laufen ohne weiteres nachzudenken drehe ich mich um und will den Zwergen berichten:,, Jungs die
Wach..." weiter komme ich nicht da wird mir nämlich schon ein Speer an den Hals gehalten. Mich
widert es an wie mich diese Scheißwache anschaut:,, Was macht eine so schöne Lady mit diesen
komischen Gesindel?" Ich schlage den Speer auf die Seite und spucke der Wache ins Gesicht:,, Im
Übrigen sind das meine Freunde! Und keiner beleidigt sie ohne sich gleichzeitig mit mir anzulegen!"
Nachdem sich die Wache die Spucke aus dem Gesicht gewischt hat schaut sie mich ziemlich erbost an.
Als dieser Mistkerl zum Schlag ausholt kann ich nicht mehr rechtzeitig reagieren und habe seine Hand
in meinem Gesicht. Meine Lippe ist aufgeplatzt Blut rinnt aus meiner Nase und mir stehen die Tränen
in den Augen mit denen ich verschwommen sehe wie Fili auf die Wache los geht und dabei nicht
gerade leise brüllt:,, Wenn du ihr noch einmal Leid zuführst mach ich dich so fertig das du dir wünscht
nie geboren zu sein!" Doch jeder Wiederstand ist Zwecklos die Wache hat uns relativ schnell im Griff.
Als wir vor dem Bürgermeister stehen wird mir schlecht er ist ungepflegt und mehr als nur hässlich.
Die Verhandlungen waren aber ziemlich schnell vorbei keine Ahnung wie aber Thorin hat es geschafft
mit dem Versprechen, dass die Menschen an dem Reichtum Teilhaben dürfen und die Dale i neuen
Glanz aufstrahlen wird. Der Bürgermeister ließ für diesen Anlass eine Feier stattfinden an der sich so
ziemlich alle erfreuten außer ich und Bard:,, Alanya kannst du nicht versuchen sie zur Vernunft zu
bringen. Auf dich hören sie bestimmt eher als auf mich." flehte er mich an.,, Für wahr. Aber ich sehe
keinen Grund ich meine es ist nicht unvernünftig seine Heimat zurück zu fordern oder doch? Ich habe
versprochen zu helfen und werde jetzt nach all den Monaten kurz vor dem Ziel meine Freunde nicht
umstimmen." antworte ich verträumt aber dennoch eiskalt.,, Und ich habe gehofft, dass wenigstens du
vernünftig bist aber nein. Ich weiß nicht was eine Elbin so viel an diesen Zwergen liegen kann aber
nur kleiner Tipp am Rande wenn da drinnen noch ein lebender Drache ist und er von euch geweckt
wird seid ihr und eure kleinen bärtigen Freunde Geschichte!" Nach diesen Worten bin ich nicht fähig
zu antworten ich war geschockt und versuchte trotzdem eiskalt dem fröhlichen Getümmel
zuzuschauen.,, Damit ist das Gespräch wohl zu Ende!" brummte Bard etwas böse und ohne einer
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Kapitel 10
,, Alanya gesell dich zu uns!" ruft mir Kili zu als ich mich neben ihn und Balin setze reichte mir Bali
ein Teller voll mit leckeren Speißen.,, Iss mein Kind, könnte vorerst deine letzte Mahlzeit sein."
Thorin der gegenüber sitzt schiebt mir einen Grug mit Bier entgegen mit den Worten:,, Trink was du
wirkst so angespannt das macht dich locker!" Ich lächle ihn gekünstelt an und nahm ein Schluck. Als
sich Fili plötzlich auf einen Stuhl stellt und laut in die Menge ruft:,, Darf ich kurz nach eurer
Aufmerksamkeit bitten!" Alle verstummten schlagartig. Fili ging auf mich zu kniete sich nieder und
holte eine kleine Schachtel raus:,, Alanya seid ich dich das erste Mal sah war ich hin und weg von dir.
Manchmal wusste ich nicht einmal ob du real bist ich meine es gibt eigentlich keine perfekte Frau.
Aber du bist hübsch stark mutig und einfach perfekt. Ich weiß dass meine Anmachsprüche nicht
immer die Besten waren aber im Moment hoffe ich, dass ich dich damit wenigstens zum Lachen
gebracht habe. Bevor ich jetzt noch mehr rede und vielleicht Sachen sage die ich nachher bereuen
werde. Ich liebe dich mehr als mein Leben und alles andere auf dieser Welt und somit frage ich dich:
Alanya Legolas Tochter und Prinzessin des Düsterwaldes willst du mich heiraten und somit
Kronprinzessin vom Erebor werden?" Ich starre ihn mit großen Augen an als er die Schachtel öffnet
und ein wunderschöner Ring mich anstarrt. Alle schauten mich erwartungsvoll an.,, JA!" schrei ich
einfach aus mir raus und fall Fili um den Hals. Er steckt mir den Ring an und wir küssten uns mit
Tränen in den Augen. Ich hörte das jubeln von allen.,, Gut gemacht Brüderchen eine bessere
Schwägerin kann ich mir nicht wünschen!" Am nächsten Tag brachen wir schon früh auf Kili durfte
nicht mit wegen seiner Verletzung ich hatte schon ziemlich Mitleid als aber Fili ausstieg wollte ich
eigentlich auch hier bleiben aber ich wusste wie wichtig ich für die Truppe war also blieb ich doch
rannte ich noch einmal zu Fili und umarmte ihn:,, Fili ich habe Angst!",, Alles wird gut meine schöne
ich verspreche es dir. Ich werde nachkommen und hoffe du wartest dann noch auf mich." flüstert er
mir mit beruhigender Stimme ins Ohr. Ich gab nur ein kurzes:,, Immer!" von mir. Fili küsste mich ein
letztes mal. Ich stieg mal wieder mit Tränen in den Augen ins Boot Dori und Oin stiegen ebenfalls aus
dem Boot um sich um Kili zu kümmern. Als wir abfuhren sah ich die ganze Zeit nur Fili hinterher bis
ich ihn nicht mehr erkennen konnte. Mittlerweile waren wir dabei deine geheime Tür zu öffnen weil
Bilbo das Rätsel lösen konnte. Bilbo war nun auf dem Weg zum Schatz und alle warteten geduldig auf
ihn aber ich saß nur in einer Ecke und fuhr mit den Fingerspitzen über meinen Verlobungsring als sich
Thorin zu mir gesellte:,, Das Leben ist schon eigenartig findest du nicht? Für meinen Teil zum
Beispiel hätte ich nie gedacht dass die Prinzessin des Düsterwaldes meinen Neffen heiraten wird und
dazu auch noch mein Königreich regieren wird." Ich schaute ihn einfach nur an:,, Im Moment habe ich
Angst, dass ich ihhn nicht wieder sehen werde.",, Keine Sorge er ist ein starker Krieger er wird es her
schaffen und falls du Angst hast, dass du es nicht überlebstich werde auf dich aufpassen. Fili würde es
mir nie verzeihen wenn dir was passieren würde!" Plötzlich als ich wieder Mut hatte hörte man ein
lautes Gebrüll. Bilbo kam auf uns zu gerannt. Dicht auf seinen Fersen war Smaug. Jetzt bekam ich
Panik Thorin meinte wir suchen Zuflucht in den Schmieden. Keine Ahnung was dieser Zwerg schon
wieder vorhatte aber irgendwie will er das Gold in dem Kessel schmelzen. Mit Hilfe von Smaugs
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Feuer ging das dann auch. Thorin lenkte Smaug ab während die anderen eine Große goldene Statue
Thor formten. Die sie guter Letzt auf Smaug schmelzen lassen. Ich hätte den Zwergen gleich sagen
können das Hitze Drachen nchts ausmacht. Er wollte gerade die Zwerge angreifen als ich hinunter
sprang und mich vor dei Besti stellte.,, Und wer seid ihr wen ich fragen darf? Wieder so eine mit
großer Klappe oder eine die mir schmeicheln will?" fragte er mich bei seinen Worten lief es mir
eiskalt den Rücken runter.,, Ich bin wegen keins von beiden da! Und ich bin weder Feind noch
Freund!" antworte ich mit lauter Stimme., Na dann wird es mir ein Vergnügen sein dich brennen zu
lassen!" antwortet er mit so viel Hass das ich wieder Angst bekam. Aber ich blieb einfach ruig stehen.
Ich sah wie das Feuer seinen Hals hochstieg und es auf mich zu kam ich bewegte mich immer noch
nicht.,, NEIN ALANYA!" hörte ich noch Thorins Stimme als mich die Wärme umfasste. Jetzt hörte
ich alle entsetzt schreien als der Drache seinen Feuerstrahl löste stand ich unversehrt immer noch auf
der gleichen Stelle. Das Staunen war groß,, Wie kann einen so zerbrechlich wirkende Frau meinen
Feuer wiederstand leisten?" fragte Smaug entsetzt.,, Tja Smaug du hast von meiner Sippe schon gehört
ich bin die letzte Drachenkrieger in ganz Mittelerde!" Und im gleichen Moment verwandle ich mich in
einen wunderschönen Drachen.,, Naklar kenne ich dich wusstest du dass Drachen deine Gedanken
lesen können? Ich glaube dein Freund in der Seestadt ist nicht so Feuerfest wie du oder?",, Nein lass
ihn er hat damit nichts zu tun er ist zurück geblieben um seinen kranken Bruder zu pflegen bitte lass
ihn!" Mittlerweile habe ich mich zurück verwandelt und weine bitterlich. Als Smaug sich umdreht und
aus Seestadt zufliegt mit dem Satz:,, Ich bin das Feuer. Ich bin der Tod. Ich bin wieder da!" Jetzt kann
ich nur noch heulen Thorin kommt zu mir und stützt mich zum Glück ohne irgendwelchen dummen
Nachfragen. Bilbo hör ich nur noch sagen:,, Was haben wir getan?" Unter heulen und schluchzen frage
ich laut genug, dass es alle hören.,, Was habe ich getan?"
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Kapitel 11
Kurz nachdem Smaug aus dem Berg geflogen ist bin ich alle Treppen hochgerannt und schaue nun
Richtung Seestadt. Ich habe in der ganzen Hektik gar nicht mitbekommen, dass mir Bilbo und die
Zwerge gefolgt sind. Mir laufen die Tränen ohne Ende die Wangen runter. Als Thorin zu mir kommt
und mir von hinten eine Hand auf die Schulter legt.,, Alles wird gut. Ich verspreche es dir." höre ich
ihn sanft sagen.,, Bilbo wo ist der Arkenstein!" sagt er jetzt schon etwas mürrischer.,, Ich habe ihn
nicht gefunden. Tut mir leid dass mir ein Drache in die Quere gekommen ist!" antwortet Bilbo
stotternd dennoch so selbstbewusst wie möglich.,, Was dann war das wecken des Drachen umsonst!"
jetzt schreit Thorin so laut das man meinen könnte man wird taub. Ich halte mich aus dem Streit raus
und drehe mich wider Richtung Seestadt wo ich nun auch erkennen kann wie Smaug die ersten Häuser
abbrennt. Mein Herz blieb kurz stehen jetzt konnte ich mich nicht mehr beherrschen ich schrie und
heulte und brach zusammen.,, Alanya beruhig dich es wird alles...",, NEIN THORIN HÖR AUF MIT
DEINEM EWIGEN ALLES WIRD GUT! Nichts wird gut deine Neffen Oin Dori und Bofur werden
höchstwahrscheinlich gegrillt wenn sie es nicht schon sind!" Ich kann hier nicht stehen und zuschauen
so viel war klar also stehe ich nun auf der Brüstung und spring rückwärts runter. Mal wieder schreien
die Zwerge meinen Namen. Die lernen wohl auch nie dazu. Ich fliege nun als Drache Richtung
Seestadt als ich glücklich feststellen darf, dass das Haus von Bard nichts abbekommen hat. Ich will
gerade auf das Haus zufliegen als sich Smaug auf mich stürzt. Mit Krallen und Flügeln versuch ich
mich zu wehren. Aber Smaug ist halt ein echter Drache im Gegensatz zu mir und ist deswegen auch
viel größer und stärker. Ich denke nur die ganze Zeit an meinen Verlobten Fili und meinen besten
Freund Kili. Ich darf jetzt nicht versagen ich will keinen Freund verlieren mein ganzes Leben im
Düsterwald hatte ich keine Freunde nur Bedienstete und irgendwelche Leute die mich versuchten
auszunutzen. Den Zwergen ist es egal wer ich bin oder was ich bin ihnen ist es auch egal wie mächtig
ich bin sie akzeptieren mich so wie ich bin. Und ich werde ihnen so gut helfen wie es geht. Ich werde
wenn es sein muss für sie sterben. Smaug holt gerade zum nächsten Schlag aus dem ich einigermaßen
elegant aber sehr geschickt ausweiche. Ich blicke immer wieder kurz zum Haus von Bard. Das
natürlich ein großer Fehler ist weil er bemerkt hat, dass mir was an dem Haus liegt beziehungsweise
an dem was drin ist. Er lächelte mich böse und triumphierend an. Er wendet sich von mir ab und fliegt
auf das Haus zu er will geradezu einen neuen Feuerspei ansetzen. Als ich mich auf ihn stürzte und ihn
runter in das Wasser drücke zischte er wie in glühendes Eisen was man im Wasser abkühlt. Jetzt war
er richtig sauer ich versuche ich ihn zu beschäftigen weil ich mitbekommen habe das Bard mit dem
Pfeil auf dem Weg zur Windlanze ist. Ich bin zwar kleiner und schwächer aber damit auch schneller
und flinker. Ich weiche ihm immer geschickt aus. Und ich brauch keine Angst haben, dass er
irgendwie versucht etwas in Brandzusetzen da er nach dem kleinen frischen Bad ziemlich abgekühlt
ist. Bard ist gerade mit allem fertig sein Sohn Bain hilft ihn als Stütze weil die Windlanze irgendwie
nicht mehr da ist. Aber das ist im Moment nicht mein Problem eher, dass Bard gerade nicht weiß ob er
auf mich oder Smaug schießen soll. Naja er kann ja nicht wissen wer ich bin:,, Bard ich schwöre dir
wenn du versuchst mich abzuschießen bring ich dich eigenhändig um!" schreie ich ihm im Flug zu,,
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Alanya? Wie ist das möglich?",, Erklär ich dir später bin gerade zu beschäftigt. Anstatt dumm zu
könntest du mir ja mal helfen!" Bards verwunderter Blick wird Ernst und er versucht Smaug ins Visier
zu nehmen was ihm aber nicht wirklich gelingt weil er mir ziemlich schnell hinterher fliegt.,, Alanya
sorge dafür, dass er ruhig bleibt!" Ich nicke so um ihn weiß zu machen, dass ich es verstanden habe.
Ich fliege also etwas weiter weg sodass Smaug mir dicht am Schwanz hängt. Ich drehe mit einem
Looping nach Oben um und steure jetzt auf Bard zu Smaug immer noch hinter mir her. Als ich dicht
genug an ihm war schrie ich:,, Bard los schieß jetzt!" Bard lässt den Pfeil los und ich lasse mich in die
Tiefe stürzen. Der Pfeil zischt knapp über meinen Kopf vorbei und trifft Smaug genau da wo die
Schuppe gelöst war. Er schreit ein letztes Mal auf und fällt dann auch in die Tiefe. Der Unterschied
zwischen uns war allerdings, dass ich vor dem Aufprall noch einmal in die Höhe schieße. Ich bleib
noch in der Luft stehen um mich auch zu versichern, dass Smaug echt tot war. Als ich mir sicher war
blickte ich noch einmal zu Bard und wir nicken uns dankend zu. Ohne weiteres nachzudenken fliege
ich zu der noch halb stehenden Hütte von Bard. Mal wieder merke ich das Zwerge nicht die hellsten
sind die haben nämlich irgendwie gar nichts mitbekommen und stellen sich mit irgendein Gerümpel
bewaffnet sich mir in den Weg wollen mich wohl abschlachten. Bis ich meine Mutter hinter ihnen
vorgehen sehe die die Zwerge nur anschnauzt, dass sie die 'Waffen' wegnehmen sollen. Ich fliege
einfach auf sie zu und war überglücklich, dass es allen gut geht. Kurz vor dem Geländer verwandle ich
mich zurück und falle Fili in die Arme. Ich umarme ihn und weine vor Freude. Ich küsse ihn kurz und
umarme ihn noch einmal. Er aber zeigt keinerlei Reaktion er schaut nur sehr erschrocken. Als ich sehe,
dass es Kili wieder gut geht umarme ich ihn auch der die Umarmung in Gegensatz zu Fili freudig
erwiderte und gebe ihn ein Küsschen auf die Wange. Oin und Dori umarme ich auch kurz die waren
aber auch wie eingefroren. Bofur nimmt mich bevor ich ihn umarmen konnte in den Arm und er ist
auch der erste der etwas sagt:,, Bekomme ich auch einen Kuss?" Jetzt zeigte Fili endlich mal eine
Reaktion:,, Du hättest mir ruhig was von deiner zweiten Erscheinung sagen können! Wenn man eine
Ehe eingeht sollte man keine Geheimnisse haben!" seine Stimme klang böse und enttäuscht
gleichzeitig.
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Kapitel 12
Tauriel schaut uns ziemlich verwirrt und erschrocken an. Als sie meinen Ring sieht lächelt sie. Sie
nimmt mich in den Arm und sagt ruhig aber belustigt:,, Dir ist schon klar, dass dein Vater und
Thranduil was dagegen haben werden. Oder?",, Natürlich weiß ich das, aber es ist mein Leben und ich
liebe ihn mehr als mein eigenes Leben!" Ich sagte dass mit Absicht so laut damit Fili es hört. Er schaut
nur leicht verärgert zu mir.,, Alanya ich kann mir keinen Besseren für dich wünschen. Ich habe
bemerkt, dass die Zwerge gar nicht so schlimm sind wie Legolas und Thranduil immer erzählen.
Außerdem ist er gutherzig!",, Danke Mama. Nicht nur für diese Worte sondern auch weil du auch Kili
gerettet hast.",, Ich gehe jetzt zurück zu deinem Vater kommst du mit?",, Nein die Reise ist noch nicht
ganz geschafft. Ich habeversprochen bis zum Ende zu helfen das werde ich auch." Sie nickt mir noch
einmal kurz zu und verschwindet dann.,, Also Jungs wir müssen uns nun schnell auf den Weg machen
die anderen werden sich bestimmt freuen euch zu sehen. Außerdem braucht Thorin jede Hilfe um den
Arkenstein zu finden!" Als wir uns auf den Weg machen und gerade ein kleines Boot gefunden haben
sind Tauriel und Legolas aufgetaucht. Kili redet gerade mit Tauriel und ich sehe wie Legolas immer
wieder böse zu Fili blickt. Tauriel hat es ihm wohl erzählt. Nun ja als wir aufbrechen redet Fili die
ganze Zeit nicht mit mir er sitzt einfach nur da und starrt ins Wasser.,, Was ist mit dir Fili?" frage ich
besorgt. Er schaut mich kurz an aber wendet sein Blick gleich wieder dem Wasser zu. Ich seufze und
reiße Bofur die Ruder weg ich muss meine Wut auslassen und das geht mit rudern gerade am besten.
Als wir ankommen walken wir den Berg ziemlich schnell hinauf. Wir gehen in den Berg und Bofur
ruft gleich nach seinem Bruder Bombur und seinem Cousin Bifur. Bilbo rennt außer Puste auf uns zu
und meint, dass wir leise sein sollen Thorin sei sehr verärgert. Es wurde spät und alle gehen schlafen
außer ich konnte nach der Sache mit Fili keinen Schlaf finden. Und bei Thorin muss ich mich auch
noch entschuldigen. Ich glaube das mach ich auch jetzt er ist nämlich noch im Thronsaal er kann auch
nicht schlafen. Er steht vor den Thron mit dem Blick auf die Stelle wo glaube ich normalerweise der
Arkenstein sein sollte. Ich gehe auf ihn zu und umarme ihn von hinten. Ich hauche ihn leise ins Ohr:,,
Tut mir leid ich hätte dir glauben müssen, dass alles gut wird. Danke, dass du versucht hast mich
aufzubauen.",, Immer wieder gerne du hast doch nur aus Liebe gehandelt so verliebt wie ihr zwei
seid.",, Naja. Thorin da bin ich mir gar nicht mehr so sicher seid er mich als Drache gesehen hat ist er
so kalt zu mir.",, Es war bestimmt ein Schock für ihn wie für uns alle gehe zu ihm und sprich dich mit
ihm aus!" Er grinst mich an was mir Mut gibt und ich den Saal verlasse. Nach einigen Treppen komme
ich endlich vor seiner Tür an und klopfe zaghaft. Nach einigen Sekunden will ich noch einmal
klopfen, stoppe aber, da die Tür geöffnet wird und mich Fili verwundert ansieht. ?Alanya? Kann ich
dir helfen?? Ich schlucke. Offenbar hatte Fili schon geschlafen, denn er ist nur mit einer Hose
bekleidet. ?Ich wollte nicht stören.?, bringe ich mühsam heraus und versuche meinen Blick auf etwas
anderes als seinen Oberkörper zu lenken. ?Können wir kurz reden?? Als er bemerkt, dass ich nicht
weißt, wo ich hingucken soll, fängt er frech an zu grinsen. ?Natürlich. Komm rein!?, sagt er und zieht
mich an der Hand ins Zimmer. Scheid als hätte er alles vergessen. Dort setze ich mich auf sein Bett
und fange leise an zu sprechen. ?Fili, es tut mir alles so leid. Ich wollte euch allen eigentlich von
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meiner Begabung Bescheid sagen hatte aber Angst, dass ihr mich dann hassen würdet ich meine ihr
Elben und Drachen und dann eine Mischung auch noch.? Er hat sich dicht neben mich gesetzt und
streicht mir nun liebevoll über mein Haar. ?Es gibt nichts zu verzeihen. Ich habe überreagiert aber es
war halt schon ein Schock für mich. Es ist eigentlich ganz cool und macht dich bloß begehrenswerter.
Und wenn ich ehrlich bin, find ich es sogar ein wenig niedlich, dass du dich gerade so schuldig fühlst.?
Ich gucke ihn gespielt beleidigt an aber dann müssen wir beide lachen. Als wir uns einigermaßen
beruhigt haben, frage ich mit leisen Ton:,, Also willst du mich immer noch heiraten?",, Nichts würde
ich lieber tun!" Er legt seine Hände um meine Hüfte und zieht mich auf seinen Schoß. Ich lege eine
um seinen Nacken und eine an seine muskulöse Brust und lächle ihn verschwörerisch an. ?Und, wer
ist heute das Kissen??, fragt er, als sich unsere Lippen fast berühren, worauf ich lachen muss. ?Ich
würde mal sagen, derjenige, der als letztes unten liegt.? Dann lege ich meine Lippen auf seine und
drücke ihn in die Matratze. Wellen des Entzückens überkommen mich und mein Körper fühlt sich wie
elektrisiert an. Unsre Küsse werden immer leidenschaftlicher und ich spüre seine Hände überall an
meinem Körper, genauso, wie er meine über seine Brust wandern fühlt. Langsam macht er sich an
meinem Hemd zu schaffen und schafft es nach einer Weile mich auszuziehen. Eine Ewigkeit vergeht,
bis wir uns nur widerwillig voneinander lösen, aber jeder muss einmal atmen. Inzwischen liege ich
unten und er lächelt mich von oben an und beugt sich dann zu mir runter. ?Ich wusste gar nicht, dass
du so wild sein kannst.?, raunt er mir kichernd und außer Atem ins Ohr und als Antwort fange ich
ebenfalls kichernd, an, seinen Hals hinab zu küssen. ?Sieht so aus, als wärst du heute das Kissen.?,
stichelt er und lächelt siegesgewiss aber ich will es ihm nicht gönnen. Frech grinsend, drehe ich uns
ruckartig um und will mich schon auf ihn draufsetzten aber ich habe mich mit der Breite des Bettes
verschätzt und mit einem Krachen liegen wir auf dem Boden, ich auf ihm. Wir brechen in schallendes
Gelächter aus und im Lachen bringe ich ein ?Wie war das eben?? heraus, worauf er mich zu ihm zieht
und wieder anfängt mich zu küssen. Gleichzeitig versucht jeder von uns den anderen nach unten zu
befördern, sodass wir eine ganze Weile knutschend über den Boden rollen. Während wir uns noch
immer küssen, mittlerweile rollen wir nicht mehr am Boden er hatte nachgegeben und ich liege jetzt
oben. Er streicht mit einer Bewegung über meinen Körper und schiebt dabei meine Hose das einzige
was ich im Gegensatz zu ihm noch anhabe da er schon ganz entkleidet ist runter. Ich merke, was er
vorhat aber will ihn noch ein wenig Ärgern, also löse ich mich von ihm und stütze mich auf meine
Ellenbogen und ein Knie, sodass sich nur unsere Oberkörper berühren, unsere Gesichter sind nur
Zentimeter voneinander entfernt und ich lächle ihn schalkhaft an. Erst lächelt er und versucht
behutsam meinen Unterkörper nach unten zu drücken, doch als er merkt, dass ich das nicht zulasse,
sieht er mich erstaunt an.,, Was ist los? Ich dachte, du willst es auch?" Ich schmunzle.,, Wie kommst
du darauf, ich würde das wollen? Und dann noch ausgerechnet mit dir" Fassungslos sieht er mich an
und ich kriege mein Kichern nicht mehr unter Kontrolle. Jetzt versteht er.,, Du kleines Biest." sagt er
lachend und fängt an meinen Hals herunter zu küssen. Unter leisem seufzen
bringe ich ein,, Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet!" heraus und spüre, wie seine
Lippen sich zu einem Lächeln verziehen.,, Weil ich ein so gutaussehender
Zwerg bin." er versucht wieder mich leicht runterzudrücken aber schafft es
nicht.,, Weil ich charmant bin und insgeheim extrem lustig." ich lächle aber
lasse es immer noch nicht zu. Jetzt wandern seine Lippen zu meinem Ohr und ich
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wirst, der ich folgende Worte sage: Du bist die Frau meines Lebens und ich will
alles mit dir teilen, was es zu teilen gibt. Du bist die, die mir das Gefühl
gibt, lebendig zu sein und meinem Leben einen Sinn gibt. Jede Sekunde meines
Lebens will ich mit dir verbringen, denn ich kann nicht ohne dich sein. Ich
liebe dich mehr als alles, was es auf dieser Welt gibt, mehr als diesen Berg und mehr als mein Leben."
seine Stimme ist kaum mehr als ein Hauchen und doch sind die Worte so klar, als hätte er sie durch
den Raum gerufen. Ich bin so gerührt, dass mir eine Freudenträne entflieht. Fili wischt sie behutsam
weg.,, Du brauchst doch nicht zu weinen." sagt er lachend und ich lächle zurück.,, Ich weine doch gar
nicht aber deine Worte sie waren einfach so wunderschön." Er ist sichtlich geschmeichelt.,, Ich kenne
jemanden, der noch viel schöner ist." sagt er dann und zieht mich in einen Kuss. Als er mich diesmal
versucht an sich zu drücken, lasse ich es zu und ihm entfährt ein leises Stöhnen. Viel später in der
Nacht liegen wir, ich eng in seine Arme geschmiegt, neben dem warmen Kamin und er streicht sanft
mit seinen Fingern über die weiche Haut meines Rückens. ?Ich liebe dich, Fili.?, hauche ich. ?Ich liebe
dich auch, meine Süße.?, antwortet er und küsst mich auf die Haare. Und schon fall ich in einen
sanften Schlaf.
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Kapitel 13
Als ich am nächsten Morgen aufwache liege ich alleine auf dem Boden in eine Decke
eingemummelt. Ich stehe auf ziehe mich an und kann nicht glauben was ich gerade für eine schöne
Nacht hatte. Mit einem Lächeln im Gesicht suche ich die anderen die damit beschäftigt sind den
Eingang mit den Felsbrocken die Smaug rausgerissen hat zu verriegeln. Als Fili mich erblickt grinste
er übers ganze Gesicht und lässt den Fels den er gerade zusammen mit Kili trägt los Kili schreit auf
weil ihm der schwere Klotz auf den Fuß gefallen ist. Fili rennt auf mich zu und umarmt mich
stürmisch und küsst mich intensiv. Als wäre ich Tage nicht dagewesen. Als er sich von mir löst sieht
er Kili erschrocken an und hilf erstmal den Felsen von ihn runter zu bekommnen.,, Jungs ihr seht alle
total fertig aus. Wie lange macht ihr das jetzt schon?",, Seid geschlagenen drei Stunden schön, dass du
auch mal kommst!" brummt Dwalin leicht gereizt.,, Ihr hättet mich ja ruhig wecken können!",, Fili hat
uns nicht gelassen!" antwortet Kili grinsend aber immer noch unter Schmerzen. Ich schaue Fili
fragend an der mir nur ein Augenzeichen gab, dass mich dran erinnerte, dass ich nichts anhatte.,, Ja
auf jeden Fall nehme ich euch jetzt mal die Arbeit ab geht ihr euch entspannen ich mach das hier
fertig!",, Ja ne ist klar du ganz alleine!" mault mich Dwalin an.,, Also Herr Zwerg als
Drachenkriegerin kann man sich nicht nur in einen Drachen verwandeln sondern auch die vier
Elemente beherrschen!" und im nächsten Moment lenke ich die ganzen Steine zum Eingang und
mache ihn bis auf eine kleine Luke komplett zu. Sie staunen nicht schlecht aber dann hört man schon
ein Horn ertönen. Ich weiß sofort, dass es von meinem Volk stammt. Thorin gibt uns den Befehl auf
den Wall zu gehen. Dort redet Thranduil gleich auf mich ein:,, Alanya du stehst auf der falschen
Seite!",, Nein tue ich nicht ich kämpfe bei meinen Freunden. Und außerdem habe ich meinen
Verlobten versprochen immer bei ihn zu bleiben!" bei den Worten meinem Velobten hatte ich ein
freches lächeln aufgelegt. Thranduil schaut nun mit dem verärgertsten Gesicht das er je hatte zu
Thorin. Ich schüttle heftig den Kopf:,, Nein, nicht Thorin!" Ich drehe mich zu Fili und ziehe ihm an
Kragen zu mir um ihn zu küssen er geht gleich mit drauf ein und der Kuss wird sehr schnell sehr
leidenschaftlich. Ich würde gerne das Gesicht von meinem Großvater sehen war aber leider
beschäftigt. Als ich plötzlich ein zischen höre Fili hat es bestimmt auch gehör denn er lässt von mir ab
und schubst mich nach hinten zwischen uns fliegt jetzt ein Pfeil durch. Ich schaute Thranduil bitter
an:,, So nachdem du nichts mehr machen kannst, kannst du ja auch verziehen!",, Alanya, du hast mir
gar nichts zu sagen!",, Ohhh da irrst du dich Thranduil. Ich habe dir noch was zu sagen: ISHKHAQWI
AI DURUGNUL!" Und nur eine Sekunde später jubbeln alle Zwerge laut auf. Aber als Bard und
Thranduil den Arkenstein zeigen verstummen alle.,, Wie seid ihr an ihn geratten!" schreit Thorin
verzweifelt. Die blicke von Bard und Thrandil wenden sich hoch zu Bilbo. Thorin versucht ihn gerade
zu erdrosseln als Gandalf einstreiten:,, Thori wenn du mit meinen Meisterdieb nicht zufrieden bist
dann schicke ihn zu mir runter aber lasse ihn doch bitte am Leben! Ich muss schon sagen, bis jetzt
machst du als König unter dem Berge keine gute Figur!" Bilbo klettert den Wall runter und ich bin
sichtlich erleichtert. Bard verhandelt gerade mit Thorin. Was nicht viel bringt weil man Thorin nur
noch rufen hört:,, Ich will Krieg!" Ich höre Getrampel und hinter den Hügel tritt eine Armee von
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Zwergen auf der Anführer der auf einem Schwein sitzt fängt an zu sprechen: ?Guten Abend allerseits!
geht?s uns denn so? Ich hätte da eine Bitte an euch, wärt ihr so freundlich und... VERSCHWINDET
VON HIER? Und wenn wer fragt was ich hier mache. Ich bin hier um diesem Waldlandkobold sein
hübsches Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln!? Was schon wieder meine Freunde zum Jubeln
bringt:,, Balin wer ist das?",, Der Vetter von Thorin: Dain Eisenfuß" Ich staune nicht schlecht ich
meine einen Zwerg auf einen Schwein sieht man auch nicht alle Tage. Aus dem Norden hört man noch
ein Horn und aus dem Westen kommen schon die Orks.,, Azog!" aus Thorins Mund hört es sich an
wie pures Gift. Und ehe man sich versieht begann der Kampf um Leben und Tod und wir sitzen
einfach nur Tatenlos im Erebor gefangen. Es scheint nicht nur mich zu stören weil als Thorin zu uns
kommt erhebt sich Kili:,, Ich werde hier nicht Tatenlos rumsitzen während andere für uns in die
Schlacht ziehen und für uns sterben!" Ich hoffe, dass Thorin zu Vernunft kommt wir alle schauen ihn
erwartungsvoll an. Ich war so überrascht, als Thorin uns fragte, ob wir mit ihm in den Krieg ziehen
wollten. Nun stehen wir auf dem Schlachtfeld und kämpfen Seite an Seite mit den Zwergen aus den
Eisenbergen. Ich habe meinen Bogen gezogen und ziele auf die Orks. Viele sterben durch meine
Pfeile. Fili hat sich nicht von meiner Seite bewegt und auch ich habe nicht vor ihn alleine zu lassen.
Plötzlich läuft Thorin auf uns zu: ?Fili, du musst mitkommen!? Fili schaut mich verwundert an und ich
wende mich nun an Thorin: ?Warum? Was hast du vor?? ?Ich will dieses Scheusal umbringen.? Ich
nicke verständnisvoll, da fällt mir auf einmal ein, was das bedeutet: ?Moment mal, Thorin, wenn du
Fili mitnimmst, musst du mich auch mitnehmen.? Ich werde schockiert angeschaut. Thorin räuspert
sich: ?Aber Alanya, du naja... du bist eine Frau und das kann sehr gefährlich werden!? Jetzt schaue ich
schockiert: ?Das fällt euch ja früh ein, dass ich eine Frau bin! Und jetzt kommt mir nicht mit ?Das
kann gefährlich werden?, unsere ganze Reise war gefährlich! Ich lasse Fili nicht alleine. Nicht schon
wieder!? Nun sieht mich Thorin mitfühlend an: ?Ich passe auf Fili auf. Versprochen!? Ich nicke und
falle meinem Verlobten um den Hals: ?Pass bitte auf dich auf! Ich liebe dich!? Fili küsst mich
leidenschaftlich und flüstert dann: ?Ich liebe dich über alles, Alanya!? Nur schwer können wir uns
voneinander trennen. Während Fili mit Thorin, Kili und Dwalin zum Rabenberg aufbricht, laufe ich
nach Dale und suche nach Gandalf! Rasend schnell laufe ich durch Dale. Als ich ihn endlich gefunden
habe, kann ich mich nicht wirklich ausruhen, da Legolas aufgeregt auf uns zu reitet. Er hat Nachricht
aus Gundabad. Bolg, ein Sohn Azogs, ist auf dem Weg zum Einsamen Berg. Das schlimmste an der
ganzen Sache, Bolg wird zuerst über den Rabenberg kommen. Mir wird schlagartig klar, dass meine
Freunde da oben in großer Gefahr sind.
?Jemand muss sie doch warnen! Meine Güte, das sind doch eure Freunde. Warum will denn keiner
mitkommen?? Ich bin so verzweifelt. Mein Verlobter ist da oben und keiner will mich begleiten.
Thranduil ist schon abgerauscht und Gandalf diskutiert noch mit Bilbo. ?Ich komme mit dir! Gandalf,
du brauchst dir keine Sorgen machen. Keiner wird mich sehen!? Bilbo wartet nicht lange auf eine
Antwort, sondern läuft mit mir zum Rabenberg. Als wir oben angekommen sind, bin ich total aus der
Puste. Ich atme einmal tief ein und aus, dann renne ich zu Thorin: ?Wo ist Fili?? ?Er ist im alten
Wachturm. Was ist denn los, Alanya? Du solltest doch unten bleiben.? ?Ihr müsst hier weg. Alle,
sofort. Ich hole Fili. Erklärungen später!? Ich renne wieder los. Völlig außer Atem betrete ich den
Wachturm. Ich ziehe mein Schwert. Mit dem Bogen kann ich hier nichts anfangen. Leise schleiche ich
durch die Gänge. Immer weiter nach oben. Am liebsten würde ich laut nach ihm schreien, aber das
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würde uns beide nur in Gefahr bringen. Ich erklimme die Treppe und gelange zu einer kleinen von der
ich nach unten zu Thorin blicken kann. Plötzlich höre ich hinter mir Geräusche.
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Kapitel 14
Ich drehe mich blitzschnell um und schau in das hässliche Gesicht von Azog. Es verschlägt mir die
Sprache, denn er hält Fili fest. Mein Liebster sieht nicht gut aus. Wahrscheinlich wurde er von Azog
geschlagen. ?Na sieh mal einer an! Was für ein Zufall! Deine Liebste wollte dich wohl retten
kommen.? Hämisch lacht Azog auf. Mir treten Tränen in die Augen. Warum muss das so enden? Ich
wollte niemals, dass wir in so eine Situation kommen. ?Bitte, lass ihn los. Du hast doch immer noch
mich!? flehentlich sehe ich Azog an, doch der lacht mich aus: ?Wie kann man nur so dumm sein? Ich
werde weder dich noch diesen Zwerg loslassen. Ihr werdet beide in diesem Turm sterben. Romantisch
oder?? Leicht schüttle ich den Kopf. Hilfesuchend schau ich Fili an. Warum sagt er denn nichts? Ohne
lange darüber nachzudenken, stürme ich auf Azog zu, der Fili zur Seite stößt. Er hat ebenfalls sein
Schwert gezogen. Es entbrennt ein heftiger Kampf, den ich zu verlieren scheine. Azog drängt mich
immer weiter zum Abgrund und ich kann nichts dagegen unternehmen. Ich pariere jeden Schlag, kann
aber dennoch keinen Angriff starten. Plötzlich springt Fili auf Azog und zwingt ihn dazu von mir
abzulassen. ?Alanya du musst springen! Los...!? Ich denke nicht dran: ?Ich lasse dich nicht alleine!
Weißt du nicht mehr? Da wo du bist, da werde auch ich sein!? Fili schenkt mir ein kurzes Lachen.
Diese Ablenkung reicht Azog aus. Er wirft Fili von sich, der nun zu Boden fällt. Schnell bin ich bei
ihm und helfe ihm hoch. Nun stehen wir da mit dem Rücken zum Abgrund. Noch bevor ich etwas
sagen kann, schlägt Azog Fili mit voller Wucht ins Gesicht. Dieser bricht zusammen und ich schreie
auf. ?So meine Hübsche, dass wird dein Ende sein!? Er hebt sein Schwert und ich schließe die Augen.
Jetzt ist es also vorbei, ich habe mit meinem Leben abgeschlossen. Aber das Schwert trifft mich nicht.
Als ich die Augen öffne, sehe ich Fili vor mir stehen. Ihn hat das Schwert Azogs durchbohrt, Fili hatte
sich schützend vor mich gestellt und der Ork hatte ihm sein Schwert in den Rücken gerammt. Ich sehe
in Filis Augen, die immer leerer werden. Ich nehme seinen Kopf in meine Hände und rede beruhigend
auf ihn ein: ?Fili, bitte du schaffst das. Du musst mir zuhören. Höre einfach nur auf meine Stimme.
Wir schaffen das! Bitte Fili! Bitte ich liebe dich so sehr, du darfst mich einfach nicht verlassen! Fili tu
mir das nicht an... Fili bitte... bitte...? Doch Filis Augen werden immer ausdrucksloser. Er kann sich
nicht mehr auf den Beinen halten und fällt mir in die Arme. Ich fange ihn auf und stolpere einige
Schritte zurück. Dumm nur, dass da ein Abgrund auf mich wartet. Ich trete auf einmal ins Leere und
wir fallen hinunter. Als ich unten aufkomme, spüre ich starke Schmerzen in meiner Hüfte. Die Welt
um mich herum wird schwarz, doch ich kämpfe dagegen an und krieche zu Fili. Meine Hüfte schmerzt
höllisch und ich kann meine Beine nicht mehr richtig spüren, aber ich robbe immer weiter bis ich bei
Fili bin. Er atmet schwach, ich spreche ihn an: ?Fili, du musst bei mir bleiben. Hör auf meine Stimme,
tu das bitte für mich, für uns.? Ich überlege kurz, was ich ihm erzählen soll. Da kommt mir eine:,, Ich
sah dich das erste Mal bei Bilbo aber fühlte mich zu dir hingezogen als kannten wir uns schon ewig.
Es war Schicksal, das weiß ich jetzt auch. Fili, wir haben so viel durchgestanden. Wir haben
zueinander gefunden, du kannst mich jetzt nicht alleine lassen. Fili, bitte. Ich kann einfach ohne dich
nicht leben!? ein leises, fast unhörbares Flüstern bekomme ich als Antwort: ?Ich...werde auf dich
warten. Ich liebe dich Alanya." Ein letztes Mal atmet Fili aus, dann schließen sich seine Augen und ich
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fange an erbarmungslos zu weinen. Die Schmerzen sind einfach übermächtig, sowohl die in meiner als
auch die in meinem Herzen. Ich schließe einfach die Augen und bete, dass ich nie wieder aufwache.
Als ich die Augen aufschlage, spüre ich die Schmerzen wieder. Ich richte mich auf, doch zu meiner
Überraschung liege ich auf einem Bett. Ich schwinge die Beine über den Rand und rufe: ?Hallo? Ist
hier jemand?? Ich befinde mich in einem weißen Raum. Generell ist hier alles weiß. Wieder rufe ich,
doch diesmal tritt ein Mann in den Raum, er trägt ein blaues Gewand und hat weiße Haare. Ich
schrecke zurück und lasse mich wieder auf das Bett fallen, er aber kommt auf mich zu und spricht
mich an: ?Sei gegrüßt Alanya, letzte noch lebende Drachenkriegerin. Willkommen in meinem Schloss.
Wie gefällt es dir hier?? Unsicher erwidere ich: ?Äh...ganz gut! Verzeiht, aber wer seid ihr?? Er
lächelt und sagt mir: ?Dein Volk kennt mich unter dem Namen: Herr des Westens. Mein Name ist
Manwe, ich bin der Oberste der Valar!? Ich verschlucke mich und fange an zu husten, er klopft mir
auf den Rücken, bis es besser geht. Dann nimmt er meine Hand und führt mich aus dem Raum. Wir
treten in einen Thronsaal, wo die anderen Valar schon auf uns warten. Eine wunderschöne Frau
kommt auf mich zu, sie hat lange braune Haare und trägt ein grünes Kleid. Sie kniet vor mir nieder
und sagt: ?Du brauchst keine Angst haben! Niemand hier möchte dir etwas tun! Wir wollen deine
Schmerzen lindern, mehr nicht.? Während die Valar sich wieder hinsetzten, bleibe ich in der Mitte
stehen. Manwe räuspert sich und sagt: ?Die Liebe ist etwas grausames. Wir haben gesehen, was dir
wiederfahren ist und wir alle haben mit dir mit gefühlt. Einem Menschen zu verlieren, der einem
beigebracht hat, dass es noch was anderes als Hass und Verachtung gibt ist ein schlimmer
Schicksalsschlag. Und ich spreche für uns alle, dass du unsere Mitleid hervorgerufen hast, als dein
Liebster starb.? ?Äh...Danke!? antworte ich unsicher. ?Wie dem auch sei, wir haben uns entschieden,
deiner Liebe noch eine Chance zu geben. Wir geben dir Fili wieder, aber vorher musst du etwas für
uns tun!? ?Was immer ihr wollt, ich werde es tun!? Ich bin so überglücklich. Sie geben mir Fili
wieder! ?Sei nicht so ungestüm. Du kennst unsere Bedingungen noch nicht. Also, zuerst wirst du Azog
töten. Er wandelt schon zu lange auf dieser Welt und er hat schon zu viel Leid über die Bewohner
Mittelerdes gebracht. Doch die weitaus schwerere Aufgabe wird es sein, seine Seele zu retten. Du
wirst ihn von dem schwarzen Herzen, welches er in sich trägt, befreien.? ?WAS?? unhöflich falle ich
Manwe ins Wort: ?Das kann unmöglich Euer Ernst sein! Ich soll den Mörder meines Verlobten
befreien? Azog hat so viel Leid über Filis Sippe gebracht. Ihr verlangt das Unmögliche.? Eine weitere
Frau, die ich als Varda identifiziere, erhebt sich und spricht: ?Niemand sagte unsere Bedingungen
seien leicht. Aber wenn deine Liebe stark ist, wirst du auch dieses meistern!? Sie setzt sich wieder und
Manwe beginnt: ?Ich habe Vertrauen in dir und wenn du ihn so stark liebst wie du es immer gezeigt
hast werdet ihr einen Weg finden." Ich bin so verzweifelt, natürlich liebe ich ihn, sogar mehr als mein
Leben, aber bin ich bereit für unsere Liebe so eine große Aufgabe zu meistern? Hilfesuchend schau ich
in die Augen der Valar, aber in keinen kann ich Rat finden. Ich schließe meine Augen, schalte alles um
mich herum aus und denke nach. Als ich die Augen wieder öffne, bin ich mir im Klaren was ich will
und selbstsicher antworte ich den Valar: ?Ich werde Eure Bedingungen erfüllen!? Varda lächelt mir zu
und ich weiß, dass ich lieber ein Leben nur alleine mit ihm führen will, als ein Leben ganz ohne ihn.
?Ihr habt Eure Entscheidung weise getroffen. So sei es!? Ich werde nach hinten gerissen und lande
wieder vor dem alten Wachturm. Langsam rappel ich mich hoch. Alle meine Schmerzen sind wie
weggeblasen. Ich atme tief ein und ziehe mein Schwert. Langsam gehe ich auf dem gefroren Wasser
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zu der Stelle an der Azog und Thorin kämpfen. "Zuerst wirst du Azog töten. Er wandelt schon zu auf
dieser Welt und er hat schon zu viel Leid über die Bewohner Mittelerdes gebracht" Ist der Satz der sih
im Moment in meinem Kopf abspielt. Ich muss es schaffen! Ohne Fili kann ich nicht leben. Ich weiß,
dass es keine leichte Aufgabe wird, aber ich muss das einfach tun. Ich habe schließlich keine andere
Wahl. Ich lasse den kampf nicht aus den Augen, ich sehe wie der mutige König alles versucht Azog zu
töten, doch leider läuft der Kampf nicht gut für Thorin. Außerdem hat Azog einen schweren Stein an
einer Kette und schleudert ihn nun nach Thorin. Unwillkürlich schreie ich auf: ?Thorin! Pass auf!?
Thorin reagiert blitzschnell und dreht sich zur Seite. Der Stein knallt auf das Eis und lässt es
zerspringen. Nun stehen Thorin und Azog auf einer Eisscholle. Ich renne los. Ich muss Thorin helfen,
sonst endet das hier in einer großen Katastrophe. Außerdem muss ich ja auch meine Mission erfüllen.
Azog hebt nun sein Schwert und will es auf Thorin nieder krachen lassen, doch ich werfe mich
zwischen die Beiden und schaffe es noch rechtzeitig mein Schwert hochzuziehen. Der Schlag war mit
voller Wucht ausgeführt. Hätte ich mein Schwert nicht gehoben, wäre mein Arm zertrümmert worden.
Dennoch schmerzt es höllisch und ich schreie auf. ?Dreckiges Miststück! Du solltest doch eigentlich
tot neben deinem Liebsten liegen!? Azog holt wieder aus und versucht mir das Schwert in den Bauch
zu rammen, da ist aber Thorin neben mir und schubst mich von der Scholle. Ich falle unsanft auf
meine Hüfte. Sofort schießt der Schmerz wieder in sie hinein und ich schreie auf. Es tut so schrecklich
weh! Wie soll ich denn jetzt Azog töten? Der Kampf zwischen Azog und Thorin entbrennt auf ein
Neues, doch plötzlich hält Azog inne und schaut in den Himmel. Ich tue es ihm gleich und tatsächlich.
Die Adler! Sie sind gekommen um uns zu helfen! Ein kleines Lächeln spielt um meine Lippen. Thorin
nutzt diese Ablenkung und hebt den Stein, der vorher im Eis festhing, auf und wirft ihn Azog zu.
Dieser rutscht von der Eisscholle und versinkt im Wasser. Azog ist tot! Ich kann es nicht fassen! Auf
der einen Seite bin ich froh, dass dieses Scheusal endlich tot ist, auf der anderen Seit werde ich nun
Fili nie wieder sehen. Mir treten Tränen in die Augen. Ich habe versagt! Er wird tot bleiben und ich
kann nichts mehr für ihn tun. Diese Gewissheit schmerzt mehr als meine dumme Hüfte. Thorin kommt
langsam zu mir und hilft mir auf. Ich kann nicht mal mehr alleine stehen, der König muss mich
stützen. Ich hab meinen Kopf auf seine Schulter gelegt und weine einfach weiter. Thorin will einige
Schritte mit mir gehen, aber die Schmerzen lassen es nicht zu, also bleiben wir einfach stehen.
?Alanya, sieh nur!? Ich schaue nach unten. Unter uns, unter dem Eis, schwimmt Azogs Leiche. Seine
Augen sind offen und starren uns an. Allmählich schließen sie sich, nur um nach 2 Sekunden wieder
aufzugehen. Azog lächelt uns nun wissend an und bohrt sein Schwert durch das Eis. Es fährt durch
Thorins Fuß und der König schreit auf. Er lässt mich los und ich falle wieder auf den Boden. Ich muss
nun mitansehen, wie Azog das Eis durchbricht und sich auf Thorin stürzt. Gerade noch rechtzeitig
kann Thorin Orkcrist hochziehen. Während Azog versucht Thorin zu töten, versuche ich aufzustehen.
Doch es gelingt mir nicht! Ich bleibe einfach auf dem Boden liegen. Wie kann ich nur zulassen, dass
neben Fili auch noch Thorin getötet wird? Ich muss doch verdammt noch einmal etwas tun können!
Fieberhaft überlege ich. Mein Bogen! Schnell nehme ich ihn aus seinem Schutz und lege einen Pfeil
an. Gerade will ich auf Azog schießen, da zieht Thorin sein Schwert weg und das Schwert Azogs fährt
ihm in den Leib. Er stöhnt auf und ich bin wie gelähmt. Das kann nicht sein. Bitte! Bitte nicht! Doch
Thorin hat noch Kraft in sich, er reißt Orkcrist hoch und stößt es Azog in den Leib. Zur selben Zeit
trifft mein Pfeil den Ork in den Rücken. Schnell lade ich nach und schieße noch einen Pfeil ab, danach
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noch einen und noch einen, bis Azog tot zur Seite fällt. Thorin kann sich noch auf die Beine hieven
geht sehr, sehr langsam zu mir. Als er bei mir ankommt, fällt der König auf die Knie und landet
letztendlich neben mir auf dem Boden. Die Schmerzen sind zwar immer noch da, doch ich ignoriere
sie und krieche zu Thorin. Tränen sammeln sich schon wieder in meinen Augen. Als ich bei Thorin
angekommen bin, kann ich sehen wie schlecht es um ihn steht. Ich schaue mir seine Verletzung an und
weiß, dass es vorbei ist. Ich konnte weder Fili noch Thorin vor dem Tod bewahren. ?Alanya? Bitte,
bitte verzeih mir!? Ich schlucke meine Tränen hinunter und antworte ihm: ?Schon gut.? ?A-aber, ich
muss...? ?Es ist alles gut, Thorin. Ich bin nicht nachtragend, das weißt du doch!? Thorin lächelt
schwach und sagt dann: ?Ich habe dir versprochen, dass ich auf Fili aufpassen werde. Aber ich konnte
es nicht. Es tut mir so unendlich leid!? ?Oh, Thorin. Fili lebt! Ich habe es geschafft ihn zu retten!?
Zwar ist das wahrscheinlich gelogen, aber ich kann ihn doch nicht mit dem Wissen sterben lassen,
dass er für den Tod seiner Neffen verantwortlich ist. Ich sehe die Erleichterung auf seinem Gesicht
und weiß, dass ich alles richtig gemacht habe. ?Versprich mir, dass dir materielle Dinge niemals
wichtiger werden, als der Weg deines Herzens!? ?Ich verspreche es dir!? Thorin hebt seine rechte
Hand und streicht meine Tränen weg, die über meine Wangen laufen, dann sagt er: ?Eine so schöne
Frau sollte keine Tränen für einen Narren vergießen!? ?Aber für einen Freund!? Mit einem Lächeln im
Gesicht richtet Thorin seine Augen gen Himmel. ?Thorin! Nein, bitte, bitte!? Aber Thorin ist bereits
tot, als ich diese Worte spreche. Trauer überrennt mich, denn ich weiß, dass Thorin nie die Chance
hatte seine Heimat zu genießen. Er hatte nie die Chance über die Hügel seines Landes zu gehen. Nie
die Chance sein Königreich aufzubauen. Denn diese Chance wurde ihm genommen. Und ich schwöre
so wahr ich hier stehe ich sorge dafür das Erebor wieder in neuen Glanz erstrahlt!
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Kapitel 15
Ich wende meinen Blick von Thorin ab und schau zu dem Kadaver Azogs. Ich erschrecke, denn
neben Azogs Leiche steht ein Mann, der von einem weißen Licht um schimmert wird. Verzweifelt
versuche ich aufzustehen. Erschreckend langsam krieche ich zu einem Felsblock auf dem ich mich
hochziehe. An ihm gelehnt schau ich den fremden Mann unverständlich an. Dann frage ich: ?Wer seid
ihr?? Der Mann mit den langen braunen Haaren sieht mich an, dann fängt er an zu lachen und
erwidert: ?Das solltest du doch herausfinden!? ?Sollte ich das?? ?Die Valar haben dir ja richtig viel
verraten. Du kennst mich unter dem Namen Azog, aber der ist nicht mein richtiger Name und Azogs
Geschichte ist nicht die meine. Nun? Weißt du nun wer ich bin?? ?Woher soll ich das denn wissen??
?Dann erinnere dich.? Mit diesen Worten dreht er sich um und geht davon. ?Warte!? schreie ich ihm
hinterher, aber er antwortet nur: ?Erinnere dich!? An was zur Hölle soll ich mich denn erinnern?
Fieberhaft grabe ich in meinen Gedanken, aber nichts Sinnvolles kommt zum Vorschein. Woher soll
ich seinen Namen und seine Geschichte denn wissen? Ich bin doch nicht Elrond, der alle Legenden
Mittelerdes auswendig konnte. Aber natürlich! Wieso bin ich denn da nicht früher drauf gekommen!
Ich vergrabe mich in alten Erinnerungen und bin wieder 127 Jahre alt. Als ich auf dem Flur Schritte
höre, und es an meiner Zimmertür klopft eine Wache gab mir ein Packet mit den Worten:,, Hier ein
Geschenk aus Bruchtal von Elrond." Ich reise das Paket auf in dem ein Buch war mit dem Aufdruck
Legenden und Mühten aus Mittelerde ich begann zu lesen: ?Vor langer, langer Zeit, da lebte in den
weiten Nebelbergen ein König. Dieser König war Herr über Stein und Eisen, er konnte die Steinriesen
bändigen und lebte in einem großen Palast, ganz aus Stein. Und obwohl er so viel Macht hatte, war er
gut und gerecht. Er hatte eine wunderschöne Tochter, die er über alles liebte. Eines Tages kam ein
reisender Zwerg zu ihnen und bat um ein Nachtlager. Der gute König gab ihm ein feines Zimmer und
bestand darauf, dass der Zwerg mit ihm und seiner Tochter zu Abend essen sollte. Als das Essen
vorüber war, holte die Prinzessin eine Geige hervor und begann zu spielen. Ihre Musik und ihr
Liebreiz berührten den Zwerg so sehr, dass er den König fragte: ?Mein König, wie viel wollt ihr für
eure Tochter haben?? Diese Frage überraschte den König sehr und er antwortete: ?Mein lieber Herr
Zwerg, ich nehme kein Geld für meine Tochter. Sie soll sich ihren Mann selbst aussuchen!? Und
wieder sagt der Zwerg: ?Mein König, eure Tochter ist so liebreizend und schön, dass ich sie einfach
besitzen muss.? ?Wenn ihr etwas Schönes wollt, so geht zu euren Edelsteinen im Gebirge. Meine
Tochter aber bekommt ihr nicht!? Da wurde der Zwerg wütend und verwünschte den guten König. Der
König solle sich in das scheußlichste Geschöpf der Welt verwandeln und auf ewig verflucht sein. Und
so verwandelte sich der König in einen bleichen Ork. Die Tochter aber, die des Vaters Verwandlung
mit ansah, versuchte zu ihm zu gelangen, aber der Zwerg streckte sie unbarmherzig mit seiner Axt
nieder. Während die Tochter starb, sagte der Zwerg zu ihr: ?Ihr hättet einen Zwerg aus dem
Geschlecht Durins wählen sollen, meine Schöne!? mit diesen Worten ging der Zwerg aus dem Palast.
Doch der König musste hilflos mitansehen, wie seine Tochter starb. In diesem Moment schwor er
Rache für den Tod seiner Tochter. Er schwor die Sippe Durins auszurotten und jeden Zwerg zu töten,
der ihm vor die Füße lief. Er verließ sein Königreich und ging zu den Orks in den Norden. Der Palast
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zerbröckelte, Stück für Stück. Es heißt, eines Tages würde eine Frau ganz reines Herzens und viel
kommen und den Ork von seinem Fluch befreien.? Als ich mit der Rückblende fertig war fragte ich
mich selbst?Und wie hieß der König?? wollte ich wissen. ?Sein Name war Baelor.? Baelor. Ich hatte
den Namen. ?Baelor!? schreie ich laut. Der Mann dreht sich verwundert zu mir um: ?Was hast du da
eben gesagt?? ?Seid ihr nicht König Baelor? Einst Herrscher über Stein und Eisen? Verflucht von
einem Zwerg und verdammt als Ork zu leben? Wenn nicht, dann habe ich mich wohl geirrt!? ?Wie
lange habe ich diesen Namen nicht mehr gehört! Ich danke dir, dass du mich erlöst hast!? Mit diesen
Worten dreht er sich wieder um und geht auf die untergehende Sonne zu. Vielleicht bilde ich es mir
auch nur ein, aber ich meine, dass eine Frau auf ihn zu gerannt kam. Seufzend lasse ich mich auf den
Boden sinken. Zwar konnte ich Baelor retten, bei Fili sieht die ganze Sache schon anders aus. Genau
wie Thorin, werde ich ihn wohl nie wieder sehen. ?Und nun? Was soll ich nun tun?? fange ich ein
Selbstgespräch an. ?Wie wäre es mit aufstehen und mich begrüßen?? höre ich eine Stimme hinter mir.
Das kann nicht sein! Langsam drehe ich mich um und tatsächlich vor mir steht Fili und grinst mich
breit an. ?Ich würde wahnsinnig gerne aufstehen, aber leider ist meine Hüfte im Eimer.? ?Kein
Problem. Dann komme ich eben zu dir runter!? Noch während Fili sich setzen will, ziehe ich ihn zu
mir und küsse ihn. Ich hatte so Angst, dass ich ihn für immer verloren habe und nun steht er vor mir.
Ich kann mein Glück kaum glauben! Als wir voneinander lassen, sehe ich ihn ernst an: ?Fili? Ich muss
dir etwas sagen. Thorin und Kili sind tot. Ich konnte ihnen nicht mehr helfen!? ?Ich weiß, meine
Hübsche. Ich habe sie noch getroffen. Sie wünschen uns alles Gute. Thorin hat mir versichert, dass wir
ein tolles Königspaar werden. Und Kili hat gesagt, dass ich schon eine schnuckelige dennoch freche
Frau abbekommen habe.? ?Kili hat gesagt, dass ich schnuckelig bin?? Fili nickt und dafür küsse ich
ihn einfach noch einmal. ?Was ist eigentlich mit deiner Hüfte passiert?? ?Das erkläre ich dir später
ganz in Ruhe.? Kurzerhand hebt Fili mich hoch und trägt mich in Richtung Dale. Fili hat mich in den
Berg getragen, wo ich sofort untersucht wurde. Meine Hüfte ist geprellt und so liege ich in meinem
Bett und kann mich nicht mehr bewegen. Fili ist mit Dwalin losgegangen um mir eine Stütze für
meine Hüfte zu holen. Ich dämmere vor mich hin, als die Tür aufgeht und Bilbo hineintritt. ?Alanya?
Schläfst du?? ?Jetzt nicht mehr.? antworte ich ihm. ?Oh, das tut mir leid. Ich wollte dich nicht
wecken.? ?Schon gut. Was ist los?? frage ich ihn besorgt. ?Thorins Tod.? Ich verstehe. Der kleine
Hobbit und Thorin waren wirklich gut befreundet. Bilbo fährt fort:,, Oh, es ist so schwer normal zu
atmen, wenn man weiß, dass ein guter Freund tot ist. Ich weiß nicht, verstehst du das?? ?Natürlich
verstehe ich das. Thorin war dein Freund und du hast ihn sehr gemocht. Wie könnte ich das nicht
verstehen? Ich meine Thorin war auch ein guter Freund von mir. Und Kili war mein Bester!? ?Ich
weiß nicht, was ich jetzt tun soll, wie ich jetzt weitermachen soll.? ?Erinnere dich an ihn. Halte deine
Erinnerungen an ihn wach und lass ihn darin weiterleben.? ?Das werde ich tun! Danke, Alanya.? Ich
lächle nur. Das Leben geht weiter. Es muss einfach weiter gehen. Keinem ist geholfen, wenn wir uns
in unserer Trauer verstecken. Wieder geht die Tür auf und Fili kommt herein. In seinem Arm hält er
die langersehnte Stütze. ?Na meine Prinzessin? Tschuldige meine baldige Königin! Hast du mich
vermisst?? ?Unheimlich!? gebe ich zurück und küsse ihn. Bilbo hat sich mittlerweile verabschiedet
und hat uns alleine gelassen. ?Also, du musst die Stütze tragen wie ein Korsett, nur halt um die
Hüften. Aber beim Schlafen darfst du sie nicht tragen!? ?Das hatte ich auch nicht vor!? Fili hilft mir,
sie anzuziehen und begleitet mich bei meinen ersten Schritten. Es tut zwar noch weh, aber es geht
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besser als ohne Stütze. ?Wollen wir einen Spaziergang machen? Ich passe mich auch deinem Tempo
Spielerisch schubse ich ihn. Dann gehen wir los. Hand in Hand. Am Abend war die Beerdigung von
Kili und Thorin. Ich stehe mit allen anderen vor dem Grab. Fili hatte einen Arm um mich gelegt um
mich zu stützen. Als mich die Zwerge darum beten eine Rede über die beiden Verstorbenen zu halten
?Kili war mein bester Freund und zudem der beste Schwager den man sich wünschen kann. Man
konnte immer gut mit ihm scherzen und er kam bei Fili und mir was die Streiche angeht nicht zu kurz.
Kili und ich haben aber auch Fili oft genug welche gespielt. Und weil Brüder immer zusammen halten
bekamm ich auch ziemlich oft was ab." Bei diesen Worten bekomme ich Tränen überströmte Augen.,,
Was könnte ich über Thorin sagen, was ihr nicht alle schon wüsstet. Immerhin kanntet ihr ihn schon
länger als ich. Also, was könnte ich über ihn sagen? Ich bin der festen Ansicht, dass Thorin ein guter
König war, als wir einen König brauchten. Er zog in eine aussichtslose Schlacht für seine Werte und
letztendlich starb er dafür. Ich war bei ihm, als er seinen letzten Atemzug tat und ich bin dafür sehr
dankbar. Thorin letzte Worte an mich, werde ich niemals vergessen und immer in meinem Herzen
tragen! Ich stehe nun als Elbe unter euch Zwergen, halte eine Rede für unseren toten König und
erhoffe mir, dass wir unsere Streitigkeiten beiseitelegen können! Wir leben Tür an Tür, haben
dieselben Ziele und Hoffnungen und dieselben Feinde, da wäre es doch nur logisch, dass wir
diplomatische Beziehungen aufnehmen. Das wäre mein Wunsch für die Zukunft und ich weiß, dass
wir alle daran arbeiten müssen. Wir alle zusammen! Als letztes kann ich nur sagen, dass ihr Stolz auf
Thorin sein könnt!? Ich lege dem König nun den Arkenstein auf die Brust und trete zu Fili, der mich in
den Arm nimmt und mir einen Kuss auf die Stirn gibt. Wir bleiben so stehen, als der Sark geschlossen
wird und Dain Orkcrist auf das Grab legt. Danach fühle ich so als hätte man mir was
lebensnotwendiges aus dem Körper entrissen ohne zu wissen was ich mache beginne ich leise zu
singen: ?Oh, misty eye of the mountain below Keep careful watch of my brothers' souls And should
the sky be filled with fire and smoke Keep watching over Durin's son...? Plötzlich ist diese Leere
verschwunden und ich weiß einfach, dass ich diese Zeit die ich mit den Zwergen hatte nie hätte besser
beschreiben können, als mit diesem Lied. Ich singe weiter: ? And if we should die tonight Then we
should all die together Raise a glass of wine for the last time Calling out father, prepare as we will
Watch the flames burn auburn on the mountain side Desolation comes upon the sky...? Auf einmal
setzt Fili´s Stimme neben mir mit ein, nach und nach tun es ihm die restlichen Zwerge gleich und das
Lied hallt durch den Berg: ?Now I see fire, inside the mountain I see fire, burning the trees I see fire,
hollowing souls I see fire, blood in the breeze And I hope that you'll remember me...? Und mir wird
klar, dass ich mich immer an diese wunderschöne Zeit erinnern werde weil am Ende ist es was wir
sind und welches Leben wir zu führen haben. Es ist wichtig wer wir sind und man soll das Leben so
leben wie man es will und keiner hat damit einzumischen das entscheidest du ganz alleine. Das wurde
mir auf der Reise mit meinen bärtigen Freunden, Nein... meinen bärtigen Brüdern bewusst! Nach der
Beerdigung bin ich mit Bilbo und Balin unterwegs wir versuchen den kleinen Hobbit noch zu
überreden zu bleiben bis die Feier vorbei ist. Aber er will nicht kann ich verstehen und ich will ihn
auch nicht zwingen. ?Wann fangt ich mit dem Wiederaufbau an?? fragt mich Bilbo. ? Morgen früh.
Immerhin haben wir eine Menge zu tun.? ?Ihr müsst mich einladen, wenn euer Königreich aufgebaut
ist.? ?Das werden wir!? entgegne ich ihm. Dann umarme ich ihn freundschaftlich. Als ich mich
umdrehe, stehen hinter mir schon die Zwerge und wollen sich ebenfalls von Bilbo verabschieden.
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Bilbo hält eine kurze, dennoch prägnante Rede. Dann schaut er mich noch einmal an und sagt: für
alles!? Ich erwidere: ?Keine Ursache!? Nun steigt Bilbo auf sein Pony und reitet gemeinsam mit
Gandalf los. Ich stelle mich zu Balin und Fili. ?Wann wird ihm wohl auffallen, dass der Sattel verkehrt
herum auf seinem Pony liegt?? Ich lache und gebe Fili einen Schubs. Dann schaue ich dem kleinen
Hobbit hinterher. Abschied nehmen ist nicht leicht! Vorsichtig lasse ich mich auf mein Bett fallen.
Mittlerweile sind knappe sechzig Jahre vergangen da ich eine Elbin bin, bin eh unsterblich aber seit
dem die Valar Fili sein Leben wieder gaben schenkten sie ihm auch ein Leben so lange wie die Elben
außerdem haben sie ihn auf meine Größe wachsen lassen man merkte aber dennoch, dass er ein Zwerg
war. Balin hat sich dazu entschlossen nachdem Wiederaufbau uns zu verlassen er hat sich in Moria
niedergelassen wo er jetzt regiert. Der Erebor strahlt wieder genauso schön wie vorher. Fili und ich
sind mittlerweile verheiratet und regieren den Erebor. Zwischen den Zwergen und Elben ist wieder
Frieden. Mehr oder weniger. Fili ist noch in der Küche, um uns Tee zu besorgen. ?Na, meine
Hübsche?? Fili stößt die Tür auf und stellt das Tablett mit dem Tee aufs Bett. Er setzt sich zu mir und
reicht mir eine Tasse. Ich nehme einen Schluck und lächle. Er hat meinen Lieblingstee ausgesucht.
Grüner Apfel mit Minze, einfach himmlisch. ?Wie sind sie gestorben?? fragt Fili plötzlich. Ich
schlucke, dass diese Frage irgendwann kommen musste, war mir klar. Trotzdem hatte ich davor Angst.
Ich schaue ihm in die Augen, während ich ihm alles erzähle. Als ich ende, sehe ich Tränen in seinen
Augen. ?Oh Fili, es tut mir so unendlich leid. Ich habe wirklich versucht Thorin zu retten, aber es war
zu spät!? ?Schon gut. Es ist nur so ungewohnt einmal ohne meinen Bruder und meinen Onkel zu sein.
Ich weiß, dass ich sie eines Tages wieder sehen werde. Und das es ein Leben nach dem Tod gibt nur
ach, ich weiß auch nicht.? Ich streiche ihm über die Wange und gebe ihm einen Kuss auf die Stirn,
dann lehne ich mich zurück. ?Alanya, ich weiß, dass du einiges aufgegeben hast um mich zu heiraten.
Und ich danke dir dafür. Ich will dieses Leben nur mit dir verbringen!? Fili lächelt mich an. Jetzt setzt
er sich zu mir und nimmt mich in den Arm: ?Du weißt nicht, wie dankbar ich dir bin, dass du mir noch
eine Chance gegeben hast. Ich werde dich nicht enttäuschen!? ?Das würde ich dir auch nicht raten!?
gebe ich frech zurück. ?Jetzt habe ich aber Angst!? ?Das solltest du auch!? Ich richte mich ein wenig
auf und sehe ihn herausfordernd an. Ohne etwas zu erwidern, zieht Fili mich einfach wieder zu sich
und küsst mich. Ich schlinge meine Arme um ihn und küsse ihn zurück. Wir bleiben lange so liegen. In
diesem Moment gibt es nur ihn und mich. Und nun lösen sich auch meine Zweifel in Luft auf. Nach
einer Weile, kuschle ich mich in seinen Arm und zusammen malen wir uns unsere Zukunft aus. ?Sag
mal, was ist eigentlich mit Kindern? Willst du welche?? fragt Fili. Ich überlege kurz: ?Ich denke
schon. Kinder wären doch etwas Schönes, oder siehst du das anders?? Fili antwortet: ?Nein, ich hätte
sehr gerne Kinder. Und vor allem mit dir!? Ich lache: ?Und wie viele hättest du gerne?? ?So 10 oder
20?? ?Du spinnst doch wohl!? gebe ich zurück. ?Das war nur ein Spaß, keine Angst! Eigentlich
möchte ich mich da nicht festlegen. Ich wäre mit einem Kind glücklich, aber auch mit 5.? ?Das ist eine
sehr kluge Auffassung! Man sollte seine Zukunft nicht bis ins kleinste Detail planen. Wo bleibt denn
da die Spannung? Allerdings würde ich sagen wir lassen uns da noch Zeit, weil wer weiß was wir noch
für Abenteuer vor uns haben!? ?Weißt du, dass ich dich dafür liebe?? ?Ich liebe dich auch!? gebe ich
zurück. Zusammengekuschelt schlafen wir letztendlich ein. Mal wieder hatte ich Recht was das
Abenteuer angeht weil ein Elbe aus Bruchtal in den Erebor gestürmt kommt mit der Botschaft:,, Ich
habe Kunde an Alanya Legolas Tochter letzte Drachenkriegerin und Königin unter dem Berge! Und
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für Fili Neffe von Thorin letzter Sohn Durins und König unter dem Berge. Elrond lädt euch zu einem
Ringrat ein!"....
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