PRESSEMITTEILUNG Wieder kein Zusatznutzen bei Epilepsiemedikament Patienten und Fachleute haben Angst, dass in Zukunft keine neuen Antikonvulsiva mehr in Deutschland auf den Markt kommen. Am 17. Mai 2016 hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) seine Nutzenbewertung für das dritte Antikonvulsivum (Briviact®, Wirkstoff: Brivaracetam) seit Inkrafttreten des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) im Jahr 2011 veröffentlicht. Das IQWIG kam zu dem gleichen Ergebnis wie bei den anderen beiden Medikamenten (Trobalt®, Wirkstoff: Retigabin, Fycompa ®, Wirkstoff: Perampanel): Der formale Aufbau der Studien, die im Dossier des Herstellers aufgeführt sind, sei nicht geeignet, einen Zusatznutzen festzustellen. Drei verschiedene Wirkstoffe, drei verschiedene Hersteller – das gleiche Problem! Seit Jahren setzen sich Fachgesellschaften (Deutsche Gesellschaft für Epileptologie/DGfE und Deutsche Gesellschaft für Neurologie/DGN) und Selbsthilfeverbände dafür ein, dass die Gesetze, die die Voraussetzungen für die frühe Nutzenbewertung regeln, so geändert werden, dass auch Medikamente gegen Epilepsie eine Chance haben, ihren Zusatznutzen zu beweisen. Mit den bestehenden Regelungen, die von der DGfE, der DGN und den Selbsthilfeorganisationen immer wieder als unzureichend angemahnt wurden, ist das zurzeit nicht möglich - die Behandlung von Menschen mit Epilepsien in Deutschland wird über kurz oder lang im epileptologischen Mittelalter stecken bleiben. Alle Stellungnahmen und Interventionen waren bisher erfolglos, sogar eine Petition beim Deutschen Bundestag wurde letztes Jahr im Mai eingereicht (www.epilepsie-petition.de) - bis heute ohne Ergebnis! So kann es nicht weitergehen! Veranstaltungshinweis: Epilepsie?! – Lasst uns nicht im Regen stehen!!! 4. Juni 2016 um 13:00 Uhr Flashmob „Rote Regenschirme“ vor dem historischen Rathaus in Bonn Presse-Kontakt: Susanne Fey 0202 -2988465 [email protected]
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