Bürger wünschen HTA-Bewertungen

MEDIEN
IQWIG
Bürger wünschen
HTA-Bewertungen
Therapien bei Angststörungen, die
Möglichkeiten zur Ultraschallbehandlung von Myomen, Füllungen
für kariöse Zähne und Behandlungsmöglichkeiten bei Krampfadern: Bürger wünschen sich zu
vielen Bereichen der medizinischen
Versorgung wissenschaftliche Klarstellungen. Das berichtet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
(IQWiG). Ende Juli hat das Institut
die Webseite „ThemenCheck Medizin“ (http://d.aerzteblatt.de/RD72)
freigeschaltet, über die Interessenten Themen für sogenannte HTABerichte (Health Technology Assessments) vorschlagen können, also wissenschaftliche Bewertungen
von medizinischen Verfahren und
Technologien. Diese Mitwirkungsmöglichkeit geht auf das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz zurück.
In einem ersten Prüfschritt hat
das Institut jetzt Vorschläge herausgefiltert, die nicht für einen HTABericht infrage kommen – etwa
weil es um Arzneimittel geht. Diese
sind beim ThemenCheck Medizin
ausgeschlossen, weil es zur Bewertung ihres Nutzens bereits spezielle
Prozesse gibt. Übrig geblieben sind
bislang 19 Themen, die auch auf
der Website einzusehen sind. Die
Vorschlagsliste durchläuft eine
zweistufige Auswahl. Das IQWiG
sammelt dabei Informationen zu
den Themen und prüft, wie viele
Betroffene es gibt, wie belastend
die jeweilige Erkrankung ist, ob es
wissenschaftliche Studien zu der
Fragestellung gibt, wie viel die zu
untersuchende Diagnosemethode
oder Behandlung kostet und ob es
Hinweise auf Versorgungsprobleme
gibt. „Wir sind gespannt, welche
Schwerpunkte sich herauskristallisieren, wenn der ThemenCheck
Medizin noch bekannter wird“, sagte Claudia Mischke vom IQWiG.
Sie betonte, dass Interessierte jederzeit neue Vorschläge einreichen
können. Das Institut wählt pro Jahr
insgesamt fünf Themen aus, zu denen HTA-Berichte entstehen.
hil
Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 44 | 4. November 2016
A 1995