NOTE 1 - Klassik.com

An
nna Prooha
h skka (© Chr
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AUSGABE
JUNI 2016
ERGREIFENDES
HÖRERLEBNIS
AUSFLUG IN
DEN VERISMO
KEINE ANGST VOR
SERIALISMUS
Anna Prohaska ist
Dido & Kleopatra
Leoncavallis Zazà bei
OPERA RARA
Herreweghe dirigiert
späten Strawinsky
PRESSE
BESTSELLER
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
1
REGER: DREI MOTETTEN OP.110
Bernius/SWR Vokalensemble Stuttgart
CAR 83288
2
BACH: MATTHÄUS-PASSION BWV 244
Bernius/Kammerchor Stuttgart/Barockorchester Stuttgart/+
CAR 83285
10
INSIDE TRACKS –
KLAVIERWERKE VON BACH/CHOPIN/BEETHOVEN/+
James Rhodes
SIGCD425
3
BRAHMS: KLAVIERSTÜCKE OP.76/RHAPSODIEN OP.79/
FANTASIEN OP.116/+
Anna Vinnitskaya
ALP 231
11
SCHUMANN/DVOŘÁK: KLAVIERKONZERTE
Hough/Nelsons/City of Birmingham Symphony Orchestra
CDA 68099
4
FROBERGER: TOCCATEN & MOTETTEN
(FROBERGER-EDITION VOL.8)
Asperen/Sluis/Elwes/Mertens
AE 10134
12
THE HIGH ROAD TO KILKENNY – GÄLISCHE LIEDER & TÄNZE
Getchell/Greenberg/Lazarevitch/Les Musiciens de SaintJulien
ALP 234
5
GOUNOD: CINQ-MARS
Vidal/Gens/Christoyannis/Schirmer/
Münchner Rundfunkorchester/+
ES 1024
13
WECKMANN: SÄMTLICHE WERKE
Ricercar Consort/La Fenice/Siebe Henstra/Foccroulle
RIC 369
6
BRUCKNER: SINFONIE NR.8
Böhm/Berliner Philharmoniker
SBT 1512
14
HÄNDEL: CORONATION ANTHEMS/CHÖRE AUS ‚ESTER‘
Cummings/NDR Chor/FestspielOrchester Göttingen
ACC 26405
7
HAYDN: VIOLINKONZERTE Hob.VIIa:1, 3 & 4
Faust/Poppen/Münchner Kammerorchester
PC 10353
15
IBERT: ORCHESTERWERKE
Järvi/Orchestre de la Suisse Romande
CHSA 5168
8
PALESTRINA: HOW FAIR THOU ART –
HOHELIED-VERTONUNGEN
The King’s Singers
SIGCD 450
16
DIE KUNST DES HEINRICH SCHEIDEMANN
(Werkbearbeitungen)
Dongois/Le Concert Brisé
ACC 24302
BACH: SONATEN FÜR VIOLINE & CEMBALO
BWV 1014-1019
Leila Schayegh/Jörg Halubek
GLOSSA –
GCD 923507
„In
„ ihrer Darbietung dieser sechs
Triosonaten für
Cembalo und
Vi
li von JJohann
h
SSebastian
b
Violine
Bach gehen
Jörg Halubek und Leila Schayegh von der
Tonartencharakteristik aus, so, wie sie der
Musiktheoretiker und Komponist Johann
Mattheson anno 1713 in seiner Schrift
‚Das neu-eröffnete Orchestre‘ erörtert hatte.
Die Matthesonsche ist zwar nur eine von
mehreren möglichen Deutungen dieses
heiklen Themas, passt aber im Wesentlichen gut zu dieser Musik. Darüber hinaus
überzeugen die beiden Interpreten mit
makelloser Spieltechnik, einer besonnenen
Tempowahl, aber auch mit ihrer geschmackvollen Verzierungspraxis.“
(Für die Jury: Matthias Hengelbrock)
9
STUNDEN, TAGE, EWIGKEITEN – HEINE-LIEDVERTONUNGEN
Appl/Baillieu
CHRCD 112
2/2016
DEBUSSY: KAMMERMUSIK
Kuijken Ensemble
ARCANA – A 392
„„In dem inspiriert
musizierenden
F
Familienverband
dder Kuijkens hat
ddiese Musik nun die
richtigen Anwälte
gefunden.
f d Ni
Nichts
h zerflfliießt
ß hier ins Ungewisse! Ob es sich um das scheinbar unberechenbare Spiel mit den doch so sorgfältig
ausgesuchten Klangfarben handelt, ob um
die Poesie des Rhythmus oder um oszillierende Klänge, zart aufgebaute Spannungen
oder in sich kreisende Melismen: Definiert
wird ein musikalischer Impressionismus,
und zwar auf betörend dezente, aber umso
nachdrücklichere Weise.“ (Für die Jury:
Ingeborg Allihn)
JAËLL: SINFONISCHE MUSIK/KLAVIERWERKE
Niquet/Brussels Philharmonic/Bismuth/
Ciocarlie/+
EDICIONES SINGULARES – ES 1022
„Es
„ war längst an
der Zeit, dass Marie
Jaëll
J mehr Beachtung findet. Sie war,
als Schülerin von
Henri Herz und
Franz Liszt, nicht
nur eine bedeutende
Pi
i i undd Pädagogin,
Päd
Pianistin
sondern auch
eine höchst spannende und eigenständige Komponistin. Camille Saint-Saëns
widmete ihr sein erstes Klavierkonzert.
Ihre eigenen beiden Klavierkonzerte sowie
das Konzert für Violoncello Jaëlls, hier
engagiert und überzeugend gespielt, sind
gleichermaßen deutschen wie französischen
Vorbildern verpflichtet: [...] Vorbildlich
das, wie stets bei dieser Bru Zanes PortraitReihe, bibliophil gestaltete Begleitbuch.“
(Für die Jury: Michael Stegemann)
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
ERGREIFENDES HÖRERLEBNIS
Die Sopranistin Anna Prohaska ist eine Künstlerin, die sich nicht
nur auf der Opernbühne eingehend mit den von ihr verkörperten
Figuren einschließlich ihrer Geschichte und Hintergründe beschäftigt. Aus diesem Grunde liegt ihr das Programm ihrer neuen
CD ‚Serpent & Fire‘ auch so sehr am Herzen.
Die beiden Königinnen Dido und Kleopatra waren beliebte Figuren der Opera seria im 17. und 18. Jahrhundert: zwei schöne
und mächtige Frauen, denen als starke Persönlichkeiten in einer
patriarchalisch dominierten Welt weder Sieg geschweige denn
Happy End beschieden war, sondern vielmehr Scheitern, Verlust
und letzten Endes der verzweifelte Ausweg in den Freitod mittels
Schlangenbiss bzw. selbst gewähltem Scheiterhaufen.
Anna Prohaska blickt hier zwar in die Vergangenheit, doch es ist
gerade der Bezug zur Gegenwart, der ihren Gesang so authentisch wirken lässt. Als moderne Frau weiß sie, dass sie heute
weitaus mehr Möglichkeiten hat als viele ihrer historischen und
mythologischen Geschlechtsgenossinnen. Das Wissen um die
sich nur langsam entwickelnden gesellschaftlichen Prozesse,
die den Frauen in der Oper mehr Optionen als nur die der
schönen Geliebten, der Verführerin oder sich aufopfernden Heiligen einräumen, schwingt in einer berückenden
Melancholie mit, die ‚Serpent & Fire‘ zu einem ergreifenden Hörerlebnis werden lässt.
Anna
An
na Pro
roha
haska
k (©Chris Va
V lentien)
n)
Dass sie dabei, zusammen mit Giovanni Antonini
und Giardino Armonico als hellwachen Begleitern, nicht nur auf Altbekanntes zurückgreift,
sondern mit Arien von Graupner, Sartorio oder
Hasse auch gleich mehrere kostbare Raritäten
präsentiert, macht diese Veröffentlichung
umso wertvoller.
SERPENT & FIRE – ARIEN FÜR DIDO UND KLEOPATRA
Werke von Purcell, Graupner, Händel, Hasse u.a.
Prohaska/Antonini/Il Giardino Armonico
ALPHA CLASSICS
ALP 250
CD (T01)
3760014192500
2015
3 760014 192500
3
4
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
EIGENWILLIG
KONTRASTE
Unbekannte Werke, die Emilio Moreno mit seinem Ensemble La
Real Cámara einspielt, sind immer der Entdeckung wert. So auch
im Fall der 1695 als Opus 1 erschienenen Trattenimenti armonici
da camera des gebürtigen Spaniers Francisco José de Castro (16701739). Die kunstvollen Triosonaten bestechen durch ihre eigenwillige Vermischung des römischen Klassizismus à la Corelli mit
einer größeren Freude an der Virtuosität, die auch Elemente des
Stylus
Phantasticus miteinbezieht.
Mit dem Spanier
Emilio
Moreno
und dem Italiener
Enrico Gatti nehmen sich zwei der
führenden Barockgeiger dieser unbekannten Meisterwerke an und erwecken sie zu neuem
Leben.
Mit seiner ersten Einspielung auf GLOSSA fängt das italienische
Ensemble La Pifarescha den Kontrast zwischen Kriegslärm und
höfischen bzw. volkstümlichen Tänzen der Renaissance ein, wie
sie in ganz Europa vom Mittelalter bis zum Beginn des Barock
von einer sogenannten ‚Alta Capella‘ (u.a. Flöten, Schalmeien,
Zugtrompeten, Posaunen) gespielt wurden. Musik bekannter Renaissancekomponisten wie Josquin, Isaac, Willaert und anderen
zeichnet durch die
hochvirtuosen Interpretationen der
Instrumentalisten
das Bild einer Zeit,
die trotz zahlreicher
kriegerischer Auseinandersetzungen
auch zu praller, unbändiger Lebensfreude fähig war.
FRANCISCO JOSÉ DE CASTRO
Triosonaten Op.1 (1695)
La Real Cámara
GLOSSA
GCD 920314
DI GUERRA E DI PACE
Renaissancemusik für Bläser & Schlagzeug
Werke von Susato, Senfl, Josquin, Willaert u.a.
La Pifarescha
CD (T01)
2015
8424562203143
GLOSSA
CD (T01)
GCD 923901
8 424562 203143
8424562239012
2009/2011
8 424562 239012
SELTENER HÖRGENUSS
DER LETZTE PILGER
EINSTIEGSDROGE
Spielbare originale Traversflöten aus dem
18. Jahrhundert gibt es nur noch ganz wenige. Sie sind sorgsam behütete Kostbarkeiten, die nur selten zum Einsatz kommen.
In seiner AEOLUS-Einspielung mit Flötensonaten von Bach stand dem Niederländer Peter Holtslag zumindest für die Sonate BWV 1030 ein originales Instrument
von Johann August Crone zur Verfügung.
Ein wahrhaft seltener Hörgenuss!
Carles Magraner und seine Capella de
Ministrers beleuchten die Reisen und
Lebensstationen des mittelalterlichen Philosophen, Logikers, Troubadours und Begründers der westeuropäischen Orientalistik, Ramon Llull (um 1232 - 1316), die für
die damalige Zeit z. T. erstaunlich modern
anmuten. Zunächst als Einzel-CDs veröffentlicht, wurden die drei Folgen nun in
repräsentativer Buchform herausgegeben.
Dem Charme der Cembalostücke von François Couperin (1668-1733) kann man sich
nur schwer entziehen. Für Aurélien Delage
war die Musik Couperins gewissermaßen
die Einstiegsdroge, die ihm das französische
Cembalo-Repertoire eröffnete. Diese Aufnahme bietet einen repräsentativen Querschnitt durch das Werk des Komponisten
und birgt für den Hörer das Risiko, ebenfalls süchtig nach dieser Musik zu werden.
JOHANN SEBASTIAN BACH
RAMON LLULL – DER LETZTE PILGER
FRANÇOIS COUPERIN
Flötensonaten BWV 1020/1030-1033
Werke aus: Codex Montpellier, Codex Las Huelgas u.a.
Pièces de Clavecin
Peter Holtslag, Flöte
Magraner/Capella de Ministrers/Musica Reservata
Aurélien Delage, Cembalo
Ketil Haugsand, Cembalo
AEOLUS
AE 10246
Barcelona
SACD hybrid (U01)
4026798102463
2015
4 026798 102463
CAPELLA DE MINISTRERS
CDM 1640
3 CD + Buch (Z200)
8216116216408
2015
8 216116 216408
PASSACAILLE
PAS 1015
CD (T01)
5425004140159
2014
5 425004 140159
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
»ALLES ABELISCH«
AUSSERGEWÖHNLICH
Carl Friedrich Abel (1723-1787) lädt mit seinen im sogenannten
‚Drexel Manuskript‘ überlieferten Stücken zu einer Reise durch
eine Vielzahl kontrastierender musikalischer Stimmungen ein.
Galante Menuette wechseln sich ab mit erregenden und kapriolenden Allegros, empfindsame Adagios finden sich ebenso wie energische Ariosi und kunstvolle Arpeggien. Mit einer Fuge stellt Abel
auch sein kontrapunktisches Können unter Beweis. Der Gambist Petr Wagner
macht mit seiner
famosen Einspielung nachvollziehbar, warum ab der
Mitte des 18. Jahrhunderts in London lange Zeit ‚alles Abelisch‘ sein
musste, wie ein Zeitgenosse berichtet.
Mit seiner Einspielung von Händels Orgelkonzerten Op.4 (PAS
944) hat das Ensemble La Divina Armonia unter Lorenzo Ghielmi eindrucksvoll bewiesen, dass es keiner modischer manieristischer Mätzchen bedarf, um auch altbekanntem Standardrepertoire
eine Rundumerneuerung angedeihen zu lassen. Vielmehr sind dazu
interpretatorischer Geschmack, eine souveräne Technik und natürlich außergewöhnliche Musikalität notwendig. Dass sie all dies im
Übermaß besitzen,
beweisen die exzellenten Musiker mit
ihrer Einspielung
dreier Bach-Konzerte, die durch die
Interpreten
eine
Frischzellenkur erfahren, ohne dabei
die Werke zu entstellen.
CARL FRIEDRICH ABEL
Das Drexel-Manuskript
Peter Wagner, Viola da Gamba
ACCENT
JOHANN SEBASTIAN BACH
Konzerte BWV 1042, 1044 & 1055/Kantate BWV 209
Ghielmi/De Winne/Hirasaki/Rossi/La Divina Armonia
CD (T01)
ACC 24305
2014
4015023243057
PASSACAILLE
PAS 1019
4 015023 243057
CD (T01)
5425004150196
2016
5 425004 150196
QUERSCHNITT
DIE UNBEKANNTE
ÜBERBORDEND
Der Geiger Johann Michael Nicolai
(1629-1685) war einer der produktivsten Komponisten des Württembergischen
Hofes in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der hier vom Ensemble ecco
la musica vorgelegte Querschnitt aus seinem umfangreichen Œuvre verdeutlicht
die Qualität seiner Musik, die sich durch
ein kunstvolles Spiel der Motive und eine
gute Kenntnis der instrumentalen Möglichkeiten auszeichnet.
Fast nichts ist über Leben und Werk der
Barockkomponistin Camilla de Rossi
(ca.1670 - ca.1710) bekannt. Immerhin
schuf sie zwischen 1707 und 1710 für den
kaiserlichen Hof in Wien vier geistliche
Oratorien. Mit Sant' Alessio stellt Daniela Dolci mit ihrem bewährten Ensemble
Musica Fiorita hier das zuletzt entstandene vor. In ihm offenbart sich eine souveräne barocke Meisterkomponistin auf der
Höhe ihrer Zeit.
Der Blockflötist Jan van Hoecke war
Preisträger beim ‚Musica Antiqua International Competition‘ 2014 in Brüssel.
Outhere Music bietet seit einigen Jahren
ausgewählten Finalisten die Möglichkeit,
ihr außergewöhnliches Talent auf ALPHA
CLASSICS einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Zusammen mit Jovanka
Marville legt er eine überbordend musikantische Bearbeitung der Triosonaten für
Orgel von Bach vor.
JOHANN MICHAEL NICOLAI
CAMILLA DE ROSSI
JOHANN SEBASTIAN BACH
Musik am Stuttgarter Hof
Sant' Alessio
Triosonaten BWV 525/527-530 (bearb. für Blockflöte)
ecco la musica
Dolci/Musica Fiorita
Jan van Hoecke, Blockflöte
Jovanka Marville, Cembalo/Fortepiano
CHRISTOPHORUS
CHR 77401
CD (T01)
4010072774019
2016
4 010072 774019
PAN CLASSICS
PC 10347
CD (T01)
7619990103474
2001
7 619990 103474
ALPHA CLASSICS
ALP 237
CD (T01)
3760014192371
2015
3 760014 192371
5
6
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
INTIME KENNTNIS
VIRTUOSE CHITARRONE
BAROCKE VIRTUOSITÄT
„Gieb jedem Instrument das / was es leyden
kann / So hat der Spieler Lust / du hast Vergnügen dran“, dichtete Telemann in seiner
Autobiographie. Voraussetzung hierfür war
eine intime Kenntnis der Instrumente, und
tatsächlich spielte er u.a. auch Oboe. Wenn
dann auch noch Marcel Ponseele diese
Werke interpretiert, wird klar, warum dieses Instrument häufig mit der menschlichen
Stimme gleichgesetzt wurde.
Stefano Maiorana präsentiert hier verschiedene Werke für Theorbe von Giovanni Girolamo Kapsberger (ca.1580-1651),
um Licht auf die farbenreiche Welt dieses
deutsch-italienischen Virtuosen und Komponisten zu werfen. Die dafür ausgewählten
Stücke wurden den Büchern I, III und IV
für Chitarrone entnommen und stellen die
einzigen erhaltenen, gedruckten Sammlungen für Theorbe von Kapsberger dar.
Ob in der Oper oder im Konzert, das Publikum sollte im Spätbarock durch die scheinbar mühelose Virtuosität der Interpreten
überwältigt und in Staunen versetzt werden.
Andererseits konnte sie der Komponist aber
auch zur Verstärkung tiefgreifender Dramatik nutzen. Dem Aspekt der barocken Virtuosität spüren die Musiker des Ensembles
Barrocade in ihrem Programm mit Werken
von Händel und Vivaldi nach.
GEORG PHILIPP TELEMANN
GIOVANNI GIROLAMO KAPSBERGER
NOTTE DI TEMPESTA
The Oboe Album – Konzerte & Kammermusik/+
Intavolatura – Werke für Chitarrone
Arien & Concerti von Händel & Vivaldi
Ponseele/Il Gardellino
Stefano Maiorana, Laute
Barrocade/ Meghnagi/Kribus
ACCENT
2 CD (I02)
1995/2002/2004/2005
ACC 24314
4015023243149
4 015023 243149
FRA BERNARDO
CD (T01)
FB 1603777 4260307437770
2015
FRA BERNARDO
FB 1604372
4 260307 437770
CD (T01)
4260307433710
2016
4 260307 433710
GEHALTVOLL
GRANDIOS
RAUM & KLANG
Die sogenannten ‚Egidien-Chorbücher‘
sind ein herausragendes historisches Zeugnis
für die qualitätsvolle, international geprägte
Kirchenmusik, wie sie im 16. Jahrhundert
in zahlreichen Nürnberger Kirchen gepflegt
wurde. Im Mittelpunkt der vorliegenden
Einspielung steht eine vielseitige und reich
instrumentierte Werkauswahl an österlicher
Sakralmusik, ganz in der liturgischen Tradition der Egidienkirche.
In der ‚Amis-de-Phi-Collection‘ auf seinem gleichnamigen Label möchte Philippe
Herreweghe talentierten jungen Musikern
Gelegenheit bieten, sich einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Den Anfang macht
die Organistin und Cembalistin Maude
Gratton, die u.a. bei Größen wie Pierre
Hantaï, Blandine Rannou und Olivier Latry
studierte. Ihre Einspielung von Bach‘schen
Orgelwerken ist schlicht grandios!
Die außergewöhnliche Besetzung von zwei
Violoncelli und Orgel bietet eine ungeahnte Fülle an Farben und Schattierungen.
Begünstigt durch ihr perfektes Zusammenspiel und die daraus resultierende dichte
Tonsprache wissen die drei Instrumentalisten auf ihrer CD ‚Music for a While‘ die
einzigartige Akustik der Klosterkirche Attel
(Oberbayern) für eine faszinierende Synthese von Raum und Klang zu nutzen.
MARIA MAGDALENA –
JOHANN SEBASTIAN BACH
MUSIC FOR A WHILE: Werke für zwei Violoncelli & Orgel
RENAISSANCEMUSIK AUS NÜRNBERGER HANDSCHRIFTEN
Leipziger Orgelwerke BWV 552/BWV 528/BWV 548/+
von Vivaldi, Rheinberger, Purcell u.a.
Geistliche Werke von Gabrieli, Hassler, Lasso, Felis u.a.
Maude Gratton, Orgel
Joachim Wohlgemuth & Caroline Busser, Violoncelli
Praetorius/Schola Cantorum Nürnberg/Egidienchor Nürnberg/+
SPEKTRAL
SRL 415146
CD (T01)
4260130381462
2015
4 260130 381462
Christian Bischof, Orgel
PHI
LPH 021
CD (T01)
540043900216
2015
5
40043 90021
SPEKTRAL
4
SRL 415119
CD (T01)
4260130381196
2016
4 260130 381196
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
SPÄTWERKE
ENGLISCHE ANTHOLOGIE
Die Requiem Canticles (1966) sind die letzte größere kompositorische Hinterlassenschaft von Igor Strawinsky, die auch auf seiner
Trauerfeier in Venedig aufgeführt wurde, wo er auf San Michele
seine letzte Ruhestätte fand. Obwohl es sich hier um eine seiner
strengsten seriellen Kompositionen handelt, gilt sie als eines seiner
verständlichsten Opera in dieser Technik. Philippe Herreweghe
stellt das späte Meisterwerk mit weiteren geistlichen Schöpfungen des Komponisten vor (darunter
auch die nach Besetzung und Umfang aufwändigen
Threni von 1958)
und macht sich
mit großer Überzeugungskraft für
das vernachlässigte
serielle Spätwerk
des Komponisten
stark.
Schon die große seit Jahrhunderten lebendige Chortradition in England widerlegt das immer wieder mal auftauchende böse Wort vom
‚Land ohne Musik‘. Selbstverständlich mangelt es nicht an klingenden Gegenbeweisen: Aus der neuen Anthologie beim CARUS-Verlag
hat der figuralchor köln unter Richard Mailänder (Mitherausgeber der Anthologie) eine Auswahl mit einigen der schönsten geistlichen Chorwerke
vom 16. bis zum
frühen 20. Jahrhundert von der
Insel auf CARUS
eingespielt. Kein
Wunder, dass gerade englische Vokalensembles zu den
führenden weltweit
zählen, wenn man
ein derart reiches
Repertoire sein Eigen nennen kann.
IGOR STRAWINSKY
Requiem Canticles/Threni/Anthem/+
Herreweghe/Collegium Vocale Gent/Royal Flemish Philharmonic Orchestra/+
GOD SO LOVED THE WORLD – ENGLISCHE CHORMUSIK
Werke von Parsons, Byrd, Stanford, Elgar u.a.
Mailänder/figuralchor köln/+
PHI
CARUS
CD (T01)
LPH 020
2015
5400439000209
CD (P01)
CAR 201699
5 400439 000209
4009350020160
2015
4 009350 020160
NÄCHTLICHER REIGEN
MONDGESÄNGE
GEISTLICHE HARMONIE
Für die deutsche Romantik war die ‚Nacht‘
eines der zentralen Themen. Sie gewährte
‚freundliche Stille, himmlische Ruh‘, und
im silbrig glänzenden Mondlicht wurde ‚das Zarte nur und Schöne‘ entfesselt.
Das rein männlich besetzte Vokalensemble
VirCanto stellt hier einen hellen nächtlichen Reigen vor, in faszinierendem Wechsel von solistischer Brillanz und perfekter
Verschmelzung im Ensembleklang.
Mit ‚Songs to the Moon‘ stimmungs- wie
verheißungsvoll betitelt, legt das britische
The Myrthen Ensemble (bestehend aus je
zwei Sängerinnen und Sängern, die von einem Pianisten begleitet werden) hiermit ein
außergewöhnlich geglücktes Debüt-Album
vor. Das phantasievoll zusammengestellte
Programm mit Liedern, Duetten und Ensemblestücken erfreut den Musikfreund mit
Werken von Brahms, Schumann, Fauré u.a.
Auch wenn die Blüte der Harmoniemusik in
der Wiener Klassik anzusetzen ist, entstanden noch im frühen 19. Jahrhundert zahlreiche kleine Meisterwerke für reine, zum
Teil sogar sehr große Bläserbesetzungen.
Das auf historischen Instrumenten spielende Bläserensemble des Ferdinandeums
stellt hier unter Ernst Schlader unbekannte
geistliche Meisterwerke der Frühromantik
für Soli, Chor und Bläserensemble vor.
NACHT & TRÄUME
SONGS TO THE MOON
REQUIEM AETERNAM
Vokalwerke von Schubert, Strauss & Abt
Werke von Warlock, Brahms, Barber, Hahn u.a.
Musik der Frühromantik mit großer Harmoniemusikbeset-
VirCanto
The Myrthen Ensemble
zung von Schgraffer, Mendelssohn & Netzer
Schlader/Bläserensemble des Ferdinandeums/+
COVIELLO
COV 91609
CD (T01)
4039956916093
2015
4 039956 916093
SIGNUM CLASSICS
SIGCD 443
2 CD (N02)
635212044322
6
2015
35212 04432
MUSIKMUSEUM
2
MMCD 13025
CD (T01)
9079700700139
2015
9 079700 700139
7
8
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
POETISCHES UNIVERSUM
STERNSTUNDE
Erneut macht ALPHA CLASSICS mit jungen Talenten bekannt:
Das Busch Trio erinnert mit seinem Namen an den legendären
Geiger Adolf Busch (1891-1952) und hat sich in der Klassik-Szene bereits einen herausragenden Ruf als eine der vielversprechenden Klaviertrio-Formationen ihrer Generation erarbeitet. Seine
Interpretationen zeichnen sich unter anderem durch scheinbar
mühelose Musikalität und ein geradezu symbiotisches Zusammenspiel aus. Beste Voraussetzungen für die jungen
Musiker, um in
den beiden hier
eingespielten Klaviertrios Dvořáks
ins Zentrum des
poetischen Universums des tschechischen Komponisten vorzudringen.
Das Abenteuer begann 2012, als der Direktor des Flagey (das ehemalige Maison de la Radio) in Brüssel Lorenzo Gatto und Julien
Libeer vorschlug, dort alle Violinsonaten von Ludwig van Beethoven aufzuführen. Der Erfolg der Konzerte ermutigte die beiden
Musiker, diese expressiven Monumente der klassischen Kammermusik auch auf Tonträger zu realisieren. Gemeinsam nahm man
deshalb 2015 im legendären Salle de Musique in La Chaux-de-Fonds
drei Sonaten, darunter die große
sogenannte ‚Kreutzer-Sonate‘
auf.
Das Ergebnis ist
schlicht eine Sternstunde der neueren
Beethoven-Diskografie, wie man ihr
nur äußerst selten
begegnet.
ANTONÍN DVOŘÁK
Klaviertrio Nr.3 Op.65 & Nr.4 Op.90 ‚Dumky‘
Busch Trio
ALPHA CLASSICS
ALP 238
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Violinsonaten Nr. 2, 4 & 9 ‚Kreutzer-Sonate‘
Lorenzo Gatto, Violine
Julien Libeer, Klavier
CD (T01)
3760014192388
2015
3 760014 192388
ALPHA CLASSICS
ALP 240
CD (T01)
3760014192401
2015
3 760014 192401
DER SPÄTE ROMANTIKER
DER LEISE RIESE
Obwohl Zeitgenosse von Johannes Brahms und später auch von
Richard Strauss und Arnold Schönberg, blieb Carl Reinecke (18241910) ähnlich wie Max Bruch einem konservativ romantischen Stil
verhaftet, was aber angesichts der Qualität seiner Musik nicht gegen
seine Werke spricht. Als geschätzter Lehrer am Leipziger Konservatorium hatte Reinecke eine ganze Reihe heute teilweise sogar prominenter Schüler:
Edvard Grieg, Leoš
Janáćek, Frederick
Delius u.v.a. Seine hier eingespielte Kammermusik
für Klarinette und
Horn zeigt vielleicht
einen vergleichsweise konservativen,
aber dennoch unbedingt hörenswerten
Komponisten.
Was man möglicherweise kaum vermuten würde: Trotz seiner Größe gehört der Kontrabass eher zu den leisen Instrumenten ‒ eine
Eigenschaft, die beispielsweise Nino Rota in seinem Konzert nicht
nur berücksichtigt, sondern auch geschickt einzusetzen weiß. Und
so schuf er eines der besten Konzerte für dieses Instrument. Der exzellente Kontrabassist Boguslaw Furtok begeistert hier allerdings
auch mit zwei Evergreens des Cellorepertoires, die Furtok gemeinsam mit dem hrSinfonieorchester
unter der Leitung
von Peter Zelienka
so überzeugend zu
gestalten weiß, dass
man zu keinem
Zeitpunkt das ursprünglich vorgesehene Soloinstrument vermisst.
CARL REINECKE
Kammermusik für Klarinette, Horn & Klavier
Trio Op.274/Fantasiestücke Op.22/Nocturne Op.122/+
Trio Ślaskie
DUX
DUX 1219
CD (T01)
5902547012193
KONTRABASSKONZERTE
Werke von Rota, Bloch & Bruch
Furtok/Zelienka/hr-Sinfonieorchester
2015
5 902547 012193
PAN CLASSICS
PC 10354
CD (T01)
7619990103542
2014/2015
7 619990 103542
9
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
HEISS ERSEHNT
NEUE REFERENZ
Mit der überaus erfolgreichen Einspielung der beiden Klavierkonzerte von Peter Tschaikowsky (ONYX 4135: im Veröffentlichungsjahr 2014 einer der bestverkauften Tonträger in Großbritannien)
haben Vasily Petrenko und das Royal Liverpool Philharmonic
Orchestra gezeigt, dass sie einen besonderen Zugang zu diesem
Komponisten haben und Tschaikowskys Werke ebenso mitreißend
wie überzeugend zu gestalten wissen. Mit der Veröffentlichung
der Nummern 1,
2 und 5 beginnt
jetzt der heiß ersehnte Zyklus mit
dem sinfonischen
Gesamtwerk des
russischen Meisters, der bestimmt
nahtlos an den
immensen Erfolg
der ersten CD anknüpfen wird.
Auch wenn Ralph Vaughan Williams (1872-1958) ein nahezu alle
Gattungen der Musik umfassendes Œuvre hinterlassen hat und
einer der wichtigsten Sammler und Publizisten englischer Volkslieder war, so ist er in Deutschland weitgehend als bedeutender
spätromantischer Sinfoniker bekannt geworden. Andrew Manze
hat sich in den vergangenen Jahren als einer der führenden Interpreten der Orchesterwerke Vaughan Williams' etabliert. Schon
die erste Folge
seiner Gesamteinspielung der Sinfonien des großen
englischen Spätromantikers mit dem
Royal Liverpool
Philharmonic
Orchestra macht
deutlich: Hier entsteht eine neue Referenzaufnahme.
PETER TSCHAIKOWSKY
Sinfonien Nr.1, 2 & 5
Petrenko/Royal Liverpool Philharmonic Orchestra
ONYX
ONYX 4150
RALPH VAUGHAN WILLIAMS
Sinfonien Vol.1
Nr.2‚ A London Symphony‘/Nr.8
Manze/Royal Liverpool Philharmonic Orchestra
2 CD (R02)
2015
880040415022
8
ONYX
80040 41502
CD (T01)
ONYX 4155
2
880040415527
2015
80040 41552
8
7
KLASSIKER DER MODERNE
KÖNIGLICHER GLANZ
DEBÜT MIT DVOŘÁK
Sowohl Belá Bartóks zweites Violinkonzert
als auch sein berühmtes spätes Konzert für
Orchester sind heute unangefochtene Standardwerke der Klassischen Moderne. Mit
Augustin Dumay und dem Orchestre
symphonique de Montréal unter Kent
Nagano erfahren die beiden Klassiker eine
bezwingende Interpretation, die ebenso
Raum für die subtile Ausleuchtung der
Partituren wie für die großflächige Wirkung bietet.
Für diese Aufnahme des Cellisten Pavel
Gomziakov musste das kürzlich restaurierte Stradivari-Cello ‚Chevillard King
of Portugal‘ mit Sondergenehmigung und
per Polizeieskorte vom Museum zum Aufnahmeort gebracht werden. Der Aufwand
hat sich freilich gelohnt: Den beiden Cellokonzerten von Joseph Haydn und dem
Cellosolo aus dessen Sinfonie Nr.13 verleiht es wahrhaft königlichen Glanz.
Jan Mracek, 2014 Gewinner des Internationalen Fritz Kreisler Wettbewerbs in Wien
und u.a. Schüler der legendären Ida Händel,
hat sich für seine Debüt-CD für ein reines
Dvořák-Programm entschieden: Zusammen mit dem Czech National Symphony
Orchestra unter Leitung von James Judd
spielt Mracek das Violinkonzert und zwei
Konzertstücke sowie mit Lukas Klansky
die vier Romantischen Stücke Op.75.
BÉLA BARTÓK
JOSEPH HAYDN
ANTONÍN DVOŘÁK
Violinkonzert Nr.2/Konzert für Orchester
Cellokonzerte/+
Violinkonzert Op.33/Romanze Op.11/Mazurka Op.49/+
Dumay/Nagano/Orchestre symphonique de Montréal
Gomziakov/Orquestra Gulbenkian
Mracek/Judd/Czech National Symphony Orchestra/Klansky
ONYX
ONYX 4138
2 CD (I02)
880040413820
8
2015
80040 41382
ONYX
0
ONYX 4151
CD (T01)
880040415121
8
2015
80040 41512
ONYX
1
ONYX 4160
CD (T01)
880040416029
8
2015
80040 41602
9
10
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
IM WALD ZU SINGEN
GRUND ZUM JUBELN
Ein romantisches Gipfeltreffen par excellence bietet uns diese
CD, in der das Vokalensemble amarcord und die vier wunderbaren Instrumentalisten von german hornsound zum ersten Mal
gemeinsam auf Tonträger zu hören sind. Natürlich verortet sich
diese musikalische Zusammenkunft thematisch größtenteils im
tiefen deutschen Wald, der eng mit dem Lebensgefühl der Deutschen Romantik verknüpft ist. Das Schönste daran aber ist, dass
hier einige viel zu
selten zu hörende
Kostbarkeiten von
Schubert, Schumann, Goldmark
und anderen erklingen.
Lassen
sie sich entführen
in diesen musikalischen Wald, in
dem man sich gerne verliert.
Dass Konzert- wie CD-Programme Jubilaren des Jahres gewidmet
sind, ist an und für sich nichts Neues. Wenn die Stücke aber so
gut zusammenpassen wie hier, dann lässt das allerdings aufhorchen.
Die CD des international renommierten Klavierduos Stenzl (die
Brüder sind Gewinner zahlreicher Wettbewerbe und Inhaber der
einzigen Professur für Klavierduo weltweit) baut schlüssige Verbindungen zwischen
den pointilistischen
Miniaturen Kurtágs zu Busonis
meisterhafter Polyphonie, zwischen
Ligetis mitreißenden Rhythmen und
Regers bewegender
Beethoven-Hommage. Nicht noch
eine von vielen,
sondern die JubilarPlatte schlechthin!
WALD.HORN.LIED
Werke für Männerchor und vier Hörner von Schubert, Goldmark, Schumann u.a.
amarcord/german hornsound
BRÜCKEN
Werke von Kurtág, Busoni, Ligeti & Reger
Klavierduo Stenzl
GENUIN
GENUIN
GEN 16434
CD (T01)
4260036254341
2015
GEN 16549
4 260036 254341
CD (M01)
4260036255492
2015
4 260036 255492
FIXIERTE FREIHEIT
SELBSTGESPRÄCHE
BEMERKENSWERT
Jean Christophe Dijoux war u.a. Bachpreisträger 2014 und Preisträger beim
Telemann-Wettbewerb 2013. Hier widmet
sich der junge Cembalist anhand von Werken Händels, Bachs, Telemanns und anderen dem Spannungsfeld zwischen notierter
und improvisierter Musik. Dass die Werke
hier so frisch klingen, als seien sie eben erst
geschrieben, verdanken sie einem der spannendsten Cembalisten seiner Generation.
Der geradezu suggestive Ton des jungen, in
Berlin lebenden israelischen Bratschisten
Guy Ben-Ziony zieht den Hörer wie magisch in das teilweise äußerst selten zu hörende Repertoire hinein. Der Spannungsbogen reicht dabei von Telemann über
Hindemith bis hin zu Menachem Wiesenbergs titelgebender Komposition Monodialogue, die Ben-Zionys ehemaliger Lehrerin
Tabea Zimmermann gewidmet ist.
Auf ihrer ersten GENUIN-Einspielung
gestaltet die in Hannover ansässige junge
Pianistin Marie Rosa Günter Bachs Goldbergvariationen als großartiges barockes
Kaleidoskop und Universum musikalischer
Stile. Bewundernswert ist dabei nicht nur
die überragende pianistische Technik, sondern auch die bemerkenswerte interpretatorische Reife, welche die junge Interpretin
wie selbstverständlich an den Tag legt.
VARIETAS
MONODIALOGUE
JOHANN SEBASTIAN BACH
Werke von Bach, Händel, Buxtehude, Böhm u.a.
Werke für Viola solo von Telemann, Hindemith, Strawinsky
Goldbergvariationen BWV 988
Jean-Christophe Dijoux, Cembalo
u.a.
Marie Rosa Günter, Klavier
Guy Ben-Ziony, Viola
GENUIN
GEN 16420
CD (T01)
4260036254204
2015
4 260036 254204
GENUIN
GEN 16423
CD (T01)
4260036254235
2016
4 260036 254235
GENUIN
GEN 16435
CD (T01)
4260036254358
2015
4 260036 254358
11
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
GUTE UNTERHALTUNG
GALANT & EMPFINDSAM
Neben François Couperin und Jean-Philippe Rameau zählen auch
Joseph Bodin de Boismortier, Jean-Féry Rebel und Michel Corrette
zu den bedeutenden Komponisten des französischen Barock. Während Rebel ein gefeierter Violinvirtuose war, komponierten Boismortier und Corrette auch für das breite Publikum. Das mehrfach prämierte Ensemble Meridiana feiert seinen Einstand bei CHANDOS
mit einem französischen Programm,
das gleich mehrere
reizvolle Raritäten
dieser drei Komponisten bereithält.
Hört man diese
Musik, dann möchte man ausrufen:
Was für eine Zeit,
als selbst galante
Unterhaltungsmusik ein solch hohes
Niveau hatte!
Auch wenn in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Traversflöte unangefochten das empfindsame Modeinstrument war, so wurde
auch das diesbezüglich konkurrierende Cello von den Komponisten
mit dankbaren konzertanten Aufgaben bedacht. Neben Giovanni
Benedetto Platti mit immerhin insgesamt 28 Cellokonzerten machten auch Meister wie Johann Adolf Hasse, Carl Philipp Emanuel
Bach und Johann
Wilhelm Hertel
die Virtuosen und
ihr geneigtes Publikum glücklich.
Alexander Rudin
und Musica Viva
stellen hier drei
Beispiele vor, die
stilistisch zwischen
galantem Stil und
norddeutsche Empfindsamkeit angesiedelt sind.
LES VOYAGES DE L’AMOUR
Werke von Boismortier, Rebel & Corrette
Ensemble Meridiana
CHANDOS
CHAN 0812
CELLOKONZERTE
Werke von Hasse, Hertel & C.P.E. Bach
Rudin/Musica Viva
CD (T01)
2015
095115081228
0
CHANDOS
95115 08122
CHAN 0813
8
CD (T01)
2015
095115081327
95115 08132
0
7
LYRISCHE PREZIOSEN
GEREIFT
EXTRAKLASSE
Michael Collins gehört zu den renommiertesten britischen Klarinettisten und ist Exklusivkünstler bei CHANDOS. Die zweite
Folge seiner Reihe ‚Die lyrische Klarinette‘
führt den Hörer von Robert Schumanns
bekannten Fantasiestücken Op.73 bis zu
Entdeckungen wie Carlos Guastavinos Sonata. Sein Begleiter am Klavier, Michael
McHale, steuert einfühlsame Bearbeitungen dreier Nocturnes von John Field bei.
Für ihre Schumann-Einspielung auf
CHANDOS erhielt Imogen Cooper allenthalben höchstes Kritikerlob. Das wird
bei ihrer aktuellen Chopin-Aufnahme sicherlich nicht anders sein, denn Cooper
lässt hier ihre ganze Erfahrung und emotionale Weisheit in dieses häufig gespielte
Repertoire einfließen. Zu hören ist ein in
Ruhe gereifter Chopin, der keine kurzlebigen, oberflächlichen Sensationen nötig hat.
Das renommierte Royal Scottish National
Orchestra feiert in der Spielzeit 2015/16
sein 125-jähriges Bestehen. Mit CHANDOS verbindet den exzellenten Klangkörper eine lange Zusammenarbeit, die sich
in einer beeindruckenden Diskografie mit
zum Teil preisgekrönten Aufnahmen widerspiegelt. Diese Doppel-CD bietet einen
klingenden Eindruck von der künstlerischen Extraklasse dieses Orchesters.
THE LYRICAL CLARINET VOL.2
FRÉDÉRIC CHOPIN
125 JAHRE ROYAL SCOTTISH NATIONAL ORCHESTRA
Werke von Schumann, Massenet, Field u.a.
Klavierwerke
Werke von Wagner, Holst, Schostakowitsch u.a.
Michael Collins, Klarinette
Imogen Cooper, Klavier
Diverse Dirigenten/Royal Scottish National Orchestra
Michael McHale, Klavier
CHANDOS
CHAN 10901
CD (T01)
095115190128
0
2015
95115 19012
CHANDOS
8
CHAN 10902
CD (T01)
095115190227
0
2015
95115 19022
7
CHANDOS
2 CD (I02)
CHAN 24155
095115245521
div. Aufnahmedaten
0
95115 24552
1
12
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
VISIONÄR
ANREGEND
Bereits in seinen beiden ersten Sinfonien lassen sich wichtige Charakteristika der Tonsprache Skrjabins erkennen: das kontemplative
Träumen, lebhafte, außergewöhnliche Orchesterfarben, ekstatische
Ausbrüche, die kühnen harmonischen Dimensionen oder die Idee
einer zyklischen Form. Die kühle bis ablehnende Rezeption durch
das zeitgenössische Publikum ist da im Nachhinein lediglich der Beweis für das Visionäre der Musik dieses Komponisten.
Mit vorliegender
Aufnahme schließen Valery Gergiev
und das London
Symphony
Orchestra den vielbeachteten SkrjabinZyklus auf LSOlive
ab, der in Sachen
Skrjabin neue Maßstäbe setzt.
Außer der Tatsache, dass es sich bei beiden Werken um die einzigen
ihrer Art im Œevre der Komponisten handelt, scheinen Francks leidenschaftliches Klavierquintett und Debussys eigenwilliges Streichquartett auf den ersten Blick nicht allzu viel gemein zu haben.
Nichtsdestotrotz gaben sie jungen Musikern der nachfolgenden Generationen wichtige Anstöße für ihre eigenen Versuche in den beiden
Gattungen. MarcAndré Hamelin
und das Takács
Quartet machen
die Bedeutung der
beiden Meisterwerke in ihrer Einspielung ohrenfällig.
Zugleich kann der
Ta s t e n z a u b e r e r
Hamelin
erneut
zeigen, welch hervorragender Kammermusiker er ist.
ALEXANDER SKRJABIN
Sinfonien Nr.1 & 2
Gergiev/London Symphony Orchestra & Chorus/+
LSOlive
LSO 0770
CÉSAR FRANCK: Klavierquintett f-Moll
CLAUDE DEBUSSY: Streichquartett g-Moll
Hamelin/Takács Quartet
2 SACD hybrid (I02)
2014
822231177029
8
HYPERION
22231 17702
CDA 68061
9
CD (T01)
034571280615
2015
34571 28061
0
5
RENAISSANCE-GLANZ
US-AVANTGARDE
TRADITION
Die heutige Bekanntheit Alonso Lobos
(1528-1599) beruht auf der exquisiten Begräbnismotette Versa est in luctum. Doch
hat der Spanier mehr zu bieten, und alle
seine Werke ‒ fein gearbeitet wie sie sind ‒
verdienen größere Beachtung. Der Renaissance-Glanz der Lamentationen und anderer geistlicher Werke Lobos ist hier mit
dem Westminster Cathedral Choir und
Martin Baker in voller Pracht zu erleben.
Morton Feldman und George Crumb haben die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten des Klaviers auf originelle, häufig verblüffende Weise ausgelotet. Feldman stand
stark unter dem Einfluss seiner Malerfreunde Pollock, Rauschenberg und insbesondere von Guston. Crumbs Verständnis
für Malerei ist dagegen weniger bewusst;
die offensichtlichste Verbindung ist sein
scharfes Gespür für Instrumentalfarben.
Rupert Gough und sein renommierter Royal Holloway Choir haben für
HYPERION ein Album mit Madrigalen
der englischen Romantik und Spätromantik eingespielt. Zu entdecken gibt es mehrstimmige Lieder, sogenannte Part Songs,
des 19. Jahrhunderts von Robert Lucas
Pearsall, John Stainer, Edward Elgar u.a.,
die zum großen Teil der ehrwürdigen elisabethanischen Tradition Tribut zollen.
ALONSO LOBO
MORTON FELDMAN: Palais de Mari/Intermission 5/+
ENGLISH ROMANTIC MADRIGALS
Lamentationes/Missa Maria Magdalene/+
GEORGE CRUMB: Eine kleine Suite für die Weihnachtszeit/
Werke von Pearsall, Stainer, Parry, Elgar u.a.
Baker/Choir of Westminster Cathedral Choir
Processional
Gough/Royal Holloway Choir
Steven Osborne, Klavier
HYPERION
CDA 68106
CD (T01)
034571281063
0
2014/15
34571 28106
HYPERION
3
CDA 68108
CD (T01)
034571281087
0
2015
34571 28108
HYPERION
7
CDA 68140
CD (T01)
034571281407
2015
0
34571 28140
7
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
ERFRISCHEND
VERISMO-AUSFLUG
Sogenannte ‚Türkenopern‘ waren im Europa des 18. Jahrhunderts ein Sujet, das sich wegen des vorherrschenden Exotismus
größter Beliebtheit erfreute und von Komponisten wie beispielsweise Gluck, Haydn oder Grétry gepflegt wurde. Der gefeierte
junge französische Dirigent Jérémie Rhorer ist ein ausgewiesener
Mozart-Spezialist und widmet sich hier dessen Singspiel Die Entführung aus dem Serail. Zusammen mit seinem Ensemble Le Cercle de l‘Harmonie
präsentiert er uns
hier eine erfrischend neue Sicht
auf die beste aller
Türkenopern. Die
Veröffentlichung
ist der Beginn einer längerfristigen
Zusammenarbeit mit ALPHA
CLASSICS.
Mit OPERA RARA verbindet der Musikfreund erlesene BelcantoEntdeckungen. Hier erwartet ihn jedoch zur Abwechslung eine
Verismo-Kostbarkeit von Ruggero Leoncavallo. Die 1900 uraufgeführte Oper Zazà basiert auf einem erfolgreichen Schauspiel von
Pierre Breton und Charles Simon, das Leoncavallo selbst für sein
Libretto adaptierte. Das Werk, das immer wieder auch Einblicke in
das Leben vor und hinter den Kulissen bietet, handelt vom Zusammenbruch
einer
Varieté-Sängerin,
als sie zu der bitteren Erkenntnis
gelangt, dass ihr
Liebhaber längst
verheiratet ist. Die
herausragende
Besetzung
zeigt:
OPERA
RARA
kann auch Verismo!
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Die Entführung aus dem Serail
Rhorer/Le Cercle de l’Harmonie/+
ALPHA CLASSICS
ALP 242
RUGGERO LEONCAVALLO
Zazà
Jaho/Massi/Gaertner/Benini/BBC Symphony Orchestra/BBC Singers/+
2 CD (R02)
2015
3760014192425
OPERA RARA
ORC 55
3 760014 192425
2 CD (T02)
792938005522
2015
7
92938 00552
2
LIEBLINGSTENOR
WUNDERBAR
DIALOG
Für den legendären englischen Tenor John
Beard (ca.1715-1791) komponierte Händel einige seiner wunderbarsten Tenorpartien, etwa die Titelrollen in Samson, Judas
Maccabäus und Jephtha. Allan Clayton
stellt hier einige der schönsten Partien, die
Beard in seiner langen Karriere gesungen
hat, vor und berücksichtigt dabei sowohl
Arien von Händel als auch von dessen Zeitgenossen Boyce, Arne und Smith.
Im Rahmen ihrer Einspielungen der Liedzyklen für ONYX entstanden mit Florian
Boesch und seinem Begleiter Malcolm
Martineau in den vergangenen Jahren
einige der anspruchsvollsten und faszinierendsten Schubert-Interpretationen unserer Zeit. Jetzt gibt es mehr Schubert in der
bewährten und gefeierten Kombination
Boesch/Martineau: Eine wunderbare Auswahl mit frühen und späten Einzelliedern.
Brittens Bearbeitungen von Liedern und
Gesängen Purcells entstanden größtenteils
für Konzerte mit seinem Partner Peter Pears
und anderen befreundeten Sängern. Sie
sind faszinierendes Zeugnis eines musikalischen Dialogs zweier Komponisten, zwischen denen mehrere Jahrhunderte liegen.
Der Pianist Joseph Middleton führt hier
eine erlesene Sängerriege an, welche die
Qualität der Bearbeitungen unterstreicht.
WHERE’ER YOU WALK – Arien für Händels Lieblingstenor
FRANZ SCHUBERT
BENJAMIN BRITTEN
von Händel, Boyce, Arne & Smith
Lieder
Purcell Songs
Clayton/Bevan/Page/
Florian Boesch, Bariton
Blaze/Clayton/Grevelius/Middleton/+
The Choir & Orchestra of Classical Opera
SIGNUM CLASSICS
SIGCD 457
CD (T01)
635212045725
Malcolm Martineau, Klavier
2015
6
35212 04572
ONYX
5
ONYX 4149
CD (T01)
880040414926
8
2015
80040 41492
CHAMPS HILL RECORDS
6
CHRCD 106
2 CD (R02)
5060212590749
2013/14
5 060212 590749
13
14
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
AUFBLÜHEN
STIMMUNGSVOLL
BEYOND TIME
DAVID BRUCE: Gumboots
Werke von Messiaen, Kirchner & Müller
JOHANNES BRAHMS: Klarinettenquintett Op.115
Zurich Ensemble
Bliss/Carducci String Quartet
ARS PRODUKTION
ARS 38205
SACD hybrid (U01)
4260052382059
SIGNUM CLASSICS
2015
SIGCD 448
4 260052 382059
CD (T01)
635212044827
2015
35212 04482
6
7
Trottz der verm
Trotz
vermeintlichen
meintlicheen ‚Beschränkung‘ auf Klarinette, Violine,
Violoncello und Klavier ergänzen sich die vier Instrumente des
außergewöhnlichen Zurich Ensemble in den Werke von Olivier
Messiaen und Volker David Kirchner zu einer geradezu orchestral
aufblühenden Kammerformation, die in Fabian Müllers Am Anfang
noch durch einen Sopran erweitert wird.
Das inspirie
inspirierte
ierte Z
Zusammentreff
usamme
en des Klarinettisten Julian Bliss
mit dem Carducci String Quartet beschert uns hier David Bruces
herrlich lebensfreudiges Gumboots, eine stimmungsvolle Affirmation der Kraft der Musik gegen alle äußeren Widerstände, zusammen
mit Brahms‘ zeitlosem Klarinettenquintett ‒ unbestritten eines der
Meisterwerke dieses Genres.
VERDIENSTVOLL
PERFEKTE UMSETZUNG
SERGEI LYAPUNOV
FRANCIS POULENC
Die Klavierwerke Vol.2
Klavierwerke
Florian Noack, Klavier
Lucille Chung & Alessio Bax, Klavier
ARS PRODUKTION
ARS 38209
SACD hybrid (U01)
4260052382097
2015
SIGNUM CLASSICS
SIGCD 455
4 260052 382097
CD (T01)
635212045527
6
2015
35212 04552
7
ECHO-Preisträger
EC
CHO Preiistrräger Florian
Floria Noack setzt seine verdienstvolle Gesamteinspielung des der Entdeckung werten Klavierwerks von
Sergei Lyapunov (1859-1924) fort. Ob als Schöpfer von Miniaturen oder als Meister der großen Formen, als parteiloser Europäer
oder als russischer Patriot, seine Musik ist stets äußerst kraftvoll und
von effektvoller Virtuosität geprägt.
Poulenc pfl
fleeegte
gte in
in seinem Klavierspiel eine charakteristische Kombination aus eigentümlichen Klangfarben und lupenreiner Klarheit, die sich natürlich auch in seinen Werken für das Instrument
wiederfindet. Lucille Chung setzt diese Charakteristika in ihrer
Einspielung perfekt um. In den vierhändigen Stücken begleitet sie
kein Geringerer als Alessio Bax.
AMBITIONIERT
SALONMUSIK
CHARLES VILLIERS STANFORD
VOJAĜO
Klavierkonzert Nr.2 Op.126/Klavierwerke
Werke von Tosti, Leoncavallo, Kreisler, Gardel u.a.
Frith/Gourlay/BBC National Orchestra of Wales
Vulkan Quartett
CHAMPS HILL RECORDS
TYXART
CHRCD 042
CD (T01)
5060212590435
2012
TXA 14049
5 060212 590435
CD (R01)
4250702800491
2015
4 250702 800491
Der irische Spät
Spätromantiker
ä romantiike Charles Villiers Stanford (1852-1924)
hätte es verdient, auch auf dem Kontinent häufiger gespielt zu werden. Der britische Pianist Benjamin Frith stellt hier sein spätes
zweites Klavierkonzert vor, das nicht nur vom Umfang her eines
seiner ambitioniertesten Werke ist. Die CD wird ergänzt durch Soloklavierwerke Stanfords.
22009
009 sch
scharte
harte der rumänische
rumänisc Tenor Arpad Vulkan drei Musikerkollegen um sich ‒ und geboren war das Vulkan Quartett. Die vier
Musiker haben sich der niveauvollen Salonmusik verschrieben, und
so finden sich in ihrem Repertoire argentinische Tangos ebenso wie
neapolitanische Lieder, italienische und französische Schlager und
natürlich: Wiener Salonmusik.
BOSTONER BEETHOVEN
ORIGINELL
LUDWIG VAN BEETHOVEN
EUROPEAN RECITAL: Werke für Flöte & Klavier
Die Violinsonaten Vol.2: Nr.5 & 10
von Gieseking, Blumer, Tansman & Respighi
Susanna Ogata, Violine
Jürgen Franz, Flöte
Ian Watson, Fortepiano
Henning Lucius, Klavier
CORO
COR 16143
CD (P01)
828021614323
TYXART
2015
8
28021 61432
TXA 16072
3
Die amerikanische
amerikkanische Geige
Geigerin
er Susanna Ogata ist seit 2014 stellvertretende Konzertmeisterin des auf historischen Instrumenten spielenden Orchesters der Bostoner Handel & Haydn Society und stellt
hier mit Resident Conductor Ian Watson am Fortepiano die zweite
Folge der mit viel Aufmerksamkeit bedachten Gesamteinspielung
der Beethoven-Violinsonaten vor.
CD (R01)
4250702800729
2015
4 250702 800729
Das Programm der vorli
vorliegenden
lieg
CD vereint vier originelle Werke
für Flöte und Klavier vom Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem
kurzweiligen Querschnitt von Kompositionen, die der Ästhetik des
‚L’Art pur l’Art‘ folgen. Jürgen Franz und Henning Lucius gestalten die Musik mit unwiderstehlicher Spielfreude und einer begeisternden Fülle an Klangfarben.
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2016
KAMMERMUSIK
DOPPELBEGABUNG
2016 feiert man den 100. Geburtstag des beliebten Schriftstellers
und Kinderbuchautoren Roald Dahl. Nicht nur deshalb steht die
Vertonung dreier amüsanter Gedichte im Zentrum dieser CD mit
Kammermusik des britischen Komponisten Martin Butler (*1960).
Dirty Beasts (1988) ist für Sprecher und Kammerensemble gesetzt,
wobei den außermusikalischen Part kein Geringerer als der populäre Schauspieler Simon Callow
übernimmt,
der
u.a. durch die Filme Vier Hochzeiten
und ein Todesfall
sowie Zimmer mit
Aussicht bekannt
wurde. Die übrigen
Kammermusikund Klavierwerke
entstanden in den
Jahren 1991 bis
2013.
Wie Jörg Widmann in Deutschland, so ist auch der Brite Mark
Simpson (*1988) in Großbritannien ein ebenso erfolgreicher Klarinettist wie Komponist. 2006 war er zeitgleich als Klarinettist ‚BBC
Young Musician of the Year‘ und als Komponist ‚BBC Proms/Guardian Young Composer of the Year‘. Jüngste Station seiner steilen
Karriere ist die vierjährige Position als ‚Appointed Composer‘ des
BBC Philharmonic.
Unter dem Titel
Night Music stellt
NMC den jungen
Komponisten mit
mehreren Kammermusikwerken aus
den Jahren 2004 bis
2013 vor. Das titelgebende Stück wird
dabei von Leonard
Elschenbroich und
Alexei Grynyuk
interpretiert.
MARTIN BUTLER
Dirty Beasts – Kammermusik
Callow/Butler/New London Chamber Ensemble/+
NMC
NMC D212
NIGHT MUSIC – KAMMERMUSIK
Elschenbroich/Grynyuk/Simpson/Mercury Quartet/+
CD (T01)
5023363021227
2015
5 023363 021227
NMC
NMC D225
CD (T01)
5023363022521
2008-2015
5 023363 022521
POLNISCHER KLASSIKER
WÜRDIGUNG
Krzysztof Meyer (*1943) gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Polens. Seit den 1970er Jahren zeichnet sich
sein Schaffen durch eine charakteristische Synthese von Tradition
und Avantgarde aus, wobei Meyer auch den Hörgewohnheiten mit
Neuer Musik nicht so vertrauter Konsumenten entgegenkommt. In
der CD-Reihe seiner Werke auf DUX erscheinen zwei reife Kammermusikwerke mit Klarinette, die als Trio mit Klavier und Quintett zwei klassische
Gattungen
der
Kammermusik für
dieses Instrument
aufgreifen.
Mit
Eduard Brunner
übernimmt
den
Klarinettenpart in
beiden Werken einer der Großmeister seines Fachs.
Der tschechische Geiger und Dirigent Josef Vlach (1928-1988) hat
nicht nur als Mitbegründer des Tschechischen Kammerorchesters
und des ersten Vlach-Quartetts eine bedeutende Rolle im Musikleben seines Heimatlandes gespielt. Die Box aus der Archiv-Serie bei
SUPRAPHON stellt Aufnahmen aus den Jahren 1960-1981 vor,
welche die weltweite Reputation des Orchesters dokumentieren, das
in seiner Heimat
von der kommunistischen Kulturbürokratie
allerdings immer eher
geduldet als aktiv
gefördert wurde.
Neben bekannten
Standardwerken
des
Kammerorchester-Repertoires
kann man auch
reizvolle Raritäten
entdecken.
KRZYSTOF MEYER
Trio für Klarinette, Violoncello & Klavier Op.90/Klarinettenquintett Op.66
Brunner/Monighetti/Gililov/Wilanów Quartet
JOSEF VLACH & TSCHECHISCHES KAMMERORCHESTER –
LEGENDÄRE AUFNAHMEN
Werke von Dvořák, Šuk, Mozart, Respighi u.a.
Vlach/Tschechisches Kammerorchester
DUX
SUPRAPHON
DUX 1290
CD (T01)
5902547012902
2015
5 902547 012902
SU 4203
4 CD (F04)
099925420321
ADD, stereo, 1960-1981
0
99925 42032
1
15
I M P O RT R ÄT
An dieser Stelle möchten wir Ihn
nen monatlich einen Künstler oder Komponisten auss dem
e Vertriebsprogramm von note 1 music
kurz vorstellen. Ver
erbbunden ist das Portrait mit einem ausgewählten Titel zu eineem attraktiven Sonderpreis.
ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE
VIVALDIS TRIOSONATEN OP.1
Spätestens seit Arcangelo Corelli galt in
Italien das ungeschriebene Gesetz, dass
ein Komponist als ‚Gesellenstück‘ und
Eintrittskarte in den Kreis etablierter
Komponisten im Op.1 eine Sammlung
mit Triosonaten abzuliefern hatte. Bedeutende Meister wie z.B. Torelli, Albinoni
und Caldara folgten diesem Gesetz, und
auch Antonio Vivaldi machte hier mit
seinen 1703 erstmals veröffentlichten Triosonaten Op.1 keine Ausnahme. Mit insgesamt vier Opera (Op.1-4) zu je zwölf Triosonaten hatte
Corelli die Gattung zur klassischen Größe geführt, ja war selbst zum
Klassiker geworden, dessen Vorbildcharakter eine europaweite Ausstrahlungskraft hatte. Nachfolgende Komponisten wandelten fortan
auf einem schmalen Grat zwischen korrekter Einhaltung corellischer
Normen und bloßem Epigonentum. Diesen meisterte Vivaldi mit seinem Op.1 allerdings in grandioser Weise. Zwar folgen alle Sonaten
der Sammlung auf den ersten Blick dem Corelli nachempfundenen
Da-Camera-Typus mit seiner Folge von Tanzsätzen, doch variiert Vivaldi diese Abfolge ziemlich frei und stilisiert die Tanzsätze noch stär-
ker als der Römer. Die abschließende
zwölfte Sonate komponierte Vivaldi
als Variationsreihe über das FoliaThema ‒ eine deutliche Reminiszenz
an Corelli, der 1700 sein Op.5 mit
Folia-Variation abgeschlossen hatte.
Gerade hier wird allerdings deutlich,
wie sehr Vivaldi in seinem Op.1 darEnsemble Aurora (© Aurora)
an gelegen war, sich einerseits mit dem
Klassiker Corelli und der Tradition verbunden zu zeigen, sich andererseits als moderner Komponist zu präsentieren, für den die Tradition
immer auch Basis für Neuartiges wie effektvolle Virtuosität, individuelle Erfindungskraft und eine Fülle an Form-, Gestaltungs- und Ausdrucksvarianten ist. Dass Vivaldi dies in seinem Op.1 seinen Zeitgenossen zu vermitteln vermochte, zeigen die Nachdrucke 1712/12 und
1723 bei Roger und 1739 sowie 1751 bei Le Clerc. Unsere heutige
Wahrnehmung Vivaldis als Konzertkomponist hat seine Sonaten zu
Unrecht in den Hintergrund treten lassen. Anlass genug, durch eine
besonders gelungene Aufnahme des Op.1 auf den Sonatenkomponisten aufmerksam zu machen.
CD-EMPFEHLUNG
DES MONATS
Nur diesen Monat €9,99*
*UNVERBINDLICHE PREISEMPFEHLUNG INKL. MWST.
ANTONIO VIVALDI
Zwölf Triosonaten Op.1
Gatti/Ensemble Aurora
GLOSSA
2 CD (Z580)
GCD 921203
8424562012035
2007
8 424562 012035
PRESSESTIMMEN:
„Mit seinen Kombattanten hat Gatti es schließlich geschafft, Vivaldis vielleicht früheste Werke nicht nur in ihrer ganzen
Bandbreite zu erfassen. Es kommt einer Rehabilitation der Triosonaten gleich.“
Rondo
„Der vorliegenden Aufnahme von Vivaldis 12 Suonate da camera a tre für zwei Violinen und Basso continuo glückt – mit sensationellem
Erfolg – eine kaum für möglich gehaltene Gratwanderung. [...] Da stimmt die Mischung aus An- und Entspannung, Transparenz und
emotionalem Melos… So wahr kann Musik sein.“
Klassik-heute.com
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