AUSGABE
OKTOBER 2016
ALLES AUS
LIEBE
EINLADUNG ZUM
TOTENTANZ
NEU
IM VERTRIEB
Liebeslieder bei CARUS
Die neue ALPHA-CD
von Patricia Kopatchinskaja
Das Label BMC
PRESSE
BESTSELLER
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
1
EUCH IST EIN KINDLEIN HEUT GEBORN –
LUTHERS WEIHNACHTSLIEDER
Winter/Siedlaczek/Kobow/Eckert/Hamburger Ratsmusik
CAR 83390
2
SVOBODA: DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL
(Filmmusik)
Konicek/Film-Sinfonieorchester Prag
SU 5474
10
MENDELSSOHN: SINFONIEN NR.1 & 4
Gardiner/London Symphony Orchestra
LSO 0769
3
SERPENT & FIRE – BAROCKE OPERNARIEN
Prohaska/Antonini/Il Giardino Armonico
ALP 250
11
CARL PHILIPP EMANUEL BACH: DIE CELLOKONZER
CELLOKONZERTE
ERTTE
Altstaedt/Cohen/Arcangelo
CDA 68112
4
KINDERLIEDER VOL.1-3
Kinderchor SingsalaSing/Ulmer Spatzen Chor/Mields/
Kirchschlager/+
CAR 83030
12
WIEGENLIEDER AUS ALLER WELTT
Danko/Tröndle/Koslik/Danz/+
CAR 83011
5
HAYDN 2032 VOL.3: SOLO E PENSOSO
Aspromonte/Antonini/Il Giardino Armonico
ALP 672
13
TELEMANN: ZWÖLF FANTASIEN FÜR
ÜR VIOLINE SSOLO
OLO
O
Fabio Biondi
GCD 923406
6
LUTHER-TEXTE
gelesen von Gert Westphal
CHE 02102
14
DAS ROMANTISCHE KLAVIERKONZERT
VOL.68
NZERT VOL
L.68
Angelov/Kiradjiev/BBC Scottish SSymphony
Orchestra
ymphonyy Orchest
tra
CDA 68109
7
SCHÜTZ-BOX VOL.1
Rademann/Dresdner Kammerchor/Mields/Hofbauer/
Rémy/+
CAR 83041
15
ISSA PRO
O DEF
FUNCCTISS
FUX: KAISER-REQUIEM/KERLL: M
MISSA
DEFUNCTIS
Vox Luminis/L’Achéron
RIC 368
8
LUTHER UND DIE MUSIK
Diverse Interpreten
CHR 77403
16
OPRAN & ZZINK
INK
BREATHTAKING – WERKE FÜR SOPRAN
elst/+
Blažiková/Dickey/Lindberg/Verhelst/+
PAS 1020
9
DAS KLASSISCHE KLAVIERKONZERT VOL.3
Shelley/Sinfonieorchester St. Gallen
CDA 68126
HYMNES
Latry/Dubois/+
AEOLUS – AE 11101
„Wenn
„
es um französische Orgelmusik
des Barock geht,
führt
f
an Nicolas de
Grigny kein Weg
vorbei. Diese Einspielung
il
führt
füh t das
d Erbe
E
des ehemaligen
Organisten an der Kathedrale in Reims
fort und überführt es ins einundzwanzigste Jahrhundert: Fünf namhafte Gegenwartskomponisten haben ihre Versionen
der Hymnes formuliert. Das Ergebnis ist
spannend und optimal dokumentiert. Die
neue Cattiaux-Orgel der Reimser Kathedrale macht bei den alten wie auch den neuen Werken eine gute Figur, die erstklassigen
Interpreten beweisen sowohl bei de Grignys
kniffeliger, hochgradig artifizieller Musik
wie auch bei den zeitgenössischen Werken
Stilgefühl und Brillanz.“
(Für die Jury: Guido Krawinkel)
3/2016
FIRST PERFORMANCE VI
Arditti Quartet
BONITZ MUSIC NETWORK – BMN 20159
„„Drei Klassiker des
modernen Streichquartetts wurden in
diesem Mitschnitt
[...] konserviert. Dazu kommt die Urauff
ührung ddes vierten
Streichquartetts von
ffüh
i
Alfred Zimmerlin. Auf ruhige Weise entwirft der einundsechzigjährige Schweizer
Komponist hier eine eigenständige Form:
durch die Reihung von oft heterogenen Teilen, die sich jedoch zu einem Ganzen zusammenschließen. Das Ohr wird geführt,
ohne bedrängt zu werden. Und das Stück
erreicht, ohne dass dies ständig betont werden müsste, eine starke Emotionalität.“
(Für die Jury: Thomas Meyer)
PHILIPP SCHARWENKA: VIOLINSONATEN
Natalia Prishepenko/Oliver Triendl
TYXART – TXA 16075
„„Anfang des zwanzzigsten
Jahrhundderts wurde viel
hhandwerklich
gut
komponierte Musik
von Expressionismus
undd D
Dodekaphonie
d k h i verdrängt. Darunter:
die von Scharwenka. Die hier eingespielten
Werke sind reife Spätwerke dieses Komponisten. Veröffentlicht zwischen 1896 und
1904, stehen sie noch ganz im Banne der
Tradition. Zarte Melodieerfindung trifft auf
rhythmisch dominierte Passagen, Kontraste
und Wechsel zwischen elegischer Ruhe und
verdichteter Spannung wirken klassisch ausbalanciert. Prishepenko spielt mit der ihr eigenen lyrischen Intensität und Oliver Triendl
ist ihr ein sensibler Partner, die beiden harmonieren perfekt. So transportiert diese Einspielung vom ersten Ton an Scharwenkas
düster-nervöse Musik auf packende Weise.“
(Für die Jury: Elisabeth Richter)
3
Nuria Rial
(© Merce Rial)
Philippe Jaroussky
(© Simon Fowler)
Christoph Prégardien
(© Rosa Frank)
Dorothee Mields
(© Annelies van der Vegt)
Andreas Scholl
(© James McMillan)
Giov
Gi
ovaan
nni
ni Ant
ntonin
ini ((©
ini
© Alp
lpha
pha
ha Cla
lass
ssics)
iccs)
s)
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
LIEBE!, LOVE!, AMORE!, AMOUR...!
Im verdienstvollen und deshalb zu Recht mehrfach ausgezeichneten Liederprojekt von CARUS, das in Zusammenarbeit mit Reclam und SWR 2 realisiert
wird, dreht sich bei diesen beiden Veröffentlichungen alles um die Liebe. Hand
aufs Herz: Gibt es einen schöneren Grund zu singen als aus Liebe? Sie ist sicherlich schon immer eine unendliche Quelle der musikalischen Inspiration
gewesen: Vom Minnegesang über das Kunstlied bis zum Popsong – über Jahrhunderte hinweg wurden Lieder beflügelt durch die Liebe, sei sie nun glücklich
oder zum Leidwesen der Betroffenen doch unglücklich. Sprache und Melodien mögen sich vielleicht im Laufe der Jahrhunderte dem jeweiligen Zeitgeist
angepasst haben – die besungenen Gefühle und Erfahrungen sind dagegen so
zeitlos, dass sie uns auch heute noch tief berühren können. Viele der Lieder
stammen aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum, aber was wäre eine
solche Sammlung ohne das Feuer Südeuropas oder den französischen Charme,
ohne die bewegenden Melodien des kühlen Nordens oder
die melancholischen Gesänge der russischen Seele? Für große Gefühle sorgen in der Liebesliedersammlung von CARUS herausragende Stimmen und Vokalensembles wie z.B.
Christoph Prégardien, Philippe Jaroussky, Nuria Rial,
Dorothee Mields, Calmus Ensemble, Kammerchor Stuttgart, Dresdner Kammerchor u.v.m. Ob zur Verlobung oder
zur Hochzeit, zum Valentins- oder Jahrestag: Liebeslieder,
die neue LIEDERPROJEKT-Folge, ist das ideale Geschenkk
für musikbegeisterte Frisch- oder Immer-Noch-Verliebte!
BEREITS ERSCHIENEN (AUSWAHL):
W
WIEGENLIEDER
VOL.1
KKaufmann/Kirchschlager/Prégardien/
SSchreier/+
CCARUS CAR 83001, CD (T01), 2009
44009350830011
LLIEBESLIEDER
IEBESLIEDER VOL.1
Hauptmann/Jaroussk
skyy/Mields/Prégardien/Rial/+
Hauptmann/Jaroussky/Mields/Prégardien/Rial/+
K
KINDERLIEDER
VOL.1
KKirchschlager/MDR Kinderchor/
KKinderchor SingsalaSing/+
CCARUS CAR 83006, CD (T01), 2011
44009350830066
CARUS
CAR 83028
CD (T01)
4009350830288
22015
4 009350 830288
LIEBESLIEDER VOL.2
Scholl/Kirchschlager/Harteros/Calmus Ensemble/+
CARUS
CAR 83029
CD (T01)
4009350830295
2015
4 009350 830295
4
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
OHNE NETZ & DOPPELTEN BODEN
DER VETTER AUS EISENACH
Auch wenn einige der hier eingespielten Stücke dem Liebhaber der
Musik Telemanns wohl bekannt sein dürften, so wie hier hat er
sie ganz bestimmt noch nie gehört! Denn Sigiswald Kuijken und
seine Solisten Jean-François und Pierre-Yves Madeuf verzichten hier konsequent auf zwei Kompromisse, die sich als gängige
„historische“ Aufführungspraxis etabliert haben, aber im Fall barocker Musik unhistorisch sind: Trompeten mit Grifflöchern und
die Stopftechnik
der Wiener Klassik beim barocken
Horn. Was schon
bei ihrer Einspielung der Brandenburgischen Konzerte
die Kritik verblüffte, bewährt sich
hier auch bei Telemann. Ein echtes
barockes Klangerlebnis!
Hätte Johann Sebastian Bach 1730 nicht vier Ouvertüren seines
Vetters Johann Bernhard für den eigenen Gebrauch beim Leipziger
Collegium Musicum kopiert, sie wären ‒ wie die meisten anderen
seiner Kompositionen – heute wohl verloren. Für den Eisenacher
Hof schrieb Johann Bernhard ursprünglich weitaus mehr Orchestersuiten, und die Qualität der vier erhaltenen Stücke lässt den Verlust umso bitterer erscheinen. Die Suiten sind besonders schöne
Beispiele für die
Rezeption der Orchestersuite nach
dem
Telemannschen Vorbild in
Mitteldeutschland.
Sie werden von
L’Achéron unter
François JoubertCaillet durch zusätzliche
Bläser
noch farbiger gestaltet.
GEORG PHILIPP TELEMANN
Suite TWV 55:D7/Konzerte TWV 51:D7 & D8/TWV 52:D1/Sonata TWV 44:D1
Madeuf/Kuijken/La Petite Bande
JOHANN BERNHARD BACH
Ouvertüren
Joubert-Caillet/L’Achéron
ACCENT
RICERCAR
ACC 24318
CD (T01)
2016
4015023243187
4 015023 243187
RIC 373
CD (T01)
5400439003736
2015
5 400439 003736
MASSSTABSETZEND
STILBILDEND
ZURÜCKVERWANDELT
Aus der Feder von Georg Philipp Telemann
stammen die idiomatischsten Kompositionen für Traversflöte des deutschen Barock,
die getreu seines künstlerischen Credos
dem Instrument stets das geben „was es leyden kan“, um den Spieler und Zuhörer zu
erfreuen. Barthold Kuijken hat auf ACCENT maßstabsetzende Aufnahmen seiner Hauptwerke für Traversflöte vorgelegt,
die unvermindert volle Gültigkeit besitzen.
Die Musik am Hof von Versailles war stilbildend und maßstabsetzend für die Herrschaftshäuser in ganz Europa. Diese Box
dokumentiert den musikalischen Reichtum
des Cour de Versailles, der nicht nur Pomp,
sondern auch subtile Intimität kannte. Renommierte Ensembles wie Café Zimmermann oder Le Poème Harmonique bieten
Interpretationen, die bestimmt auch den
Sonnenkönig begeistert hätten.
In dieser Einspielung der Orchestersuiten
BWV 1066/1068/1069 bieten uns Alfredo
Bernardini und Zefiro eine spannende
Ergänzung: In Analogie zu Bachs eigener
Bearbeitung der Ouverture zur Orchestersuite BWV 1069 hin zum Einleitungschor
seiner Kantate BWV 110 wurden die als
französische Ouvertüre angelegten Eröffnungschöre der Kantaten BWV 119 & 194
in instrumentale Sätze zurückverwandelt.
GEORG PHILIPP TELEMANN
SPLENDEURS DE VERSAILLES – MUSIK IN VERSAILLES
JOHANN SEBASTIAN BACH
Musik für Traversflöte
Werke von Lully, Charpentier, Marais u.a.
Ouvertüren BWV 1066/1068/1069/119/194
Fantasien TWV 40:2-13/Methodische Sonaten (1728)/+
Café Zimmermann/Le Poème Harmonique/Sempé/+
Bernardini/Zefiro
Kuijken/Kohnen/Jacobs/The Parnassus Ensemble/+
ACCENT
ACC 24322
4 CD (Z175)
4015023243224
1978-1994
4 015023 243224
ALPHA
10 CD (Z220)
ALP 260
3760014192609
div. Aufnahmedaten
3 760014 192609
ARCANA
A 400
CD (T01)
3760195734001
2015
3 760195 734001
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
LUTHER DELUXE
LUTHERS LIEDER
Werke von Bach, Praetorius, Buxtehude, Mendelssohn u.a.
Bernius/Kammerchor Stuttgart/Bresgott/Athesinus Consort Berlin
CARUS
CAR 83469
2 CD (I02)
2016
4009350834699
4 009350 834699
Seit einem halben Jahrtausend ist Martin Luthers Einfluss auf die
europäische Kulturgeschichte unbestritten ‒ nicht nur in theologischer, sondern auch in musikalischer Hinsicht. Demzufolge ist
es nicht verwunderlich, dass sich Musiker, Komponisten, Konzertveranstalter und Plattenlabels gleichermaßen für das Jubiläumsjahr
etwas Besonderes haben einfallen lassen. CARUS entschied sich
dafür, Lieder aus den letzten fünfhundert Jahren, denen allesamt
Texte des großen Reformators zugrunde liegen, in einer DeluxeEdition herauszugeben. In Töne gesetzt wurden sie von musikalischen Größen wie Michael Praetorius, Dieterich Buxtehude Johann
Sebastian Bach, Samuel Scheidt, Felix Mendelssohn, aber auch von
naturgemäß weniger bekannten zeitgenössischen Komponisten wie
dem Schweden Thomas Jennefelt (*1954) und Frank Schwemmer
(*1961). Interpretiert werden die eingespielten 35 Werke vom
exzellenten Kammerchor Stuttgart unter der Leitung von Frieder Bernius mit solistischer Unterstützung der Mezzosopranistin
Sophie Harmsen. Instrumentalen Beistand erhalten die Vokalisten
dabei vom Athesinus Consort Berlin unter Klaus-Martin Bresgott; an der Orgel ist Mathias Hank zu hören. Als Bonus konnte
eine Reihe bekannter Persönlichkeiten aus Kirche und Politik gewonnen werden, die Meditationen und Texte zu den Liedern Luthers beisteuern, namentlich die evangelische Theologin Margot
Käßmann, Außenminister Frank-Walter Steinmeier, ‚First Lady‘
Daniela Schadt, Schriftstellerin Judith Zander und viele andere.
AUF NEUESTEM STAND
STEILE KARRIERE
KÖNIGLICHE REQUIEN
Das seit dem 19. Jahrhundert tradierte
Werkverständnis zum Messiah geistert immer noch durch die Konzertsäle und Einspielungen. Daniela Dolci legt deshalb
eine Interpretation vor, die sich nicht nur
hinsichtlich der Besetzungsstärke strikt an
die Konventionen des 18. Jahrhunderts
hält. So wurden auch bezüglich der Continuogruppe oder der Gesangstechnik neueste Forschungsergebnisse berücksichtigt.
Der junge belgische Tenor Reinoud Van
Mechelen hat in den letzten Jahren vor allem im Bereich der Alten Musik eine steile
Karriere auf die Beine gestellt und präsentiert sich auf dieser CD erstmals mit einem
Soloprogramm. Gemeinsam mit seinem
Ensemble A Nocte Temporis stellt er Arien
aus Bach-Kantaten mit obligater Traversflöte bzw. Orgel vor. Instrumentalsolisten
sind Anna Besson und Benjamin Alard.
Erst ein Vierteljahrhundert nach der Hinrichtung Ludwigs XVI. wurde bei Cherubini ein Requiem für den König in Auftrag
gegeben, das 1817 unter Anteilnahme
des ganzen Hofstaats uraufgeführt wurde.
Sechs Jahre später erhielt auch Marie-Antoinette ihre Totenmesse, komponiert von
Charles-Henri Plantade. Gewohnt geistreich interpretiert Hervé Niquet mit Le
Concert Spirituel die beiden Requien.
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL
JOHANN SEBASTIAN BACH
CHERUBINI/PLANTADE
Messiah
Erbarme dich – Arien aus Kantaten
Requien für Louis XVI & Marie-Antoinette
Feuersinger/Ferri-Benedetti/Dolci/Musica Fiorita/+
Van Mechelen/Besson/Alard/A Nocte Temporis
Niquet/Le Concert Spirituel
PAN CLASSICS
PC 10351
2 CD (I02)
7619990103511
2015
7 619990 103511
ALPHA
ALP 252
CD (T01)
3760014192524
2015
3 760014 192524
ALPHA
ALP 251
CD (T01)
3760014192517
2016
3 760014 192517
5
6
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
TOTENTANZ
WIE DER TEUFEL
Patricia Kopatchinskaja möchte nicht immer nur mehr oder
weniger originelle Kopplungen klassischer Musik veröffentlichen,
sondern mit außergewöhnlichen Konzeptalben die Ohren und den
Geist ihrer Zuhörer öffnen. Um eine eigens für ihr neues Projekt
erstellte Orchesterfassung von Schuberts Streichquartett D 810 Der
Tod und das Mädchen hat sie ein Programm ersonnen, das verschiedene Aspekte des Todes in der Musik berücksichtigt: die Tradition
des mittelalterlichen Totentanzes
oder die Musik des
Doppelmörders
Gesualdo. In ihr
ebenso schlüssiges
wie
spannendes
Konzeptalbum hat
die
Ausnahmekünstlerin zudem
zeitgenössische
Musik von György
Kurtág integriert.
Aus einer armenisch-französischen Musikerfamilie stammend, zählt
Chouchane Siranossian zur jüngeren Generation virtuoser Geiger,
die sich sowohl für das klassische als auch das historisch informierte
Violinspiel interessieren. Unter dem Titel ‚Engel und Teufel‘ stellt
sie, begleitet von Jos van Immerseel am Cembalo, zwei unterschiedliche Violintraditionen des Spätbarock vor: auf der einen Seite die
virtuos-diabolischen Kompositionen der Italiener Pietro Locatelli
und Giuseppe Tartini, auf der anderen die eher filigrankantablen Werke
der Franzosen JeanMarie Leclair und
Jean-Baptiste Forqueray.
Diesen
Spannungsbogen
vermögen die Interpreten durch ihr herausragendes Spiel
zu meistern.
DER TOD UND DAS MÄDCHEN
Werke von Schubert, Dowland, Gesualdo, Kurtág u.a.
Kopatchinskaja/St. Paul’s Chamber Orchestra
ALPHA
ALP 265
CD (T01)
3760014192654
ENGEL UND TEUFEL
Werke von Tartini, Locatelli, Leclair u.a.
Siranossian/Immerseel
2015
ALPHA
3 760014 192654
ALP 255
CD (T01)
3760014192555
2016
3 760014 192555
SCHÜLER & MEISTER
DORNRÖSCHENSCHLAF
CELLO-GESCHICHTEN
In den frühen 1780er Jahren setzte sich
Mozart intensiv mit dem Werk Bachs
auseinander. Im Selbststudium versuchte
er seinem Idol nahezukommen, indem er
Fugen des großen Meisters für Streichtrio
bearbeitete und eigene kontrapunktische
Kompositionen beifügte. Liana Mosca
(Violine), Gianni de Rosa (Viola) und
Marcello Scandelli (Violoncello) widmen
sich diesen Werken auf ihrer neuen CD.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam
die Querflöte zusehends aus der Mode, zu
säuselnd war ihr Klang für größer angelegte Sinfonien. Erst nach Entwicklung der
Böhmflöte erwachte das Instrument aus
seinem Dornröschenschlaf. So kam es, dass
Werke alter Meister für die Flöte transkribiert wurden, auch von Beethoven, wie die
Einspielung dreier Werke durch Enrico di
Felice und Francesco Giammarco belegt.
Diese 5 CD-Box lädt zu einer Entdeckungsreise rund um das Cello ein. Zu
erleben ist, wie ein Instrument und dessen
Repertoire im 17. und 18. Jahrhundert allmählich Form annehmen konnten. Dazu
hat der Barockcellist Bruno Cocset aus seinen ALPHA-Produktionen ein attraktives
Programm zusammengestellt, in das auch
einige bislang unveröffentlichte Aufnahmen Eingang gefunden haben.
MOZART/BACH
LUDWIG VAN BEETHOVEN
CELLO STORIES
Präludien & Fugen KV 404a
Sonaten Opp.17 & 3/Serenade Op.41
Das Violoncello im 17. & 18. Jahrhundert
Mosca/De Rosa/Scandelli
Enrico di Felice, Flöte
Werke von Ortiz, Vitali, Vivaldi, Bach u.a.
Francesco Giammarco, Fortepiano
STRADIVARIUS
STR 37044
CD (T01)
8011570370440
2016
8 011570 370440
STRADIVARIUS
STR 37049
CD (T01)
8011570370495
Cocset/Les Basses Réunies
2016
8 011570 370495
ALPHA
5 CD (Z280)
ALP 890
3760014198908
1998-2013
3 760014 198908
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
VERDÜSTERUNG
IN VOLLENDUNG
Mit dem dritten Madrigalbuch von Carlo Gesualdo da Venosa
(1566-1613) setzt die famose Compagnia del Madrigale ihre Gesamtaufnahme auf dem GLOSSA-Label fort. Obwohl vermutlich
nur drei Jahre nach den beiden ersten Büchern erschienen, manifestiert sich darin bereits ein Übergangsstil, der später zur extrem
chromatischen Schreibweise der 1611 erschienenen Madrigalbücher 5 und 6 des berühmt-berüchtigten Neapolitaners führen
wird. Typisch für
diese musikalische
Weiterentwicklung
ist
beispielsweise der vermehrte
Einsatz von geradezu gewalttätigen
Dissonanzen, die
Gesualdo als typischen Vertreter
des
neapolitanischen Madrigalstils
kennzeichnen.
Als Frucht der langjährigen Zusammenarbeit von GLOSSA mit dem
Madrigalensemble La Venexiana erscheint in limitierter Auflage eine
9-CD-Box mit Aufnahmen aus den zwölf Jahren seit der Gründung
1996. Die Zusammenstellung zeigt, warum La Venexiana den Ruf
eines der herausragendsten Madrigalensembles unserer Zeit genießt.
Mit überragender Musikalität und Expressivität sowie interpretatorischer Stringenz geleiten uns die Vokalisten anhand von Werken
Luzzaschis, Marenzios, Gesualdos und
anderen durch die
Blütezeit des italienischen Madrigals.
Die Edition enthält
die Booklets aller
Original-CDs in
PDF-Version sowie
einen neuen Essay
von Stefano Russomanno.
CARLO GESUALDO DA VENOSA
Terzo Libro di Madrigali
La Compagnia del Madrigale
L’ARTE DEL MADRIGALE
Werke von Luzzaschi, Marenzio, De Wert & Gesualdo
La Venexiana
GLOSSA
GCD 922806
CD (T01)
8424562228061
2015
8 424562 228061
GLOSSA
GCD 920930
9 CD (Z290)
8424562209305
1997-2009
8 424562 209305
ERFOLGSDUO
DIE SIEBEN TODSÜNDEN
‚Molière à l’Opéra‘ ist eine Aufnahme mit Bühnenmusiken aus Ballettkomödien, die Jean-Baptiste Lully und Marc-Antoine Charpentier
während der Regierungszeit des ‚Sonnenkönigs‘ Ludwig XIV. gemeinsam mit dem genialen Theatermacher Molière schufen. Allein aus der
Zusammenarbeit zwischen Lully und Molière gingen dabei in der Dekade nach 1661 mehr als zehn Werke hervor. Jérôme Correas und
sein exzellent besetztes Ensemble Les Paladins brillieren bei dieser
GLOSSA-Produktion einmal mehr mit
ihrer viel bewunderten Kombination
aus zeitgemäßer historisch informierter
Barockinterpretation und der Technik
des ‚parlé-chanté‘,
mit der sie den gesungenen Texten
Farbe verleihen.
Um die Figur der Poppea haben der Argentinier Leonardo García Alarcón und seine Cappella Mediterranea ein Programm mit
Werken von Claudio Monteverdi zusammengestellt, das die großartige Musik des Komponisten in den Kontext der sieben Todsünden
stellt. Die ausgewählten Stücke wurden dabei nicht etwa ausschließlich aus L’Incoronazione di Poppea entnommen, sondern umfassen
das gesamte Spektrum des Œuvres, also auch Madrigale, Canzonetten und sogar
geistliche Musik.
Die hervorragenden
Interpreten
haben so ein neues
kleines szenisches
Monteverdi-Oratorium geschaffen,
das ohne Zweifel
das Wohlwollen
des Divino Claudio gefunden haben dürfte.
MOLIÈRE À L’OPÉRA
Bühnenmusiken von Lully & Charpentier
Correas/Les Paladins
GLOSSA
GCD 923509
CD (T01)
8424562235090
CLAUDIO MONTEVERDI
I Sette Peccati Capitali (Die sieben Todsünden)
García Alarcón/Cappella Mediterranea
2016
8 424562 235090
ALPHA
ALP 249
CD (T01)
3760014192494
2015
3 760014 192494
7
8
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
ABSCHLUSS IN GELB
LUTHER SYMPHONISCH
FABELHAFT
Das Album Yellow schließt die fünfteilige
Reihe des Amaryllis Quartetts auf GENUIN ab. Mit von der Partie sind hier
die Sopranistin Katharina Persicke (bei
Schönberg) sowie Tomoko Akasaka, die
neue Bratschistin des Ensembles. In alter
und neuer Besetzung kann man schlackenlose, begeisternde Streichquartett-Kultur
genießen, die uns Bekanntes neu entdecken und Neues vertraut erscheinen lässt!
Luther-Choräle sind nicht nur Kern des liturgischen Gesangs, sondern für viele Menschen auch eine Quelle der Kraft und der
Freude ‒ mehr als nur einfache Lieder, sondern ein unverzichtbarer Teil ihres Lebens.
Ganz in der Tradition großer Filmmusikkomponisten hat Christian Sprenger
diesen Chorälen ein neues symphonisches
Gewand gegeben, um ihren emotionalen
Gehalt zeitgemäß darstellen zu können.
Auf seiner dritten CD für das GENUINLabel präsentiert das fabelhafte sonic.art
Saxophone Quartet ein rein russisches
Programm. Dennoch könnten die Werke
unterschiedlicher kaum sein: von Alexander Glasunows Saxophonquartett, dem
vielleicht wichtigsten Stück seiner Gattung
überhaupt, über die ätherischen Klänge
Elena Firsovas und Dramatisches von Sofia
Gubaidulina bis hin zu Schostakowitsch.
YELLOW
CHRISTIAN SPRENGER
TRANSFORMATION
Streichquartette von Mozart & Schönberg
Lutheran Symphonix
Werke von Glasunow, Schostakowitsch, Gubaidulina u.a.
Persicke/Amaryllis Quartett
Orchestrale Fantasien auf protestantische Choräle
sonic.art Saxophone Quartet
Sprenger/Staatskapelle Weimar/+
GENUIN
2 CD (I02)
2015
GEN 16438
4260036254389
GENUIN
4 260036 254389
GEN 16440
CD (T01)
4260036254402
2015
4 260036 254402
GENUIN
GEN 16431
CD (T01)
4260036254310
2015
4 260036 254310
GEWINNER KONTRABASS
SPHÄRISCHE KLÄNGE
AUSGEZEICHNET
Zum ersten Mal gewann 2015 ein Kontrabassist den Deutschen Musikwettbewerb,
2016 folgte gleich der Erste Preis beim
ARD-Wettbewerb samt Publikumspreis:
Der Gewinner Wies de Boevé, der mittlerweile stellvertretender Solobassist des
BR-Symphonieorchesters in München ist,
überzeugte Publikum und Jury gleichermaßen mit seinem intensiven und geschmeidigen Spiel, das er nun erstmals auf einer
GENUIN-Produktion vorstellt.
Unter ihrem Leiter Thomas Clamor ist die
Sächsische Bläserphilharmonie stets ein
Garant für spannende CDs bei GENUIN.
Das neueste Opus entführt uns in die Welt
der großen Räume und sphärischen Klänge.
Gemeinsam mit dem Leipziger Universitätsorganisten Daniel Beilschmidt spielt
die Sächsische Bläserphilharmonie Werke
von der Renaissance bis zur Moderne, die
alle ihre Wurzel in der Kirchenmusik haben.
2013 als ‚Steinway Artist‘ ausgezeichnet, hat
sich Vincent Larderet in der internationalen Szene als einer der bemerkenswertesten
französischen Pianisten seiner Generation
durchgesetzt. Sowohl die Ravel-SACD ‚Orchestral & Virtuoso Piano‘ als auch die mit
den beiden Klavierkonzerten des Komponisten bekamen viele Auszeichnungen. Hier
stellt er seinen Brahms vor, den er kühn mit
Bergs früher Klaviersonate kombiniert.
WIES DE BOEVÉ: Double Bass
WINDS & PIPES
JOHANNES BRAHMS: Klaviersonate Nr.3/Intermezzi Op.117
Werke von Glière, Bottesini, Jongen u.a
Werke von Gigout, Bach, Guilmant u.a.
ALBAN BERG: Klaviersonate Op.1
Wies de Boevé, Kontrabass
Beilschmidt/Clamor/Sächsische Bläserphilharmonie
Vincent Larderet, Klavier
GENUIN
ARS PRODUKTION
Tomoko Takahashi, Klavier
GENUIN
GEN 16433
CD (T01)
4260036254334
2015
4 260036 254334
GEN 16445
CD (T01)
4260036254457
2015
4 260036 254457
ARS 38217
SACD hybrid (U01) 2015
4260052382172
4 260052 382172
9
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
VORREITER
STÄNDIGER BEGLEITER
Selbst gut informierten Musikfreunden ist William Babell (ca.
1690-1723) allenfalls wegen seiner technisch anspruchsvollen
Cembalobearbeitungen von beliebten Händel-Arien bekannt, doch
war er zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine feste Größe im Musikleben Londons und genoss darüber hinaus auch internationale Reputation. Babells besonders reizvolle Konzerte Op.3 gehören zu den
frühesten englischen Beispielen für Solokonzerte mit Streicherbegleitung nach italienischem Vorbild.
Sie wurden um
1726
posthum
vom
geschäftstüchtigen Londoner Verleger John
Walsh wohl nach
hinterlassenen
Manuskripten als
Konzerte für Violine bzw. Blockflöte
herausgegeben.
Seit Angela Hewitt 1975 mit den Goldbergvariationen den Bach-Klavierwettbewerb in Washington gewann, ist dieser Zyklus ein ständiger Begleiter für die kanadische Pianistin. Nach der 1999 im Rahmen
ihres vielbeachteten und hochgelobten HYPERION-Bachzyklus entstandenen Einspielung hat sie sich diesem Gipfelwerk der Klavierliteratur nun erneut auf ihrem Hauslabel zugewandt. Die Neueinspielung verdient
nicht nur Beachtung wegen der
Wahl eines neuen
Instruments, sondern auch wegen
Hewitts hinzugewonnener Lebenserfahrung, die sich
merklich auf ihre
Interpretation ausgewirkt hat und ein
interessantes Hörerlebnis verspricht.
WILLIAM BABELL
Concertos in Seven Parts Op.3
Stegmann/Ensemble Odyssee
PAN CLASSICS
PC 10348
JOHANN SEBASTIAN BACH
Goldbergvariationen BWV 988
Angela Hewitt, Klavier
CD (T01)
2016
7619990103481
Hyperion
CDA 68146
7 619990 103481
CD (T01)
034571281469
2015
34571 28146
0
9
ANSCHAULICH
BRATSCHEN-PERLEN
HÖRENSWERT
Anhand von Mozarts Violinsonaten lässt
sich die Entwicklung der kammermusikalischen Gattung von der begleiteten Klaviersonate bis hin zur klassischen Sonate mit
Violine und Klavier nachvollziehen. Die
Programmgestaltung der Gesamteinspielung mit Alina Ibragimova und Cédric
Tiberghien berücksichtigt das: In jeder
Folge werden jeweils frühe, mittlere und
späte Sonaten einander gegenübergestellt.
Wenn Sie diese HYPERION-CD hören,
werden Sie sich vermutlich schämen, jemals über einen der abgeschmackten Bratschisten-Witze gelacht zu haben! Lawrence
Power, einer der renommiertesten Vertreter dieses Fachs, und sein Begleiter Simon
Crawford-Phillips servieren hier Werke
französischer Komponisten des Fin de
Siècle, die neben bekannten Namen auch
einige unbekannte Perlen vorstellen.
Der britische Pianist Steven Osborne hat
sich auf dem HYPERION-Label mit hörenswerten Aufnahmen wiederholt als profunder Beethoven-Kenner erwiesen. Auch
bei der vorliegenden Einspielung dreier
später Klaviersonaten des Komponisten
– darunter auch die Sonate für das Hammerklavier Op.106 – überzeugt Osborne
durch Interpretationen von beeindruckender Wucht und nachhaltiger Ausdeutung.
WOLFGANG AMADEUS MOZART
FIN DE SIÈCLE: Werke für Viola & Klavier von Debussy,
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Violinsonaten Vol.2 KV 6/7/9/15/29/305/376/402
Hahn, Hüe, Vierne u.a.
Sonaten Opp.90/101/106
Alina Ibragimova, Violine
Lawrence Power, Viola
Steven Osborne, Klavier
Cédric Tiberghien, Klavier
HYPERION
CDA 68092
Simon Crawford-Phillips, Klavier
2 CD (I02)
034571280929
0
2015
34571 28092
HYPERION
9
CDA 68165
CD (T01)
034571281650
0
2015
34571 28165
HYPERION
0
CDA 68073
CD (T01)
034571280738
0
2015
34571 28073
8
10
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
KLASSIKER
GEGENMITTEL
Die Weihnachtshistorie ist eines der Meisterwerke von Heinrich
Schütz und erweckt bei seinen Hörern bis heute Erstaunen, Begeisterung und Ergriffenheit. Für einen Komponisten, der bereits über 70
Jahre alt war, beweist Schütz hier eine erstaunliche musikalische Jugendlichkeit und einen Elan, der eindrücklich den Überschwang seines Geistes zeigt. Das Werk betsteht tatsächlich aus der Verbindung
zweier grundlegender Elemente: Lebhaftigkeit des Intellekts gepaart
mit einer schöpferischen Reife, die
durch
vielfältige
Erfahrungen bereichert ist. Die 2004
entstandene Aufnahme mit Jean
Tubéry und La
Fenice gehört zu
den Klassikern der
Schütz-Diskografie.
Auf ihrer Weihnachts-CD bringen The Sixteen unter Harry Christophers die Intensität einiger der bekanntesten zeitgenössischen Komponisten mit traditionellen und modernen Carols wie z.B. Boris Ords
ds
le
Adam lay ybounden oder Henry Walford Davies‘ Version von O little
town of Bethlehem zusammen. Zu hören sind auch beliebte modernee
ns
Klassiker wie John Rutters There is a flower oder Morten Lauridsens
iO magnum mysterire
um, die durch ihre
nunverkrampfte Einfachheit die Freudee
er
und Reinheit der
We i h n a c h t s z e i t
awiedergeben. Dadurch wird diesee
rCD zu einem perel
fekten Gegenmittel
kzum Stress der hekhtischen Vorweihnachtszeit.
HEINRICH SCHÜTZ
Weihnachtshistorie
Werke von Schein & Weckmann
Lefilliâtre/Mammel/Tubéry/La Fenice/+
CHRISTOPHORUS
CHR 77404
SONG OF THE NATIVITY
Werke von Lauridsen, Warlock, Rutter, Chilcott u.a.
Christophers/The Sixteen
CD (T01)
4010072774040
2004
CORO
COR 16146
4 010072 774040
CD (P01)
2016
828021614620
8
28021 61462
0
MODERNE KLASSIKER
WEIHNACHTEN MIT DER QUEEN
Es erscheint paradox: Gerade an Weihnachten spielen Traditionen
eine wichtige Rolle, und gerade in England werden sie mit besonderer Hingabe gepflegt. Nichtsdestoweniger haben ausgerechnet die
Briten ein offenes Ohr für neue Weihnachtslieder, was nicht zuletzt
an der leicht zugänglichen, weil gerne auch mal publikumsorientierten Tonsprache vieler zeitgenössischer Komponisten aus Großbritannien liegen dürfte.
Der renommierte
St John’s College
Choir Cambridge
unter
Andrew
Nethsingha präsentiert hier moderne Klassiker und
nagelneue Kompositionen, denen
eines gemeinsam
ist: Sie sorgen für
die richtige Weihnachtsatmosphäre!
Die Tradition der ‚Chapel Royal‘ ihrer Majestät lässt sich bis inss
13. Jahrhundert zurückverfolgen. Schon immer verfügte sie über ei-nen bedeutenden Chor. Dieser erreichte seine größte Blüte während
d
der Regierungszeit von Elisabeth I., als Byrd und Tallis gemeinsam das
as
Amt der königlichen Organisten ausübten. Die Chapel Royal exis-tiert bis heute und ist an ihrem derzeitigen Amtssitz, dem St. James'
s'
Palace, für die musi-kalische Gestaltungg
der
königlichen
n
Gottesdienste zu-ständig – auch an
n
Weihnachten. Das
as
Programm gibt also
einen
Eindruck
davon, was Queen
Elizabeth II. und
ihr Hofstaat beim
Weihnachtsgottesdienst zu hören bekommen.
WEIHNACHTEN IM ST JOHN’S COLLEGE, CAMBRIDGE
Werke von Chilcott, Ord, Rutter, Finnissy u.a.
Nethsingha/St John’s College Choir Cambridge
SIGNUM CLASSICS
SIGCD 458
ADESTE FIDELES
Weihnachtslieder aus Her Majesty's Chapel Royal
Werke von Weelkes, Britten, Tavener u.a.
Choir of her Majesty’s Chapel Royal/+
CD (T01)
635212045824
2015
6
35212 04582
SIGNUM CLASSICS
4
SIGCD 460
CD (T01)
635212046029
2015
11
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
PERSÖNLICHE AUFNAHME
AUF EIN NEUES
EINZIGARTIG
Groß war die Freude bei François
Lazarevitch, als ihm die schwedische
Mezzosopranistin Sofi Jeannin von ihrem
Anliegen berichtete, barocke Weihnachtsmusik aus Frankreich mit den Kindern
und Jugendlichen der Maîtrise de Radio
France einstudieren und auf CD einspielen zu wollen. Denn seit langem sammelte der Dirigent bereits Weihnachtsmusik
aus französischen Quellen des 17. und 18.
Jahrhunderts und stieß dabei auf zahlreiche Kompositionen von Marc-Antoine
Charpentier, Michel-Richard Delalande,
Claude Balbastre, Jean-François Dandrieu
und Louis-Claude Daquin. Aus einfachen
Volksweisen, den sogenannten ‚noëls‘,
schufen die Komponisten mannigfaltige
Werke, die ganz der opulent-barocken Ästhetik ihrer Zeit entspringen. Für Lazarevitch war es besonders wichtig, einerseits
eine originalgetreue Interpretation der
Werke wiederzugeben, diese gleichzeitig
aber mit seinen und Sofi Jeannins musikalischen Vorstellungen zu garnieren, um
eine ganz ‚persönliche‘ Aufnahme zu kreieren. Zusammen mit den Les Musiciens
de Saint-Julien stellen der Dirigent und
die Solistin Weihnachtskompositionen
aus zwei Jahrhunderten vor und illustrieren gleichermaßen die kulturelle Vielfalt
(Neu-)Frankreichs in dieser Zeit, was aus
den verschiedenen regionalen Mundarten
und Akzenten herausgehört werden kann.
Zehn Jahre ist es her, dass The King’s
Singers mit ihrem Weihnachtsalbum Publikum und Presse gleichermaßen in frenetische Begeisterung versetzten. Auch
wenn dieses Album nach wie vor reißenden
Absatz findet, verwundert es nicht, dass
der Ruf nach einer neuen Einspielung mit
adventlich-weihnachtlichem
Repertoire
immer lauter wurde. Nun kommen die
zweifachen Grammy-Preisträger diesem
Wunsch nach und legen bei SIGNUM mit
dem ‚Christmas Songbook‘ eine weitere
CD mit Traditionals und Carols zur Weihnachtszeit vor. Nicht nur der Titel der CD
erinnert an das vorangegangene Projekt
‚Great American Songbook‘, auch der Inhalt ist inspiriert von nordamerikanischer
Folklore. Von ihren bevorzugten Arrangeuren wie Berty Rice, Keith Roberts oder
Alexander L’Estrange ließen sich die Sänger
bekannte Weisen aus Übersee neu bearbeiten. Jazzig und swingend kommen deshalb
einige Titel der CD daher, und man hört
deutlich, wie sehr sich die King’s Singers in
den letzten Jahren mit der Interpretation
von Swing, Jazz und Pop auseinandergesetzt haben. Das stets brillant klingende
Vokalensemble schafft diesen stilistischen
Brückenschlag mühelos, ohne glattgebügelt zu klingen. Neben den amerikanischen
Songs erklingen auch europäische Weihnachtslieder, die von den King’s Singers im
lockeren Swing-Stil dargeboten werden.
Das berühmte King’s College in Cambridge ist nicht nur eine Kaderschmiede
für angehende herausragende Akademiker,
auch in musikalischer Hinsicht braucht
sich eine der renommiertesten Schulen
Großbritanniens keineswegs zu verstecken.
1441 gründete König Heinrich VI. einen
dazugehörigen Knabenchor, der sich zu
den profiliertesten Klangkörpern dieser Art
weltweit entwickelte. Zahlreiche bedeutende Musikerpersönlichkeiten begannen
ihre Karriere in eben diesem Ensemble,
unter anderem niemand Geringerer als Sir
Edmund Davis oder der Tenor Michael
Chance. Neben dem Hauptchor gibt es seit
einigen Jahren auch noch The King’s Men,
ein Kammerchorensemble, bestehend aus
Oberstufenschülern des Colleges. Auf ihrer neuen CD-Produktion Twelve Days Of
Christmas, erschienen beim Eigenlabel des
King’s College, präsentieren die Vokalisten nunmehr ausgewählte Weihnachtslieder aus allen erdenklichen Stilrichtungen
und Epochen. So erklingt Mariah Careys
Weihnachtshit All I want for Christmas
neben Rudolf the Red-nosed Reindeer. Die
jungen Männer meistern diesen Stilmix
durch ihren eleganten, äußerst ausgewogenen Klangcharakter und die subtile Musizierweise aufs Beste. Die innovative Zusammenstellung der interpretierten Werke
macht diese CD zweifelsohne zu einem
einzigartigen Weihnachtsalbum.
NOËL BAROQUE
CHRISTMAS SONGBOOK
TWELVE DAYS OF CHRISTMAS
Chansons de France et d’Ailleurs
Werke von Coots, Holst, Berlin, Parrish, Gruber u.a.
The King’s Men
Jeannin/Lazarevitch/Les Musiciens de Saint-Julien/
The King’s Singers
Steven Osborne, Klavier
Maîtrise de Radio France
ALPHA
ALP 266
CD (T01)
3760014192661
2016
3 760014 192661
SIGNUM
SIGCD 459
CD (T01)
635212045923
6
2016
35212 04592
King’s College Choir
3
KGS 0017
822231701729
CD (M01)
8
2016
22231 70172
9
12
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
REPERTOIREWERK
GEBURTSTAGSMESSE
Wie viele böhmische Musiker verließ auch Jan Zach seine Heimat
und gelangte 1747 nach Kurmainz, wo er als Violinist und Komponist für den Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein tätig
war. Von offenbar schwierigem Charakter war Zach ab 1756 ohne
feste Anstellung und musste sich mit Konzerten, Unterricht sowie dem Verkauf seiner Musik über Wasser halten. Musica Florea
und das Collegium
Floreum interpretieren unter der
Leitung von Marek
Štryncl sein wohl
bekanntestes Werk,
das Requiem solemne in c-Moll, das bis
ins 20. Jahrhundert
hinein zum festen
Bestandteil im Repertoire Prager Kirchenchöre gehörte.
Die langersehnte Geburt eines Thronfolgers (der spätere Ludwig
XIV.) wurde auf Anordnung von Ludwig XIII. in den französischen Gesandtschaften in ganz Europa mit besonderem Pomp und
Glanz gefeiert. Der französische Botschafter bestellte für die insgesamt viertägigen Feierlichkeiten bei Giovanni Rovetta (Vizekapellmeister an San Marco unter Claudio Monteverdi) eine Messe, die
ihre prachtvolle und einzige Aufführung in San Giorgio Maggiore
erfuhr. Benjamin
Chénier hat für
die
Einspielung
mit seinem Galilei Consort die
Musik für diesen
Festgottesdienst
rekonstruiert. Das
Ergebnis lässt den
vergangenen venezianischen Glanz
erneut erstrahlen.
JAN ZACH
Requiem solemne c-Moll/Marienvesper D-Dur
Štryncl/Musica Florea/Collegium Floreum
SUPRAPHON
SU 4209
GIOVANNI ROVETTA
Messe für die Geburt von Ludwig XIV.
Werke von Rovetta, Monteverdi, Rigati u.a.
Chénier/Galilei Consort
CD (T01)
2016
099925420925
0
ALPHA
99925 42092
5
CD (T01)
ALP 965
3760014199653
2015
3 760014 199653
GEGENÜBERSTELLUNG
KÖNIGLICH
INTIM
Stilistisch könnten sich Joseph Jongen und
Guy Weitz nicht stärker unterscheiden.
Während Weitz ein Vertreter der französischen Orgeltradition des frühen 20. Jahrhunderts ist, orientiert sich Jongen stärker
an der Ästhetik der Deutschen Schule. Für
seine Gegenüberstellung hat Peter Van de
Velde mit den Orgeln der Liebfrauenkathedrale und der St. Laurentiuskirche in Antwerpen ideale Instrumente ausgesucht.
Nach Sweelinck stellt Léon Berben mit Melchior Schildt einen weiteren Vertreter der
Norddeutschen Orgelschule vor: Aus Diensten am Dänischen Königshof heimkehrend
trat der Hannoveraner als Organist an der
Marktkirche in die Fußstapfen seines Vaters.
Léon Berben musiziert auf der Scherer-Orgel
von St. Stephanus in Tangermünde, eine ideale Verbindung zwischen barockem Orgelklang und gotischer Akustik.
Prachtvolle Motettenaufführungen vor adligem Publikum waren fester musikalischer
Bestandteil im absolutistischen Frankreich. Doch es gab auch kleinere, intimere Werke, die sogenannten ‚petit motets‘,
worunter diejenigen von Charpentier als
besonders feinsinnig gelten. Die Ensembles
L’Apothéose und Vocale Ricercare stellen
hier einige eindrucksvolle Beispiele dieser
solistisch besetzten Kammermotetten vor.
GUY WEITZ: Das Orgelwerk
MELCHIOR SCHILDT
MARC ANTOINE CHARPENTIER
JOSEPH JONGEN: Orgelwerke
Das Orgelwerk
Miserere/+
Peter Van de Velde, Orgel
Léon Berben, Orgel der St. Stephanuskirche, Tangermünde
Ensemble L’Apothéose/Ensemble Vocale Ricercare
AEOLUS
AE 11091
2 SACD hybrid (S02)
4026798110918
2016
4 026798 110918
AEOLUS
AE 11121
SACD hybrid (U01)
4026798111212
2016
4 026798 111212
STRADIVARIUS
STR 37048
CD (T01)
8011570370488
2016
8 011570 370488
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
HÄNDEL-FEST
SOUVERÄN
Wem es nicht möglich war, die gefeierten Inszenierungen von Georg Friedrich Händels Tamerlano und Alcina an der Brüsseler Oper
La Monnaie live zu sehen, hat nun die Möglichkeit, diese zumindest zuhause auf Blu-ray nachzuerleben. Nicht nur die Inszenierung
und die Kostüme, die sich stilistisch an einem Renaissancegemälde
orientieren, sind erlesen,
auch die Gesangssolisten
sind hochkarätig, allen voran Sandrine Piau, Sophie
Karthäuser, Ann Hallenberg und Christophe Dumaux. Das Diptychon der
beiden Händel-Opern wird
von Christophe Rousset
und Les Talens Lyriques
musikalisch prachtvoll in
Szene gesetzt. Ein HändelFest, das sich wieder und
wieder genießen lässt!
Die Musik von Niccolò Jommelli (1714-1774) lässt sich treffend als
eine gelungene Verbindung der deutschen Komplexität mit französischen dekorativen Elementen und italienischem Schwung beschreiben, die zusätzlich von dem außerordentlichen Sinn des Komponisten für Bühnenwirkungen profitiert. Der italienische Countertenor
Filippo Mineccia hat ein besonders glückliches Händchen beim
Entdecken vergessener Opernperlen und stellt hier Arien für die
Altstimme vor, die
beispielhaft sind
für Jommellis souveräne
Beherrschung der gesangstechnischen
Mö g l i c h k e i t e n ,
wie sie sich in seinen Opern, Oratorien und sonstigen
geistlichen Werken
manifestieren.
NICCOLÒ JOMMELLI
Arien für Alt
Mineccia/Illán/Nereydas
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL: Alcina/Tamerlano
Rousset/Piau/Hallenberg/Karthauser/Dumaux/Les Talens Lyriques
Sound: Stereo 5.1| Bildformat: 16:9| Disc-Type: BD-50
Spielzeit: 188 Minuten (Disc 1), 190 Minuten (Disc 2)
ALPHA
2 Blu-ray Disc (Z285)
ALP 715
3760014197154
PAN CLASSICS
2016
PC 10352
CD (T01)
7619990103528
2014
7 619990 103528
3 760014 197154
BEFREIUNGSSCHLAG
FRÜHWERK
Um seiner ‚Sclaverey‘ bei Erzbischof Colloredo in Salzburg zu entkommen, bewarb sich Mozart mit einer ernsten Oper in deutscher
Sprache am Wiener Hof. Inspiriert von Voltaires Zaïre begann er mit
der Komposition seiner Zaide, die eben die Sklaverei und Willkürherrschaft thematisiert. Doch brach er nach Fertigstellung der ersten
beiden Akte die Arbeit ab, um seine Schaffenskraft fortan Idomeneo
zu widmen. Demzufolge wurde Zaide
zu Lebzeiten Mozarts nie aufgeführt.
Ian Page verzichtet
bei seiner Einspielung für SIGNUM
CLASSICS
auf
eher fragwürdige
Ergänzungen und
präsentiert in seiner Mozart-Serie
das fragmentarische
Werk unverfälscht.
Kaum ein anderer Musiker hat die historische Aufführungspraxis so
mitgeprägt wie René Jacobs; doch die wenigsten wissen heute, dass
der belgische Dirigent seine Karriere einst als gefeierter Countertenor
begann. Zu seinem 70. Geburtstag widmet sich ACCENT eben diesem bedeutenden Lebensabschnitt, indem es die Höhepunkte der
zwischen 1978 und 1982 für das Label entstandenen Aufnahmen
mit Musik von Purcell, Gluck, Beethoven und anderen
auf fünf CDs wiederveröffentlicht.
Zahlreiche prominente Interpreten
aus der Alten-Musik-Szene wie z.B.
Konrad Junghänel
oder Wieland und
Sigiswald Kujiken
sind als Instrumentalbegleiter zu hören.
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Zaide
Page/Bevan/Jackson/Clayton/The Orchestra of Classical Opera/+
RENÉ JACOBS – DER COUNTERTENOR
Die ACCENT-Aufnahmen 1978-1982
Werke von Purcell, Buxtehude, Rossini, Gluck u.a.
Jacobs/Kuijken/Immerseel/La Petite Bande/+
SIGNUM CLASSICS
ACCENT
SIGCD 473
CD (T01)
635212047323
2016
6
35212 04732
3
ACC 24321
5 CD (Z175)
4015023243217
1978-1982
4 015023 243217
13
14
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
PRÄMIERTER ZYKLUS
AUS DER VERSENKUNG
Der große finnische Komponist Jean Sibelius war einer der bedeutendsten und innovativsten Sinfoniker des 20. Jahrhunderts, der die
traditionelle Struktur dieser Gattung fast genauso radikal umformte,
wie es Beethoven in seiner Zeit getan hatte. Die von 2002 bis 2008
entstandenen vielfach prämierten Einspielungen mit dem London
Symphony Orchestra unter Leitung des unvergessenen Sir Colin
Davis sind hier zu
einer Box zusammengefasst, die erstmals den kompletten LSOlive-Zyklus
im SACD-Format
präsentiert.
Als
Dreingabe gibt es
eine Pure Audio
Blu-ray, die alle Aufnahmen in extra audiophiler Klangqualität enthält.
Weil es in der angesetzten Probezeit nicht möglich war, Unstimmigkeiten zwischen den Orchesterstimmen und der Dirigierpartitur zu korrigieren, wurde die Uraufführung des Violinkonzerts von Roy Harris
(1898-1979) – mit dem Cleveland Orchestra und George Szell – 1949
kurzerhand abgesagt. Das qualitätsvolle Werk musste daraufhin 35
Jahre auf seine Uraufführung warten und fand nur deshalb nie den eigentlich verdienten
Weg ins Repertoire
amerikanischer
Vi o l i n k o n ze r t e .
Tamsin
WaleyCohen stellt es hier
zusammen mit dem
Pendant von John
Adams (*1947) vor,
dem ein ähnliches
Schicksal glücklicherweise erspart
geblieben ist.
JEAN SIBELIUS
Die Sinfonien/Kullervo/Pohjolas Tochter/+
Davis/Groop/Mattei/London Symphony Orchestra/+
ROY HARRIS/JOHN ADAMS
Violinkonzerte
Waley-Cohen/Litton/BBC Symphony Orchestra
LSOlive
5 SACD hybrid/1 Pure Audio Blu-ray (Z184)
LSO 0675
822231167525
2002-2008
8
22231 16752
5
SIGNUM CLASSICS
SIGCD 468
CD (T01)
635212046821
2016
35212 04682
6
1
LIVE!
EMOTIONALE WUCHT
INFERNALISCH
Auf dem Konzertprogramm des London
Symphony Orchestras, das am 24. Oktober 2015 unter der Leitung von Valery
Gergiev in New Jersey stattfand, standen
u.a. Strawinskys Feuervogel sowie Bartóks
drittes Klavierkonzert. Es ist übrigens die
erste Live-Aufnahme des LSO außerhalb
des Londoner Barbican Centre. Der Solist
ist Yefim Bronfman, der gerade für seine
Bartók-Interpretationen berühmt ist.
Nicht zuletzt wegen ihrer emotionalen
Wucht wurde Dvořáks Neunte mit dem
Beinamen ‚Aus der Neuen Welt‘ eine der
beliebtesten aller Zeiten. Sie ist einer der
Höhepunkte der Gesamteinspielung des
sinfonischen Werks des Tschechen durch
Marcus Bosch und die Staatsphilharmonie Nürnberg. Die kaum bekannte sinfonische Dichtung Die Mittagshexe überwältigt durch ihre musikalische Dramatik.
Unter dem Titel ‚Dance Infernal‘ gab EsaPekka Salonen mit dem Philharmonia
Orchestra erfolgreiche Konzerte u.a. mit
Werken von Bartók, die nun als Mitschnitt
erscheinen. Zentrale Komposition ist die
Tanzpantomime Der wunderbare Mandarin, dessen Aufführung von Adenauer wegen ‚moralischer Verwerflichkeit‘ verboten
wurde. Daneben erklingen die Tanz-Suite
und das Kammermusikwerk Contrasts.
IGOR STRAVINSKY: Der Feuervogel
ANTONÍN DVOŘÁK
BÉLA BARTÓK
BÉLA BARTÓK: Klavierkonzert Nr.3/
Sinfonie Nr.9/Die Mittagshexe/+
Der wunderbare Mandarin/Tanz-Suite/Contrasts
Suite aus ‚Der wunderbare Mandarin‘
Bosch/Staatsphilharmonie Nürnberg
Salonen/Philharmonia Orchestra/Philharmonia Voices/+
Bronfman/Gergiev/London Symphony Orchestra
LSOlive
LSO 5078
2 CD (MO2)
822231507826
8
2016
22231 50782
6
COVIELLO
SACD hybrid (U01)
COV 91618
4039956916185
2015
4 039956 916185
SIGNUM CLASSICS
SIGCD 466
CD (T01)
635212046623
2016
6
35212 04662
3
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
HELLES ENTZÜCKEN
KONSEQUENTER ANSATZ
Mit seiner von der Kritik hochgelobten Einspielung einiger Streichersinfonien von Carl Philipp Emanuel Bach hat das exzellente
Ensemble Café Zimmermann eindrucksvoll gezeigt, dass es ein
besonders glückliches Händchen für die experimentelle und doch
empfindsame Musik des Bach-Sohnes hat. Für die zweite ALPHAProduktion mit Werken des Komponisten wurde Kammer- und
Vokalmusik in unterschiedlichsten Besetzungen ausgesucht. Einmal
mehr begeistern
die Interpreten mit
einer charakteristischen Musikalität,
die den ‒ nicht
nur was Interpretationsfragen betrifft ‒ besonders
anspruchsvollen
Bach-Sohn sicherlich in helles Entzücken
versetzt
hätte.
Der Aufsehen erregende Beethoven-Zyklus mit Martin Haselböck
und seinem Orchester der Wiener Akademie bei ALPHA schreitet weiter voran: Die Gesamteinspielung orientiert sich nicht nur
an den Autographen Beethovens, sondern berücksichtigt darüber
hinaus auch die originale Besetzungsstärke samt Orchesteraufstellung. Soweit möglich wird für das Projekt jeweils am Ort der Uraufführung der Werke aufgenommen. Die vierte Folge mit der dritten Sinfonie wurde
daher im heute als
‚Eroica‘-Saal bekannten Raum des
Palais Lobkowitz
eingespielt. Als Ergänzung wurde das
Septett Op.20 aufgenommen, das hier
ebenfalls erklang.
Eine Produktion
von musikhistorischer Bedeutung!
RESOUND BEETHOVEN VOL.4
Sinfonie Nr.3 ‚Eroica‘/Septett Op.20
Haselböck/Orchester der Wiener Akademie
CARL PHILIPP EMANUEL BACH
Der Frühling – Kammer- & Vokalmusik
Charlesworth/Café Zimmermann
ALPHA
ALP 257
CD (T01)
ALPHA
2016
3760014192579
ALP 474
3 760014 192579
2 CD (I02)
2015
3760014194740
3 760014 194740
DER TSCHECHISCHE VIVALDI
KAISERLICHER BEYFALL
Dem böhmischen Komponisten František Jiránek (1698-1778)
wurde 1724-1726 von seinem musikbegeisterten Dienstherrn,
dem Grafen Wenzel Morzin (eben jener, dem Antonio Vivaldi
1725 seine berühmte Konzertsammlung Op.8 mit dem Zyklus Le
quattro stagioni widmete!) ein Studienaufenthalt in Venedig finanziert, wo er mit größter Wahrscheinlichkeit auch Unterricht bei
Vivaldi erhielt. Seine Musik, besonders die spritzigen,
Konzerte, werden
erst seit kurzem für
den Tonträger wiederentdeckt. Erstklassige Musiker
wie Xenia Löffler
und Sergio Azzolini lassen uns hier
auf SUPRAPHON
an ihrer Entdeckerfreude teilhaben.
Selbst Kaiser Joseph II. wohnte am 23. März 1783 dem AkademieKonzert im alten Wiener Burgtheater bei, als Mozart eine Reihe
eigener Kompositionen präsentierte. Seinen Angaben zufolge spendete der Monarch ‚lauten Beyfall‘, nachdem das Konzert zu Ende
gegangen war. An diesem Abend erklang ein Querschnitt aus dem
Œuvre Mozarts: Arien aus Idomeneo und Lucio Silla, Ausschnitte aus
Symphonien und
Klavierkonzerten
u.v.m. Jodie Devos und Sebastian
Wienand spielten
nun zusammen mit
dem Millenium
Orchestra unter
der Leitung von
Leonardo García
Alarcón Teile dieses Konzertes bei
RICERCAR ein.
FRANTIŠEK JIRÁNEK
Konzerte
Löffler/Azzolini/Semerádová/Collegium Marianum/+
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Das Wiener Konzert vom 23. März 1783
García Alarcón/Devos/Wienand/Millenium Orchestra
SUPRAPHON
RICERCAR
SU 4208
CD (T01)
099925420826
2016
RIC 361
0
99925 42082
6
2 CD (R02)
5400439003613
2016
5 400439 003613
15
16
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
MOZART AUF DEM BALKAN
PARALLELISMEN
MOZARTOVIC
BACH GESPIEGELT
Uwaga!
Präludien, Fantasien & Fugen
Maurizio Croci, Cembalo & Orgel
ARS PRODUKTION
ARS 38218
SACD hybrid (U01)
4260052382189
FRA BERNARDO
2016
FB 1611911
CD (T01)
4260307431914
4 260052 382189
2016
4 260307 431914
Mit einem Augen
Augenzwinkern
nzwinkker nimmt Uwaga! Mozart mit auf eine
Balkanreise. Groovig, folkloristisch und jazzig interpretiert das Ensemble einige seiner Werke, darunter die Klaviersonate KV 311,
das Alla Turca oder das Lacrimosa aus dem Requiem KV 626. Die
Fantasie der Instrumentalisten (Violine, Viola, Akkordeon, Cello)
scheint dabei kaum Grenzen zu kennen.
Auf dieser CD widmet
idmet sich der italienische Cembalist und Organist
Maurizio Croci den Tastenwerken Bachs, die sowohl für Orgel als
auch für Cembalo konzipiert wurden. Häufig transformierte Bach
seine Kompositionen zwischen den beiden Tasteninstrumenten hin
und her, um die jeweiligen technischen und idiomatischen Möglichkeiten und Grenzen zu ergründen.
FALSCHER HASE
MEHR ALS FLÖTENTÖNE
SWAN FAKE!
FRIEDRICH KUHLAU: Everhøj-Suite Op.100/Klavier-
Werke von Elgar, Mahler, Grieg u.a.
konzert C-Dur Op.7/Concertino für zwei Hörner Op.45
Uwaga!/Dortmunder Philharmoniker/
Ponti/Lanzky-Otto/Wekre/Maga/Odense Symphony
Philipp Armbruster
Orchestra
ARS PRODUKTION
ARS 38220
SACD hybrid (U01)
4260052382202
2016
MUSICAL CONCEPTS
MC 3101
4 260052 382202
CD (I01)
5055354431012
1990
5 055354 431012
Fü
Fünf
ünf Jahre lang beschäftigt
beschäftigte sich Uwaga! mit großen Orchesterwerken. Unter dem bezeichnenden Titel ‚Swan Fake!‘ legt nun das Ensemble seine eigene, höchst ungewöhnliche Sicht auf Elgar, Mahler,
Grieg u.a. vor. Jazzig und mit Balkangrooves gewürzt musiziert das
Trio zusammen mit den Dortmunder Philharmonikern unter der
Leitung von Philipp Armbruster.
Heute kennt man Friedri
Friedrich
i Kuhlau fast ausschließlich als Schöpfer reizvoller Kompositionen für Querflöte. Doch hinterließ der
Wahldäne darüber hinaus auch konzertante Werke für diverse andere Instrumente und für Orchester. Einige dieser durchweg entdeckenswerten Kompositionen werden hier vom Odense Symphony
Orchestra unter Othmar Maga vorgestellt.
ALLA ITALIANA
KONTRASTREICH
HÄNDEL IN ITALIEN VOL. 2
BACH: Orchestersuite BWV 1067/Sonate BWV 1033/+
Bevan/Cunningham/London Early Opera
PENDERECKI: Flötenkonzert
Ruhland/Norrington/Liebreich/
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR/+
SIGNUM CLASSICS
SIGCD 462
CD (T01)
2016
635212046227
6
35212 04622
COVIELLO
COV 91610
SACD hybrid (U01)
4039956916109
7
2009/2010/2014
4 039956 916109
Die erste Folge der Reihe Handel in Italy wurde von der BBC als
‚splendid in every aspect‘ gerühmt. Vol.2 bietet Kantaten, Arien
und geistliche Werke, die Händel während seines Aufenthalts in
Italien komponierte: Die Sopranistinnen Sophie & Mary Bevan
und Benjamin Bevan (Bass) musizieren zusammen mit der London Early Opera unter Bridget Cunningham.
Von der Presse als ‚Paganini
Paga
der Flöte‘ gepriesen stellt Tatjana
Ruhland, Soloflötistin des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des
SWR, auf ihrer neuen CD Werke von Bach und Penderecki gegenüber, wobei sie in beiden Epochen große Stilsicherheit beweist.
Elegant und subtil musiziert sie Bach, Penderecki hingegen erklingt
feurig und energiegeladen.
EPOCHALES MEISTERWERK
GATTUNGSÜBERGREIFEND
JOHANN SEBASTIAN BACH
MUSICA FICTA
Goldbergvariationen
Werke von Gabrieli, Scarlatti, Verdi & Puccini
und andere Werke für Cembalo
Milano Saxophone Quartet
Wolfgang Glüxam, Cembalo
FRA BERNARDO
FB 1610921
2 CD (R02)
4260307439316
2016
ARS PRODUKTION
ARS 38207
4 260307 439316
Ein goldener Becher
Becher, gefül
gefüllt mit hundert Louis d’Or, war der großzügige Dank, den Bach für seine ‚Clavier Ubung bestehend in einer ARIA mit verschiedenen Verænderungen vors Clavicimbal mit
2 Manualen‘ von Graf Kaiserling erhielt. Als Goldbergvariationen
ging der epochale Zyklus, hier interpretiert von Wolfgang Glüxam,
in die Musikgeschichte ein.
SACD hybrid (U01)
4260052382073
2016
4 260052 382073
Verschiedenste Werke au
aus
us 400 Jahrhunderten und diversen Gattungen der italienischen Musikgeschichte stellt das Milano Saxophone
Quartet auf seiner CD ‚Musica ficta‘ vor. Die Kompositionen von
Gabrieli, Scarlatti, Verdi und Puccini wurden vom Ensemble selbst,
Alberto Di Priolo und keinem Geringeren als Salvatore Sciarrino
für Saxophonquartett bearbeitet.
17
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
EXPERIMENTE
EIFERSUCHT
Seit jeher war das Streichquartett ein Experimentierfeld von Komponisten, allen voran Mozart und Haydn. Doch auch Dmitri Schostakowitsch sah in der kammermusikalischen Gattung Möglichkeiten,
denen er in seinem symphonischen Schaffen nicht nachgehen konnte.
Erst spät setzte er sich damit auseinander ‒ in einer Zeit, in der die Repressalien des Sowjetregimes immer stärker auf seinen Schultern lasteten. Zwischen 1937
und 1974 entstanden fünfzehn
Streichquartette, die
allesamt von großer
Verzweiflung
geprägt sind. CHANDOS
präsentiert
hier auf sechs CDs
den Livemitschnitt
des
kompletten
Zyklus mit dem
Brodsky Quartet.
Im Norden Seelands spielte sich vor 700 Jahren auf Schloss Gurre eine
Liebestragödie ab: Königin Helvig ermordete die Geliebte ihres Gatten
König Waldemar IV. Atterdag. Der dänische Schriftsteller Jens Peter
Jacobsen nahm diese Geschichte als Vorlage für seine Dichtung der
‚Gurre Lieder‘. Von 1900 bis 1911 vertonte Schönberg die Texte in
einem für ihn ungewöhnlich langen Zeitraum. Ursprünglich schwebte
ihm ein Liederzyklus mit Klavierbegleitung vor, doch
nach
Beratschlagung mit Zemlinsky fertigte er eine
Orchesterfassung
an. Dieser widmet
sich nunmehr Edward Gardner mit
Solisten und dem
Bergen Philharmonic Orchestra
& Chorus.
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH
Die Streichquartette
Brodsky Quartet
CHANDOS
CHAN 10917
ARNOLD SCHÖNBERG
Gurre-Lieder
Gardner/Mellor/Larsson/Allen/Bergen Philharmonic Orchestra & Chorus/+
6 CD (M06)
2016
095115191729
0
CHANDOS
95115 19172
CHSA 5172
9
2 SACD hybrid (T02)
095115517222
2016
0
95115 51722
2
ARRIVIERT
IRISCHES MULTITALENT
KOSMOPOLITISCH
Mozart komponierte das 17. Klavierkonzert für seine Schülerin Barbara Ployer,
die wegen der virtuosen Satzstruktur des
Stücks eine äußerst begabte Spielerin gewesen sein muss. Er scheint mit diesem Werk
endgültig in der Ästhetik der Wiener Klassik angekommen zu sein. Der französische
Starpianist Jean-Efflam Bavouzet präsentiert es hier zusammen mit dem Konzert
KV 456 und dem Divertimento KV 137.
Als erster nicht-russischer Pianist nach 1958
erhielt der Ire Barry Douglas mit gerade
einmal 26 Jahren die Goldmedaille beim
Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Es
folgte eine beeindruckende Karriere als Pianist und bisweilen als Dirigent. Jetzt tritt
er auch als Arrangeur in Erscheinung: mit
eigenen Bearbeitungen keltischer Volksweisen, die mit Begleitung traditioneller Instrumente einspielt wurden.
Mit noch nicht einmal 50 Jahren kann die
britische Komponistin Roxanna Panufnik
auf ein außerordentlich breites Œuvre zurückblicken. Besonders die Weltmusik liegt
ihr am Herzen, so auch bei ihrem Violinkonzert ‚Four World Seasons‘, zu dem sie
sich von der berühmten Vorlage Vivaldis
inspirieren ließ. Beide Werke wurden von
Tasmin Little und dem BBC Symphony
Orchestra eingespielt.
WOLFGANG AMADEUS MOZART
CELTIC AIRS
VIVALDI/PANUFNIK
Klavierkonzerte Nr.17 & 18/Divertimento KV 137
Arrangements von Barry Douglas
A Violin for All Seasons
Bavouzet/Takács-Nagy/Manchester Camerata/+
Douglas/McGeown/McKay/Stout
Little/BBC Symphony Orchestra
CHANDOS
CHAN 10929
CD (T01)
095115192924
2016
0
95115 19292
CHANDOS
4
CHAN 10934
CD (T01)
095115193426
0
2016
95115 19342
CHANDOS
6
CHSA 5175
SACD hybrid (U01)
095115517529
0
2016
95115 51752
9
18
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
AM ANFANG
MEHRDIMENSIONAL
In seiner großbesetzten sinfonischen Komposition Bereshit („Am Anfang“) setzt sich der Komponist und Dirigent Matthias Pintscher
(*1971) mit dem alttestamentarischen Schöpfungsmythos auseinander. Quasi aus dem Nichts lässt er ein fulminantes Orchesterwerk entstehen, das hier vom Ensemble Intercontemporain (dem
Pintscher seit 2013 als künstlerischer Leiter vorsteht) unter seinem
Dirigat für ALPHA eingespielt wurde. Darüber hinaus sind auf der
vorliegenden Produktion noch zwei
weitere Kompositionen Pintschers
nach
biblischen
Motiven zu hören:
Uriel für Cello und
Klavier sowie Songs
from Solomon’s Garden, ein Liedzyklus
für Bariton und
Kammerorchester.
Unkonventionelle Interpretationen sind das Markenzeichen von
Maxime Pascal und seinem Ensemble Le Balcon. Zusammen mit
dem Komponisten und Arrangeur Arthur Lavandier beschäftigt
sich Pascal nun mit Berlioz‘ Symphonie fantastique und stellt hier das
Ergebnis der ‚de-komponierten‘ Sinfonie vor. Nicht nur das Arrangement verspricht Unkonventionelles, auch die technische Umsetzung
ist innovativ und wird mit einer 3D-Version (transaural, binaural,
5.1) geliefert. Das
Festival Berlioz in
La Côte Saint-André ließ eigens für
diese
Aufnahme
300 und 600 kg
schwere Glocken
gießen, die im berühmten
Songe
d’une nuit du Sabbat zu ihrem spektakulären Einsatz
kommen.
MATTHIAS PINTSCHER
Bereshit/Uriel/Songs from Solomon’s Garden
Pintscher/Ensemble Intercontemporain
ALPHA
ALP 218
HECTOR BERLIOZ/ARTHUR LAVANDIER
Symphonie fantastique
Pascal/Le Balcon
CD (T01)
3760014192180
2016
ALPHA
ALP 539
3 760014 192180
CD (T01)
3760014195396
2016
3 760014 195396
WELTERSTEINSPIELUNG
SOLISTISCH
Jüngst von der Queen zum Ritter geschlagen gehört Sir James MacMillan zu den bedeutendsten britischen Komponisten der Gegenwart.
Cello-Legende Rostropowitsch wünschte sich von ihm ein Konzert,
das er selbst 1997 uraufführte. 2010 folgte dann das Violinkonzert
im Gedenken an die Mutter MacMillans. Die Uraufführung mit dem
LSO unter Valery Gergiev war ein überragender Erfolg. Den hochvirtuosen Solopart bekleidete damals wie
in der vorliegenden
Weltersteinspielung
bei ONYX CLASSICS Vadim Repin.
Ebenfalls erstmals
aufgenommen erklingt MacMillans
Sinfonie Nr.4. Es
spielt das BBC
Scottish Symphony Orchestra unter
Donald Runnicles.
Obwohl Éric Montalbetti (*1968) bereits im Alter von elf Jahren
zu komponieren begann und zwanzig Jahre lang der künstlerische
Leiter des Orchestre Philharmonique de Radio France war, stellte
er erst 2015 seine eigenen Werke der Öffentlichkeit vor. Inspiriert
von Größen der Klassischen Moderne wie Wassily Kandinsky, Jean
Cocteau, Francis Poulenc oder Bruno Maderna verfasste er zahlreiche Solowerke, von
denen einige nun
in einer Aufnahme
mit Kompositionen für Klavier,
Horn, Violoncello,
Violine und Klarinette vorliegen.
Hervorragende Solisten wie FrançoisFrédéric Guy und
Tedi Papavrami
garantieren ungetrübten Hörgenuss.
JAMES MACMILLAN
Violinkonzert/Sinfonie Nr.4
Runnicles/Repin/BBC Scottish Symphony Orchestra/+
ONYX CLASSICS
ONYX 4157
ÉRIC MONTALBETTI (*1968)
Solos – A Personal Diary in Music
Guy/Papavrami/Baldeyrou/Capezzali/Guerrier
CD (T01)
880040415725
2016
8
80040 41572
ALPHA
5
ALP 263
CD (T01)
3760014192630
2016
3 760014 192630
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
NEU IM VERTRIEB
BMC RECORDS
Seit der Gründung 1998 ist BMC RECORDS nicht mehr nur Insidern ein Begriff. Über die letzten Jahre
hinweg hat sich das Label mit seiner Mischung aus Klassik und Jazz international einen Namen gemacht. Für
den Posaunisten Làszló Gȍz war es ein lang gehegter Traum, ein Label zu gründen, das sich im Besonderen
ungarischen Komponisten und Interpreten widmet. Seither erschienen zahlreiche CDs mit Musik verschiedenster Stilrichtungen. Die einzigartigen Jazz-Einspielungen stießen auf großes Interesse. Aus Gȍz‘ Traum
hat sich nun längst ein nicht wegzudenkender Teil im Budapester Musikleben entwickelt: Neben dem Label
unterhält BMC eine Konzerthalle, eine Bibliothek und einen Jazz-Club.
László Gȍz (© Hrotko Balint)
WAS WÄRE WENN?
Dieser Frage geht Péter Eötvös in seiner Oper Paradise Reloaded nach.
Nach einem Libretto von Albert Ostermaier komponierte er ein Bühnenwerk, das sich der Frage widmet, welche Auswirkungen es für die
gesamte Menschheitsgeschichte gehabt hätte, wenn nicht Eva, sondern
Lilith die biblische Mutter der Menschheit gewesen wäre. In der vorliegenden Aufnahme brilliert Annette Schönmüller als Lilith, Holger
Falk gibt als Lucifer ihren diabolischen Gegenspieler.
PÉTER EÖTVÖS
Paradise Reloaded (Lilith)
Vajda/Schönmüller/Falk/Nelsen/Hungarian Radio Symphonic Orchestra/+
BMC RECORDS
BMCCD 226
2 CD (N02)
2014
5998309302268
5 998309 302268
BULGARISCHER KOSMOS
UNERWARTETES
IN MEMORIAM
Als Früheinsteiger mit fünfzehn ist Gyula
Babos seit mehr als 40 Jahren eine feste
Größe der ungarischen Jazz-Landschaft. Er
musizierte mit Weltstars wie Frank Zappa,
Herbie Mann, Tony Scott u.v.m. Für dieses
Album ließ er sich nicht ‒ wie man meinen
könnte ‒ von Bartóks Mikrokosmos, sondern von den Sechs Tänzen im bulgarischen
Rhythmus inspirieren und improvisiert lose
über die musikalische Vorlage.
Normalerweise ist der Saxophonist Béla
Ágoston für seine ungewöhnlichen Jazz-Interpretationen auf den verschiedensten Instrumenten der Saxophon-Familie bekannt.
Ein „verwunschenes Schloss, auf dem alle
Konventionen fehlen“ ist sein musikalisches
Ideal. Mit seinem Quartett Knutdut Men
geht er auf diesem Album jedoch andere
Wege: puristischer, glasklarer Jazz, den er
lediglich auf dem Tenorsax spielt.
Es war ein trauriger Anlass für Michiel
Braams Konzert am 9. Dezember 2015 im
Jazz-Club des BMC. Seine Studenten hatten es im Gedenken an einen verstorbenen
Kommilitonen organisiert, auf dessen Beerdigung Braam bereits sein Gloomy Sunday
gespielt hatte. Normalerweise gestaltet der
Künstler seine Konzerte spontan. In diesem
Fall überlegte er sich im Vorfeld genau, was
auf der Bühne zu hören sein wird.
GYULA BABOS
KNUTDUT MEN
MICHIEL BRAAM
Makrokozmosz
Dunno
Gloomy Sunday
Babos/Fekete-Kovács/Winand/+
Ágoston/Murány/Pengő/Hárságy
BMC RECORDS
BMCCD 234
CD (S01)
5998309302343
2015
5 998309 302343
BMC RECORDS
BMCCD 236
CD (S01)
5998309302367
2016
5 998309 302367
BMC RECORDS
BMCCD 237
CD (S01)
5998309302374
2015
5 998309 302374
19
I M P O RT R ÄT
An dieser St
Stel
ellee möchten wir Ihnen monatlich ein
inen
en Künstller oder
d r Kom
ompo
ponisten aus dem Verrtr
triebsprogra
ramm
mm von note 1 music
kurz vorsttel
elle
len. Verbunden ist das Portrait mit einem ausgewählten Tit
itel
el zu einem attrak
akti
t ven So
Sond
nder
erpr
p eis.
FARBTÖPFE DER MUSIKGESCHICHTE –
ANGELA HEWITTS BACH-TRANSKRIPTIONEN
„Neben der Mona Lisa steht ja auch
kein Farbtopf“ soll ein Pariser Haute-Cuisinier einer Anekdote zufolge
erwidert haben, als er gefragt wurde,
weshalb keine Salzstreuer auf den Tischen seines Restaurants stehen. Nun
lässt sich diese selbstbewusste Antwort
durchaus auf die Musik übertragen,
denn nicht wenige Puristen halten es
für nahezu undenkbar, Werke großer
Meister für andere Instrumente zu arrangieren. Dabei ist die
Kunst der Bearbeitung so alt wie die Musik selbst. Gerade zu
Johann Sebastian Bachs Zeiten, als es so etwas wie das ‚absolute‘ Kunstwerk noch nicht gab, sind Bearbeitungen eigener oder
fremder Werke eine allgegenwärtige Erscheinung, hat er doch
beispielsweise selbst Concerti grossi von Vivaldi umgeschrieben.
In die Tradition der Bearbeitung stellt sich nun auch Angela
Hewitt auf ihrer CD ‚Bach Arrangements‘, die 2013 bei HYPERION erschien. Man könnte meinen, mit fast 200 Originalkompositionen hätte Bach genügend Werke hinterlassen, die ein
Pianistenleben ausfüllen können.
Doch Angela Hewitt will auch
neue Wege gehen, weswegen Sie
sich nun verschiedensten Bachwerken zuwendet, die nicht für
das Cembalo entstanden: Sinfonien zu Kantaten, Chöre oder Sätze
aus Kammermusiksonaten. Zu den
Bearbeitern, die auf dieser EinspieAngela Hewitt (© Ole Christiansen) lung zu finden sind, gehören keine Geringeren als Wilhelm Kempff oder John Ireland. Zu hören
sind auch Arrangements von Angela Hewitt selbst, die im Booklet die persönliche Verbundenheit zu den von ihr bearbeiteten
Werken erläutert. Gewohnt brillant und feingliedrig interpretiert
sie das eingespielte Programm, so dass man zu der Auffassung
kommen könnte, Bach habe diese Werke für ein Tasteninstrument geschrieben. Vermutlich hat Ferruccio Busoni recht, wenn
er schreibt: „Universelle Musik bleibt universell, egal durch welches Medium sie erklingt“, und Busoni hätte diese Bearbeitungen sicherlich auch zur Monatsempfehlung erklärt.
CD-EMPFEHLUNG
DES MONATS
Nur diesen Monat €9,99*
*UNVERBINDLICHE PREISEMPFEHLUNG INKL. MWST.
BACH-TRANSKRIPTIONEN
Angela Hewitt, Klavier
HYPERION
CDA 67309
CD (Z580)
034571173092
2001-2016
0
34571 17309
2
PRESSESTIMMEN:
„Angela Hewitts künstlerisch unvergleichliche Aufnahmen von Bachs Klavierwerken sind eine
herausragende Bereicherung des Bach-Repertoires.“
Fanfare, USA
„Die Musik ist ein Labsal; bei diesen Klängen gewinnt man innere Ruhe. Angela Hewitt sublimiert diese Stücke
in der klavieristischen Beschränkung zu Kraftzentren – ein Geschenk für jeden Hörer.“
FonoForum
. Carl-Benz-Straße 1 . D-69115 Heidelberg . Tel: 06221/720226 . Fax: 06221/720381 . [email protected] . www.note1-music.com
. [email protected]
TEXTE: B
TEXTE
Bernhard
h d Blattmann
Bl tt
/Martin
/M ti Bail
B il | REDAKTION:
REDAKTION M
Manfred
f d Glaser
Gl
| LAYOUT:
LAYOUT Alice
Ali Männl
Mä l - www.maennl.de
l d | MARKETING:
MARKETING SSandra
d Kohlheyer
K hlh
k hlh
@ t1
i
PRESSE & REPERTOIRE: Martin Bail . [email protected] . Tel: 06221/720267 | ADMINISTRATION: Renate Sauer . [email protected] . Tel: 06221/720226
GESCHÄFTSFÜHRUNG: Hanno Pfisterer . Sandra Kohlheyer . Michael Sawall