Fruchtrollen, Esspapier, Aprikosenbrot und Ketchupleder Eine einfache Möglichkeit, große Mengen an Früchten haltbar zu machen. Die Früchte werden im Ganzen zu einem Muss aufgekocht. Es können natürlich auch gemischte Früchte sein, günstig ist es Äpfel und eine Zitrone mit zu kochen, da das darin enthaltene Pektin für eine zusätzliche Verdickung sorgt und der Zitronensaft sich günstig auf den Farberhalt auswirkt. Das Fruchtmus wird nun durch eine Passiermühle gedreht und das entstandene, kernlose und schalenlose Muss erneut aufgekocht, bis eine breiige, streichfähige Paste entsteht. (Im Topf ist beim Rühren eine „Straße“ sichtbar). Diese Paste wird nun maximal fingerdick auf ein Backblech gestrichen, das zuvor mit Backpapier ausgelegt wurde. Es kann im Ofen bei 50 °C vor- getrocknet werden. Der Trocknungsvorgang dauert je nach Fruchtsorte zwischen sechs und 15 Stunden. Nach Ablauf der Trocknungszeit wird das sogenannte Fruchtleder vom Backpapier gezogen und auf Roste gelegt, bzw. hängend weiter getrocknet. Wer einen Kachelofen hat, kann im Winter die Restwärme nutzen oder geeignete Fensterbänke über den Heizkörpern. Im Sommer ist der Dachboden geeignet, auch im Freien kann getrocknet werden, dafür aber geeignete Vorrichtungen bauen, die Schmutz oder umherfliegende Blätter fernhalten. Die einfachste Art Fruchtrollen herzustellen ist: eine sehr gut gereifte Mango schälen, vom Kern lösen und das Fruchtfleisch ohne weitere Zugaben pürieren. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen, im Ofen bei 50-70° circa 6-8 Stunden trocknen. Die getrocknete Paste auf dem Backpapier lassen, mit dem Backpapier zusammen in Streifen schneiden und aufrollen. So lassen sich die Rollen prima z. B. für eine Wanderung mitnehmen. Das Prinzip des Trocknens ist es, den Wassergehalt auf unter 14 % in dem Fruchtbrei zu senken. Dadurch haben Bakterien kein frei verfügbares Wasser mehr für die Vermehrung zur Verfügung. Durch den konzentrierten Fruchtzuckergalt ist die Haltbarkeit gewährleistet. Eine vergleichbare Zubereitung mit Gemüse ist aufgrund des fehlenden Fruchtzuckers nur für kurze Haltbarkeit möglich. Eine Art Esspapier entsteht, wenn man recht wasserhaltige Früchte püriert und ohne nochmaliges Einkochen auf dem mit Backpapier ausgelegtem Blech trocknet. Der Fruchtbrei trocknet recht dünn ab und bekommt eine papierähnliche Konsistenz. Der getrocknete Fruchtbrei, auch Fruchtleder genannt, kann mit Wasser wieder zu einer Paste verdünnt werden. Klein geschnitten in Gebäck oder Müsli geben, oder als Fruchtsnack mitnehmen. Für ein Aprikosenbrot entsteint man ein Kilo Aprikosen, mischt sie mit dem Saft und dem Abrieb einer Zitrone, gibt circa 50-100 g Süße nach Geschmack dazu (Zucker, Honig, Agavendicksaft). Das Ganze wird mit 200 g gemahlenen Mandeln im Mixer zu einer streichfähigen Paste vermischt, anschließend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gestrichen und getrocknet. Nach dem Trocknen in Rauten schneiden, eventuell mit Oblaten oder Zucker bestreuen oder in Kokosflocken wälzen und in einem Schraubglas aufbewahren. Der neueste Clou aus Amerika: Ketchupleder! Dafür wird entweder der Lieblingsketchup oder selbst gemachter Ketchup auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gestrichen und getrocknet. Anschließend in 7x7cm große Quadrate schneiden und anstatt flüssigen Ketchup auf den Burger legen. Der Vorteil: nichts läuft raus und die Hände bleiben sauber! Hier funktioniert die Haltbarkeit aufgrund des hohen Zuckergehaltes, ähnlich wie bei dem Fruchtmus.
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