Einen Bock schiessen und einen Bären aufbinden ANDREAS HÜGLI , 24. Mai 2016 Den zweiten Teil meiner heutigen Deutschlektionen zum Thema Lebensmittel hielt ich mit meinen Schülern aus der Notunterkunft im Coop Niederscherli ab. Als wären die deutschen Lebensmittelbezeichnungen nicht schon schwierig genug, werden sie hierzulande dreisprachig angeschrieben. Hilfreich sind die zusätzlichen Symbole beim Fleisch, die uns universell zu verstehen geben, von welchem Tier es stammt. Das ist wichtig, denn aus religiösen Gründen essen bekanntlich Hindus kein Kalb- oder Rindfleisch, Muslime kein Schweinefleisch. Da scheinen es der Vegetarier und die Veganerin besser zu haben, welche diese Kühlvitrine nie aus der Nähe betrachten. So weit so gut. Als ich mit den Deutschschülern vor dem Trockenfleisch stand, fehlten auch mir die Worte. Wie hätte ich den Fremdsprachigen erklären sollen, dass Fleisch für Appenzeller Mostbröckli oder Emmentaler Trockenfleisch nicht vom Bären, Bündnerfleisch nicht vom Steinbock und Salami aus Gruyères nicht vom Kranich stammt? Was haben wir gelacht!
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