20160520 Vorlage

Postbank Research
Morgenkommentar
für Freitag, 20. Mai 2016
Unsere Fundamentaleinschätzung
Der Index der US-Frühindikatoren ist im April überraschend deutlich um 0,6% gestiegen.
Auch wenn die Veränderungsrate des Vormonats von 0,2% auf 0,0% revidiert wurde,
signalisiert der Index mit dieser Entwicklung eine allmähliche Belebung der USKonjunktur. Dies scheint sich aber noch nicht in der Industrie niederzuschlagen. So ist
nach dem am Montag veröffentlichten Rückgang des Empire State Index auch der
Philadelphia Fed Index im Mai marginal von -1,6 auf -1,8 Punkte gefallen.
Zum Abschluss der Woche im Konjunkturkalender werden heute noch die Daten für die
Verkäufe bestehender Häuser in den USA im April veröffentlicht. Der Markt geht dabei
von einem leichten Anstieg der Verkäufe von 5,33 auf 5,40 Mio. im Vergleich zum
Vormonat aus. Damit würden sich die Verkäufe wieder ihrem Niveau vom Jahreswechsel
2015/2016 nähern, ohne aber bislang einen klaren Trend erkennen zu lassen.
Uhrzeit Land Indikator
16:00 US Verkäufe bestehender Häuser, in Mio., Apr
Konsens
Prognose
5,40
Postbank
Prognose
Vorperiode
5,33
Quelle: Bloomberg; Prognosen Postbank
Die Informationen in diesem Dokument beruhen auf öffentlich zugänglichen Informationen, die wir für
zuverlässig und korrekt halten. Eine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Angaben können wir
jedoch nicht übernehmen. Diese Informationen dürfen nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder
Verkauf von Wertpapieren der in diesem Bericht genannten Unternehmen verstanden werden.
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Morgenkommentar für Freitag, 20. Mai 2016
Unsere Markteinschätzung
Rentenmarkt:
Die Renditen am deutschen Rentenmarkt zogen gestern Morgen zunächst spürbar an.
Sie reagierten damit auf das unerwartet hawkishe Protokoll zur jüngsten Sitzung der USNotenbank und den daraus resultierenden Renditeanstieg am US-Anleihemarkt vom
Mittwochabend. Im Verlauf des Tages setzte dann aber eine Gegenbewegung ein. Diese
ging wiederum von den USA aus, wo sich die Aufregung infolge des FOMC-Protokolls
wieder etwas legte. Am Ende des Tages lag die 10-jährige Bundrendite mit 0,17%
lediglich um 1 Basispunkt höher als am Vortag. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries gab
um 4 Basispunkte auf 1,85% nach.
Währungen:
Der US-Dollar profitierte gestern von der gestiegenen Aussicht auf eine baldige USLeitzinserhöhung. Der Euro gab deshalb gestern um 0,7% auf 1,1205 USD nach. Diese
Schwäche strahlte auch auf die Bewertungen gegenüber anderen Währungen aus.
Gegenüber dem britischen Pfund und dem japanischen Yen fiel die
Gemeinschaftswährung jeweils um 0,4% auf 0,7682 GBP bzw. 123,17 JPY. Dagegen
konnte der Euro gegenüber dem Schweizer Franken um 0,2% auf 1,1093 CHF zulegen.
Aktienmarkt:
Gestern verzeichneten die wichtigsten europäischen Leitindizes Kursverluste von meist
mehr als einem Prozent. Die Sorge, dass die US-Notenbank bald erneut an der
Zinsschraube drehen könnte, lastete auf der Stimmung vieler Investoren und ließ sie
Kursgewinne mitnehmen. Nachgebende Rohstoffpreise sorgten für deutlichere
Kursverluste bei den Unternehmen dieses Sektors. Da in London viele von ihnen gelistet
sind, gab der FTSE 100 (UK) mit -1,8% stärker als der Durchschnitt nach. Damit
performte er gestern noch schlechter als der DAX. Der deutsche Leitindex gab, gezogen
von seinem Schwergewicht Bayer, 1,5% nach. Dies war ebenfalls mehr als der
Durchschnitt. Denn der gesamteuropäische Stoxx 600 verzeichnete nur einen
Kursrückgang von 1,1%. Die Bayer-Aktie war mit einem Abschlag von 8,2% schwächster
Wert im DAX. Die geplante Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto schmeckte
vielen Aktionären der Leverkusener offenbar nicht. Verschiedene hochrangige USNotenbanker betonten in Interviews die Möglichkeit eines Zinsschritts im Juni. Dies
verdarb vielen Investoren zunächst die Laune. Dow Jones Industrial, S&P 500 und Nasdaq
Composite gaben daraufhin im frühen Handel deutlicher nach. Im weiteren
Handelsverlauf lösten sie sich wieder von ihren Tiefständen. Besser als von vielen erwartet
ausgefallene Quartalszahlen von Wal-Mart (Einzelhandel) bzw. Cisco (Netzwerke) hoben
leicht die Stimmung. Ihre Aktien legten 9,6% bzw. 3,2% zu. Alle drei Leitindizes
schlossen gestern allerdings schwächer. Im Vergleich zu den Kursrückgängen von Stoxx
600 oder Euro Stoxx fielen diese aber eher moderat aus. Die Aktie von Monsanto wurde
mit Blick auf die Übernahmespekulationen gesucht. Sie legte gegen den allgemeinen
Trend 3,5% zu. Die asiatischen Indizes tendieren heute Morgen uneinheitlich. Im späten
Handel notieren Nikkei 225 und Topix am Kabutocho moderat im Plus. Nach den
deutlichen Kursverlusten vom gestrigen Donnerstag erwarten wir heute Morgen eine
moderate Gegenbewegung an vielen europäischen Börsen. Der DAX dürfte leicht im Plus
in den heutigen Handel starten.
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Wichtige Marktdaten im Überblick
Stand
19. Mai 2016
Veränderung*
Zinsen
3-Monate Euribor (%)
12-Monate Euribor (%)
2-j. Swaps (%)
5-j. Swaps (%)
10-j. Swaps (%)
-0,26
-0,01
0,15
0,03
0,57
0
0
29
0
-1
2-j. Bundesanleihen (%)
5-j. Bundesanleihen (%)
10-j. Bundesanleihen (%)
-0,50
-0,35
0,17
0
1
1
3-Monate US-Libor (%)
10-j. US-Treasuries (%)
0,65
1,85
2
-4
Aktienindizes
DAX
MDAX
Euro Stoxx 50
Dow Jones Industrial
Standard & Poor's 500
Topix (Japan)
9.795,89
19.984,85
2.919,23
17.435,40
2.040,04
1.336,56
-1,48%
-0,66%
-1,26%
-0,52%
-0,37%
-0,14%
1,1205
0,7682
123,17
1,1093
47,73
1.249,49
-0,66%
-0,43%
-0,36%
0,19%
-3,54%
-1,71%
Devisen und Rohstoffe
EUR/USD
EUR/GBP
EUR/JPY
EUR/CHF
Rohöl Brent ($/Barrel)
Gold ($/Feinunze)
* zum Stand vorletzter Werktag
in bp
in %
in %
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Bloomberg
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Deutsche Postbank AG
Zentrale
Friedrich-Ebert-Allee 114-126
53113 Bonn
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