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flassbeck-economics
Kritische Analysen und Kommentare zu Wirtschaft und Politik
Time to say Good-bye… zu flassbeck-economics
Heiner Flassbeck · Freitag den 20. Mai 2016
Als ich im Januar 2013 zusammen mit Friederike Spiecker flassbeck-economics aus
der Taufe hob, dachte ich vor allem an die politische Dimension, die ein solches
Unterfangen hat. Was ich gar nicht auf dem Radarschirm hatte, ist die menschliche
Dimension, die eine solche Form der Kommunikation mit sich bringt. Das schlägt sich
einerseits in einem regen E-Mail-Austausch nieder, der dazu führt, dass man viele
Leser sehr gut kennenlernt. Hinzu kommt aber auch ein direkter Austausch auf der
persönlichen Ebene. Wo immer ich jetzt Vorträge halte, flassbeck-economics Leser
oder Abonnenten sind schon da, stellen sich vor und wir finden meistens die Zeit,
wenigstens ein paar Gedanken auszutauschen. Mit einigen Lesern halte ich
inzwischen sogar regelmäßigen Kontakt. Auf diese Weise habe ich viele wunderbare
Menschen kennengelernt.
Überhaupt ist die Kommunikation mit unseren Lesern die Hauptmotivation für diese
Arbeit. Es ist in der Zeit der regelmäßigen Beschimpfung in Internetforen nicht
selbstverständlich, dass 99 Prozent unserer Leser (das ist keine Übertreibung) einen
zivilisierten und interessierten Austausch von Meinungen und Gedanken pflegen. Ob
es der Schüler ist, der nach geeigneten Universitäten für ein Studium der
Volkswirtschaftslehre fragt, der Student, der Tipps für eine bestimmte Fragestellung
braucht oder der Bürger, der sich einfach dafür bedankt, dass wir ihm die Möglichkeit
gegeben haben, bestimmte Zusammenhänge zu verstehen, immer gibt es eine
menschliche Dimension des Austauschs, die meine Erwartungen weit übertroffen hat –
auch wenn, ich gestehe es, ich nicht immer in der Lage war und bin, angemessen zu
antworten, weil es einfach zu viele Anfragen gibt.
Doch nichts währt ewig, und mir war es wichtig, wenigstens den Versuch zu starten,
all diesen interessierten Bürgern über flassbeck-economics hinaus ein dauerhaftes
Angebot an Aufklärung zu machen, ein Angebot, das vor allem in organisatorischer
und administrativer Hinsicht weit weniger stark an meiner Person und meiner Familie
hängt, als es bei flassbeck-economics der Fall war. Es war ein Zufall, aber manchmal
gibt es ja solche Ereignisse, dass ich mit Paul Steinhardt genau zum richtigen
Zeitpunkt die Person gefunden habe, mit der ich das Unternehmen Makroskop wagen
konnte. Leider sieht sich Friederike Spiecker aus persönlichen Gründen derzeit nicht
in der Lage, bei Makroskop mitzumachen. Niemand bedauert das mehr als ich, aber
damit müssen wir zurechtkommen, auch wenn wir die Hoffnung nicht aufgeben, sie
für die Zukunft als Mit-Herausgeber zu gewinnen.
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Mit Makroskop wollen wir, ich muss es eigentlich nicht noch einmal wiederholen, den
Leitmedien eine Alternative entgegenstellen, bei der gründlicher gearbeitet wird, weil
wir explizit und implizit immer vor einem wissenschaftlichen Hintergrund arbeiten
und den vielfältigen Interessen und Rücksichtnahmen von Verlegern und
Chefredakteuren nicht ausgeliefert sind. Es geht aber nur, wenn unsere Leser weiter
aktiv mitspielen. Ich weiß, viele denken immer noch, dass Angebote aus dem Internet
frei zur Verfügung stehen müssen. Genau mit diesem Denken aber verbaut man dem
Internet die ungeheure Chance, die in ihm steckt. Das Internet senkt in der Tat die
Schwelle, die man überwinden muss, um ein Informationsangebot zu schaffen. Ohne
diese niedrige Schwelle hätte es flassbeck-economics sicher nicht gegeben. Aber man
darf aus dieser niedrigen Schwelle nicht schließen, dass ein Vorhaben, das den
Leitmedien dauerhaft etwas Substanzielles entgegenstellen will, ohne Geld
auskommen kann. Der Dauerbetrieb eines hochwertigen Informationsangebots kostet
Geld, viel Geld sogar, weil alles von Menschen gemacht wird, die wiederum
Einkommen erzielen müssen, um sich und ihre Familien zu ernähren.
Folglich liegt es an Ihnen, den Lesern und ihrer Bereitschaft, mit uns und unseren
Autoren zusammen in dieses Angebot zu investieren. Wenn Makroskop nächsten
Freitag zum ersten Mal erscheint, hoffen wir gleichzeitig über die Zahl der Förderer
ein Signal zu bekommen, das uns die Zuversicht gibt, dass wir nicht in ein Projekt
investiert haben, dessen Zukunft in den Sternen steht. Spätestens zum ersten Juli
müssen wir ausreichend viele Abonnenten und Förderer haben, um wirklich
kontinuierlich arbeiten zu können.
Abschließend möchte ich allen Autoren danken, die für flassbeck-economics
regelmäßig oder unregelmäßig geschrieben haben. Vorneweg natürlich Friederike
Spiecker, ohne deren Mitarbeit es flassbeck-economics nicht gegeben hätte.
Makroskop hat einen wesentlich größeren Autorenkreis, denen man ebenfalls danken
muss, dass sie bereit sind, in dieses Projekt zu investieren. Leider haben wir trotz
vielfältiger Bemühungen keine Frau mehr in der Autorenliste, was wir aber so schnell
wie es irgend möglich ist, ändern wollen. Überhaupt ist die Autorenliste von
Makroskop jederzeit für neue Kandidatinnen und Kandidaten offen; hier nehmen wir
auch gerne Hinweise unserer Leser auf interessante Autorinnen und Autoren
entgegen.
Das, liebe Leser, war das letzte Stück von flassbeck-economics… wir sehen uns
nächsten Freitag bei
Makroskop
Mit den besten Grüßen und Wünschen
Ihr
Heiner Flassbeck
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Dieser Beitrag wurde publiziert am Freitag den 20. Mai 2016 um 14:33
in der Kategorie: Allgemein.
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