N-Düngung in Wintergerste, Roggen, Triticale Die meisten Bestände können abgeschlossen werden 27.04.2016 Der aktuelle „Wintereinbruch“ hat für eine Unterbrechung bei den meisten Pflanzenschutzmaßnahmen geführt. Diese Zwangspause kann aber genutzt werden, um die N-Düngung in der Wintergerste, sowie im Roggen und in der Triticale, abzuschließen. Viele Bestände haben das Stadium 32 erreicht oder bereits überschritten, so dass in weit entwickelten Beständen der Abschlussdüngung nichts mehr im Wege steht. Je nach Befahrbarkeit können die letzten N-Mengen in nächster Zeit ausgebracht werden. So lassen sich auch Arbeitsspitzen etwas entzerren, da bei einer Wetterbesserung vielfach wieder andere Maßnahmen anstehen (z. B. Fungizid-/Wachstumsreglermaßnahmen im Getreide, Blütenbehandlung Raps oder die Maisaussaat). Die feuchten Witterungsbedingungen sorgen für eine gute Wirkung der ausgebrachten Nährstoffe. Ein Unterschied in der Wirkung ist zwischen den verschiedenen Stickstoffdüngerformen daher kaum auszumachen. Dennoch sind für ein optimales Einwaschen in die Wurzelzone weitere 30 bis 60 mm Niederschlag notwendig (Quelle: Getreidemagazin 3/2013, Dr. Ute Kropf). Die Höhe der Abschlussdüngung anhand folgender Kriterien bemessen: Gesamtstickstoffbedarf gemäß Ertragserwartung (Tab. 1) abzüglich: - bereits gegebener mineralischer Stickstoff - anrechenbarer Stickstoff aus organischen Düngern - Nmin Beispiel: Gerste 80 dt/ha Bedarf: 170 kg N/ha 1. + 2. Gabe - 80 kg N/ha 15m³ Gülle - 45 kg N/ha Nmin - 15 kg N/ha Abschluss: 30 kg N/ha Die Restmenge ergibt die Höhe der Abschlussgabe Tabelle 1: Gesamtstickstoffbedarf der Kulturen, in Abhängigkeit von der Ertragserwartung Ertragserwartung 60 dt/ha 80 dt/ha 100 dt/ha Gerste 150 kg/ha 170 kg/ha 190 kg/ha Roggen 130 kg/ha 150 kg/ha 170 kg/ha Triticale 160 kg/ha 180 kg/ha 200 kg/ha Aktuelle Situation: Erregerdruck Weizen / Triticale Die kühl-feuchte Witterung mit den wiederkehrenden Niederschlägen sorgt für dauerhaft nasse Bestände. Durch die regional deutlich unterschiedlichen Regenmengen variiert das Septoriarisiko. Vielfach sind aber gute Infektionsbedingungen in dieser Woche zu erwarten. Daher sind Risikoflächen ohne fungiziden Schutz zu behandeln, sobald es die Witterungsbedingungen zulassen. Auch bei Gelbrost kann keine Entwarnung gegeben werden. Das Abwaschen der Sporen von den Blättern führt lediglich zu einer optischen Befallsreduktion. Das Pilzgewebe im Blatt bleibt weiterhin aktiv und produziert neue Sporen. Außerdem sind die niedrigen Temperaturen für diesen Erreger kein Problem. Daher gilt auch hier: Risikoflächen ohne fungizide Vorlage bzw. Flächen wo nur ein Roststopper (z. B. Folicur, Orius) vorgelegt wurde, sollten bei passender Witterung (Tagestemperaturen > 12°C; Nächte frostfrei) behandelt werden. AGRAVIS Raiffeisen AG . Pflanzenbauberatung Industrieweg 110 . 48155 Münster . Tel. 0251 / 682-2368 (Fax -2816) Plathnerstr. 4A . 30175 Hannover . Tel. 0511 / 8075-3525 (Fax -3519) Dieser Newsletter dient der Information und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Gewähr oder Haftung können wir nicht übernehmen. © AGRAVIS Raiffeisen AG
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