Pflanzenbau aktuell Region Württemberg Nord Nr. 10 – 02.05.2016 • • • • • • Abschlussdüngung Wintergerste, Roggen, Triticale Fungizidbehandlung in Roggen und Triticale 2. NAK Zuckerrüben Blattrandkäferbefall in Leguminosen Greening mit Maisuntersaat Felderbegehung Sehr geehrte Damen und Herren, die schlimmsten Nachtfröste sind nun hoffentlich vorbei, die Witterung stabilisiert sich langsam. Ab Himmelfahrt wird frühsommerliches Wetter vorhergesagt. Der Pilzdruck ist weiter sehr hoch. Erforderliche Maßnahmen sind zur Ertragsabsicherung konsequent durchzuführen. Die Zuckerrüben verharren dieses Jahr sehr lange in empfindlichen Stadien. Der Schädlingsdruck ist hoch. Kontrollieren Sie weiterhin auf Schneckenfraß. ABSCHLUSSDÜNGUNG WINTERGERSTE, ROGGEN TRITICALE Mit der Stickstoffspätdüngung sollen die Kornzahl/Ähre und das TKG gefördert werden. In den meisten Wintergerstenbeständen schiebt das Fahnenblatt (BBCH 37) bzw. ist teilweise auch schon voll geschoben (BBCH 39). In frühen Lagen sind die ersten Grannen sichtbar. Roggen/Triticale befindet sich meist erst in BBCH 37. Soweit noch nicht geschehen sollte die Düngung spätestens jetzt im Fahnenblattstadium abgeschlossen werden. Ab diesem Stadium kann mit der Höhe der Spätdüngung kein Lager mehr produziert werden, wenn die Bestandesdichte nicht vorher schon zu hoch war. Grundsatz: Lieber zu früh als zu spät. Zu späte N-Gaben verzögern die Blatt- und Stängelabreife unnötig (grünes Stroh, bei reifem Korn). Bei der Ermittlung der Düngungshöhe ist die Ertragserwartung und die bereits gedüngten Stickstoffmengen Nachlieferung zu berücksichtigen • 40 - 50 kg N/ha bei zweizeiliger-Gerste, Roggen und Triticale (Gesamtdüngehöhe 140 - 160 kg N/ha) • 60 - 70 kg N/ha bei mehrzeiliger-Gerste und Hybriden (Gesamtdüngehöhe 160 - 180 kg N/ha) FUNGIZIDBEHANDLUNG IN ROGGEN UND TRITICALE Sollten Sie eine Vorlage in BBCH 32 gefahren haben, besteht im Fungizidbereich kein Handlungsbedarf. Im anderen Fall sollten Sie das jetzt erscheinende Fahnenblatt (BBCH 37) bis zur vollständigen Ausbildung (BBCH 39) nutzen, um Roggen vor Braunrost und Rhynchosporium bzw. Triticale vor Mehltau (z.B. Adverdo) bzw. Rhynchosporium (z.B. Agostino) zu schützen. Carboxamid- oder Strobilurinhaltige Produkte haben eine deutlich bessere Dauerwirkung und sind für eine Einmalbehandlung dadurch prädestinierter. Winterroggen: • • 0,8 l/ha Matador + 0,8 l/ha Acanto 10 (5;5;0)m*, NW 701 66 €. Braunroststarke Strobilurin-Azolkombination. Nur in Winterroggen zugelassen! 1,2 l/ha Ceralo 20 (15,15,10)m*, NW 706, 44 €. Preis- und Leistungsstarkes Breitbandfungizid mit 3 Wirkstoffen. Gute bis sehr gute Wirkung bei Rosten und Mehltau! Winterroggen und Wintertriticale: • 1,25 l/ha Skyway Xpro 10 (5;5;0)m*, NW 706, 77 €. Leistungsfähige Carboxamidhaltige Azolwirkstoffkombination. • 1,5 l/ha Fandango 5 (5,5,0)m*, NW 701, 87 € bewährte Azol–Strobilurinkombination mit guter Breiten- und Dauerwirkung. Bei hohem Lagerdruck (hohe Bestandesdichte) empfiehlt sich eine Nachkürzung in BBCH 37 – spätestens BBCH 49 mit 0,3 l/ha Moddus oder mit 0,3 l/ha Calma bis BBCH 39. 2. NAK IN ZUCKERRÜBEN Die 2. NAK sollte 7 - 10 Tage nach der Vorbehandlung folgen und steht nun in vielen Fällen an oder ist eventuell bereits erfolgt. In der 2. NAK können z.B. folgende Standard-Kombinationen eingesetzt werden: • 1,0 - 1,5 l/ha Betanal maxxPro (Menge der Unkräuter anpassen) + 2,0 l/ha Goltix Titan • 1,0 - 1,25 l/ha Belvedere Extra + 0,5 l/ha Hasten + 2,0 l/ha Goltix Titan Die derzeit vorhandene Bodenfeuchtigkeit unterstützt die Herbizidwirkung. Im Vergleich zum Goltix Gold bzw. Metafol SC bringt Goltix Titan mit dem zweiten Wirkstoff Quinmerac eine zusätzliche Wirkungsunterstützung gegen Hundspetersilie, Klette, Amarant und ist der ideale Mischpartner für Betanal maxxPro (Quinmerac-Anteil vom GoltixTitan gleicht bei Klette geringeren Ethofumesatgehalt des Betanal maxxPro‘s aus). Bei Windenknöterich der bereits beginnt das erste Laubblatt zu bilden und Buchweizen können 50 - 60 g/ha Lontrel 720 SG zugemischt werden. Gegen Durchwuchsraps, größere Hundspetersilie oder Zweizahn empfehlen sich 25 g/ha Debut + FHS. Gegen durchwachsenden Ölrettich volle Aufwandmenge Debut, sobald die Blätter wiederergrünen und Maßnahme ggf. wiederholen. Aktive Blattmasse ist Voraussetzung für die Wirkstoffaufnahme! Dieses Jahr gibt es verbreitet Probleme mit Nachtfrösten und tierischen Schaderregern. Daher sind geschwächte Bestände vorsichtig zu behandeln. Im Zweifelfall ist es besser, auf Mehrfachmischungen zu verzichten und z.B. Debut solo zufahren. 1 Bei starken Sonneneinstrahlung sollten die Spritzungen bevorzugt am späten Nachmittag bzw. abends durchgeführt werden, v. a. bei Mischungen mit Betanal maxxPro. BLATTRANDKÄFER IN ACKERBOHNEN UND ERBSEN BEACHTEN Fast alle besichtigten Leguminosenflächen zeigen mehr oder weniger starken Befall mit Blattrandkäfern. Blätter sind nicht mehr ganzrandig, sondern vom Blattrandkäfer deutlich gezähnt und eingebuchtet worden. Der nachtaktive Blattrandkäfer wandert aus Klee-, Luzerne- oder Grünlandflächen vom Rand her in die Erbsen- bzw. Ackerbohnenflächen ein. Dort beginnt er dann mit einem ca. 8-tägigen Reifungsfraß an den Blättern. Starker Befall kann bei der Erbse im Extremfall zu Kahlfraß führen. In der Regel wird aber der Blattschaden der Käfer durch den Neuzuwachs wieder ausgeglichen. Nach Abschluss des Reifefraßes legen die Käfer ihre Eier in den Boden. Von dort aus besiedeln die Larven die Wurzeln der Leguminosen und fressen die Knöllchenbakterien und an den jungen Wurzeln, was zu verminderter N-Fixierung und Ertragsminderungen führt. Dieser Schaden wirkt sich stärker aus als der Blattrandfraß Vom Ertragsausfall abgesehen, vermindert sich der Vorfruchtwert der Leguminosen beträchtlich. Bekämpfungsrichtwert Blattrandkäfer: 50 % der Pflanzen mit Fraßsymptomen bis BBCH 16. Im Bedarfsfalle sollte, sobald ausreichende Blattmasse vorhanden ist, eine frühzeitige Bekämpfung noch vor der Eiablage erfolgen. Die Maßnahme kann mit der Nachauflauf-Herbizidbehandlung kombiniert werden. 75 ml/ha Karate Zeon (10 €) + 10 kg/ha Epso Microtop Zusatz von 0,75 l/ha Agil S (22 €) bei Flughafer-, Windhalm- und Ackerfuchsschwanzdurchwuchs möglich! Gegen Quecke sind in Futtererbsen 2,0 l/ha Fusilade MAX (51 €) zugelassen. UNTERSAAT IN MAIS MIT „GREENUNTERSAAT“ Für maisbetonte Fruchtfolgen bietet sich zur Erfüllung der Greeningauflagen eine Untersaat in Mais an. Der Anrechnungsfaktor ist wie bei der Zwischenfrucht mit 0,3 bewertet, d.h. 3,3 ha Untersaat sind für 1 ha ökologischer Vorrangfläche nötig. Da Untersaaten immer mit Risiko behaftet sind, raten wir zu einem versuchsweisen Anbau, da zur Anrechnung als ökologische Vorrangfläche die „Untersaat gelingen muss“. Daher sollte auch deutlich mehr an ökologischer Vorrangfläche in Summe beim Antrag abgegeben werden, als tatsächlich notwendig ist, um die ökologische Vorrangfläche auch im ungünstigen Fall einer nicht gelungenen Untersaat einhalten zu können. Wir haben mit GreenUntersaat eine greeningkonforme Untersaatmischung für Mais und Getreide konzipiert. Die Kombination von 55 % Welschem und einem frühen Deutschen Weidelgras (45%) verspricht eine schnellwüchsige Untersaatmischung für Getreide und ist ab BBCH 16 – 18 auch in Mais geeignet. Bei guter Etablierung im Mais und guten Witterungsverhältnissen im Herbst kann nach einer trockenen und bodenschonenden Silomaisernte eine Schnittnutzung im anschließenden Frühjahr möglich sein. Dies setzt ein Zerkleinern bzw. Mulchen der Maisstoppel voraus. Anbauempfehlung Mais: Saatstärke 15 – 20 kg/ha, im 6 – 8 Blattstadium des Maises. Ausbringtechnik: Breitsaat: Aussaat mittels Dünger-, Schneckenkornstreuer (windanfällig) oder Pneumatikstreuer. Güllesaat: GreenUntersaat wird beim Befüllen des Güllefasses über den Injektor mittels Vakuum zugeführt. Die Ausbringung erfolgt in den Maisbestand mittels Schleppschlauch- oder Schleppschuhverteilung. Speziell die Schleppschuhtechnik hat Vorteile, da die Gülle in den Schlitzen besser in den Boden eindringen und sich die Saat besser entwickeln kann. Von der DSV haben wir drei weitere Untersaaten für Mais im Programm: - Humus-Plus-Vorsaat : Begrünung; direkt vor, mit oder nach der Maisaussaat; Saatstärke 7-10 kg/ha - Country 2051: Begrünung und anschließender Futterbau; 5-8 Blattstadium Mais; Saatstärke 15 kg/ha - Humus-Plus-Spät: Begrünung; 5-8 Blattstadium Mais; Saatstärke 15 kg/ha TERMINE FELDERFÜHRUNGEN Wie jedes Jahr bieten wir Ihnen regionale Felderführungen an. Herzliche Einladung. Termin 2. Mai 2016 Uhrzeit Treffpunkt 19.00 Uhr Von Westernach kommend zum Gemeindeverbindungsweg Bauersbach – Brachbach, vor der Autobahnunterführung rechts abbiegen bzw. von Bauersbach kommend nach der Autobahnunterführung links abbiegen mit der Fa. BASF (Herr Stahl) und Fa. Jost (Herr Hannß) und dem LWA Öhringen/Ilshofen Eine weitere Felderführung ist im Juni für die Region Böhmenkirch geplant. Sobald der Termin bekannt ist, werden wir Sie informieren. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Mit freundlichen Grüßen BayWa AG BAG-Hohenlohe-Raiffeisen eG i.A. Christoph Mauthe ppa. Färber ppa. Müller BayWA AG, Agrar, SPR Württemberg Nord, Christph Mauthe, Telefon 07022/602874, Telefax 07022/602875, Mobil , E-Mail [email protected], Alle Empfehlungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Die gegebenen Anwendungshinweise entbinden nicht von der Notwendigkeit, die jeweiligen Gebrauchsanleitungen zu beachten. Die Anwendungen erfolgen auf eigenes Risiko. Preisangebote erhalten Sie vom zuständigen Mitarbeiter Ihres Lagerhauses. Änderungen im Faxversand/Faxnummern: Fax: 0791/507-28, Tel: 0791/507-10, E-Mail: [email protected] Auf unserer Internetseite www.bag-hohenlohe.de (unter „Downloads“) können Sie die aktuellen Faxe ebenfalls nachlesen! Sitz der Genossenschaft: Schwäbisch Hall, Amtsgericht Stuttgart, Reg. Nr. 570037 Vorstand: Ulrich Kühnle (Vorsitzender), Michael Eißler (Geschäftsführer), Rolf Megerle (stv. Vorsitzender), Dieter Biermann, Harald Blumenstock, Alois Brenner, Helmut Endreß, Tobias Schirrle, Aufsichtsrat: Helmut Weibler (Vorsitzender) 2
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