Dieter Schäfer Unter den Felsen 9 - 76332 Bad Herrenalb Tel. 07083-2191 [email protected] Sehr geehrter Herr Landrat Riegger! Gleich vorweg, wir gehören nicht zu der Initiative „Sag Ja zum Landkreiswechsel Karlsruhe“, können diesem Ansinnen aber sehr viel mehr abgewinnen wie Sie. Womöglich brachte es Johannes C.Weis von den Badischen Neuesten Nachrichten mit seinem Artikel vom 27.4.16 auf den wunden Punkt: „Existenz gefährdet?“ So wie Sie an Ihre Existenz bzw. an die des Landkreises Calw denken, sollte man aber auch anderen die Sorge um deren Zukunft zugestehen. Jedes Ding hat nun mal zwei Seiten. Eine Entscheidung für die eine ist dabei noch lange keine absolute Disqualifikation der anderen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf? Nach diesem Motto — so liest man Ihre Darlegungen in den Medien — gehen Sie über die Vielzahl der überzeugenden Fakten dieser Initiative aber einfach hinweg und stellen ausnahmslos Ihre Allgemeinplätze dagegen. Sie selbst liessen die Ausdünnung der Buslinie 244 zu, unserer einzigen Busverbindung nach Gernsbach und Baden-Baden, und plakatieren die gebliebene Minimal-Taktung auch noch als Erfolg! Diese Busline wurde vorher jahrelang von einem Nachbarkreis für uns Herrenalber finanziert. Sie schreiben weiter von vielen durchgeführten Strassenbaumassnahmen, nennen aber nur eine, die Rotensoler. Die zweite, die von Herrenalb nach Dobel, ist einzig dem Land, nämlich Grün-Rot zu verdanken. Weiterhin behaupten Sie, es gäbe „intensive Unterstützung“ für das Gartenschau-Projekt. Und wie unterstützen Sie bitte genau? Das bis dato nicht vorhandene flächige Breitband-Angebot führen Sie gottseidank nicht als Erfolg an. Sie gehen mutig davon aus, die Mehrheit der Herrenalber fühle sich vom Landkreis Calw nicht benachteiligt? Es mag so sein, aber eine Volksbefragung, ein Bürgerentscheid, ergäbe schon Genaueres, oder? Möglicherweise wird sich der eine oder andere Herrenalber Bürger auch noch sehr gut an das Badeparadies-Debakel vor zwei, drei Jahren erinnern. War es nicht so, dass Sie u.a. dem „Investoren“ und inzwischen „flüchtigen“ Herrn Axel Feucht schon im Vorfeld wissen liessen, dessen Projekt „seitens des Landratsamtes konstruktiv begleiten“ zu wollen? In der Folge dieses „Grünen Lichtes“ vom Landratsamt Calw ging in unserer Kleinstadt nicht nur manches Miteinander, sondern auch viel Glauben an die Zuverlässigkeit politischer Mandatsträger die Alb hinunter. Vielleicht sollte man auch einmal darüber nachdenken, warum gerade in Herrenalb in so kurzer Zeit womöglich schon der zweite Bürgerentscheid ansteht. Sie sehen, alles hat seine zwei Seiten. Mit freundlichen Wünschen Dieter Schäfer, Herrenalb, den 28.April 2016 Da die politische Transparenz in Herrenalb und anderswo leidet, ist dies ein offener Brief. Wenn Sie antworten mögen, dann bitte mit Zustimmung zur Veröffentlichung.
© Copyright 2024 ExpyDoc