Gutschein Einzulösen an Ihrem Lieblingskiosk Gegen Vorlage dieses Gutscheins erhalte ich eine Ausgabe (Montag bis Freitag) der jungen Welt. Einzulösen bis: 31.5.2016 Heute in junge Welt: Acht Seiten extra Wochenendbeilage »faulheit & arbeit« GEGRÜNDET 1947 · SA./SO., 23./24. APRIL 2016 · NR. 95 · 1,90 EURO (DE), 2,10 EURO (AT), 2,50 CHF (CH) · PVST A11002 · ENTGELT BEZAHLT WWW.JUNGEWELT.DE Hochdekoriert Nicht entschuldigt Wenig erreicht Schlecht gestimmt 4 6 9 12 Verfassungsschutz erhält »Big Brother Award 2016« für sein »Lebenswerk«. Von Markus Bernhardt Indonesiens Regierung spricht erstmals öffentlich mit Überlebenden über die Massaker von 1965 Polens Gewerkschaften akzeptieren Verdienstausfall für Bergarbeiter. Von Reinhard Lauterbach Der EU geht es nicht gut, den Niederlanden daher auch nicht. Von Theo Wentzke n e m m o k b Freibeutera Türkei: Prozess gegen Hochschullehrer Istanbul. In der Türkei hat am Freitag der Prozess gegen vier Istanbuler Universitätsdozenten wegen des Vorwurfs »terroristischer Propaganda« begonnen. Den Angeklagten wird zur Last gelegt, eine Petition unterzeichnet und öffentlich verlesen zu haben, in der Massaker der türkischen Streitkräfte während Einsätzen gegen die kurdische Bevölkerung in mehreren Städten unter Ausgangssperre angeprangert werden. Den seit März inhaftierten Angeklagten drohen bei einer Verurteilung jeweils bis zu siebeneinhalb Jahre Gefängnis. Im Januar hatten mehr als 1.200 Intellektuelle in der Türkei und im Ausland die Petition unterzeichnet. Erdogan hatte ihnen umgehend gedroht, dass sie für ihren »Verrat« den »Preis« zahlen müssten. (AFP/jW) ! n e k n e s r ve N bandes rund zwei Millionen Menschen, insbesondere Bauern, ihre Existenzgrundlage. Deutsche Industrie und Bundesregierung haben in den vergangenen Monaten Falschinformationen verbreitet, was die positiven Effekte von TTIP auf den Arbeitsmarkt betrifft. Das hat die Nichtregierungsorganisation Foodwatch detailliert nachgewiesen (jW berichtete). Dies zeigt, wie schwer es den Propagandisten des Abkommens fällt, handfeste Argumente für ihre These zu finden, es bringe einen allgemeinen »Wohlfahrtsgewinn«. Und so klang es eher wie das Pfeifen im Walde, als Kanzlerin Angela Merkel am Freitag an Kritiker appellierte, doch auch an die »Chancen des Abkommens für den deutschen Mittelstand« zu denken. Der wie auch die Exportwirtschaft hofft, den Vertrag noch vor dem Ende der Amtszeit von Obama im November unter Dach und Fach zu bringen, denn sonst, fürchtet unter anderem VDMA-Präsident Festge, werde sich dessen Abschluss »um Jahre verzögern. Dann machen eben die Asiaten das Geschäft in den USA.« Die zahlreichen Organisationen und Initiativen, die zur Anti-TTIPDemo in Hannover aufrufen, wissen sich einig mit Partnerverbänden in den USA und Kanada. Auch dort wächst der Widerstand gegen einseitig Großunternehmen bevorzugende Verträge. JULIAN STRATENSCHULTE/DPA-BILDFUNK Rückruf von 630.000 Fahrzeugen Berlin. Abgasmessungen zwingen die deutsche Autoindustrie zum Rückruf von rund 630.000 Fahrzeugen. Bei den betroffenen Wagen von Audi, Mercedes, Opel, Porsche und VW müsse die Technik zur Abgasreinigung bei bestimmten Temperaturen geändert werden, hieß es am Freitag aus Regierungskreisen in Berlin. Es handele sich ausschließlich um Autos, die ihre Zulassung in Deutschland erhalten hätten. Fahrzeuge mit einer »Abschalteinrichtung wie bei VW« seien bei den Untersuchungen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) nicht gefunden worden, wurde mitgeteilt. VW hatte eine illegale Software eingesetzt, die die Werte für den Ausstoß von Stickoxiden im Testbetrieb künstlich drückt, während die Autos auf der Straße deutlich mehr Schadstoffe ausstoßen. (dpa/jW) Siehe Seiten 2, 3 und 8 wird herausgegeben von 1.828 Genossinnen und Genossen (Stand 15.4.2016) n www.jungewelt.de/lpg GRAFIK: jW/DANIEL HAGER och vor wenigen Tagen behauptete Reinhold Festge, Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), die »schweigende Mehrheit« der Bundesbürger befürworte TTIP. Diese Botschaft wolle er auch US-Präsident Barack Obama bei der Eröffnung der Hannover-Messe am Sonntag überbringen, sagte er der Süddeutschen Zeitung (Montagausgabe). Wenige Tage später strafte ihn ausgerechnet eine Umfrage der wirtschaftsnahen Bertelsmann-Stiftung Lügen: Der Anteil derer, die dem geplanten Handelsabkommen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten zustimmen, sank drastisch (siehe jW vom Freitag). Am Samstag werden Zehntausende Bürger aus ganz Deutschland in Hannover zeigen, was sie über den Vertrag denken, der nur wenigen international agierenden, dafür umso mächtigeren Konzernen und ihren Advokaten auf beiden Seiten des Atlantiks dient. Hunderte bereits geschlossene bi- und multilaterale »Freihandels-« und »Investitionsschutzabkommen« weltweit illustrieren das immer gleiche Prinzip: unbegrenzte Freiheit für die Multis, Beschneidung grundlegender Rechte von Arbeitern und anderen abhängig Beschäftigten, Beseitigung von »nicht tarifären Handelshemmnissen« wie Umwelt- und Verbraucherschutz. Immer wurden neue Jobs versprochen, immer verloren zahllose Menschen ihren Broterwerb oder einen Teil ihrer Einkünfte, insbesondere durch das 1994 in Kraft getretene »Nordamerikanische Freihandelsabkommen« NAFTA zwischen den USA, Kanada und Mexiko. Die größte US-Verbraucherschutzorganisation »Public Citizen« geht inzwischen davon aus, dass durch NAFTA rund eine Million Stellen in den USA vernichtet wurden. Im Nachbarland Mexiko verloren nach Angaben des US-Gewerkschaftsdachver-
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