Betrug 2

Betrug 2
Wiederholung
• Ergebnis: BGHSt 34, 199
• BGH 2 StR 616/12, Urt. v. 5.3.14 (L! 25 S.)
• Beachte: Verfahrensdauer, Folgen, besonders
anschaulich: nur Text, kein Foto z. B. vom
Bildschirm, Tatbestand des § 263, Erwägungen
zur Vereinbarkeit mit RiLi, Wortlaut
• Warum liegt nur ein Versuch vor?
• Was hat die Revision vorgeschlagen?
• Sinn und Zweck des § 263
• T, I, Vvfg, Sch, Kausal, Vorsatz, B-Absicht
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Computerbetrug
• § 263a (L!) z. Vgl. § 263
• Nochmals: Irren ist … - eine Behörde, eine GmbH
etc. kann man nicht täuschen, sie irren auch nicht.
• Das gilt auch für Maschinen, Geräte, Computer …
• Tatbestand: Manipulationen
• Rechtsgut: Vermögen
• Subjektiver Tatbestand, vgl. § 263
• Vorbereitung/tätige Reue
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Objektiver Tatbestand
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•
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Daten
Datenverarbeitung
Datenverarbeitungsvorgang
Datenverarbeitungsvorgangsergebnis
Datenverarbeitungsvorgangsergebnisbeeinflussung
• Problem: Schneller Austausch (Waren, Zahlung,
Kosten für Prüfung)
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Tathandlung - allgemein
• Unrichtige Gestaltung des Programms
• Verwendung unrichtiger, unvollständiger
Daten
• Definitionen:
- Daten: kodierte Informationen, automatische
Verarbeitung (Darstellungsform), Anweisung
an Computer
- Datenverarbeitung: automatisierte Vorgänge
(Datenaufnahme und Verknüpfung
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Verhältnis zu § 263
• Handlungen, wären sie einem Menschen
gegenüber begangen, würden dessen
Entscheidungen beeinflussen
• Problem bei Kombinationen: Mensch und
Maschine, z. B.: Mensch prüft noch
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Tathandlungen
•
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•
•
•
1. (L)
2. …
3. …
4. … (als Auffangtatbestand)
Empirie/Deskription: Abgrenzung?
Überlagerung
• Zwischenfolge: Beeinflussung des Ergebnisses
eines DV-Vorganges
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Wann ist eine Programmgestaltung
unrichtig? Wann Daten?
• Falsche Ergebnisse nach objektiven Maßstab
(Aufgabenstellung/Beziehung der Beteiligten)
• Daten sind unrichtig, wenn ihr
Informationsgehalt nicht der Wirklichkeit
entspricht (vgl. Täuschung über Tatsachen, d.
h. Aussagen über Tatsachen)
• Daten sind unvollständig, wenn darzustellende
Tatsachen nicht vollständig erfasst sind
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Problem: Unbefugtheit
• Beispiel: Geld(Automaten)Karten: Variante 3
(Früher Streit, ob § 242 der Karte, ggfls. „243 I
2 Nr. 2, § 246)
• Computerspezifisch: Dann kein Missbrauch
durch den Kontoüberzieher
• Vertragswidrigkeit: Dann bestraft man
Vertragsunrecht (Computeruntreue)
• Lösung: Täuschungsäquivalenz
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• Nichtberechtigter Karteninhaber (Manipulation,
verbotene Eigenmacht – nicht Täuschung über
Identität !) begeht § 263a, weil er
Bankmitarbeiter (Mensch) über Befugnis
täuschen müsste (über Berechtigg)
• Aber: § 263 bei Bezahlung nur mit Karte (ohne
PIN)
• Überziehung, § 504 f. BGB – technische
Sicherung? Problem: Überziehungszinsen
• A. A. § 266b
• Ausnutzen eines Irrtums im Risikobereich des
Betreibers (-)
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Zusammenfassung
• In vielen Fällen: Voraussetzung ist die Kenntnis
der bankrechtlichen und technischen
Gegebenheiten
• Gute Darstellung bei Wessels/Hillenkamp
• Bemerkenswert: „Dass die Banken als Opfer es
dem Täter leicht machen … sich nicht aller zur
Verfügung stehenden Selbstschutzmöglichkeiten bedienen, ist kein Grund, den
Schutzbereich … zu verkürzen.“ Rz. 615
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Vermögensschaden
• Vgl. Betrug, daher auch Problem der
Kompensation, Gefährdungsschaden
• Aber: Vermögensverschiebung (vgl. Betrug), d.
h. nicht gegeben, wenn nur Schaden (im
System, Unternehmen etc.) durch
Manipulation entsteht
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Klassiker: Abgrenzung § 242/§263
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Sachbetrug und Trickdiebstahl
§§ 242/263 (L!)
Diebstahl: Wegnahme - Fremdschädigung
Betrug: Weggabe – Selbstschädigung
Exklusivitätsverhältnis
Diebstahl in mittelbarer Täterschaft
Dreiecksbetrug (Sache)
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Fallkonstellationen
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Falscher Gasmann
Beschlagnahmefälle
Sammelgarage, BGHSt 18, 221
BGHSt 7, 197
BGH 56, 196 (entscheidende Aussagen fehlen in
der amtlichen Sammlung, daher: 4 StR 40/11,
Beschl. v. 15.3.11
• Sog. Tankbetrug
• Kaufhausfälle: getäuschte Verkäufer (BGHSt 41,
198)
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Begriffe
• Unmittelbarkeit
• Verfügungsbewusstsein
• Freiwilligkeit
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Erschleichen von Leistungen
• § 265a (L)
• Beförderung
• Zutritt
• Automatenleistung/Telekommunikation
(Leistungs- oder/und Warenautomaten)
• Subsidiarität
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Der äußere Anschein der
Ordnungsmäßigkeit
• BVerfG NJW 1998, 1135
• BGHSt 53, 122 (4 StR 117/08)
• KG NJW 2011, 2600
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Weitere Delikte
• Versicherungsmissbrauch, § 265
• Vortäuschen eines Versicherungsfalls, 263 II 2
Nr. 5
• Subventionsbetrug, § 264
• Kapitalanlagebetrug, § 264a
• Kreditbetrug, § 265b
• Submissionsbetrug, siehe § 298
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Vorschau
19.11.15: Raub
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