„6 Richtige“ der Kodierung - Hämato-/Onkologie 1 Sobald Sie Krankheiten - diagnostizieren - therapieren oder - Verordnungen/Rezepte ausstellen Bitte kodieren Sie alle behandelten Diagnosen und denken Sie auch an die Kodierung von Co-Morbiditäten wie z. B. Diabetes, Herz- und Niereninsuffizienz. Beispiel: Nicht selten treten während der Durchführung von chemotherapeutischen Maßnahmen zusätzliche Schmerzzustände oder Stoffwechselstörungen auf, die mit entsprechenden Medikamenten zusätzlich therapiert werden müssen. Nun ist es wichtig, auch den Grund für diese zusätzliche Therapie zu kodieren, z.B. R52.2G Sonstiger chronischer Schmerz 2 Bestimmte Diagnosen erfordern die Angabe von zwei ICDs (Kreuz-Stern-Systematik). Damit werden Krankheitsmanifestation und – Komplikationen abgebildet. Bitte kodieren Sie vollständig 3 Es gibt drei-, vier- und fünfstellige ICDs. Gerade die letzte Stelle spezifiziert die Diagnose. Bitte geben Sie jeden ICD bis zur letzten Stelle ein Bitte vermeiden Sie möglichst unspezifische Kodierungen mit 8 oder 9 an der letzten Stelle Beispiel: D63.0*G = Anämie bei Neubildungen + D47.1G = Chronische myeloproliferative KH oder andere Diagnosen aus dem Bereich C00.0 - C97 (Bösartige Neubildungen) oder D00.0 - D48.9 (In-situ-Neubildungen) Beispiel Anämie: Leidet ein Patient an einer Tumoranämie (D63.0*) oder an einer aplastischen Anämie infolge Zytostase (D61.10), sollte stattdessen nicht eine Anämie, nicht näher bezeichnet (D64.9) kodiert werden. Dies wäre zu unspezifisch. Beispiel Tumorschmerz: Bei chronischem Tumorschmerz codiert man R52.2G Sonstiger chronischer Schmerz und nicht R52.9G Schmerz nicht näher bezeichnet „6 Richtige“ der Kodierung - Hämato-/Onkologie 4 Im ambulanten Bereich gibt es vier verschiedene Kennzeichen zur Diagnosesicherheit („G“, „V“, „A“, „Z“). Bitte verwenden Sie bei gesicherten Diagnosen immer das „G“ Bitte überprüfen Sie bestehende „V“ Diagnosen bei jedem Patientenkontakt auf ihre Aktualität, insbesondere bei Dauerdiagnosen 5 Das Diagnosekennzeichen „Z“ ist nur für symptomlose Zustände nach Erkrankungen zu verwenden die nicht mehr behandelt werden. Bitte geben Sie, wenn in der ICD-Textlegende die Bezeichnung „Folgen“, „Folgezustände“, und „Zustand nach“ steht, stets das Kennzeichen „G“ an. Es ist selbstverständlich, dass unsere Diagnosen auf Aktualität überprüft werden. Patienten sollten nicht über mehrere Quartale mit „Verdacht auf“ behandelt werden, das macht unsere Diagnosen unglaubhaft Beispiel: TU-Nachsorge 5 Jahre nach OP Sigma-CA, keine Metastasen, Befund o.B.: C18.7Z + Z08.0G (Z.n. Sigmakarzinom + Nachuntersuchung nach chir. Eingriff wg. CA) Beispiel: I25.2- G = Zustand nach Herzinfarkt (gesichert) 6 Der Schweregrad chronischer Krankheiten kann sich verändern. Bitte überprüfen Sie die Kodierung bei jedem Patientenkontakt und passen Sie die Kodierung ggf. an (Dauerdiagnosen!). Beispiel: Nicht selten kommt es im Verlauf einer chemotherapeutischen Behandlung zu depressiven Störungen des Patienten. Diese können natürlich auch Entwicklungen unterliegen. z.B. F32.0 leichte depressive Episode wird zu F32.2 schwere depressive Episode
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