Sommersemester 2015 8. Juli 2015 Allgemeine Relativitätstheorie und Kosmologie 14. Die Maxwell-Gleichungen auf einer gekrümmten Raumzeit: In einer gekrümmten Raumzeit, die eine semi-Riemann’sche Mannigfaltigkeit ist, muss man alle partiellen Ableitungen durch kovariante Ableitungen ersetzen. Dabei ist es hilfreich, diese Ableitungen in lokalen Koordinaten in folgender verkürzter Weise zu schreiben ∂σ F µν ≡ F µν,σ (mit Komma) wird ersetzt durch F µν;σ = F µν,σ + Γµστ F τ ν + Γνστ F µτ (mit Semikolon) ∂σ Fµν ≡ Fµν,σ (mit Komma) wird ersetzt durch Fµν;σ = Fµν,σ − Γτσµ Fτ ν − Γτσν Fµτ (mit Semikolon) . Die Maxwell-Gleichungen lauten dann 4π ν j , (b) Fµν;σ + Fνσ;µ + Fσµ;ν = 0 . (1) c 14.1 Es sei g = det(gµν ) die Determinante des metrischen Tensors. Unter Verwendung der Hilfsformel Sp M −1 (x)∂σ M (x) = ∂σ ln (det M (x)) (2) (a) F µν;µ = zeigen Sie: Das Christoffel-Symbol (mit der Summe über µ!) ist gleich √ 1 Γµµσ = √ ∂σ −g . −g (3) Bemerkung: Die Formel (2) kommt auch in der Mechanik vor (z.B. im Liouville’schen Satz). Falls Sie sie nicht kennen: Man leitet sie aus d ln(det M ) = ln(det(M + dM )) − ln(det M ) = ln(det(1l + M −1 dM )) und aus der Formel det(1l + εA) = 1 + εSp A + O(ε2 ) her. 14.2 Zeigen Sie: In den homogenen Gleichungen (1) (b) kann man die kovarianten Ableitungen durch die partiellen Ableitungen ersetzen, d.h. Fµν;σ + Fνσ;µ + Fσµ;ν = Fµν,σ + Fνσ,µ + Fσµ,ν = 0 . Dies bedeutet, dass man auch auf der gekrümmten Raumzeit wie gewohnt Potentiale einführen kann, Fµν = ∂µ Fν − ∂ν Fµ . 15. Radiale Geodäten in der Schwarzschild-Lösung: Die Lagrangefunktion zeigt in diesem Beispiel zwei zyklische Variable und liefert dem entsprechend zwei Konstanten der Bewegung E und L (analog zu Energie und Drehimpuls). Die Geodätengleichung für ein massives Teilchen lautet L2 2m 1+ 2 . (4) ṙ2 + U (r) = E 2 mit U (r) = 1 − r r Wenn das Teilchen mit der Anfangsbedingung (r = R, ṙ = 0) radial fällt, dann ist L = 0 und man kann die Energie E pro Masseneinheit durch den Schwarzschild-Radius rS = 2m und den Anfangswert R ausdrücken. Der Punkt bedeutet die Ableitung nach der Eigenzeit τ . 15.1 Stellen Sie die Lösung τ = τ (r) auf und verifizieren Sie, dass die Parameterdarstellung r R3 1 (η + sin η) (5) (a) r = R(1 + cos η) , (b) τ = 2 8m mit 0 ≤ η ≤ π die Differentialgleichung (4) zur gegebenen Anfangsbedingung erfüllt. 15.2 Zeichnen Sie den Verlauf der radialen Geodäten in der parametrisierten Form (5) und in der Form r(τ ).
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