ERASMUS ERFAHRUNGSBERICHT Universität Lissabon Instituto

ERASMUS ERFAHRUNGSBERICHT
Universität Lissabon
Instituto Superior de Economia e Gestão (ISEG)
Vorbereitung
Für ein Sommersemester in Lissabon habe ich so viel gute Laune wie möglich vorbereitet.
Letztendlich ist Lissabon eine der günstigsten Hauptstädte Europas mit längsten
Sonnenstunden. In Februar und März gibt es allerdings noch kühle Brise und in der Nacht
kann es in der Wohnung recht kalt sein, deshalb ist es keine schlechte Idee,
Übergangsjacken und Herbstklamotten mitzunehmen.
Unterkunft
Diesbezüglich würde ich allen von ganzem Herzen empfehlen, vor dem Buchen / Mieten
von Wohnungen (Online-Buchung via Seiten z.B. Uniplaces, Ondacity ist möglich) erst
diese zu besichtigen. Es geschah zu oft, dass man ein Zimmer im Keller bekommt, und
trotz fleißiger Leistung des Luftentfeuchters ist der typische Geruch von Kellern nicht
ganz abzuschaffen. Oder der gemeinnützige Raum wird öfters vernachlässigt und von
einem Putzplan kann keine Rede sein. Viele verbringen die ersten zwei bis drei Wochen in
einem Hostel, oder machen Couchsurfing-Möglichkeiten zunutze, und finden eventuell
gute Zimmer. Man sollte sich daher im Vornhinein nicht allzu große Sorge darum
machen, obwohl das frühzeitige Suchen durch oben genannte Webseiten durchaus zu
empfehlen ist.
Man kann eigentlich auch, wenn es einem nicht so gut gefällt, nach ein paar Monaten aus
einer Wohnung ausziehen. Kündigungsfrist gibt es nicht, solange man sich mit dem
Vermieter verständigen kann und einen sachlichen Grund dafür hat. Dabei sind die
Portugiesen ziemlich flexibel.
Studium
Jeder arrangiert sein Erasmus-Semester anders. Während die eine Person 33 ECTS hatte,
machte eine Andere nur ungefähr 21 ECTS.
Es gibt bei fast jedem Unterrichtsfach an ISEG dieses „Continuous Assessment“ – eine
Reihe von Essays, Präsentationen, Gruppenarbeit und Individualarbeit, die man über das
ganze Semester hindurch machen sollte. Die Note von CA fließt dann, je nachdem, in die
gesamte Endnote des Fachs ein. Erasmus-Studenten werden meistens in den ersten
Vorlesungen aufgeklärt, da dieses nicht in allen europäischen Ländern ausgeübt wird.
Häufig kommt es vor, dass man ein oder mehrere Fächer wechseln muss, sei es wegen
Nichtverfügbarkeit von Plätzen oder zeitliche Überschneidung mit einem anderen Fach.
Dann sollte man sich so früh wie möglich mit Erasmus-Office in Verbindung setzen und
nach Alternativen fragen. Die meisten bekommen nach 1-2 Tagen schon eine Antwort und
werden automatisch umplatziert. Das Erasmus-Office ist notabene sehr freundlich,
hilfsbereit und offen für Kritik.
Es muss auch mal erwähnt werden, dass der Aufwand für uni-bezogene Sachen an ISEG
nicht so klein ist wie man es sich wünscht. Durch das Continuous Assessment hat man
fast jede Woche was abzugeben, wobei die Essays manchmal sehr machbar sind und nur
eine halbe Stunde Recherchieren benötigen.
Alltag und Freizeit
Lissabon ist an sich schon eine vielfältige Stadt: traditionelle Fado Musik wird in
winzigen mit Graffiti bemalten Gassen gespielt, die hügelige Landschaft mit zahlreichen
Miradouros (Aussichtspunkte) innerhalb Lissaboner Altstadt, Kneipenviertel Bairro Alto
und Geschäftsviertel Baixa liegen nebeneinander.
Für Tram, Bus und Metro gibt es die Lisboa Viva Card mit günstigem Preis für Studenten
(35€/Monat). Das Lieblingsziel fürs Wochenende ist für die meisten Cascais oder
Carcavelos Strand. Der Zug nach Cascais fährt über mehrere andere Strände und man
kann an einem beliebigen Stop aussteigen. Andere Möglichkeiten für Tagesreise sind
Sintra, Costa da Caparica, Cristo Rei etc. Die Webseite golisbon.com bietet eine tolle
Übersicht von allem, was man in Lissabon unternehmen kann.
Die Shopping Liebhaber werden Vasco Da Gama, Colombo oder Amoreiras Shopping
Center lieben.
Es gibt drei größte Organisationen für Erasmus-Studenten: ESN (Erasmus Student
Network), Erasmus Life Lisboa, und EOL (Explore Our Lisbon). Am beliebtesten ist
EOL. Aktivitäten setzen sich aus Weekend-party, Tandem-Treff, Kino-Abend bis hin zu
4-Tagen-Trip nach Porto zusammen. Es wird einem sicherlich nicht langweilig, zwischen
dem Studium und Freizeitaktivitäten zu balancieren.
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