Editorial - International Breathwork Foundation

Heft 3/2015
Inhalt
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser!
2 Wilfried Ehrmann:
Die AdrenalinAtmung nach Wim
Hof
8 Wilfried Ehrmann:
Die Muskulatur der
Atmung
11 Berichte von der
Global Inspiration
Conference 2015 in
Teneriffa (Silvia
Paar, Peter Kampel,
Eva Reichmann)
16 Paul Wimmer:
Ein alltägliches
Atemerlebnis
17 Buchbesprechung:
Ludwig Janus: Der
Seelenraum des Ungeborenen
(Cayetana Lichtenwallner)
Eine große Entscheidung ist bei der diesjährigen
internationalen Atemtagung gefallen: 2017 wird
Österreich die Global Inspiration Conference
willkommen heißen und beherbergen. Die Vorbereitungen haben schon begonnen. In diesem
Heft finden sich drei Erfahrungsberichte von der
Atemkonferenz dieses Jahres auf Teneriffa.
Dazu kommen noch ein paar Grundinformationen zur Physiologie unserer Atmung. Je mehr
wir davon wissen, desto besser können wir
unsere eigene Atmung verstehen und beeinflussen und auf die Atmung von Klienten zielgenau einwirken. Und desto besser können wir
mit Menschen kommunizieren, die verstehen
wollen, warum die Atemarbeit so hilfreich ist,
um sich von Belastungen und Mustern zu
befreien.
Wir erkennen daran auch, dass die Wissenschaft
immer mehr Beweise für die Effektivität der
Atemarbeit liefert.
Die nächsten Atemtage vom 4. – 6. März 2016
in Wien werden dem Thema „Der erste Atemzug“ gewidmet sein. Wir wollen dabei auch den
Blick der Öffentlichkeit auf die Themen rund
um die natürliche Geburt sowie einen kritischen
Blick auf die Zunahme von Kaiserschnittgeburten richten.
Als besonderes Highlight gibt es vor der Konferenz einen Workshop mit dem Schweizer Pränataltherapeuten Franz Renggli, der seine Arbeit
mit Schreibabys vorstellt. Wir bitten um zeitgerechte Anmeldung.
Herzliche Atemgrüße
Wilfried
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Die Adrenalin-Atmung nach Wim Hof
WILFRIED EHRMANN
Intensives Atmen bewirkt Erstaunliches. Wer einmal das Kaltwasseratmen ausprobiert
hat und vorher ängstlich jeden Kontakt mit kaltem Wasser vermieden hat, weiß,
wovon die Rede ist: Stark atmend, kann sich im Kontakt zum kalten Wasser jede
Angst in Wohlgefühl oder sogar Ekstase verwandeln.
Der Holländer Wim Hof hat viele Extreme mit Hilfe der Atmung bewältigt: Marathonläufe in der Hitze und in der Kälte (bloßfüßig), Kilimandscharo-Besteigung in kurzer
Hose, ohne Hemd und im Rekordtempo, Schwimmen im Polarmeer, 80 Minuten im
Eisbecken bei 1 Grad plus, usw.
Bei der Global-Inspiration-Conference 2015 in Teneriffa hat er über hundert Leute in
das Eiswasserbecken geführt, um zu demonstrieren, dass diese Erfahrung, bei entsprechender Vorbereitung, für jeden Menschen möglich ist. Und die Vorbereitung besteht
vor allem darin, intensiv zu atmen, kurze Pausen zu machen und dann wieder intensiv
zu atmen – eine Hof’sche Atemübung findet sich am Ende dieses Artikels.
Intensiv atmen
Was passiert, wenn wir mit der Atmung aufdrehen, also stark und heftig atmen, um,
wie es heißt, „die Energie aufzubauen“? So atmen wir in verschiedenen dynamischen
Meditationen und Übungen und fühlen uns dadurch aufgeladen und aktiviert.
Schnelles und tiefes Atmen führt das Nervensystem in den Sympathikus-Modus. Die
Reserven werden mobilisiert und die Empfindlichkeiten zurückgestellt. Wir gehen an
unser Leistungsmaximum. Zugleich wird die Adrenalin-Produktion hochgefahren, das
bekannte Stresshormon wird im ganzen Körper verbreitet, deutlich messbar nach
dreißig Minuten Atemübungen. Es bewirkt, dass wir in einen aufgeregten Zustand
kommen, der je nach Situation angenehm oder unangenehm sein kann. Menschen mit
Panikattacken kennen das heftige Atmen als angstbesetzte Erfahrung, Sportler als
geradezu ekstatischen „Kick“.
Adrenalin und das Immunsystem
Die verstärkte Adrenalinproduktion und –ausschüttung bewirkt, dass wir schmerztoleranter werden. Und es bewirkt, dass die Immunabwehr unterdrückt wird. Denn
im Kampf-Flucht-Modus, den wir beim intensiven Atmen simulieren, braucht es alle
verfügbaren Energien an der Oberfläche, um im Außen die Lebensbedrohung abwehren zu können. Alles, was für diese Aufgabe nicht unmittelbar nützlich ist, wird in den
Hintergrund gestellt und deaktiviert.
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In einem wissenschaftlich begleiteten Experiment bekam eine Gruppe von Wim-HofAtmern, die zehn Tage trainiert hatte, abgestorbene E. Coli-Bakterien injiziert, ebenso
wie eine Kontrollgruppe. Die Kontrollgruppe reagierte, wie zu erwarten war, mit
heftigen Reaktionen des Immunsystems (Fieber, Schüttelfrost usw.). Die IntensivAtmer dagegen zeigten kaum Symptome oder wesentlich schwächere.
Die holländischen Forscher, die das Experiment begleiteten, stellten fest, dass das
Säure-Basen-Gleichgewicht im Blut und der Sauerstoffgehalt während der Zyklen der
Atemübungen mehrfach rauf und runter gingen. Sie schlossen daraus, dass wir in der
Lage sind, unser Immunsystem durch gezielte Übungen zu beeinflussen. Damit eröffnet sich die Chance, Autoimmunkrankheiten durch Selbstkontrolle und Übungen in
den Griff zu bekommen.
Autoimmunstörungen treten als Folge von chronischen Entzündungen auf und führen
zu schweren, oft schwer therapierbaren Krankheiten. Bei diesen Störungen reagiert
das menschliche Immunsystem zu stark, sodass dabei der Körper durch das Übermaß
an Heilungs- und Reparaturversuchen Schaden erleidet. Diese Reaktionen werden
chronisch, und wir haben es mit einer Autoimmunkrankheit zu tun. Gelingt es aber,
die überschießende Immunreaktion zu unterdrücken, indem wir willentlich in einen
Adrenalin-Zustand gehen, dann kann ein solches Leiden verringert oder geheilt
werden.
Sollten sich die Untersuchungen durch weitere Experimente bestätigen, wäre ein erster
Hinweis abgesichert, wie das Nervensystem auf das Immunsystem einwirkt, und
damit wäre das Tor dafür geöffnet, dass wir selber, aus unserer Ersten-PersonPerspektive, unser Immunsystem steuern und damit Autoimmunreaktionen günstig
beeinflussen können.
Adrenalin und Kortisol: Besser als ihr Ruf
Wir betrachten hier noch ein wenig genauer die Rolle von Adrenalin. Das bekannte
Stresshormon wird auf Anweisung des Hypothalamus im Nebennierenmark produziert. Anschließend (nach etwa zehn Minuten Adrenalinausschüttung) wird Cortisol in
der Nebennierenrinde auf ein Signal aus der Hypophyse produziert. Es soll den Körper
vor den ungünstigen Folgen einer zu langen Hochaktivierung durch Adrenalin schützen und sorgt gleichzeitig für eine erhöhte, länger anhaltende Wachsamkeit auf einem
niedrigeren Niveau als das Adrenalin. Es füllt die Energiereserven wieder auf, die durch
das Adrenalin geleert wurden, indem es die in der Nahrung zugeführte Energie in Fett
umwandelt und Proteine aus den Muskeln und Mineralien aus den Knochen auslagert.
Zudem erhöht Cortisol die Leistungsfähigkeit des Immunsystems, indem es die
Immunzellen, vor allem die weißen Blutkörperchen, einsatzbereit macht und an ihren
Bestimmungsort schickt. Durch ein Feedback-System wird ab einem bestimmten
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Kortisolniveau die Kortisolausschüttung wieder reduziert. Damit wird die Stressreaktion dann sozusagen „abgeschaltet“.
Diese Beendigung der Stressreaktion ist der Idealfall, der zu einer ausgeglichenen
Lebensführung passt, in der wir Belastungssituationen gut durchstehen und verarbeiten können. Deshalb brauchen wir Cortisol. Sowohl der Mangel als auch der
Überschuss von Cortisol hat psychische Auswirkungen (Verhaltensstörungen,
Depression, Schlaflosigkeit). Starke Veränderungen des Cortisol-Systems treten nach
Traumatisierungen auf (s. posttraumatische Belastungsstörung).
Die gesunde und sinnvolle Stressreaktion, also die Notfallreaktion, kann die körperliche Leistung schnell hochfahren und rechtzeitig und abgestuft wieder ausklingen
lassen. Das Adrenalin- und das Kortisolsystem arbeiten für diese Aufgabe eng
zusammen. Wird der Stress zu arg, zu heftig, zu lang andauernd oder fehlt die
entsprechende Erholung nachher, dann kann das Adrenalin-Cortisol-System aus der
Balance geraten und schädliche Folgen produzieren.
Atmung und Stressreaktion
Offenbar gilt folgender Zusammenhang zwischen Atmung und Stressreaktion:
Adrenalinfreisetzung (z.B. durch einen angstauslösenden Reiz) führt zur Beschleunigung der Atmung. Die Beschleunigung und Vertiefung der Atmung, die wir bei
bestimmten Atemübungen praktizieren, führt zur Ausschüttung von Adrenalin.
Machen wir also intensive Atemübungen, so aktiviert der Körper die Stressreaktion,
auch wenn es dafür gar keinen äußeren oder inneren Anlass gibt. Die Forscher
sprechen in diesem Fall von einem „chemischen Stress“: Die ungewöhnlichen sprunghaften Veränderungen im pH-Wert des Blutes durch die heftigen Atemübungen
scheinen die Alarmreaktion auf hormoneller Ebene auszulösen, ohne dass wir uns
dabei gestresst oder ängstlich fühlen. Denn einige der Versuchspersonen aus Wim
Hofs Gruppe konnten den pH-Wert in ihrem Blut auf 7,75 heben (der Toleranzbereich
des pH-Wertes im Blut liegt zwischen 7,3 und 7,7), was zugleich zu einem recht
dramatischen Abfall des CO2-Spiegels führte.
In der Wissenschaft und in der Atempraxis ist bekannt, dass ein Symptom der Blutalkalose, also eines hohen pH-Wertes, in der „Übererregbarkeit des Nervensystems“
besteht. Als Folge des Rückgangs von Ca2+ (Kalzium-Ionen) im Blut ziehen sich die
Blutgefäße zusammen und das Potenzial für eine gesteigerte elektrische Leitfähigkeit
entsteht. Dieses Phänomen wird zumeist negativ gesehen, weil es häufig mit Panikgefühlen oder -anfällen verbunden ist und als hypernervöses Gefühl empfunden wird,
verbunden mit Kontrollverlust.
Die Wim-Hof-Experimente haben jedoch gezeigt, dass die bewusste Beeinflussung des
Nervensystems möglich ist, dass also die elektrische Leitfähigkeit der Nerven durch
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Übungen gesteigert oder gesenkt, also willentlich gesteuert werden kann. Und damit
öffnen sich neue Möglichkeiten für die Selbststeuerung der eigenen Gesundheit. Es
gibt offenbar einen bedeutsamen Unterschied: Wenn wir uns bewusst auf eine
Stresserfahrung einlassen, indem wir z.B. unsere Atmung vertiefen und beschleunigen,
reagiert das Nervensystem anders, weil es erkennt, dass keine wirkliche Gefahr
vorliegt, sondern eine Herausforderung, der sich der Organismus auf der bewussten
und auf der unbewussten Ebene stellt.
Wir erzeugen zwar eine Überlastungssituation, die uns an frühere Erlebnisse erinnert,
aber innerhalb einer Entlastungssituation, die durch unser bewusstes Einlassen und
durch eine stabile und sichernde Umgebung gewährleistet ist, sodass wir der
Erfahrung nicht so ausgeliefert sind wie in der ursprünglichen Erfahrung, die aus der
Erinnerung hochsteigt. Damit ist die Basis gelegt für eine nachträgliche Verarbeitung
und Integration des Traumas.
Die Sauerstoffaufnahme in der Lunge
Aufgrund ihrer Elastizität verfügen die Alveolen, die Lungenbläschen, über eine große
Diffusionsoberfläche für den Gasaustausch von Sauerstoff und Kohlendioxid. Bei
normaler Atmung stehen uns dafür ansehnliche 70 m2 zur Verfügung, wir können die
Oberfläche durch tiefes Atmen noch auf 100 m2 steigern. Damit wird der Gasaustausch entsprechend gesteigert – mehr Sauerstoff wird aufgenommen und mehr CO2
abgegeben.
Wim Hofs Atemtechniken führen angeblich zu einer noch größeren Gesamtoberfläche
der Alveolen. Zum Beispiel wird tief eingeatmet, gefolgt von lockerem Ausatmen,
dreißig Mal wiederholt. Dann kommt wieder ein ungezwungenes Ausatmen, aber
kein Einatmen, bis der ganze Prozess wieder von vorne beginnt. Der Übende wird sich
leicht im Kopf, passiv und vibrierend fühlen. Der Sauerstoffgehalt im Blut steigt an
und der Kohlendioxidgehalt sinkt. Der letztere soll auf einem Minimum gehalten
werden, während der gesteigerte Gehalt an Sauerstoff die Mitochondrien, die Energielieferanten der Zellen, auflädt. Die Freisetzung dieser Energie heißt auch "aerobe
Dissimilation" oder innere Atmung.
Die innere Atmung
Unter Dissimilation versteht die Wissenschaft den Abbau körpereigener, organischer
Verbindungen wie z. B. von Kohlenhydraten Fetten und Proteinen mit Hilfe von
Enzymen, um Energie zu gewinnen. Diese kann grundsätzlich sowohl in Anwesenheit
als auch in Abwesenheit von Sauerstoff erfolgen. Läuft die Dissimilation aerob (d. h.
mit Sauerstoff) wird sie auch als innere Atmung bezeichnet, erfolgt sie ohne Sauerstoff, so spricht man von anaerober Dissimilation, die sehr ineffizient ist.
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Zellen brauchen also genügend Sauerstoff, um Energie produzieren zu können. Diese
Produktion verläuft über eine mehrstufige Kette, in der ein Glukose-Molekül in
Pyrovat umgewandelt wird, wobei in diesem Prozess zwei ATP (AdenosinTriphosphat)-Moleküle entstehen.
Wenn viel Sauerstoff vorhanden ist, geht der Prozess weiter, und ein Glukose-Molekül
kann 30 bis 32 ATP- Moleküle produzieren. ATP ist wesentlich für jede körperliche
Aktivität, von der Muskelbewegung bis zu den Stoffwechselprozessen sowie für die
Bildung von elektrischen Signalen im Nervensystem. Ohne Sauerstoff – und adäquate
Ernährung – gibt es kein ATP, und: mit mehr Atmung gibt es eben mehr ATP,
während die Produktion von Milchsäuren herabgesetzt wird, wodurch der Körper
alkalisch bleibt. Parallel dazu wird bei verstärktem Atmen mehr CO2 ausgeatmet, der
Blutsäurespiegel verschiebt sich mehr in den alkalischen Bereich, und dadurch kann
auch mehr aerobe Dissimilation stattfinden.
Wim Hof meint deshalb, dass wir mittels seiner Atemübungen in der Lage sind, die
chemische Aktivität der Zellen zu beeinflussen und dass wir für den Bedarfsfall die
Energieproduktion hochfahren können.
Die mentale Arbeit
Neben der Atmung dient die mentale Konzentration zur Beeinflussung der Innenwelt.
Er sagt: „Konzentration ist Energie. Konzentration führt zu elektrischen Impulsen in
den Neuronen und chemischen Botschaften (Neurotransmitter). Das Pyruvat, das die
Energie für die Mitochondrien zur Verfügung stellt, wird weiter durch fokussierte
Aufmerksamkeit gesteigert, sodass diese Dissimilation zu Energie wird, wobei die
Konzentration und Bewusstheit wesentlich für diese Übung sind. Gesteigerte
Bewusstheit kann durch die Beeinflussung der mitochondrialen Aktivität der Gehirnzellen erreicht werden, wodurch Substanzen in der Hypophyse, Epiphyse, im dritten
Auge und in der Zirbeldrüse gebildet werden, um die Bewusstheit zu steigern. Mehr
Energie in den Mitochondrien der Gehirnzellen führt also zur Freisetzung von Substanzen in der Hypophyse und in der Zirbeldrüse.”
Wissenschaftlich belegt ist Wim Hofs Fähigkeit zur willentlichen ZytokineseUnterdrückung. Er konnte mit Hilfe seiner Methoden die Zytokine in seinem Körper
um 100% reduzieren. Zytokine sind Regulatoren des Immunsystems – eine überschießende Zytokinproduktion wird mit vielen Krankheiten in Verbindung gebracht:
Die pandemische spanische Grippe von 1918 soll vor allem Menschen mit einem
guten Immunsystem dahingerafft haben, weil ein Zytokin-Sturm ausgelöst wurde.
Deshalb geißelt Hof flaches Atmen und ungenügende Ernährung („eating shit food“) als
in der Gesellschaft weit verbreitete Attacke auf das Immunsystem und damit als
Auslöser für die verschiedensten Krankheiten.
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Atemübung
1) Mach es dir bequem
Sitz in einer Meditationshaltung, was auch immer bequemer für dich ist. Achte darauf,
dass du deine Lungen frei dehnen kannst ohne irgendein Gefühl von Einengung. Es
wird empfohlen, diese Übung nach dem Aufwachen zu machen, weil der Magen dann
noch leer ist, oder vor einer Mahlzeit.
2) 30 kraftvolle Atemzüge
Stell dir vor, dass du einen Ballon aufbläst. Atme durch die Nase oder den Mund ein
und atme mit kurzen, aber starken Stößen durch den Mund aus. Halte einen beständigen Schritt und nutze dein Zwerchfell zur Gänze. Schließ deine Augen und mach das
ungefähr 30 Mal oder solange, bis sich dein Körper voll von Sauerstoff fühlt. Die
Symptome können Leichtigkeit im Kopf, Kribbeln im Körper, elektrische Energieströme sein.
3) Das Atemanhalten nach der Ausatmung
Nach den 30 schnellen Atemzyklen zieh noch einmal den Atem ein und fülle die
Lungen bis zur ihrer maximalen Kapazität ohne irgendeine Gewalt anzuwenden.
Halte den Atem an, bis du den Reflex des Luftholens erfährst.
4) Erholungsatem
Atme zur vollen Kapazität ein. Spüre, wie sich die Brust weitet. Wenn du die volle
Kapazität erreicht hast, halten den Atem nochmals für ca. 15 Sekunden an. Entspanne
den Körper tiefer, während du dich tiefer in dich hinein bewegst, und lass alles los.
Dein Körper weiß es besser als du. Nach 15 Sekunden hast du die erste Runde abgeschlossen. Wiederhole das ca. viermal.
Zusammenfassung:
- +-30 Mal Ballon-Aufblasen
- Voll einatmen
- Ohne Kraftanstrengung ausatmen und anhalten, bis der Einatemreflex kommt.
- Atme voll ein und halte den Atem 10-15 Sekunden.
- Wiederhole das bis zum Abschluss
Bonus-Liegestütze:
Mach während des Atemanhaltens Liegestütze oder Yoga-Haltungen, bis der Einatemreflex kommt. Bemerke, dass du ohne Luft stärker und ausdauernder bist als normal,
wenn du atmen könntest!
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Die Muskulatur der Atmung
WILFRIED EHRMANN
Die Physiologie unserer Atmung besteht aus einem komplexen Zusammenspiel der
verschiedensten Muskelgruppen und Nervensysteme. Je besser wir diese Zusammenhänge verstehen, desto besser können wir in der Arbeit mit Atemklienten verstehen,
wo die Potenziale und Hemmungen für das volle Atmen zu finden sind.
Wie funktioniert die Brustatmung?
Wir wissen, dass die Bauchatmung durch die Auf- und Abwärtsbewegung des
Zwerchfells bewirkt wird. Es spannt sich beim Einatmen an, sodass es in der Mitte
nach unten und an den Rändern nach oben gezogen wird. Dadurch wird die Bauchhöhle nach unten gedrückt, die Bauchdecke geht nach vorne. Die Rippen werden gehoben und nach außen gedrängt, sodass sich auch die Brusthöhle weitet. Als Folge
dieser Ausweitung wird die Luft in die Lungen gezogen. Sobald sich dann das Zwerchfell wieder entspannt, bewirkt der elastische Rückstoß das Zusammenziehen der
Brustwand, wodurch die Luft wieder aus der Lunge gedrängt wird.
Welche Rolle spielen nun die Rippenmuskeln, die ja neben dem Zwerchfell die wichtigsten Atemmuskeln sind? Das ist etwas komplizierter. Die Zwischenrippenmuskeln
(intercostales) bestehen vor allem aus internen und externen. Die externen (äußeren)
ziehen sich im Einklang beim Einatmen zusammen, während sich gleichzeitig die
internen entspannen. Dadurch werden die Rippen noch mehr nach oben gezogen und
es entsteht mehr Raum für den Atem. Wir erleben diesen Vorgang als Weitung des
Atemraumes, obwohl er eigentlich durch ein Zusammenziehen der Zwerchfell- und
Zwischenrippenmuskeln verursacht wird.
Wir haben auf jeder Seite der Brust elf Zwischenrippenmuskeln zwischen unseren
zwölf Rippenpaaren. Die externen Muskeln sind dicker als die internen, und ihre
Fasern reichen schräg nach unten und seitlich am Rücken des Brustkorbs, und auf der
Vorderseite nach unten, vorne und medial.
Die externen interkostalen Muskeln helfen durch ihre Kontraktion bei der Vergrößerung der Thoraxgröße von vorne nach hinten und von Seite zu Seite. Sie sind bei der
ruhigen ebenso wie bei der verstärkten Einatmung aktiv. Sie heben die Rippen und
dehnen die querlaufenden Dimensionen Brusthöhle.
Die internen Zwischenrippenmuskeln unterstützen die Ausatmung, wenn sie forciert
wird. Dabei pressen sie die Rippen nach innen, und dabei werden die Dimensionen
der Brusthöhle in der Quere verkleinert. Wir können die Tätigkeit der internen
Rippenmuskeln erspüren, wenn wir uns vorstellen, gepresst auszuscheiden.
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Neben den externen und internen Zwischenrippenmuskeln gibt es noch die sogenannten intimen Interkostalmuskeln, die zwischen den externen und internen liegen und
die Ausatmung unterstützen.
Die Atemhilfsmuskeln
Schließlich gibt es noch eine Reihe von Atemhilfsmuskeln. Diese dienen dem Einsatz
in Extremfällen, bei denen wegen dem hohen Sauerstoffverbrauch ein maximales
Atemvolumen benötigt wird. Die Einteilung der Hilfsmuskeln ist nicht einheitlich,
weil es umstritten ist, welche Muskeln zu den Atemhilfsmuskeln zählen und welche
nicht. Allgemein anerkannt sind der musculus sternocleidomastoideus (der große Kopfwender) und der vordere, mittlere und hintere musculus scalenus (der Rippenmuskelhalter), es sind also Muskeln im Hals-Nackenbereich. Sie, und möglicherweise noch 13
andere Muskelgruppen helfen mit, den Brustkorb zu heben, wenn es notwendig ist.
Bei der Ruheatmung sind die Rippenmuskelhalter aktiv, während der Kopfwender
ruhig bleibt und erst bei gesteigerter Atemaktivität seine Funktion aufnimmt. Beide
Muskeln sind gleichzeitig aktiviert, wenn jemand das volle Atemvolumen ausnutzt.
Unter normalen Bedingungen kann und sollte die eigentliche Atemmuskulatur
(Zwerchfell und Zwischenrippenmuskeln) die notwendige Arbeit verrichten. Sie
öffnen und erweitern die Brusthöhle weit genug, um eine tiefe und volle Atmung zu
ermöglichen. Soll dagegen bei besonders anstrengenden Tätigkeiten oder sportlicher
Belastung das maximale Volumen ausgenutzt werden, kommen die Hilfsmuskeln
dazu, um den Lungen noch mehr Raum zu geben.
Kommt allerdings die Atemhilfsmuskulatur auch dann zum Einsatz, wenn es gar nicht
nötig ist, haben wir es mit einer Fehlfunktion zu tun, die entweder physiologische
Ursachen hat (Krankheit....) oder aus einer chronifizierten Stresshaltung resultiert. Der
Körper reagiert so, als wäre er unter Extrembedingungen, obwohl dafür gar kein
Anlass besteht. Solche Fehlregulationen können sich frühzeitig ausbilden und ein
Leben lang weiterbestehen. Die eigentliche Atemmuskulatur wird dabei nur ganz wenig genutzt und die Hauptmuskelarbeit beim Atmen erledigen die Hilfsmuskeln, die
mit dieser Aufgabe überfordert sind und zu Anspannungen und Verhärtungen neigen.
Viele Formen des Kopfwehs oder der Migräne können mit der chronifizierten Fehlatmung zu tun haben.
Forcierte Exspiration
Erfolgt die Ausatmung mit Beteiligung der exspiratorischen Atemhilfsmuskulatur, so
spricht man von forcierter Exspiration. Dabei kontrahieren sich zunächst die internen
Zwischenrippenmuskeln, es können aber auch diverse Atemhilfsmuskeln zum Zuge
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kommen. Eine besondere Rolle im Zusammenhang mit der forcierten Ausatmung
spielt vor allem der Musculus latissimus dorsi („„Hustenmuskel“).
Wir sind auch in der Lage, mit der sogenannten exspiratorischen Atemhilfsmuskulatur
(ein Beispiel dafür ist die Bauchmuskulatur), bewusst das Ausatmen herbeizuführen.
Das wird zum Beispiel beim Singen, Sprechen oder Husten eingesetzt. Aber auch bei
Atemnot, bedingt durch Asthma oder eine andere Lungenerkrankung wie COPD, hilft
der bewusste Einsatz dieser Muskeln beim Ausatmen.
Das Nervensystem und die Zwischenrippenmuskeln
Die Einatmung wird vom sympathischen Nervensystem gesteuert, die Ausatmung
vom parasympathischen. Wir können den Zusammenhang leicht beobachten, wenn
wir den Herzschlag messen: Beim Einatmen beschleunigt sich der Herzschlag, beim
Ausatmen verlangsamt er sich („respiratorische Sinusarhythmie). Die Einatmung
geschieht durch die Anspannung der Atemmuskeln, im extremeren Fall auch der
Atemhilfsmuskeln. Muskelanspannung ist generell Sache des Sympathikus. Er sorgt
auch dafür, dass der Herzschlag gesteigert wird, um für den nötigen Energieumsatz zu
sorgen. Das Einatmen benötigt also die energieverbrauchende „Arbeit“ der Muskulatur.
Bei der Ausatmung bewirkt der Parasympathikus mittels der vagalen Bremse die Entspannung der Atemmuskulatur. Der Herzschlag wird reduziert, weil weniger Energie
gebraucht und umgesetzt wird. Das Ausatmen ist also die Erholung und Regeneration
nach der Dehnungsarbeit.
Wird die Ausatmung jedoch forciert, erfolgt sie also mit Druck, dann treten auch die
internen Zwischenrippenmuskeln in Aktion und fördern die schnellere und stärkere
Ausatmung. Bei dieser Form der Atmung bleibt der Sympathikus auch bei der Ausatmung in Funktion. Der Erholungs- und Regenerationseffekt der Ausatmung kommt
deshalb beim angestrengten Ausatmen weniger zur Geltung. Es entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus, das mit jedem Atemzug, bei
dem das Ausatmen forciert wird, verlängert und verstärkt wird. Ein Übermaß an
Anspannung gegenüber der Entspannung ist die Folge. Dass diese Disharmonie
unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden langfristig Schaden kann, ist hinlänglich bekannt. Also ist es eine der vordringlichsten Ziele jeder Form von Atemtraining
und Atemtherapie, die Entspannung der Ausatmung zu befördern.
Quellen:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/External_intercostal_muscles
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Muscles_of_respiration
http://www.innerbody.com/image_chest1/chest01.html
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Berichte von der Global Inspiration Conference 2015 auf
Teneriffa
Meine erste GIC, und: Ja, sie ist schon etwas Besonderes…
Diese Konferenz bringt Menschen aus der ganzen Welt zusammen, die sich mit
Atemarbeit beschäftigen und ihren Lebensunterhalt damit verdienen, die die Arbeit
weiterentwickeln, damit forschen oder sie unterrichten und auch Menschen, die
verschiedene Techniken selbst praktizieren und denen die persönliche innerer Weiterentwicklung ein Anliegen ist.
Als „neue“ Teilnehmerin wurde ich immer wieder darauf angesprochen, wie es mir
gefällt und wie es mir geht. Es herrscht eine sehr angenehme herzliche Atmosphäre, in
der es mir leicht gefallen ist, mich zu öffnen und mich auf neue Menschen und neue
Erlebnisse einzulassen. Dabei hatte ich sehr intensive und berührende Begegnungen in
diesen Tagen.
Viele Eindrücke, viele Angebote
Man kann täglich an verschiedenen Gruppenmeditationen und –übungen sowie an
Workshops teilnehmen. Jeder Konferenzteilnehmer kann seine eigene Arbeit als
Workshop anbieten, und somit werden täglich viele spannende Angebote präsentiert!
Es fällt einem manchmal nicht leicht, sich zu entscheiden, woran man teilnehmen
möchte - man kann ja nicht überall dabei sein, denn die Workshops laufen parallel.
Und doch, man entscheidet intuitiv und kann sich dann über die eigenen Erfahrungen
freuen, die man machen kann. Auch wenn man sich scheinbar für den „falschen“
Workshop entschieden hat, man lernt doch für sich etwas daraus.
Morgens konnte man auch zwischen vielen aktivierenden Kursen wählen, ob Yoga
mit Mantrasingen, Shiatsu, Kaltwasseratmen, oder smart breath und vieles mehr...
Am Abend gab es immer Tanzmusik, und auch die Jugend hatte sich eine eigene sehr
hippe Location organisiert, wo sie Discomusik spielten – auf einer Terrasse am Dach
des Hotels unter dem nächtlichem Himmel und mit dem Rauschen des Meeres in der
Tiefe.
Versammlungen der IBF fanden täglich statt, und jeder konnte daran teilnehmen und
Ideen einbringen. Es wurde hier viel diskutiert und auch politisch gearbeitet, um die
Atemarbeit immer mehr als anerkannte Therapieform zu etablieren. Es gab
Abstimmungen, eine davon war die Entscheidung, wo die GIC 2017 stattfinden soll.
Und ratet mal – bei uns in Österreich! (Zum Vormerken: 1. bis 8 .Juli 2017) Wilfried
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hat eine Präsentation gehalten und auch schon einen Ort organisiert, wo die Konferenz stattfinden kann: das Seminarhotel Hirschwang an der Rax. Die anwesende österreichische Delegation war natürlich hocherfreut über die einstimmige Annahme des
Vorschlages durch das IBF-Gremium!!
Am späten Nachmittag gab es fast jeden Tag eine Lecture zu einem spannenden Thema, und an einem Tag wurden wir von Mister „Iceman“ Wim Hoff in die Kunst seiner
sehr simplen Atemtechnik eingeführt, mit der man der Kälte trotzen und sein Immunsystem stärken kann. Danach gingen fast alle KonferenzteilnehmerInnen ins Eisbad!!
Das war ein sehr intensives und mitreißendes Erlebnis, Euphorie und Erschaudern
wechselten sich ab).
Wim Hofs Botschaften: Feeling is understanding, the soul needs to breathe; we are
created in the image of God, we are to be happy, healthy and strong! Inspiration
means to become a spiritual being - spirituality means living 100%; energy is pure
Love; blow your own mind by intense breathing. (Gefühl ist Verstehen, die Seele muss
atmen; wir sind als Abbild Gottes erschaffen, wir sollen glücklich, gesund und stark
sein! Inspiration bedeutet, ein spirituelles Wesen zu werden – Spiritualität heißt,
hundertprozentig zu leben; Energie ist reine Liebe; verdrehe dir deinen eigenen Kopf
mit Atmen.)
Es gab noch andere spannende Vorträge wie der von Rachel Vines zum Thema Übergangsriten (rites of passage). Dazu zählen unter anderem Geburt, Pubertät, Heirat und
Tod, welche typischerweise in einer unstrukturierten Realität stattfinden, die uns nicht
vertraut ist. Im Laufe des Überganges findet eine Art Tod statt, wo man Altes hinter
sich lassen muss, und das Ganze mündet in einer Neugeburt. Diese passiert von selbst
bzw. durch den Klienten selbst. Man stelle sich diesem Prozess wie eine Art Zyklus
oder Spirale vor, und es ist für einen Atemtherapeuten gut zu wissen, wie er die Rolle
einer Art Hebamme übernehmen kann („breathwork is the art of midwifing“). So kann er
den Klienten bewusst durch sehr herausfordernde Zeiten zur Vollendung des Überganges und wieder zurück in die Normalität begleiten, wo sich der Klient dann wieder
(ohne den Therapeuten) integrieren muss.
Schön finde ich die Idee der breathing circles (Atemkreise), die weltweit monatlich stattfinden. Und sie finden auch weltweit am gleichen Tag statt, man verbindet sich sozusagen über den Atem kreuz und quer über die Kontinente – von England bis Südafrika,
von Mexico bis Belgien und von Kanada bis Kenia und vielleicht sogar bis Australien
… Menschen kommen privat oder in Seminarzentren in Kreisen zusammen, atmen
gemeinsam – sei es mit Anleitung oder in Stille – das ist von Land zu Land sehr unterschiedlich und individuell.
Wir kennen das Prinzip des Atemkreises aus der Atman-Ausbildung, wo dieser bei fast
jedem Seminar zu Beginn und zum Ende angeleitet wird, ich schätze diese Übung
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sehr, denn sie hat eine sehr beruhigende und verbindende Wirkung. Die breathing circles
sind ähnlich, von längerer Dauer und man trifft sich dann eben speziell zu diesem
Zweck. Ich fände es sehr schön, wenn sich regelmäßige Atemkreise auch in Österreich
etablieren würden, und es ist auch schon in Planung...
Schlussendlich kann ich sagen, ich habe viel erlebt, habe unglaublich herzliche
Menschen kennengelernt, tiefgreifende Gespräche geführt, neue Atemtechniken
kennen gelernt wie etwa transformative breathwork…
Jeden Tag war ich aufs Neue erstaunt über die Vielfalt und die Freude, die bei der GIC
zum Ausdruck kommt. Und wenn es mir zu viel Trubel war, wenn ich das Gefühl
hatte, ich möchte ganz für mich sein, war das ebenso gut möglich. Am Ende der
Konferenz war ich sehr euphorisch und offen, bereit dafür das Neue und Positive in
meinem Herzen mitzunehmen und in mein Leben daheim zu bringen.
Silvia Paar
***
2010 in Cardona (bei Barcelona) war meine erste GIC. Ich kann mich noch sehr genau
erinnern, mit welch´ mulmigem Gefühl ich damals nach Barcelona flog: Dort sind
lauter Atemfexe (= AtemtherapeutInnen) aus aller Herren Länder, man spricht vorwiegend Englisch, was wird da auf mich zukommen? Fast ängstlich sah ich dem
Beginn entgegen. Dann saß ich doch im Flieger … und es wurde keine Bruchlandung,
im Gegenteil: Sanft und mit offenen Armen bin ich auf dem weichen Boden der großen GIC-Gemeinschaft gelandet. Ich war überrascht, wie „normal“ alle sind, gar nicht
abgehoben. Ich wurde aufgenommen, als wäre ich schon immer dabei gewesen. Die
Sprache war auch kein Problem, es sind alle sprachlichen Niveaus vertreten und jenes
Verständigungsmittel das „Hand und Fuß“ hat, versteht man allemal.
Herzliche Begegnungen, die Teilnahme an verschiedensten Workshops und tiefgehende Erfahrungen haben mein anfänglich mulmiges Gefühl in große Vorfreude
verwandelt, und ich konnte es heuer kaum erwarten, endlich nach Teneriffa zu
fliegen, zur diesjährigen GIC in Punta del Hidalgo.
Die Wiedersehensfreude war groß, wenn ich bekannten Gesichtern begegnete, aber
auch der Kontakt zu neuen Teilnehmern war leicht und ungezwungen. Fast stolz
konnte ich mich bei einer Willkommens-Übung zu den „Alt-GIClern“ gesellen, wo es
darum ging, Fragen von Neuankömmlingen zu beantworten und sich auszutauschen.
Eine sehr schöne Idee zu Beginn der GIC ist die Familie. Das sind jeweils kleine Gruppen aus vier Personen, die sozusagen blind zueinander finden und dann während der
Woche eben eine Familie bilden, sich immer wieder treffen, um sich auszutauschen
und über Erfahrungen und Erlebnisse zu sprechen, sich gegenseitig zu unterstützen.
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Unglaublich, welch‘ innige Verbundenheit und Vertrauen in kürzester Zeit entsteht.
Das macht weich und offen, lässt mich richtig Eintauchen in das Motto dieser GIC:
Juntos en amor y servicio. (Zusammen in Liebe und Dienen).
Und da wird einiges geboten: Das Nachmittagsprogramm ist aus Workshops zusammengestellt, die von teilnehmenden AtemtherapeutInnen angeboten werden: Jede/r
betitelt ihre/seinen Workshop, beschreibt kurz, worum´s geht, und so entsteht ein
buntes, vielfältiges Programm. Meistens fällt die Auswahl sehr schwer, am liebsten
möchte ich gar zwei oder drei Workshops mitmachen. Aber ich sehe es als gute
Übung: zu entscheiden und loszulassen. Spannend war für mich, zu beobachten, wie
manchmal das Bauchgefühl und dann wiederum klar der Kopf entscheidet.
!!!! Die Teilnahme an den Workshops selbst gibt mir die Gelegenheit in die unterschiedlichsten Atemmethoden bzw. Atemtherapien reinzuschnuppern und diese am
eigenen Leib zu erfahren. Und diese Erfahrungen können sehr bewegend sein und tief
gehen. Da gibt es mir ein gutes Gefühl, inmitten von so vielen Atemprofis aufgefangen
zu werden.
Jeden Abend gibt es einen Vortrag (lecture) zu einem besonderen Thema. Davon war
jener von Wim Hof („The iceman“) ein besonderes Highlight für mich: How to
consciously control the immune system (to fight off any disease). Ein mitreißender Vortrag mit
Demonstrationen seiner Atemtechnik motivierte uns alle am nächsten Tag, tatsächlich
in ein Jacuzzi gefüllt mit Eiswürfeln zu steigen und dort einige Minuten auszuharren –
oder sollte ich, aus meiner Sicht, besser sagen, zu überleben? Anfangs blieb ich fokussiert und gut atmend. Zwar spürte ich die enorme Kälte wie Eisenringe, die sich immer
fester zusammenzogen, aber es war auszuhalten. Irgendwann habe ich aufgehört zu
atmen und schon war´s vorbei. Ich dachte, die eisigen Schmerzen zerreißen mich und
ich musste dann als erster raus. Selbst die heiße Sonne Teneriffas benötigte einige
Zeit, um mich wieder ordentlich zu wärmen.
Warum habe ich den Faden verloren bzw. zu atmen aufgehört? Diese Frage
beschäftigte mich noch während der restlichen GIC und hat mich bei der Auswahl der
weiteren Workshops geleitet ... Näheres persönlich, vielleicht bei der GIC 2017 in
Österreich, da bin ich sicher wieder dabei.
Peter Kampel
***
Um eine GIC in vollen Zügen auszukosten, sollte man erholt und fit sein. Sonst muss
man entweder auf das vielfältige Morgenprogramm (Yoga, 5Tibeter, Mantren Singen,
Dynamische usw.) oder auf die Disco am Abend verzichten. Aber das Verzichten übt
man sowieso jeden Tag, indem man von vielen angebotenen Workshops nur einen
wählen kann. (Zur Disco: diesmal waren viele Jugendliche mit, die eine „Gegendisco“
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am Dach des elfstöckigen Hotels veranstalteten. Sie fragten Robert Moore (UK), den –
seit immer schon – Zuständigen für Musik und Technik: Do you also have music from this
century?)
Da ich immer noch in einer Schule unterrichte, gelingt es mir leider nie, in der ersten
Ferienwoche erholt und fit zu sein. Während meiner Ausbildung zur Leitung von
Geburtsseminaren im letzten Jahr entdeckte ich bei mir auch noch ein massives
Geburtstrauma, das mir vieles aus meinem Leben besser verständlich machte. Dieses
Trauma konnte ich bei jedem Workshop, den ich auf dieser GIC wählte, ein Stückchen mehr aufarbeiten und von verschiedenen Seiten her betrachten.
Am Sonntag wählte ich Lars Myginds (Dänemark) Workshop, der die Methode „MetaHealth“ vorstellte und die Atemsitzung mit der Klopftechnik einleitete.
Am nächsten Tag wählte ich Madya Ehrmann-Ahlfelds (Österreich) Angebot, mit
einer stärkenden Vorstellung für den Selbstwert zu arbeiten. Zusätzlich zur Atemsitzung riefen wir den Zielsatz ganz stark in unseren Körper und wurden dabei von zwei
Begleiter-Innen unterstützt.
Danach wählte ich JoAnne Lowells (Kanada) Einladung, die eigene innere Medizin zu
finden. Sie begann mit einem schamanischen Ritual. Man begegnete zuerst persönlich
den 4 Elementen (durch Helferinnen), dann wurden die Elemente gemeinsam gerufen
und herbeigesungen. JoAnne begleitete die Atemsitzung durch Trommeln und
eigenen, wunderschönen Gesang. Auch ihre weisen Worte zum Abschluss waren
Labsal für meine Seele.
Indalecia Ziritt (Italien) praktiziert Transformational Breath. Durch Drücken von Punkten im Bereich der Kehle während des Atmens, lösten wir diesbezügliche Blockaden.
Da ich mit meinem Partner an der GIC teilnahm, wählten wir zusammen Lena
Kristina Tuulses (Schweden) Workshop, den sie extra für Paare anbot. Dort konnten
wir einander Seiten zeigen, die im Alltag nicht so einfach zum Vorschein kommen.
Es gab uns Gelegenheit, uns innig verbunden zu fühlen.
Dann kam Wim Hofs (NL) Eiswasser, das leider einen starken Kopfschmerz bei mir
auslöste. Schön, dass sich etliche Helferinnen um mich kümmerten. Aber die Vorbereitung auf das Eiswasser empfand ich als sehr lustig und lustvoll: Im großen Zelt
pendelten mit mir 200 Leute breitbeinig stehend mit Ho–Ha-Schreien mit den Armen
nach rechts und links. Ich habe mich manchmal gefragt, was sich die Anrainer so über
uns dachten.
Zwei Frauen aus Belgien, Fabienne Doyen und Danielle De Wilde, beschlossen nach
der letzten GIC, gemeinsam Seminare für gestresste Manager abzuhalten. Wir durften
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die Übungen ausprobieren, die sie sich dafür ausgedacht hatten. Man kann sie
wunderbar in die eigene Arbeit mit Gruppen einbauen. Sie leiteten uns auch an, eine
bestimmte Art von Gedicht zu verfassen. Am Ende wurden einige vorgelesen.
Erstaunlich und berührend!
Carolina Corada (Spanien) entwickelte auf Basis des „Kurses im Wundern“ spezielle
Begegnungs- und Berührungsanleitungen, die sie „Introdanca“ nennt. Sie gaben uns
Gelegenheit, einigen der vielen GIC-TeilnehmerInnen auf respektvolle, tiefe und auch
sinnliche Art näher zu begegnen.
Einige UkrainerInnen fehlten heuer aufgrund der politischen Situation. Natalia Brown
(UK) führte eine öffentliche Begegnung der ukrainischen mit den russischen Kollegen
herbei, wo der ganze Schmerz ausgesprochen werden konnte. Wir weinten alle mit.
Eine der erstaunlichsten Personen ist für mich Vincent Oloo aus Kenia, der über seine
Arbeit in Krankenhäusern und Schulen in seinem Land berichtete. Obwohl er augenscheinlich noch sehr jung sein muss, sprach er mit unglaublich viel Erfahrung, Weisheit und Gelassenheit.
Ein Höhepunkt ist auch immer die Talentshow am letzten Abend. Wir ÖsterreicherInnen präsentierten das Walzertanzen als spezielle Meditation. Davor wurde Österreich
von den IBF-Mitgliedern als Veranstaltungsort für 2017 beschlossen.
Ich bin noch immer am Verdauen der vielen Eindrücke. 2017 möchte ich auf jeden Fall
dabei sein, am liebsten vorher schon erholt und fit.
Eva Reichmann
Ein alltägliches Atemerlebnis
PAUL WIMMER
Nach einem Einkauf in einem Elektro-Großmarkt wollte ich eine Rechnung auf
meinen Namen ausgestellt bekommen; die Dame an der Kasse verwies mich an eine
Kollegin, die mir eine Rechnung ausstellen sollte, ich hatte einige Zeit zu warten, …
schön langsam schien es mir zu lange zu dauern, der Drucker funktionierte nicht, ich
wurde schon unruhig…
Plötzlich fiel mir ein: ATMEN! Nach ca. vierzig Minuten überreichte mir die Dame die
gewünschte Rechnung und entschuldigte sich sehr höflich bei mir: „Es tut mir leid,
dass Sie so lange warten mussten.“ „Ich habe nicht gewartet, ich habe geatmet!“ ...sie
schaute mich mit offenem Mund an, ich bedankte mich und wünschte ihr noch einen
schönen Tag.
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Buchbesprechung
Ludwig Janus: Der Seelenraum des Ungeborenen. Pränatale Psychologie und Therapie.
Ostfildern: Patmos Verlag der Schwabenverlag AG, 4. Auflage 2013
Der Psychoanalytiker Ludwig Janus schreibt in seinem Buch „Der Seelenraum des
Ungeborenen“, dass Geborgenheit, Sicherheit und Zuwendung vor, während und nach
der Geburt wichtig sind.
Wenn es jedoch zu einem Bruch der Erlebniskontinuität kommt, dann kommt es zur
Überforderung der Mutter-Kind-Beziehung. So ein Bruch kann ein vorgeburtliches
Trauma sein, ein überlebter Abtreibungsversuch, oder ein Trauma während der
Geburt, wie eine schwierige Zangengeburt, oder auch ein postnatales Trauma, z.B.
Verlassenheit. Es kann zu Belastungen kommen, die sich später gegenseitig verstärken. Dann ist scheinbar vom älteren Kind her gesehen die Geburt einer Schwester
oder eines Bruders, ein Umzug, ein Streit der Eltern, eine Zurückweisung in der Schule
oder im Beruf die „Beziehungskatastrophe“, die einen aus der Bahn geworfen hat. Die
frühen traumatischen Ereignisse blenden sich in einer unerkannten Weise in dieses
Ereignis hinein und laden es auf.
In der Therapie ist das Symptom kein Krankheitszeichen, sondern Ausdruck eines
Selbstheilungsversuches und zugleich ein Angebot an den Therapeuten, die frühe
Szene verstehend aufzunehmen, ihr einen eigenen Raum zu schaffen und den Patienten dabei zu unterstützen , diese kreativ zu entwickeln.
So kann etwa eine vorgeburtlich erlebte Ablehnung als existenzielle Überzeugung, die
Umgebung sei gegen die eigene Person negativ eingestellt, immer wieder in die Wirklichkeit sozialer Wahrnehmung hineindrängen. Das frühe Gefühl, nicht willkommen
zu sein, hat eine merkwürdige Penetranz und Evidenz, die sich dann ihre Argumente
bis hin zum paranoiden Gefühl sucht. Wahnhafte Überzeugungen können durchaus
Widerspiegelungen realer Gefahren vor oder während der Geburt sein. Es hatte z.B.
ein Klient die wahnhafte Idee, der Teufel wolle ihn „verbrennen“. Dahinter stand die
reale Erfahrung von Abtreibungsversuchen mit heißen Bädern. Das Gefühl, wertlos
und hässlich zu sein, kann eben von der Erinnerung an eine vorgeburtliche Zurückweisung herrühren.
Unter guten Bedingungen kann das Kind einen Teil seiner vorgeburtlichen Sicherheit,
wie uneingeschränkte Wunscherfüllung und Allmacht, wiederherstellen. Es kann
versuchen, sensorische Qualitäten wiederzufinden, wie z.B. durch, Daumenlutschen,
bestimmte rhythmische Bewegungen oder im Spiel mit bestimmten Sicherheits- und
Übergangsobjekten.
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Das Kleinkind versucht die vorgeburtliche Ganzheit herzustellen, indem es in seinen
Spielen die fötalen Urereignisse beschwört und durchspielt: Der Teddy wird dann
zum plazentaren Urbegleiter, eine Kugel in ein Loch versenkt, wie bei der Geburt die
Anpassung zwischen dem kindlichen Kopf und dem mütterlichen Becken. Umgekehrt
können Beeinträchtigungen in der Frühzeit zu lebenslangen nachträglichen Wiederholungen und Reparaturversuchen führen.
In der „normalen Entwicklung“ hat das Kind in der Familienbeziehung und in seiner
zugehörigen sozialen Gruppe einen geschützten Raum, in dem es die verschieden
Erfahrungen in immer neuer Form balancierend verarbeiten kann. Des Weiteren findet
es etwas von seiner vorgeburtlichen Kraft wieder, nachdem es das Abenteuer der
Geburt bestanden hat. Dies spiegelt sich in dem gesteigerten Ich-Gefühl, wie es in den
Heldenmythen dargestellt ist.
Der neurotische Patient hat diese Beheimatungen und Stärkungen nicht erfahren. Er
konnte sich daher nicht nachhaltig beheimaten und etwas von seiner primären Sicherheit wiederfinden. Dadurch entwickelte er früheste Verbundenheitssehnsüchte.
Diesen frühen Verbundenheits- und Geborgenheitswünsche, die früher im religiösen
Raum außerhalb der Welt gesucht wurden, wird in der therapeutischen Situation ein
Ort in einer geschützten Beziehung geboten. Die frühen vorgeburtlichen und nachgeburtlichen Gefühle erhalten Spielraum, und zwar im Sinne eines nachholenden
Entwicklungsraumes.
Die Therapie gipfelt nun darin, dass das Individuum sich selbst als Individualität mit
individuellen Eigenwillen akzeptieren und bejahen kann, anstatt sich verneinen zu
müssen. Sie hat als Ziel, das Leben als Folge von einer Entwicklung zur Individualität
und als Folge von Trennungen zu akzeptieren. Wenn die Geburt aus welchen Gründen
auch immer belastet war, dann besteht eine Tendenz, sich dieser fundamentalen
Lebenstatsache, dem „Stirb und Werde“, wie Goethe es genannt hat, zu entziehen.
Nach Rank, schreibt Janus weiter, erlebt das Kind beim Geburtsvorgang sowohl
Lebensangst als auch Todesangst. Die Lebensangst scheint der Angst vor-dem-LebenMüssen als isoliertes Individuum zu entsprechen. Die Todesangst entspricht der Angst
vor dem Verlust der Individualität. Zwischen diesen beiden Angstpolen ist das Individuum zeitlebens hin- und hergeworfen.
Das hat zur Folge, dass spätere Änderungen, ob sie nun von außen kommen oder wie
die Pubertät reifungsbedingt sind, immer an die Muster der Geburtserfahrung rühren
und diese aktivieren können. Bei guten vorgeburtlichen und geburtlichen Bedingungen
können manche Menschen aus diesen Urerfahrungen in Krisensituationen oft eine
erstaunliche Hoffnung auf eine Bewältigung der Krise und ein Durchkommen durch
die Sackgasse entwickeln.
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Patienten, die jedoch Abtreibungserfahrungen erlebt haben, haben oft das Gefühl,
nicht richtig da zu sein, sie haben die Meinung, das Leben bedeute ihnen nicht viel. Sie
können sich als genetisch minderwertig erleben. Es gibt auch grobes Ausagieren in
Form von Suizidversuchen. Diese Menschen leiden unter vielfältigen Phobien oder sie
gehen lebensgefährlichen Tätigkeiten nach, wie Fallschirmspringen, Autorennen,
Drachenfliegen, usw. Nach Verarbeitung der Abtreibungserfahrung, kann es sein, dass
die Patienten in ihren Beziehungen herzlicher und zugewandter werden und eine bildhaftere Sprache verwenden.
Ludwig Janus` Therapie ist auf das Erleben von Körperempfindungen gerichtet, die
wie ein Kompass zu frühesten Gefühlen und Situationen zurückführen können.
Kontinuität und Begleitung sind wichtig, damit der innere Bezug zu sich selbst
erhalten bleibt und in allen Wechselfällen und Veränderungen in der Relation zum
Begleiter wiedergefunden wird. Der Patient kann in der wohlwollenden Gegenwart
des Therapeuten seine ursprünglichen Gefühle und Wahrnehmungen erleben und sich
dazu äußern.
Aus der Sicht der pränatalen Psychologie geht es darum, sich selbst in seiner Individualität anzunehmen, um nicht gezwungen zu sein, in Gruppenzugehörigkeiten oder
in Identifikationen mit idealisierten Personen oder Theorien Schutz zu suchen. Der
Mensch muss sein Geborensein annehmen. Entscheidend ist, dass die Präsenz vorgeburtlicher und geburtlicher Gefühle in der therapeutischen Situation im intuitiven,
szenischen und imaginativen Verstehen wirklich aufgenommen wird. Sonst besteht
die Gefahr, dass fötale Erwartungen agierend befriedigt werden, aber nicht konstruktiv
in „Ich-Bereicherung“ und „Ich-Entwicklung“ umgesetzt werden, meint Ludwig Janus.
(Text gekürzt)
Cayetana Lichtenwallner
Atme dich frei in der Atmerei
25. September 2015: Herbstatmerei mit Eva Kohout, Wolfgang Fellner und Andreas
Spornberger
11. Dezember 2015: Winteratmerei mit Renate Licenik und Monika Höfler
Ort: FOKUS, Neubaugasse 44/2/12, 1070 Wien
Beginn: 19:00
DoAsOne – Atmen mit der Welt im Atemkreis
11. November 2015, 19:00 – Center Cervantes, Cervantesgasse 5/5, 1140 Wien
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9. österreichische Atemtage 2016
„Der erste Atemzug“
4. – 6. März 2016: Freitag 18:30 bis Sonntag 13:30
4. März 2016: 9:00 – 17:30 Vorkonferenz-Workshop mit Franz Renggli
Ort: Seminarzentrum Hyrtlgasse 12, 1160 Wien
Global Inspiration Conference 2016 – Südafrika
1. bis 8. Juli 2016 in Port Elisabeth
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