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Hintergrund
Aus dem Labor für Materialforschung: 3D-Druck spart Gewicht und Geld
München – Es ist eine Revolution: Statt aus teuren Werkstoffblöcken Bauteile mittels
Zerspanung herauszuarbeiten und dabei jede Menge Abfall zu produzieren, erlaubt das
sogenannte Additive Fertigen, die Teile Schicht für Schicht aus Pulver oder Draht in der
gewünschten Form aufzubauen. Das spart nicht nur Material. Es lassen sich auch sehr
komplexe Formen herstellen, die stabiler und zugleich leichter sind als herkömmlich gefertigte
Komponenten. Mit diesem Verfahren, das auch als „3D-Druck“ bekannt ist, lassen sich
Vorlaufzeiten deutlich reduzieren sowie Kosten und Gewicht sparen. Das ist gerade in der
Luftfahrt besonders wichtig, denn jedes Gramm weniger bedeutet geringeren Kerosinverbrauch.
Experten gehen davon aus, dass das Additive Fertigen die Produktion auch in anderen
Branchen nachhaltig verändern wird.
Ziel der Forschungsarbeit des Labors für Materialforschung der Airbus Group Konzernforschung
am Standort Ottobrunn/Taufkirchen ist es, Zerspanungstechnologien in der Luft- und Raumfahrt
durch innovative Additive Fertigungsverfahren mit metallischen Werkstoffen zu ersetzen.
Hierbei kommen verschiedene Verfahrensvarianten zum Einsatz: Beim sogenannten PulverbettVerfahren schmilzt ein Laserstrahl das in einer geschlossenen Anlage befindliche Metallpulver
schichtweise in die benötigte Form. Bei der Draht-gestützten Prozessführung bewegt sich ein
konventioneller 6-Achs-Knickarm-Roboter frei im Raum und ein Laserstrahl schmilzt aus Draht
das Bauteil zusammen.
Diese Forschungen sind das jüngste Resultat einer langen Historie der schweißtechnischen
Prozessentwicklung bei Airbus Group Innovations. Was mit dem Laserstrahlschweißen begann
und mit dem Rührreibschweißen (Friction-Stir-Welding) fortgeführt wurde, entwickelt sich nun
mit dem Additiven Fertigen logisch fort.
3D-Druck mit Kunststoffpulver ist heute schon weit verbreitet. Das Drucken metallischer Teile ist
technisch anspruchsvoller. Neben der Verarbeitung von Standardlegierung hat sich die hohe
werkstofftechnische Expertise der Konzernforschung in einer erfolgreichen, weil bereits
industrialisierten Legierungsentwicklung für die Pulverbett-Verfahrensvariante bestätigt.
Unter der geschützten Marke „Scalmalloy®“ haben die Forscher von Airbus Group Innovations
eine Aluminiumlegierung entwickelt, die nach dem Prozessieren im Additiven Fertigen
mechanische Eigenschaften von Titanlegierungen aufweist – und das bei nur halber Dichte und
Bauteilgewicht. Die Vermarktung dieses Hochleistungswerkstoffs obliegt dem ebenfalls am
Standort Ottobrunn/Taufkirchen ansässigen Start-ups Airbus Apworks GmbH.
Ein weiteres Kompetenzfeld besteht in der Entwicklung von Oberflächenbearbeitungsverfahren
für das Additive Fertigen. Wenngleich die Bauteile am Ende des Prozesses sofort in ihrer
endgültigen Form vorliegen, so ist die Nachbearbeitung der Oberflächen heute noch häufig zeitund
kostenaufwändig.
Elektro-chemische
Prozesse
versprechen
ein
hohes
Verbesserungspotential bei der Nachbearbeitung.
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