Hintergrund Aus dem Labor für Materialforschung: Neuartige Schweißverfahren reduzieren Gewicht München – Traditionell werden im Flugzeugbau die einzelnen Teile des Rumpfes oder der Flügel durch Nieten miteinander verbunden. Das ist aufwändig und bringt zusätzliches Gewicht. Schließlich müssen bei diesem Verfahren die Ränder der zu verbindenden Teile überlappen. Es ist also mehr Material notwendig, auch das Gewicht der Nieten kommt hinzu. Kleben wäre gewichtssparender, aber weniger stabil. Auch herkömmliche Schmelzschweißmethoden bringen nicht die notwendige Festigkeit. Die Lösung heißt Rührreibschweißen oder Englisch „Friction-Stir-Welding“. Einfach ausgedrückt werden die zu verbindenden Metallteile an ihren Rändern durch ein reibendes Werkzeug so stark erhitzt, dass sie miteinander verschweißen. Ein Überlappen ist nicht notwendig. Diese Verbindung ist fast so stabil als ob das zusammengesetzte Teil aus einem Stück bestünde. Erfolgreich wurde das in der Vergangenheit bereits mit dem Laserstrahlschweißen von Aluminiumhalbzeugen für die Airbus-Flugzeugrumpfstruktur praktiziert. Dieses Verfahren wird seit mittlerweile zehn Jahren in der Fertigung von A380 Schalenelementen in Nordenham eingesetzt. Entwickelt wurde es ursprünglich in Ottobrunn/Taufkirchen. Diese Erfolgsgeschichte könnte sich mit dem Rührreibschweißen in naher Zukunft wiederholen. Als Festkörperfügeverfahren besitzt es eine große Anwendungsbreite. Zusätzlich zu allen relevanten metallischen Werkstoffen ist auch das Zusammenfügen von Kunststoffen mit diesem Verfahren möglich. Das Labor für Materialforschung der Airbus Group Konzernforschung betreibt die Verfahrensentwicklung in enger Kooperation mit allen Divisionen. Für die Raumfahrt wurde beispielsweise eine geschweißte Satellitenkomponente in Aluminium-Titan-Mischbauweise durch die neue Methode erst ermöglicht. Ohne Rührreibschweißen hätte man die einzelnen Teile aus den unterschiedlichen Metallen verschrauben müssen. Eine weitere lokale Erfolgsgeschichte ist das robotergestützte Rührreibschweißen, das nicht mehr in einer speziellen und damit teuren Anlage stattfinden muss. Die Technologie wurde sowohl innerhalb der Airbus Group an die Division Airbus Helicopters in Donauwörth transferiert, als auch an externe Lizenznehmer unter der Marke DeltaN FS. Dank der nachhaltigen Arbeitsweise sowie der Innovationskraft der Forscher von Airbus Group Innovations existieren im Konzern nahezu 50 Patentfamilien zum Rührreibschweißen. Um dieses Know-how gemeinsam mit externen Partnerfirmen zu verwerten und um die wirtschaftlichen Aktivitäten mit Kunden aus anderen Branchen zu intensivieren, hat die Airbus Technology Licensing Abteilung das Rührreibschweißen ins Portfolio aufgenommen. Die Pflege dieser Kundenkontakte ist Aufgabe des ebenfalls am Standort ansässigen Ingenieurdienstleisters Airbus Apworks GmbH. Airbus Group 4, rue du Groupe d'Or BP 90112 31703 – Blagnac Cedex France Phone: +33 (0) 5 31 08 50 30 E-mail: [email protected] Web: airbusgroup.com Follow us on twitter: twitter.com/AirbusGroup Subscribe to our RSS feed: airbusgroup.com/RSS
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