Kinder basteln fleißig an lebensgroßen Fackelkostümen

Kempen
WZ DIENSTAG, 27. OKTOBER 2015
SEITE 13
Heute
Meldungen aus der Stadt
Kempenerin im Finale von „Miss 50 plus Germany“
Bärbel Buske gehört zu den besten 20 Teilnehmerinnen. Archiv-Foto: Lübke
Kempen. Die Kempenerin Bärbel Buske hat es beim Wettbewerb
„Miss 50 plus Germany“der Fernsehzeitschrift „rtv“ unter die
besten 20 von insgesamt mehr als 400 Teilnehmerinnen geschafft. Die 59-Jährige wird am 14. November am Finalabend
teilnehmen. „Nach Tagen der Ungewissheit und der Anspannung bin ich nun total happy, mit dabei sein zu dürfen“, sagt sie.
Bärbel Buske freute sich auch über die Glückwünsche des Veranstalters. „Sie gehören bereits jetzt zu den 20 attraktivsten Damen ,über 50’ in ganz Deutschland – dazu gratulieren wir Ihnen
schon einmal ganz herzlich“, teilte man der Kempenerin mit.
Die besten 20 Frauen waren in einer Telefonabstimmung gewählt worden. Sie stellen sich jetzt im Finale einer prominenten
Jury, zu der unter anderem Fußball-Manager-Legende Reiner
Calmund und der Münchener Promi-Schönheits-Chirurg Werner Mang gehören. Der Siegerin winken einige Verträge mit
Werbe- und Fotoagenturen.
Red
Mini-Club für Kinder
ab dem Laufalter
Kempen. Der Kempener Leicht-
athletik-Club (KLC) bietet einen Mini-Club für Kinder. Ab
dem Laufalter können Kinder
in der Gruppe turnen, spielen,
singen und viel Spaß haben.
Der Mini-Club trifft sich jeden
Montag von 15.30 bis
16.30 Uhr in der Turnhalle,
Wachtendonker Straße. Infos:
Tel. 02152/9146647.
Museen sind an
Allerheiligen geöffnet
Kempen. An Allerheiligen haben
das Kramer-Museum sowie
das Museum für NiederrheiniUlrich Benzler leitet den Kurs in sche Sakralkunst, BurgstraKempen.
Foto: WZ-Archiv ße 19, von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zu
Mal-Workshop bei der
den Ausstellungen im Kulturforum
Franziskanerkloster
Senioren-Initiative
gibt es im Internet:
Kempen. Die Senioren-Initiative
www.kempen.de
(SI) bietet ab Freitag, 6. November, in Zusammenarbeit
mit dem Krefelder Maler Ulrich Benzler einen Workshop
für Acrylmalerei an. Es können Materialien auf die Leinwand gebracht werden, mit
deren Strukturen ein Gemälde
entsteht oder ganz klassisch
ein Gemälde nach Bildvorgabe
gemalt wird. Die Teilnahme
am Seminar mit 16 Stunden
kostet 70 Euro. Information
und Anmeldung ab sofort bei
Ulrich Benzler, Tel. 02151/
601585. Gemalt wird im Haus
Wiesengrund,
Wiesenstra- Der Kreuzgang des Kempener Museße 59.
ums.
Archiv-Foto: Kurt Lübke
E
Pappe und transparentes Papier sind für die Schüler des Gymnasiums Thomaeum wichtige Arbeitsutensilien.
Kinder basteln fleißig an
lebensgroßen Fackelkostümen
30 Jungen und Mädchen des Gymnasiums
Thomaeum arbeiten schon seit Sommer in
einer Projekt-AG an ihren Martinslaternen.
Von Kerstin Reemen
Kempen. KKK – diese drei Buchsta-
ben stehen zurzeit für Kempen,
Kleister und Kaninchendraht.
St. Martin ist in Sicht, und die
Stadt bereitet sich auf eines ihrer
herausragenden Feste vor, dessen Organisation sie niemals
Auswärtigen überlassen würde.
Kempener legen tausendfach
selbst Hand an Pappe und Transparentpapier, um mit ihren Laternen für bunte Lichttupfer im
großen Innenstadtzug zu sorgen.
Viele Schüler haben ihre
Bastelarbeiten schon beendet
Die meisten Schüler von Klasse 1
bis Klasse 6 haben ihre Bastelarbeiten bereits beendet. Im Rathausfoyer sind ihre tragbaren
Martinsfackeln schon ausgestellt.
An „fertig“ kann Jürgen Hemkemeyer noch nicht denken. Der
Maler, Künstler und Kunstlehrer
am Kempener Thomaeum ist
noch mitten im Prozess von Tradition und Interpretation des
Martinsfestes. Seine Projekt-AG,
an der 30 Jungen und Mädchen
von Klasse 5 bis zur Oberstufe
teilnehmen und seit den Sommerferien jeden Freitag nach
Schulschluss kreative Überstunden dranhängen, setzt seine
Grundidee um.
„Jürgen Hemkemeyer, den
gönnen wir uns“, sagt Marion
POST Moosgasse 6, 47906 Kempen
TELEFON 02152/89262-24, Fax 02152/518993
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Köhler, die kommissarische Leiterin des Thomaeum. Vor zwei
Jahren hat es die Schule mithilfe
seines kreativen Inputs geschafft, dass der große leuchtende Drachen eines der meist fotografiertesten Motive des Martinszuges wurde. „Die Reaktion
auf den Drachen war mega“,
schwärmen Kunstlehrerin Saskia Burgemeister und Chefin
Köhler jetzt noch unisono.
Das Ziel, etwas speziell Kreatives, etwas Ausgefallenes zu machen, mit der AG „den Boden des
Kanons zu verlassen“, aber das
Traditionelle, Emotionale und
Einzigartige des Martinsfestes zu
entfalten, steht auch für 2015.
„Künstler wiederholen sich
nicht“, sagt Hemkemeyer. Er
deutet die Idee der Fackel um,
hat die Grundidee vorgegeben wieder „eigentlich eine Nummer
zu groß für die Schüler“. Aber
das sei genau das, „was wir wollen“.
Künstler Jürgen Hemkemeyer
liefert die Ideen für die Laternen
Hemkemeyer hat sich eine Formation ausgedacht, fünf laufende Fackelkörper, die leuchten
und strahlen, bunt sind und in
ihren Motiven gegensätzlich. Er
schwitzt die Idee aus, die Schüler
setzen sie unter des Künstlers
Anleitung um, und Jürgen Hemkemeyer befestigt abschließend
die LED-betriebene Beleuchtung.
Aus vielen Einzelteilen entstehen die tragbaren Martinsfackeln.
Auch das gesetzte Licht, warme
und kalte Farben, sollen „die Bereicherung entlocken, die in der
Fackelidee steckt“.
In eine dieser lebensgroßen,
tragbaren Laternen wird Marie
Schoenmakers (14) aus Klasse 9 schlüpfen. Das wird für sie
ein unvergleichlicher Moment,
ein besonderer Gang in dieser
Vorzeige-Formation des Gymnasiums Thomaeum. Marie wird
eine Eiskönigin sein und damit
ihre eigene, beeindruckende
Zeichnung als laufende Fackel
zum Leben erwecken. „Ich habe
schon in der fünften und sechsten Klasse mitgemacht und vor
zwei Jahren den Drachen mitgetragen“, sagt Marie, die gern und
viel bastelt und malt. Sie arbeitet
selbstständig ihren Entwurf aus
und nimmt immer wieder Maß.
Sie freut sich auf den Stadtzug.
Noch liegen überall auf den
Tischen Einzelteile der Fackelkostüme, wird noch an Eiszapfen
gebogen und Kaninchendraht in
AUSBLICK
FACKELKÖRPER Dies hat Künstler
Jürgen Hemkemeyer schon verraten: Die Eiskönigin wird mit der
Feuerfrau einhergehen.
KARNEVAL Die Kreativität legt keine
Pause ein. Die Schule wird mit
einem Wagen am Karnevalszug im
Februar 2016 teilnehmen.
Form gebracht. Die fertigen
Kreationen müssen schließlich
noch mit Acrylemulsion versiegelt werden, damit sie wetterfest
sind. Zwei AG-Freitage und viele
nächtliche Überstunden stehen
bis zu St. Martin für Jürgen Hemkemeyer noch an. Nun gilt für
ihn: Nur nicht nervös werden.
Aber er würde wohl sagen: „Das
hat es noch nicht gegeben.“ Und
genau das gilt auch für die neuen
fünf Front-Fackeln des Thomaeum.
Wie stehen die Kempener zu Halloween?
Die Thomasstadt ist im St. Martins-Fieber. Aber welche Rolle spielt der Brauch aus den USA?
Von Kerstin Reemen
Kempen. Wer nicht aus Kempen
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Fotos: Kurt Lübke
stammt, dort wohnt oder arbeitet, kann sich nicht vorstellen,
wie wichtig die Bürger der Stadt
das Martinsfest nehmen. Schon
seit Tagen sind viele Schaufenster und das Rathausfoyer mit Laternen geschmückt und etliche
Fenster dekoriert. St. Martin, das
ist ein Fest, an dem sich im Ort
auch der Einzelhandel orientiert
und weitgehend bis zum 11. November damit wartet, vorweihnachtlich zu schmücken.
Wie hält es aber eine Stadt
wie Kempen mit dem Fest „Halloween“? Mit Gespenstern und Gruselgestalten, die sich
am Vorabend vor
dem Hochfest Allerheiligen in Dämmerung und Dunkelheit
aufmachen, um an
Haustüren „Süßes,
sonst gibt’s Saures“
zu rufen? Und das
knapp zwei Wochen, bevor Kinder üblicherweise St. Martinslie-
der singen und dafür Süßigkeiten und Obst bekommen.
Dieses Brauchtum war laut der
freien Online-Enzyklopädie Wikipedia ursprünglich
vor allem im katholischen Irland
verbreitet. „Die irischen Einwanderer
in den USA pflegten ihre Bräuche in
Erinnerung an die Heimat und
bauten sie aus.“ Aus Amerika ist
es längst wieder nach Europa geschwappt. An Halloween kommt
man auch am Niederrhein kaum
noch vorbei.
Wie halten Sie es mit dem
Brauch? Sorgen Sie vor und kaufen Sie ein, um Kindern Süßes
am 31. Oktober geben zu können? Oder pflegen sie ausschließlich den Martinsbrauch?
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