C1 DIENSTAG, 5. APRIL 2016 HEIMAT ENTDECKEN KEMPEN·GREFRATH KREIS VIERSEN EVONIK KINDERUNI Spielzeugmuseum: Am Anfang stand ein Teddybär. Seite C 2 Starke Pilze: Ein bisschen Hefe bläst einen Ballon auf. Seite C 4 rHEINISCHE POST LESER-HOTLINE Ihr Thema? Darüber sollten wir mal berichten? Sagen Sie es uns! [email protected] 02152 206422 RP Kempen rp-online.de/whatsapp TOTAL LOKAL Kurze Freude an neuen Schuhen G ute Kinderschuhe zu kaufen – das ist kostspielig. Auch ohne mit der neuesten Mode zu gehen, müssen Eltern in der Regel tief in die Tasche greifen. Schließlich wachsen die Füße der Sprösslinge und sollen nicht in zu kleinen Tretern eingezwängt sein. Der fünfjährige Jan stieß kürzlich vorne mit seinen Zehen an und gab somit das Signal zum Einkaufsbummel. Coole blaue Sportschuhe fand der Knirps für sich passend, und Mutter Julia bezahlte mit vier Geldscheinen. Das stolze Strahlen des Sohnemannes war alleine schon Gegenwert genug. Das verflog aber wenige Tage später bei einem Wochenendausflug. Eben noch hatte Jan in Socken auf einer Hüpfburg gejuchzt, jetzt quengelte er beim Heimweg: „Mama, die Schuhe drücken!“ Ein erschrockener Blick der beunruhigten Eltern auf die zerkratzten Treter des Kleinen, dann die Gewissheit: Jan war in die Schuhe eines anderen Kindes geschlüpft – gleiches Fabrikat zwar, aber einfach viel zu klein. Die andere Familie wird es gefreut haben: In nächster Zeit ist bei ihr kein Neukauf nötig. Und umgekehrt – na ja. STEFAN MEISEL Judenstraße: Startschuss für den Endspurt In Kempens beliebter Einkaufsmeile hat gestern der letzte Bauabschnitt mit der Verlegung des neuen Straßenpflasters begonnen. Die Stadt rechnet mit vier Monaten Bauzeit. Am Ende soll es ein großes Straßenfest geben. VON ANDREAS REINERS KEMPEN Die Reste der Straßenmal- aktion vom November vergangenen Jahres haben sich erstaunlich gut auf dem provisorischen Asphalt gehalten. Auch wenn die kleinen Kunstwerke, die Kinder aus Kempener Grundschulen und Kindertagesstätten in der Vorweihnachtszeit mit Fassadenfarbe auf den Straßenbelag aufgemalt hatten, vom Regen der vergangenen Monate schon etwas ausgewaschen sind, so haben sie doch dazu beigetragen, dass die Judenstraße auch während der langen Baupause ein ansehnliches Pflaster hatte. Gestern morgen begannen Mitarbeiter der Kempener Baufirma Hamelmann damit, die provisorische Asphaltdecke wieder zu entfernen. Denn seit gestern läuft der letzte Abschnitt für eine der größten Tiefbauaktionen in der Kempener Altstadt. Von der Einmündung der Patersgasse an wird nun in den kommenden Wochen der neue Straßenbelag verlegt. Die Arbeiten werden nach Angaben von Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder, der für die Stadt die Bauleitung hat, von der Patergasse in beide Richtungen der Judenstraße abgewickelt. Parallel wollen sich die Pflasterer sowohl in Richtung Buttermarkt als auch in Richtung Kreuzung Enger-/Kirchstraße vorarbeiten. Die Arbeiten werden wieder von der Kempener Baufirma Hamelmann vorgenommen. Die hat bereits im vergangenen Jahr im Auftrag von Stadt und Stadtwerken den Abwasserkanal und die Versorgungsleitungen in der Judenstraße erneuert. Der alte Kanal stammte noch aus den 1930er-Jahren und war bei der Anlage der Fußgängerzone zu Beginn der 1970er-Jahre in der Judenstraße nicht erneuert worden. Deshalb gestalteten sich die Tiefbauarbeiten auch so aufwendig. Vertreter von Stadt, Einzelhandel und Baufirma Hamelmann griffen gestern Morgen auf der Judenstraße in Kempen zum Spaten, um symbolisch den letzten Bauabschnitt für die Neugestaltung der Einkaufsmeile in der Altstadt einzuläuten. RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Daran erinnerte gestern Bürgermeister Volker Rübo. Für die Anlieger – Geschäftsleute und Anwohner der Judenstraße – verliefen die Arbeiten bisher ziemlich spannungsfrei. Stephan Bunse und Silke Zander von der Interessengemeinschaft der Einzelhändler an der Judenstraße lobten die gute Zusammenarbeit mit dem Bautrupp der Firma Hamelmann. Die meisten der Mitarbeiter, die bereits im vergangenen Jahr bei den Tiefbauarbeiten am Werk waren, werden nun auch die Pflasterarbeiten vornehmen. Firmenchef Jürgen Hamelmann stellte gestern drei Modelle einer so genannten Rüttelplatte vor, die zur Verdichtung des Unterbaus des neuen Straßenpflasters eingesetzt werden muss. Die Model- Hospital hat zwei neue Chefärzte für die Wirbelsäulenchirurgie KEMPEN (RP) Das Hospital zum Hei- ligen Geist stärkt sein Muskuloskelettales Zentrum als einen seiner Schwerpunktbereiche mit zwei neuen Chefärzten für die Wirbelsäulenchirurgie. Bislang waren Prof. Dr. Frank Floeth und Dr. Sascha Rhee im St. Vinzenz-Krankenhaus Düsseldorf als Oberärzte tätig. „Wir freuen uns, jetzt in Kempen eine eigene Abteilung zu führen und hier den Patienten die komplette Bandbreite der Wirbelsäulen-Behandlungen anbieten zu können“, so die neuen Chefärzte. Der bisherige Stelleninhaber, Prof. Dr. Kai-Michael Scheufler, hat das Haus zum Monatsende verlassen. Der Wechsel nach Kempen bedeutet für die beiden Ärzte vor allem eines: viel Raum für eigene Ideen. „Die Dynamik in der Entwicklung des Hauses und die gute Atmosphäre haben uns die Entscheidung leicht gemacht“, sagen sie. „Es gibt nur wenige so erfahrene Wirbelsäulenexperten, die das komplette Behandlungsspektrum inklusive schwieriger rekonstruktiver Eingriffe bei schweren degenerativen Veränderungen, Tumoren oder Infekten der Hals-, Brust und Lendenwirbelsäule beherrschen“, freut sich Geschäftsführer Thomas Paßers. Krankenhaus-Geschäftsführer Thomas Paßers (links) stellte die beiden neuen Chefärzte Dr. Sascha Rhee (Mitte) und Prof. Dr. Frank Floeth vor. FOTO: HOSPITAL Dabei kommen die neuen Chefärzte nicht alleine: Sie bringen einen weiteren erfahrenen Arzt mit, um das Team noch besser aufzustellen. „Ausschlaggebend für den Wechsel war für uns auch, dass wir hier die Chance bekommen, unsere Abteilung im Kollegialsystem zu führen – als gleichberechtigte Partner“, erläutern Floeth und Rhee. Das Prinzip des Kollegialsystems ist in vielen europäischen Ländern und in den USA bereits verbreitet, in Deutschland findet man es aber noch recht selten. „Wir arbeiten als Kollegen auf Augenhöhe zusammen und pflegen das ebenso mit unseren Mitarbeitern. Davon profitiert nicht nur das Arbeitsklima sondern letztendlich auch der Patient“, so die Mediziner. Besonders eng werden die Wirbelsäulenchirurgen mit den anderen beiden Fachabteilungen des Muskuloskelettalen Zentrums kooperieren: den Unfallchirurgen und der Schmerztherapie. Der Austausch der Experten untereinander ist dabei entscheidend und ermöglicht eine interdisziplinäre Herangehensweise für den bestmöglichen Behandlungserfolg und eine herausragende Betreuung von der Diagnose bis hin zur Genesung. Beheimatet sind die beiden neuen Chefärzte ganz in der Nähe: Floeth stammt aus Süchteln und lebt mit seiner Frau und zwei Kindern im linksrheinischen Teil Düsseldorfs; Rhee stammt aus Duisburg, wo er mit seiner Familie wohnt. ßend wird die Gasse ebenfalls mit den neuen Platten gepflastert. Der übrige Teil der Alten Schulstraße zwischen Orsay- und Tiefstraße bleibt unverändert. Die Stadt rechnet insgesamt mit Baukosten von 360.000 Euro. Wenn in vier Monaten die Judenstraße mit dem neuen Pflaster fertig gestellt ist, die neue Straßenbeleuchtung, Müllbehälter und Sitzbänke installiert sind, soll es ein großes Straßenfest geben. Dann wird auch wieder eine spezielle Baustellenente – inklusive Namenswettbewerb – präsentiert. Komplett beendet sein wird die Neugestaltung der Judenstraße erst im Herbst. Dann sollen die beiden neuen Bäume vor der Propstei gepflanzt werden. Die alten mussten dem Kanalbau weichen. le sollen allesamt lärmgemindert und ohne allzu große Erschütterungen arbeiten. Das Gerät, das bei dem Test in diesen Tagen am besten abschneidet, kommt dann in den kommenden Wochen zum Einsatz. Für den Technischen Beigeordneten Stephan Kahl beginnt nun mit der Fertigstellung des Straßenbelags die „schöne“ Arbeit in der Judenstraße. In den nächsten Tagen werden Anlieger und Passanten bereits einen ersten Eindruck vom neuen Pflaster erhalten können. Um den Belag hatte es bekanntlich im vergangenen Jahr einen zeitweise sehr heftigen Streit der Meinungen gegeben. Erst nachdem drei Varianten an der Mauer zum Propsteigarten verlegt worden waren, entschied die Politik, dass die gelbliche Version der Platten zum Einsatz kommen soll. Die Pflasterung der Judenstraße hat übrigens Modellcharakter für den Straßenbelag in der gesamten Kempener Altstadt. Die Pflastersteine und Platten, die hier jetzt verlegt werden, sollen bei künftigen größeren Sanierungen in anderen Straßen der Fußgängerzone berücksichtigt werden. Für kleinere Reparaturarbeiten sind auf dem Städtischen Baubetriebshof Reste der alten Waschbetonplatten, die aus dem alten Belag der Jugendstraße entfernt wurden, eingelagert. Übrigens: Auch das Teilstück der Alten Schulstraße zwischen Judenund Orsaystraße wird nun erneuert. Die Stadtwerke lassen dort in den kommenden Wochen die Versorgungsleitungen erneuern. Anschlie- MELDUNGEN Gesprächsrunde zur Zukunft des Stadtsportverbandes Wahrnehmung und Bewegung für Babys KEMPEN (RP) Das Katholische Forum Krefeld-Viersen bietet in Kooperation mit dem Elterncafé des Familiennetzwerkes Kempen, Spülwall 11, im Campus, am heutigen Dienstag, 5. April, 10.30 bis 12 Uhr, einen Wahrnehmungs- und Bewegungskursus für Eltern mit ihren Babys ab fünf Monaten an. Am kommenden Donnerstag, 7. April, 9 bis 10 Uhr 30, stehen Fingerspiele und vielfältige Bewegungsangebote auf dem Programm. Anmeldung beim Katholischen Forum in Viersen unter Telefon: 02162/17290. Freie Plätze in Fitnesskursen KEMPEN (mb) In diversen Fitness- kursen des Kempener Turnvereins, Hülser Weg 2b, sind noch Plätze frei. Das Angebot gilt auch für Nichtmitglieder. Anmeldungen sind telefonisch unter Ruf: 02152 4033 oder per E-Mail an [email protected] möglich. Nähere Informationen gibt es auch unter www.kempener-tv.de. Treffen der ADHS-Initiative GREFRATH (RP) Das nächste Treffen der ADHS-Initiative findet am morgigen Mittwoch, 6. April, 20 Uhr, in Grefrath, Steckendorf 23, statt. Es geht an diesem Abend um die rechtliche Stellung von betroffenen Kindern und Jugendlichen. Nähere Informationen gibt es bei Helga Lambertz unter Ruf: 02158 4311. KEMPEN (off) Der Stadtsportver- band Kempen, der derzeit 37 Vereine mit rund 10.860 Mitgliedern vertritt, steht vor neuen Herausforderungen. Die Zukunft ist – wie berichtet – unklar. Der Kreissportbund Viersen nimmt das zum Anlass, gemeinsam mit dem Vorstand des Stadtsportverbandes Kempen über die Ausgangssituation und die künf- tige Ausrichtung zu sprechen und nach Lösungen zu suchen. Der Termin dafür ist am kommenden Freitag, 8. April, von 17 bis 19 Uhr im Versammlungsraum der Zweifachturnhalle an der Straelener Straße 2 in Kempen. Bei der Gesprächsrunde wird der Kreissportbund durch Ronnie Görtz vom Landessportbund unterstützt. Freiwillige übernehmen Familienpatenschaften KEMPEN (mb) Die Freiwilligenagen- tur Kempen such Helfer, die eine Familienpatenschaft oder Hospizdienst übernehmen sowie das Forum „Bürger informieren Bürger“ unterstützen. Bei der Familienpatenschaft werden Familien in sozialer oder finanzieller Notlage, die wenigstens ein Kind im Alter von ein bis drei Jahren haben, bei der Alltagsbewältigung und Haushaushaltsorganistation unterstützt. Die Freiwilligen erhalten eine entsprechende Schulung und und werden durch eine Sozialarbeiterin begleitet. Die Einsatzorte sind Kempen, Tönisberg und St. Hubert. Im ambulanten Hospizdienst werden Kranke und Sterbende begleitet und deren Angehörige unterstützt. Für diese Freiwilligenarbeit sind vorbereitende Kurse und ein Praktikum erforderlich. Auch Gruppenabende finden statt, der erste am Mittwoch, 13. April, 19 bis 21 Uhr. Der Einsatzort ist Kempen und Umgebung. Für die Quartiersentwicklung im Stadtteil Hagelkreuz sucht die Freiwilligenagentur Mitarbeiter für das Forum „Bürger informieren Bürger“. Freiwillige gründen eine Internetredaktion und stellen ein Redaktionsteam zusammen, sie bekommen eine Schulung zum Umgang mit der Internetplattform. Die Einsatzzeit beträgt sechs bis acht Stunden. Der Treffpunkt wird vereinbart. Weitere Informationen gibt es bei der Freiwilligenagentur im Rathaus Kempen, Buttermarkt 1, oder unter Telefon: 02152 917-371. Die Öffnungszeiten sind dienstags und freitags jeweils von 10 bis 12 Uhr.
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