China Update Nr. 34/2015 (25. September - 1. Oktober 2015) Nummer 34/2015 (25. September - 1. Oktober 2015) Inhaltsübersicht POLITIK Xis Staatsbesuch in den USA bringt keine großen diplomatischen Fortschritte KPC will Kontrolle über soziale Organisationen ausbauen WIRTSCHAFT Image des „Göttlichen Autos“ in Gefahr? Wie China auf den VW-Skandal reagiert EU-Delegation in Beijing: Investitions-Kooperation mit China bleibt vage GESELLSCHAFT UND MEDIEN Sehbehinderter Mann verklagt staatseigene Bank wegen Diskriminierung Wo steht die Autonome Region Xinjiang 60 Jahre nach ihrer Gründung? INNOVATION UND UMWELT Staatsrat treibt Preisreform voran – Ölprodukte bleiben ausgenommen „Internet + Innovation“: China will „Crowd“-Plattformen fördern MAD MERIX BMW im Test gegen ein Pferd – 0:1 in Stautauglichkeit Seite 2 Seite 2 Seite 3 Seite 3 Seite 4 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 METRIX – Die Zahl der Woche METRIX Bis zu 100% mehr Umsatz erwartet der chinesische Online-Reiseveranstalter Ctrip während der Goldenen Woche rund um den chinesischen Nationalfeiertag am 1. Oktober. Und das trotz der Börsenturbulenzen und der Abwertung des Renminbi während der Sommermonate. EN:http://www.scmp.com/news/china/society/article/1861848/yuan-depreciation-stock-turmoil-cant-take-shinechinese-golden 1 China Update Nr. 34/2015 (25. September - 1. Oktober 2015) POLITIK Xis Staatsbesuch in den USA bringt keine großen diplomatischen Fortschritte Xi Jinpings Staatsbesuch in den USA hat erwartungsgemäß zu keinem Durchbruch in den Beziehungen der beiden Großmächte geführt. Bei wichtigen Themen wie dem angestrebten bilateralen Investitionsabkommen gab es keine Fortschritte. Beide Seiten bekräftigten lediglich bereits existierende Vereinbarungen zur Förderung des Klimaschutzes. Vertiefte Kooperationen wurden für einige wenige, eng umgrenzte Bereiche vereinbart. So unterzeichneten die beiden Präsidenten eine Absichtserklärung über ihre gemeinsamen Ziele in der Entwicklungszusammenarbeit. China verpflichtete sich zudem, seine finanzielle Unterstützung für die Weltbank und regionale Entwicklungsbanken zu erhöhen. Auch die in der Gründungsphase befindliche Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) solle an etablierten Standards der Kreditvergabe festhalten. Im Sicherheitsbereich konnte eine sehr beschränkte aber wichtige Übereinkunft bezüglich der militärischen Einsatzregeln bei Begegnungen im Luftraum getroffen werden. Weniger konkret bleibt die Einrichtung eines Hochrangigen Dialogs zur Bekämpfung von Cyber-Verbrechen sowie die beiderseitige Beteuerung, von Cyber-Spionage zu kommerziellen Zwecken Abstand zu nehmen. Xis sehr verbindliche Zusagen im Rahmen seiner Rede vor den Vereinten Nationen standen hierzu in deutlichem Kontrast. So kündigte er an, dass China künftig unter anderem eine 8.000 Mann starke Einsatztruppe zusätzlich für Einsätze der VN bereitstellen werde. Chinesische Soldaten würden damit das größte Kontingent überhaupt an VN-Friedenstruppen stellen. ↑ EN: http://www.ft.com/intl/cms/s/0/23c51438-64ca-11e5-a28b-50226830d644.html#axzz3n7fz8q9S CN: http://international.caixin.com/2015-09-26/100857480.html KPC will Kontrolle über soziale Organisationen ausbauen Am 28. September hat die Kanzlei des Zentralkomitees (ZK) der KPC ein vorläufiges Dokument zum Aufbau von Parteistrukturen in sozialen Organisationen veröffentlicht (关于加强社会组织党的建设工作的意 ( 试 行 )). Soziale Organisationen umfassen u.a. Nichtregierungsorganisationen, gemeinnützige Unternehmen und Selbstverwaltungskomitees in städtischen und ländlichen Wohnbezirken. Durch die Einrichtung von Parteigruppen soll der Einfluss der KPC auf die Gesellschaft gesichert und vergrößert werden. Zur Gründung einer Parteigruppe sind laut Medienberichten mindestens drei KP-Mitglieder erforderlich. Soziale Organisationen werden aufgefordert, mehr Parteimitglieder anzuwerben und diese in verantwortlichen Positionen einzusetzen. Die Parteigruppen sollen laut offiziellem Beschluss dann innerhalb der sozialen Organisationen u.a. Parteirichtlinien umsetzen und das politische Bewusstsein aller Mitarbeiter schulen. Die Richtlinien setzen die konsequente Überwachung und Lenkung organisierter gesellschaftlicher Aktivitäten unter der Administration Xi Jinping fort. ↑ CN: http://news.xinhuanet.com/politics/2015-09/28/c_1116702753.htm EN: http://www.straitstimes.com/asia/east-asia/cells-to-guide-ngos-in-beijing-clampdown 2 China Update Nr. 34/2015 (25. September - 1. Oktober 2015) WIRTSCHAFT Image des „Göttlichen Autos“ in Gefahr? Wie China auf den VW-Skandal reagiert Der Skandal um manipulierte Emissionswerte von Dieselautos hat für den VW-Konzern in China kaum unmittelbare wirtschaftliche Folgen. Denn nur 0,1 Prozent der auf dem chinesischen Markt verkauften Fahrzeuge von VW haben einen Dieselmotor. Laut einer Stellungnahme von Volkswagen China sind lediglich rund 2.000 importierte Autos vom Modell Tiguan betroffen. Dennoch dürfte das Image der Marke in China durch den Skandal erheblichen Schaden nehmen. Chinesische Medienberichte sprechen davon, dass der Skandal den Ruf des „Göttlichen Autos“ (神车) zerstöre, den VW bislang in China hatte. Auch mangelnden Respekt vor den Kunden werfen chinesische Medien Volkswagen im Zuge des Skandals vor. Denn in China, wo VW zuletzt jährlich rund 30 Prozent seines Gesamtabsatzes verbuchte, habe es in den vergangenen Jahren bereits große Skandale um Kundentäuschung durch VW gegeben. Hierfür habe sich der Konzernchef nie entschuldigt, trotz der Bedeutung des chinesischen Markts für VW. Manchem Kommentator dient der VW-Skandal auch als Mittel zur Kritik an chinesischen Autoherstellern und der eigenen Regierung. Denn auch rund 80 Prozent der Autos aus heimischer Produktion erfüllten die geltenden Emissionsstandards nicht. Einer der meist gelesenen Beiträge in den Sozialen Medien zum VW-Skandal bemerkt kritisch, dass der Regelverstoß von VW in den USA immerhin zu einer heftigen Strafe führen werde. In China werde in einem solchen Fall stattdessen das Beweismaterial gelöscht. ↑ CN: http://caijing.chinadaily.com.cn/2015-09/28/content_22002065.htm EN: http://blogs.wsj.com/chinarealtime/2015/09/28/why-volkswagens-problems-dont-include-china/ EU-Delegation in Beijing: Investitions-Kooperation mit China bleibt vage Vertreter der EU-Kommission und der chinesischen Regierung trafen sich Ende September in Beijing zum fünften „Hochrangigen Wirtschafts- und Handelsdialog“ zwischen der EU und China. Der chinesische Vize-Premier Ma Kai und der Vize-Präsident der EU-Kommission Jyrki Katainen vereinbarten unter anderem, die Kooperation im Bereich von Investitionen und Infrastruktur zu verstärken. Konkret beschlossen beide Seiten eine chinesische Beteiligung am „Europäischen Fonds für Strategische Investitionen“ (EFSI), dem zentralen Baustein des „Juncker-Plans“ zur Ankurbelung des europäischen Wirtschaftswachstums. Chinas Beteiligung war bereits im Juni auf dem europäisch-chinesischen Gipfel in Brüssel anvisiert worden. Bemerkenswert ist, dass China der erste Nicht-EU-Staat ist, der eine Beteiligung fest zugesagt hat. Die Details des Arrangements, vor allem die Art und mögliche Höhe des chinesischen Engagements, sollen bis Ende des Jahres geklärt werden. In diesem Zusammenhang wurde auch eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet, an der Experten der Europäischen Kommission, der Europäischen Investitionsbank (EIB) und des neuen chinesischen „Seidenstraßen-Fonds“ teilnehmen sollen. Beide Seiten unterzeichneten zudem eine Absichtserklärung zur Kooperation im Rahmen einer neuen „Connectivity Platform“, die Chinas Seidenstraßen-Initiative mit europäischen Infrastrukturprojekten verknüpfen soll. ↑ EN: https://euobserver.com/eu-china/130453 CN: http://news.xinhuanet.com/world/2015-09/28/c_1116703282.htm 3 China Update Nr. 34/2015 (25. September - 1. Oktober 2015) GESELLSCHAFT UND MEDIEN Sehbehinderter Mann verklagt staatseigene Bank wegen Diskriminierung Am 28. September berichtete (die singapurische Nachrichtenplattform) Channel News Asia, dass ein Chinese mit Behinderung die viertgrößte staatseigene Bank, die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), wegen Diskriminierung verklagt hat. Dies ist der erste Fall dieser Art in China. Der 42jährige habe laut Angaben seines Anwaltes alle Voraussetzungen für einen Kredit erfüllt. Die Bank habe den Antrag aber dennoch abgelehnt, da der Mann durch seine Sehbehinderung keine Dokumente unterschreiben könne, berichtete Channel News Asia. Die chinesische Führung macht derzeit vermehrt auf die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen aufmerksam. Am 25. September veröffentlichte der Staatsrat ein Dokument zur finanziellen Unterstützung von Menschen mit Behinderungen. Bis Januar 2016 sollen in Armut lebende Menschen mit Behinderung und deren Pfleger staatliche Subventionen erhalten. Außerdem präsentierte am 27. September Peng Liyuan, Ehefrau von Partei- und Staatschef Xi Jinping, im Rahmen einer Feierlichkeit zum 70. Jahrestag der Vereinten Nationen, Briefmarken zum Thema Behinderung. Dabei betonte sie die Anstrengungen Chinas, mehr für Menschen mit Behinderung zu tun. Von den über 85 Millionen Chinesen mit Behinderungen leben nur 25 Prozent in Städten. In ländlichen Gebieten ist die Versorgung aber westlich schlechter als in küstennahen urbanen Zentren. Sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt kämpft diese Bevölkerungsgruppe mit teils extremer gesellschaftlicher Stigmatisierung, Diskriminierung am Arbeitsplatz und mit mangelndem oder fehlendem Zugang zu inklusiven Bildungsangeboten. ↑ EN: http://www.channelnewsasia.com/news/asiapacific/visually-impaired-man/2155728.html CN: http://www.gov.cn/zhengce/content/2015-09/25/content_10181.htm Quelle: Imagine China 4 China Update Nr. 34/2015 (25. September - 1. Oktober 2015) Wo steht die Autonome Region Xinjiang 60 Jahre nach ihrer Gründung? Am 1. Oktober jährt sich der Gründungstag der Autonomen Region Xinjiang zum 60. Mal. Mediale Aufmerksamkeit erhielt das Jubiläum bereits im Vorfeld. Den Auftakt machte am 24. September das Informationsbüro des Staatsrates. Dies stellte ein Weißbuch mit dem Titel „Historisches Zeugnis der Gleichberechtigung, Solidarität und Entwicklung aller Minderheitennationalitäten in Xinjiang" vor. Die Regierung listet darin unter anderem Erfolge bei der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Region auf. Partnerschaften mit fortschrittlichen Provinzen im Osten des Landes und Subventionen der Zentralregierung hätten einen großen Beitrag hierzu geleistet. Als größte Herausforderung nennt das Dokument terroristische Anschläge. Laut Yu Zhengsheng, einem Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros, sollten daher mehr Mittel für die Terrorismusbekämpfung aufgewandt werden. Im Kontrast zur offiziellen Propaganda boten private Online-Medienplattformen gezielt Informationen über die Autonome Region Xinjiang an. Mit einem Web-Dossier unter dem Titel „Was weißt Du über Xinjiang – außer, dasss Lammspieße von dort kommen?“ regte beispielsweise die Plattform ifeng.com den Leser an, sein Wissen über die Region zu prüfen und zu erweitern. Aufgrund der Terroranschläge in verschiedenen Landesteilen hat sich das geringe gesellschaftliche Ansehen von Uiguren unter der mehrheitlich Han-chinesischen Bevölkerung in den letzten Jahren vielerorts in offenes Misstrauen verwandelt. ↑ CN: http://theory.people.com.cn/n/2015/0925/c49150-27632572.html EN: http://www.scmp.com/print/news/china/policies-politics/article/1861199/expand-aid-programme-chinasxinjiang-region-include INNOVATION UND UMWELT Staatsrat treibt Preisreform voran - Ölprodukte bleiben ausgenommen Am 23. September beschloss der Staatsrat, die staatliche Kontrolle über die Preissetzung weiter zu reduzieren. Damit setzt er formell wichtige Punkte der Reformagenda des 3. ZK-Plenums von 2013 um. Die Preisbindung entfällt unter anderem gänzlich für Gebühren für Dünger, Tabak, Lehrmaterialien sowie in der Telekommunikation. Die staatlich kontrollierte Preissetzung für die Lieferung von Energie und natürlichen Ressourcen bleibt dagegen weitgehend unangetastet. Da die Regierung aufbereitetes Erdöl (u.a. Motorenbenzin) weiterhin reguliert und den Preis künstlich niedrig hält, konterkariert sie umweltpolitische Maßnahmen im Verkehrsbereich. Der Staatsrat kündigt nun zwar eine Liberalisierung des Preises für Ölprodukte an, macht aber keine konkreten Zeitangaben. Anders als beim Preis für Ölprodukte hat die Regierung bei Gas, Wasser und Elektrizität bereits in der Vergangenheit wichtige Reformen auf den Weg gebracht. Zwar besteht hier weiterhin eine Form der Preisbindung, Gas- und Wasserverbrauch werden jedoch zunehmend über einen Stufenpreis verrechnet (der Stückpreis erhöht sich, wenn der Verbrauch eine gewisse Schwelle überschreitet). Seit März 2015 experimentiert die Regierung außerdem in einigen Provinzen mit frei handelbarem Strom zwischen Produzenten und industriellen Endverbrauchern. ↑ 5 China Update Nr. 34/2015 (25. September - 1. Oktober 2015) Darstellung: Fortschritt der Preisliberalisierung (Eigene Einschätzung auf Grundlage des „Zentralen Katalogs für die Preisbindung (Entwurf)“ 中央定价目录(征求意见稿)) Staatliche Preisbindung… …entfällt …wird teilweise reformiert Gas X Elektrizität X Lagerbestände wichtiger Rohstoffe (Getreide, Baumwolle, etc.) X Lehrmaterialien X Medikamente Militärische Güter …bleibt weitgehend unverändert X* X Post-Dienstleistungen X Raffiniertes Öl X Speisesalz X Spezielle Dienstleistungen (Finanzen, Beurkundungen) X Tabak X Telekommunikation X Transport Wasser X X *wenige Ausnahmen bleiben bestehen „Internet + Innovation“: China will „Crowd“-Plattformen fördern China sucht neue Wege, um die Innovationsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft zu stärken und die Gründung innovativer Start-ups zu erleichtern. Einer am 26. September vom Staatsrat veröffentlichten Richtlinie zufolge will Chinas Führung online-gestützte Plattformen in den vier Bereichen „CrowdInnovation“, „Crowd-Sourcing“, „Crowd-Support“ und „Crowd-Funding“ fördern. Diese bisher vor allem in der Internetwirtschaft bewährten Bottom-up-Initiativen stellen für Beijing Neuland abseits der traditionell staatsgeführten Innovationspolitik dar. Chinas Führung versucht dadurch, zentrale Probleme bei der wirtschaftlichen Modernisierung zu überwinden, wie zum Beispiel die mangelhafte Kooperation zwischen Unternehmen und Universitäten oder die ineffiziente Verteilung von Forschungsressourcen. Im Rahmen von „Crowd-Innovation“ sollen führende Unternehmen beispielsweise dazu veranlasst werden, ihr Know-how und ihre Ressourcen mit innovativen Startups zu teilen. Des Weiteren sollen Unternehmen zukünftig ihre Innovationsprozesse für eine breite Entwickler-Community öffnen und über Online-„Crowd-Sourcing“-Plattformen stärker mit externen Forschungsinstituten und Entwicklern kooperieren. Über „Crowd-Support“ will Chinas Führung Klein- und Mikrounternehmen die Existenzgründung erleichtern. „Crowd-Funding“ soll innovativen Startups schließlich neue Finanzierungskanäle ermöglichen. Die Richtlinie enthält bereits ausführliche Angaben zu den einzelnen 6 China Update Nr. 34/2015 (25. September - 1. Oktober 2015) Initiativen und den Zuständigkeiten der beteiligten Ministerien, aber noch keine konkreten Umsetzungsziele. ↑ CN: http://companies.caixin.com/2015-09-26/100857591.html EN: http://www.chinadaily.com.cn/business/2015-09/26/content_21989332.htm MAD MERIX BMW im Test gegen ein Pferd – 0:1 in Stautauglichkeit Ein BMW ist in China mehr als nur ein Statussymbol. Ausgestattet mit allerlei technischen Spielereien – von Rundum-Kamera-Sicht über ferngesteuertes Einparken bis hin zum konstanten Monitoring der Körperfunktionen des Fahrers zur Frühwarnung vor Müdigkeit – gilt ein BMW in China als Liebeserklärung an motorisierten Luxus und an das deutsche Ingenieurshandwerk schlechthin. Bei so viel Fahrkomfort scheint der chinesische Name für BMW – „kostbares Pferd“ (宝马) – nur angemessen. Eine der wenigen Herausforderungen, der ein solch „kostbares Pferd“ allerdings nicht gewachsen zu sein scheint, ist die gewaltsame Auseinandersetzung mit – nun ja – einem echten Pferd. Zugegebenermaßen nicht gerade wahrscheinlich, aber noch lange nicht unmöglich. Vor allem nicht in China. So endete der Kampf um die Vorfahrt zwischen einem BMW-Fahrer und einem berittenen Verkehrsteilnehmer in einem Feierabend-Stau in der Großstadt Nanchang mit einem eindeutigen Punktsieg für das Pferd. Nachdem der Autorfahrer bereits hartnäckig versucht hatte, sich vorzudrängeln, versuchte er den Verkehrsteilnehmer zu Pferde mit seiner Hupe aus dem Weg zu scheuchen. Er wurde derb in seine Schranken gewiesen, als das Pferd den Affront seinerseits mit einem kräftigen Huftritt in die Karosserie quittierte. Der Polizeiruf und die Forderung nach Schadensersatz halfen dem BMWFahrer wenig. Laut chinesischer StVO sind Huftiere im Straßenverkehr absolut zulässig. Im Gegensatz zur grundlosen Betätigung der Hupe! Noch hat der Luxus-Autohersteller nicht verlauten lassen, ob er seine Fahrzeuge für den chinesischen Markt in Zukunft mit einer eigenen Huftritt-Funktion aus- oder nachrüsten lassen. Vielleicht muss sich BMW aber auch eingestehen, dass man niemals gegen alle Eventualitäten des Straßenverkehrs gewappnet sein kann – schon gar nicht in China. ↑ CN: http://m.thepaper.cn/newsDetail_forward_1378319 Wenn Sie auch künftig das MERICS China Update und den MERICS China Monitor erhalten wollen, bislang jedoch unseren Newsletter noch nicht abonniert haben, gehen Sie bitte auf unsere Webseite www.merics.org/Presse/Newsletter und nehmen sich kurz Zeit, das entsprechende Formular auszufüllen. Dann weisen wir Sie künftig jede Woche auf das neue MERICS China Update und den unregelmäßig erscheinenden MERICS China Monitor hin. ___________________________________________________________________ © Mercator Institute for China Studies (MERICS) Dieser Newsletter fast ausschließlich bereits veröffentlichte und frei zugängliche Medien und Nachrichtenartikel zusammen. Er unterstützt weder die darin vertretenen Meinungen, noch erklärt er die dafür verwendeten Quellen und Materialien für (rechts)gültig. Die Verwendung der Links beruht auf der Annahme, dass diese im Einklang mit bestehenden Gesetzen und Regularien erstellt worden sind. Die unter den einzelnen Meldungen angegebenen Quellen spiegeln lediglich eine Auswahl wider. Auf Anfrage teilen wir Ihnen gern alle weiteren Quellen unserer Meldungen mit. 7
© Copyright 2024 ExpyDoc