Kapitel 28 Chronisch-körperliche Erkrankungen

Kapitel 28
Chronisch-körperliche Erkrankungen
Meinolf Noeker und Franz Petermann
Inhaltsübersicht
1
1.1
1.2
2
3
3.1
3.2
3.3
Einleitung .......................................
Allgemeine Hinweise .......................
Klassifikation ...................................
Epidemiologie und Verlauf ...........
Erklärungskonzepte ......................
Biopsychosoziales Modell zur
Bewältigung einer chronischen
Erkrankung ......................................
Risikofaktoren .................................
Gegenüberstellung verschiedener
Perspektiven ...................................
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542
Intervention ...................................
Indikationen .....................................
Kinderpsychologische Therapieansätze ...........................................
4.3 Strukturierte Patientenschulung ......
4.4 Behavioral-systemische Familienberatung ..........................................
4.5 Verhaltenstherapeutische Psychotherapie ...........................................
Verständnisfragen ...................................
Weiterführende Literatur ........................
Literatur ....................................................
4
4.1
4.2
545
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549
550
550
Aus Petermann: Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie © 2013 Hogrefe, Göttingen
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Einleitung
1.1
Allgemeine Hinweise
Eine chronisch-körperliche Erkrankung beeinflusst nachhaltig die psychische und
soziale Entwicklung eines Kindes und seiner Familie. Die Klinische Kinderpsychologie befasst sich seit etwa zwei Jahrzehnten intensiv mit den Folgen psychosozialer Belastungen, die im Rahmen chronischer Erkrankungen auftreten (u. a.
Noeker & Petermann, 2008a; Payot & Barrington, 2011; Petermann et al., 1987;
Roberts, 2005; Warschburger, 2000). Chronisch Kranke erleben Einschränkungen
in ihren Alltagsaktivitäten und eine dauerhafte Abhängigkeit von medizinischer
Hilfe. Eine unzureichende Bewältigung der erkrankungsbedingten Anforderungen, Belastungen und Einschränkungen kann nicht nur den Verlauf der chronischen Erkrankung selbst verschlechtern, sondern beeinträchtigt zusätzlich das
Selbstwert- und Kompetenzerleben und damit die Entwicklung des Kindes bis hin
zum Risiko der Entwicklung einer psychischen Störung. Umgekehrt gefährdet
eine psychische Vulnerabilität des Kindes und der Familie den Erfolg der Krankheitsbewältigung und damit in vielen Fällen auch die medizinische Krankheitsprognose. Die spezifische Krankheitsbewältigung und die allgemeine psychosoziale Entwicklung interagieren kontinuierlich über den Entwicklungsverlauf.