6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________49 6 Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage lm Folgenden wird der Arbeitsprozess von zwei einstufigen kontinuierlichen Absorptionskälteanlagen mit unterschiedlichen Stoffpaaren nach den in Kapitel 3 aufgestellten und auf [Niebergali 81] beruhenden Zusammenhängen berechnet. 6.1 Stoffpaar mit Lösungsmittel ohne eigenen Dampfdruck Es wird der Arbeitsprozess einer einstufigen kontinuierlichen Absorptionskälteanlage mit dem Stoffpaar Wasser und Lithiumbromid ausgelegt. Der Arbeitsprozess wird durch folgende Temperaturen testgelegt: T0 = 15°C, Tc = TA,End = 40°C, Unterkühlung Tu = 35°C TK,End = 100°C, damit, wie in Abbildung 18 gezeigt Kristallisationsgrenze des Lithiumbromids nicht erreicht wird. wird, die Aus der Wasserdampftafel [Haar 88] wird für den Verdampferdruck Po = 0,017 bar und den Verflüssigerdruck Pc = 0,074 bar entnommen. Mit diesen Drücken und den vorher genannten Temperaturen ist der Arbeitsprozess im lgp-li’T Diagrarnm festgelegt. Abblldung 18: LiBr Arbeitsprozess, Diagramm aus [Niebergail 81] Des Weiteren wird der Arbeitsprozess einer realen Anlage mit unvollkommener Absorption und unvollkommenem inneren Wärmeaustausch im Temperaturwechsler und Flüssigkeitsnachkühler betrachtet. Bei der unvollkommenen Absorption verIäuft der Absorptionsvorgang im unterkühlten 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________50 Zustand und die reiche Lösung verlässt den Absorber mit TAa = TA,End - 5°C = 35°C. Im Temperaturwechsler und Flüssigkeitsnachkühler sei eine Temperaturdifferenz von 5-7°C angenommen. Aus Abbildung 18 kann die Konzentration der reichen ξr = 0.465 und der armen Lösung = 0,32 abgelesen werden. Die Entgasungsbreite beträgt somit: ξr - ξa= 0,145→ 14,5%. Weiterhin folgt für die Anfangstemperatur der Austreibung und Absorption TK,Anf = TA,Anf = 69°C, die zufälligerweise und nicht voraussetzungsbedingt gleich sind. Der spezifische Lösungsumlauf ist nach Gleichung 22 mit der Dampfkonzentration D = 1 bei Lösungsmitteln ohne eigenen Dampfdruck: t=4,67 kg/kg. Im Folgenden werden die in den einzelnen Apparaten umgesetzten spezifischen Wärmemengen bestimmt. Verflüssiger Die Verflüssigerleistung errechnet sich nach Gleichung 29 mit: Cp = 1,87 kJ/kgK, cfl = 4,18 kJ/kgK, r(TC) = 2405,9 kJ/kg [Haar 88] →qC=2481 kJ/kg Dabei wird angenommen, dass der Dampf mit TK,Anf in den Verflüssiger eintritt. Fiüssigkeitsnachkühler Der Darnpf aus dem Verdampfer gelangt mit T0 = 15°C in den Flüssigkeitsnachkühler und erwärmt sich dort bis auf TG = TU - 5°C = 30°C unter der Voraussetzung des unvollkommenen Wärmeaustausches. Durch Umstellen von Gleichung 30 ergibt sich die Unterkühlung des flüssigen Wassers zu: TF= 28,3°C Eingesetzt in Gleichung 30 unter Verwendung der spezifischen Wärmekapazitäten, die im Unterpunkt VerfIüssiger aufgeführt sind, ist die ausgetauschte Wärmemenge im Nachkühler: →qNK= 24,6 kJ/kg Verdampter Bei Einschaltung eines Nachkühlers wird die spezifische Verdampterleistung mit r0 (T0)= 2465,1 kJ/kg [Haar 88] nach Gteichung 31: →q0NK= 2409.5 kJ/kg 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________51 Ohne Flüssigkeitsnachkühler beträgt die Verdampferleistung: →q0=2381.5kJ/kg Der Gewinn an Verdampferleistung durch Einbau eines Nachkühlers ergibt lediglich 1,03%. Der Leistungsgewinn ist in diesem Fall sehr gering, weil Wasser ine hohe spezifische Wärmekapazitat hat und die Verdampfungswärme sehr hoch ist. Aus diesem Grund wird hier auf die Einschaltung eines Nachkühlers aus Kostengründen verzichtet. Temperaturwechsler Im Temperaturwechsler erwärmt die arme Lösung aus dem Austreiber die aus dem Absorber kommende reiche Lösung. Da es sich hierbei nicht um reines Wasser bzw. Wasserdampf handelt, können nicht die bekannten spezifischen Wärmekapazitäten verwendet werden. Dafür müssen die physikalischen Daten aus folgender Abbildung eingesetzt werden. Abbildung 19: Physikalische Daten für wassrige Lithiumbromidlösung [Niebergall 81] 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________52 Aus Abbildung 19 wird für die spezifische Wärmekapazität der reichen Lösung cpr = 2,05 kJ/kgK und für die der armen Lösung cpa = 1.67 kJ/kgK entnommen. Bei vollkommenem Wärmeaustausch im Temperaturwechsler wären die Absorberein und Austrittstemperaturen gleich, d. h. TAe = TAa = 35°C. Bei unvollkommenem Wármeaustausch der hier betrachteten realen Anlage hingegen ist: TAe = TAa +7°C = 42°C Die ausgetauschte Wärmemenge folgt dann aus Gleichung 33 mit der Voraussetzung TA,End = TAa, weil die Lösung ini unterkühlten Zustand in den Temperaturwechsler eintritt. →qTW = 356.75 kJ/kg Die Temperatur der austretenden reichen Lösung ergibt sich aus selbiger Gleichung: → 72,2°C Da zu Beginn aus Abbildung 18 entnommen wurde, das die Anfangstemperatur der Austreibung TK,Anf = 69°C betragt, findet schon eine Voraustreibung im Temperaturwechsler statt. Damit kann die austretende Temperatur der reichen Lösung TKe nach obiger Gleichung nicht berechnet werden. Es entsteht gemäss Gleichung 34 nachstehende Überschusswärme, um die der Austreiber entlastet wird. Weiterhin muss im Folgonden die spezifische Voraustreibungswrme qvAvon der Austroiberwärme subtrahiert werden. →qVA = 30.76 kJ/kg Absorber Im Absorber wird im Kommenden mit der mittleren Lösungskonzentration, der dazugehörigen mittleren spezifischen Wärmekapazität und der mittleren Lösungstemperatur der Absorption gerechnet. • ξm = 0,3925, cm = 1,88 kJ/kgK, TAm = 54,5°C Die Absorberwärme besteht aus vier Teilbeträgen und wird anschliessend nach Gleichung 32 addiert. Die einzelnen Beträge ergeben somit: qA1 =166,07 kJ/kg, q A2 = 229,1 kJ/kg, q, = 2677 kJ/kg, q = 47,9 kJ/kg →qA= 2787.9 kJ/ka Austreiber Analog zum Absorber wird auch im Austreiber mit den mittleren Werten gerechnet. 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________53 • ξm = 0,368, Tm= 84,5ºC Die Austreiberwärme setzt sich ebenso aus mehreren TeiIbeträgen zusammen. Der erste Beitrag entfällt, da bereits im Temperaturwechsler die Voraustreibung beginnt. Daher wird, wie bereits erwähnt, der berechnete Wert qVA an SteIIe von qK1 eingesetzt und von der Austreiberwärme subtrahiert. Aus Gleichung 35 errechnet sich die Heizwärme der Austreibung aus folgenden Beträgen: →qK2 = 244,9 kJ/kg, qK3= 2651.1 kJ/kg, qVA = 30,76 kJ/kg →qK=2651.1 kJ/kg Lösungspumpe Der Beitrag der Pumpenleistung zur Wärmebilanz wird vernachlässigt. Der Zahlenwert kann ansonsten mit Gleichung 36 unter Zuhilfenahme von Abbildung 19 bestimmt werden. Wärmebilanz Zur Kontrolle wird eine Wärmebilanz für die von aussen zugeführten Wärmeströme aufgesteIIt Zugeführt: q0 + qK = 5246,74 kJ/kg Abgeführt: qC + qA = 5268,9 kJ/kg Somit beträgt der Bilanzfehler 22,16 kJ/kg bzw. 0,42% und kann infolgedessen vernachlässigt werden. Wärmeverhaltnis Das Warmeverhältnis bei der Anlage ohne Flüssigkeitsnachkühler betragt ζ0 = 0,83 und mit Nachkühler ζ0NK = 0,84. Diese Werte liegen im Bereich von real ausgeführten Anlagen, welche in [Niebergall 81] tabelliert sind. 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________54 6.2 Stoffpaar mit Lösungsmittel mit eigenem Dampfdruck In diesem Abschnitt wird der Arbeitsprozess einer einstufigen AbsorptionsKälteanlage mit dem Stoffpaar Ammoniak-Wasser berechnet. Wie in Kapitel 3.5.2 schon ausführlich beschrieben, wird der Arbeitsprozess einer AKM mit dem Stoffpaar Ammoniak-Wasser am zweckmassigsten mit Hilfe des h, ξ-Diagramms dargestellt. Zunächst wird gemass der vorgegebenen Temperaturen der Arbeitsprozess festgelegt, im h, ξ-Diagramm eingetragen und anschliessend mit den bereitgestellten Gleichungen (Abschnitt 3.5.2) die wärmetechnische Berechnung durchgeführt. Dabei dient das h, ξ-Diagramm aus Abbildung 20 Iediglich zur Visualisierung des Arbeitsprozesses. Auf Grund der geringen Grösse dieses Diagramms liegen entsprechende Ungenauigkeiten vor, und die abgelesenen Zustandswerte zur wärmetechnischen Berechnung sind dem aus [Niebergall 81] stammenden Diagramm im Anhang zu entnehmen. In dieser Berechnung wird analog zum vorherigen Abschnitt der wirkliche Arbeitsprozess einer kontinuierlich arbeitenden einstufigen Absorptionskältemaschine ohne zusätzliche Rektifikation des ausgetriebenen Dampfes betrachtet. Es sind dennoch sowohl em Temperaturwechsler als auch ein Flüssigkeitsnachkühler vorhanden. Folgende Temperaturen werden vorausgesetzt: T0 = T0,End = 15ºC, TC = TA,End=40ºC, TU = 35ºC, TK,End = 130ºC Für die Verflüssigung wird aus der Dampftafel [KMR 81] der Druck PC = 15.55 bar entsprechend der festgelegten Kondensationstemperatur TC = 40°C gewählt. In dieser Berechnung wird auf eine zusätzliche Rektifikation des ausgetriebenen Dampfes verzichtet, weshalb mit einem Wasseranteil im Dampf gerechnet werden muss. Daher wird der tatsächliche Verdampferdruck p0 = 6,37 bar kleiner gewählt als der zur Verdampfungstemperatur T0 = 15°C zugehörige Verdarnpfungsdruck des wasserfreien Kältemittels p0 = 7,28 bar. Die Druckverluste in den Apparaten und Leitungen können grösstenteils vernachlässigt werden. Es wírd jedoch zwischen Verdampfer und Absorber ein Druckverlust von Ap = 0,19 bar angenommen. →pA=p0-∆p = 6,18bar Auf Grund der unvollkommenen Absorption wird mit einer Unterkühlung der aus dem Absorber austretenden reichen Lösung von 7°C gerechnet. Somit tritt die reiche Lösung mit TAa = 40°C (4a) aus dem Absorber aus, und die Endtemperatur derAbsorption Iautet: TA,End = TAa +7°C = 47°C 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________55 Wird nun die Temperatur TA,End (4) bei dem Druck pA das folgende h, ξDiagramm eingetragen, so ist die Konzentration der reichen Lösung: →ξr = 0,5 Abbildung 20: Arbeitsprozess im h, ξ-Diagramm, Diagramm aus [KMR 81] In Analogie zum Wärmeaustausch, bei dem ein Temperaturgefälle zur Wärmeübertragung erforderlich ist, ist beim Stoffaustausch ein wirksames 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________56 Teildruckgefälle zwischen dem gasförmigen Arbeitsmittel und der absorbierenden Lösung notwendig. Bei gegebenem Druck des Kältemittelgases wird das Teildruckgefälle dadurch erzielt, dass der Teildruck der Lösung gesenkt wird, was durch eine Unterkühlung erreicht wird. Dem Zustand (4a) der unterkühlten reichen Lösung mit der Temperatur entspricht der Teildruck 5.2 bar, womit das wirkliche Teildruckgefälle nahezu 1 bar ist. Der Anfangszustand der Austraibung im Punkt (1) ist der Schnittpunkt der Isobaren 15,55 bar mit der Konzentration ξ = 0,5: TK,Anf = 80ºC Es ist in dieser Berechnung zwar keine Rektifikation des ausgetriebenen Dampfes vorgesehen, aber dieser wird mit der reichen Lösung so in den Wärme- und Stoffaustausch (z.B. Glockenbodenkolonne oder Füllkörperschicht) gebracht, dass sich im Idealfall der Zustandspunkt mit der Konzentration E und dar Temperatur einstellt. Damit wird der Gehalt an Ammoniak (Kältemittel) im Dampf entsprechend maximiert. Unter Vrwendung dar Hilfslini, kann der Ammoniakgehalt des Dampfes bestimmt und dar Zustandspunkt 1D eingezeichnet werden: →ξD = 0,98 Folglich besitzt der ausgetriebene Dampf einen Wasseranteil von 2%. Dar Endzustand dar Austreibung (6) ist durch TK,End = 130°C und pC = 15,55 bar vorgegeben, wodurch sich die Konzentration der armen Lösung ablesen Iässt: →ξD=0,259 Der Anfangszustand der Absorption (5) wird dann aus dem Diagramm entnommen: →TA,Anf = 92ºC Auf Grund des unvollkommenen Wärmeaustausches innerhalb des Temperaturwechslers sei angenommen, dass sich die in den Absorber eintretende arme Lösung TAe (5a) nicht bis auf TAa = 40°C abkühlt, sondern eine Temperaturdifferenz ∆T = 8°C besteht. →TAe=TAa+8°C=48°C Das Weiteren findet im Flüssigkeitsnachkühler auch kein vollkommener Wärmeaustausch statt. Es wird eine Temperaturdifferenz 10°C zwischen der Unterkühlungstemperatur des flüssigen Kältemittels und den aus dem Verdampfer austretenden Kaltdämpfen angestrebt. →TG = 25°C 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________57 Durch diese Festlegungen können jetzt alIe Punkte ins Wärmediagramm eingezeichnet und anschliessend die einzelnen Werte der Zustandspunkte abgelesen werden. In der folgenden Tabelle sind die Zustandswerte für Druck, Temperatur, Konzentration und Enthalpie für jeden Punkt aufgeführt. Die Entgasungsbreite ist 0,241 bzw. 24,1% und der spezifische Lösungsumlauf nach Gleichung 22: → f= 2,99 kg/kg Analog zur Berechnung in Kapitel 6.1 wird auch hier die wärmetechnische Berechnung für die einzelnen Komponenten nacheinander durchgeführt. Dafür werden die Zustandswerte aus Tabelle 2 verwendet. Vertlüssiger Die Verflüssigerleistung qC berechnet sich aus Gleichung 38 als Differenz aus der Dampfenthalpie hD und der Enthalpie des flüssigen Kältemittels hU zu: →qC=1285.4kJ/kg Flüssipkeitsnachkühler Die ausgetauschte Wärmemenge im Nachkühler kann nach Gleichung 40 sowohl als Enthalpiedifferenz zwischen den Punkten 7 und 8 auf der Dampfseite als auch auf der Flüssigkeitsseite berechnet werden. Zun ächst wird die Damptseite betrachtet: qNK = hG – h0,End = 126 kJ/kg Durch umstellen von Gleichung 40, ergibt sich die Enthalpie des aus dem Nachkühler austretenden unterkühlten Kältemittels (3) und nach Einzeichnen des Punktes ins Wärmediagramm auch dessen Temperatur: →hF = 368 kJ/kg → TF = 10ºC Nach dieser Berechnung wäre TF kleiner als T0,End, was offensichtlich nicht sein kann. Daher wird die Rechnung erneut, aber dieses mal von der Flüssigkeitsseite aus, vorgenommen. Dafür sei TF = T0,End+5°C = 20°C (Punkt 2b) vorgegeben, d. h. die unterkühlte Flüssigkeit wird bis auf genau 20°C abgekühlt. Bei der vorherigen Betrachtung wurde hingegen von T ausgegangen. Wird jetzt der Punkt (2b) ins h, ξ- Diagramm eingetragen, so kann für die Enthalpie hF = 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________58 418,7 kJ/kg abgelesen werden und so folgt wiederum nach Gleichung 40 die ausgetauschte Wärmemenge: →qNK = hU – hF =75,3 kJ/kg Sinngemäss der vorherigen Methode kann nun die Enthalpie hGneu bestimmt werden: →hGneu =1511,3 kJ/kg Dies ist die Enthalpie für den Nassdampf am Punkt. Die durch diesen Punkt gehende Nassdampfisotherme im h, ξ-Diagramm kann durch Probieren ermittelt werden. Es ergeben sich nachstehende Zustandswerte für den Sattdampf und die Lösung: TGneu ´= 21°C, ξGneu´ = 76, hGneu ´= 196,8 ξGneu´´= 100, hGneu ´´= 1650 Verdampfer Der aus dem Verdampfer austretende Dampf (Zustandspunkt 7) befindet sich im h, -ξ Diagramm auf der zu T0,End gehörenden Nassdamptisothermen mit der Konzentration ξD. Durch Einschalten eines Nachkühlers wird dieser bis auf TGneu erwärmt (Punkt (8)). Aus Gleichung 39 folgt mit den Werten aus Tabelle 2 die spezifische Kälteleistung des Verdampfers ohne, aus Gleichung 41 diejenige mit Nachkühler: →q0=942 kJ/kg →q0NK=10173kJ/kg Der Gewinn an Kälteleistung beträgt nach Gleichung 43: →v = 7,99 % Dieser Wort ist verhältnismässig hoch, und es sollte daher im Gegensatz zur vorherigen Berechnung für das Stoffpaar Wasser/Lithiumbromid ein Flüssigkeitsnachkühler vorgesehen werden. 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________59 Temperaturwechsler Im Temperaturwechsler gibt die warme arme Lösung einen Teil ihrer Wärme an die kalte reiche Lösung ab. Aus Gleichung 48 ergibt sich für die übertragene Wärmemenge im Temperaturwechsler: →qTW=741,7kJ/kg Durch Umstellen selbiger. Gleichung kann die Enthalpie der in den Austreiber eintretenden Lösung (Punkt (lv)) berechnet und mit dieser deren Temperatur aus dem h, ξ-Diagramm entnommen werden. Dabei muss für die Temperatur TA.End mit TAa verwendet werden, weil sich die aus dem Absorber austretende reiche Lösung im unterkühlten Zustand befindet. →hKe = 344,4 kJ/kg →TKe=9O°C Da die in den Austreiber eintretende Lösung bereits wärmer ist als die Anfangstemperatur der Austreibung, findet demzufolge eine Voraustreibung im Temperaturwechsler statt. In Analogie zu Gleichung 34 kann der Wert qVA aus den Enthalpiewerten der Lösung nach folgender Gleichung berechnet werden: qVA = (f-1)·(hK,End - hAe)-f·(hK,Anf - hAa) Gleichung 56: Voraustreibungswärme →qVA=165,8kJ/kg Auf Grund der Voraustreibung verlässt der Dampf nicht mehr mit , sondern mit einem höheren WassergehaIt den Austreiber. Dadurch reduziert sich auch die Kälteleistung, allerdings können beide Einflüsse bei dieser Betrachtung vernachlässigt werden. Austreiber Die für den Austreiber benötigte spezifische Heizwärme berechnet sich aus Gleichung 45 zu: →qK= 1716.2kJ/kg Absorber Nach Gleichung 47 betragt die aus dem Absorber abzuführende Wärmemenge: →qA= 1448 kJ/kg 6. Wärmetechnische Berechnung der Absorptionskälteanlage____________60 Lösungspumpe Auch an dieser SteIle wird der Einfluss der Lösungspumpe in der Wärmebilanz vernachlässigt, weiI die Pumpenleistung umgerechnet als Wärmemass verhältnismässig sehr gering ist und in der Regel < 1% der Heizleistung betragt. Wärmebilanz Zur Kontrolle wird eine Wärmebilanz für die von aussen zugeführten Wärmeströme aufgestellt. Zugeführt: q0NK + qK = 2733.5 kJ/kg Abgeführt: qC + qA =2733,4 kJ/kg Die Überprüfung ergibt, dass die Differenz aus zugeführter und abgeführter Wärmeströme gerade einmal 0.1 kJ/kg beträgt. Diese Abweichung ist so gering, dass sie zu vernachlässigen ist. Wärmeverhältnis Für das Wärmeverhältnis dieser kontinuierlich arbeitenden einstufigen Anlage folgt nach Gleichung 19 bei Verwendung eines Nachkühlers: → ξNK = 0,593 Dieser Zahlenwert Iiegt im Bereich von real ausgeführten Anlagen, die bei [Niebergall 81] tabellarisch aufgeführt sind.
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