Frankfurt am Main, 4. November 2015 Ostdeutsche Eisenbahn Nicht Fisch, nicht Fleisch Tiefe Ernüchterung herrschte bei der Delegation der GDL nach der ersten Verhandlungsrunde mit der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) und der Arbeitgebervereinigung Öffentlicher Nahverkehrsunternehmen (AVN) am 30. Oktober 2015 in Berlin. So lehnte der Arbeitgeber nicht nur die Anbindung des Abschlusses an die Regelungen beim Marktführer komplett ab. Er wies auch die Forderung nach einer siebten Erfahrungsstufe zurück, da lebens- und erfahrungsältere Kollegen sowieso nur „krank feiern“, zu Hause sitzen, Steak essen, Bier trinken und Rennrad fahren würden. Ohnehin trügen Lokomotivführer und Zugbegleiter kaum merkbar zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens bei, womit für die ODEG auch die Forderung nach einer Einmalzahlung auf Grund des guten wirtschaftlichen Ergebnisses vom Tisch war. Im Gegenteil: Unter Hinweis auf die „schlechte wirtschaftliche Lage“ der ODEG lehnte die Arbeitgeberseite alle weiteren Forderungspunkte vollumfänglich ab. Nach der Drohung der GDL den Verhandlungstisch zu verlassen, bot der Arbeitgeber in einem ersten Angebot eine lineare Entgelterhöhung von 1,5 Prozent ab Januar 2016 sowie eine Einmalzahlung von 150 Euro für Oktober bis Dezember 2016 an. Das aber ist weder Fisch noch Fleisch. Klar ist: Mit der GDL wird es keine Absenkung des Rahmenniveaus geben. Die Mitarbeiter müssen eine spürbare Lohnerhöhung erhalten und in einem Angebot müssen sich auch die weiteren Forderungspunkte wiederfinden. Die nächste Verhandlungsrunde wurde auf den 2. Dezember 2015 in Berlin terminiert. Bis dahin wird die Tarifkommission das weitere Vorgehen bei der ODEG beraten und beschließen. _______________________________________________________________________________ Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer • Baumweg 45 • 60316 Frankfurt am Main
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