Altes Angebot – neu erklärt

Frankfurt am Main, 30. November 2016
DB-Tarifverhandlungen
Altes Angebot – neu erklärt
Mit diesen Worten lässt sich die fünfte Verhandlungsrunde mit der DB
am 28. November 2016 in Frankfurt am Main trefflich beschreiben. Die
einzige Veränderung zum Angebot vom 17. November war eine
Verhandlungsverpflichtung über die gewonnenen Erkenntnisse der
betrieblichen Arbeitszeitprojekte, die der Arbeitgeber statt der
geforderten Arbeitszeitregelungen durchführen will.
„Probieren statt normieren“ – das ist das Ziel der Arbeitgeber in den
Verhandlungen. Anstatt handfeste Regelungen für das Zugpersonal zu
tarifieren, soll lieber auf der grünen Wiese probiert werden und zwar nur
im Rahmen der vom Arbeitgeber gewünschten Grenzen. Die Belastung
des Zugpersonals ist einfach zu hoch, um sich den Luxus einer
zweijährigen Erprobungsphase gönnen zu können, an deren Ende keine
verbindlichen Verbesserungen für das gesamte Zugpersonal stehen.
Dabei ist es doch gar nicht so schwer – die GDL fordert nichts
Unmögliches. Sie möchte mit dem Modell „5+2“ eine Gleichstellung des
Zugpersonals mit den weiteren Beschäftigten im Konzern erreichen,
denn auch die haben pro Kalenderwoche fünf Arbeitstage und zwei
zusammenhängende Ruhetage. Auch sah sich die DB nicht in der Lage,
zu den weiteren Forderungen Angebote vorzulegen. Vielmehr soll es für
das Zugpersonal bei den angebotenen sagenhaften 0,66 Prozent
bleiben.
Für den 16. Dezember 2016 ist eine sechste Verhandlungsrunde in
Berlin vereinbart. Die GDL hat den Arbeitgeber nochmals klar und
unmissverständlich aufgefordert, ein neues und kein „neu erklärtes“
Angebot vorzulegen.
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