Pressemitteilung - Lebenswertes Lemsahl

Pressemitteilung
Initiative “Lebenswertes Lemsahl-Mellingstedt
Anwohnerklage gegen ZEA Fiersbarg 8
Hamburg, 04.11.2015
e.V.
i.Gr.“
unterstützt
Hamburger Senat setzt erneut mittels Polizeirecht Zentrale Erstaufnahme ohne
Bürgerbeteiligung durch. Lemsahl-Mellingstedter wehren sich gegen die undemokratische
Vorgehensweise des Senats.
Bei der sich im Bau befindlichen neuen zentrale Erstaufnahme (ZEA) Fiersbarg wurden von
Seiten der Behörden, wie auch bei anderen sich in der Planung befindlichen oder bereits
errichteten Einrichtungen, die vorliegenden Bebauungspläne durch Einsatz des Polizeirechts
außer Kraft gesetzt und in diesem Fall ein schon weit vorangeschrittenes Projekt des
privaten Wohnungsbaus für junge Familien mit kleinen Kindern gestoppt.
Da sämtliche Bemühungen unsererseits, einen konstruktiven Einfluss auf die Planung
und Herstellung der Unterkunft zu nehmen, von den zuständigen Behörden und
Politikern ignoriert wurden, haben wir uns daher als Unterstützer unserer Nachbarn
und Freunde leider in letzter Instanz dazu gezwungen gesehen, Klage gegen das
Bauvorhaben ZEA Fiersbarg in seiner derzeitigen Ausgestaltung zu begleiten. Für
deren Durchführung konnte RA Gero Tuttlewski von der Kanzlei Klemm und Partner
gewonnen werden.
Vor dem Hintergrund der gewaltigen Dimensionen an hilfesuchenden Flüchtlingen, die nach
Deutschland strömen, sehen wir uns der Verpflichtung, diesen Menschen zu helfen, und
ihnen für die Zeit ihres Aufenthalts in Deutschland eine sichere und menschenwürdige
Unterkunft zu bieten.
Ein freundschaftliches gemeinsames Zusammenleben kann unserer Auffassung nach jedoch
nur gelingen, wenn bei der Planung neu zu errichtender Unterkünfte die regionalen
Gegebenheiten, die Bedürfnisse der Flüchtlinge wie auch die Belange der Anwohner
berücksichtigt werden. Wie auch Frau Melanie Leonhard (Sozialsenatorin in Hamburg in der
“Welt“ vom 30.10.15) bereits sagte, kann eine Integration und ein Miteinander nur mit den
Anwohnern passieren - was leider nun auch am Fiersbarg in keinster Form geschehen ist.
Wir begrüßen daher ausdrücklich die ursprüngliche Intention der Stadt Hamburg, Flüchtlinge
nicht in Gettos zu isolieren, sondern ihnen eine Integration durch eine an die regionalen
Gegebenheiten vor Ort angepasste Quote überhaupt erst möglich zu machen. Leider ist die
Stadt Hamburg mittlerweile von diesem Bekenntnis abgerückt und realisiert ohne jegliche
demokratische Bürgerbeteiligung Unterkünfte, die eine Integration und eine gesunde
Durchmischung mit der Bevölkerung nahezu unmöglich machen - wie jetzt auch in LemsahlMellingstedt. Nicht die örtliche Bevölkerung ist schuld wenn die Integration nicht klappt.
Die Rahmenbedingungen müssen stimmen.
Wir bedauern sehr, dass die Situation aufgrund der Weigerung der Behörden, die Anwohner
in ihre Planungen mit einzubeziehen, auf diese Weise eskalieren muss. Dass nun diese
Versäumnisse auf dem Rücken der Flüchtlinge ausgetragen werden müssen, ist für alle
Beteiligten umso bedauerlicher
Ihre Bürgerinitiative "Lebenswertes Lemsahl-Mellingstedt e.V. i.Gr."
Andreas Büttner, Dirk Dölling, Alf Schlüter