1/2015 G 5949 die Z eit n ehm ich m ir! Das Café SCHEIDEWEG – mehr als eine Bohne Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. (gem)einsame Ehrenamt als Herzenssache: Wei(h/n)-nacht Christoph & Sabine Erkens berichten Termine Veranstaltungen April – Juni 2015 Gefängnis Pflanzenpark / Café JVA Geldern – Gottesdienst mit Team von Neustart / Breitscheid (10.30) JVA Willich II (Frauen) – Konzert mit Petra Halfmann & Band (18.30) JVA Düsseldorf – Gottesdienst mit Gruppe "Vocals", Detmold (8.45) JVA Remscheid – Gottesdienst mit Chor vom „Gemeinde-Zentrum Dabringhausen“ (10.30) JVA Hagen – Gottesdienst (10.30) JVA Wuppertal-Ronsdorf – Gottesdienste mit Team der Freien ev. Gemeinde Wuppertal-Ronsdorf (10.00) JVA Willich I – Gottesdienst mit Petra Halfmann & Band (11.00) JVA Schwerte – Gottesdienst mit Team von Neustart / Breitscheid (9.30) JVA Wuppertal-Vohwinkel – Gottesdienst (11.00) JVA Siegburg – Gottesdienst mit Team der Ev. freik. Gemeinde Gummersbach/Denkmalweg (9.45) JVA Düsseldorf – Gottesdienst mit Band „BrightLight“ (8.45) 12.04. 24.04. 26.04. 26.04. 17.05. 31.05. 31.05. 07.06. 07.06. 07.06. 14.06. 30.05. 12.06. 20.06. Fit in den Frühling – Workshop mit einer Kräuter-Expertin Kräutertag – Exklusives für Garten und Balkon Der Sommer kommt mit unserer bunten Blütenpracht Dinner for Two – ein Abend für zwei besondere Menschen Obst- und Gemüsetag – Leckeres für Ihre eigene Ernte Italienischer Abend – Pasta und mehr stimmen auf Urlaub ein Rosentag mit den Rosenfreunden Bergisch Land Sonstiges 09.05. 20.06. Grundlagenkurs „Kontaktgruppenarbeit“ im Begegnungszentrum Scheideweg (10.00) Jahreshauptversammlung der Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. im Begegnungszentrum Scheideweg (14.30) Einladung Gemeinde 05.04. 18.04. 09.05. 23.05. 29.05. Christliche Gemeinde Hoffnungsthal, Rösrath – Gottesdienst mit Achim & Petra Halfmann (11.00) zur Mitgliederversammlung Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung sind alle Mitglieder und Freunde herzlich eingeladen! Wir treffen uns am Samstag, den 20. Juni 2015 um 14.30 Uhr im Begegnungszentrum Scheideweg Unterscheideweg 15, 42499 Hückeswagen Im Anschluss an die Versammlung gibt es Zeit für Gespräche und Begegnungen bei Kaffee und Kuchen. Impressum Herausgeber: Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. Unterscheideweg 1-3 D-42499 Hückeswagen Tel.: +49 (0)2192 2011, Fax: +49 (0)2192 2015 E-Mail: [email protected] Internet: www.gefaehrdetenhilfe.de 2 Erscheinungsweise vierteljährlich. Die Ausgabe erscheint unentgeltlich. 1. Vorsitzender: Dr. Peter Christian Knüppel Geschäftsführer: Jörg Hübner (V.i.S.d.P.) Redaktion: Georg Fischer, Jutta Sieper, Christine Hildebrandt Bildnachweis: S. 1,3,5,7 © David Wurth, übrige Fotos © Gefährdetenhilfe Scheideweg e. V. Gestaltung: Agentur kollundkollegen, Berlin Druck: Druckhaus Gummersbach PP GmbH Die Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. ist wegen der Betreuung und Wiedereingliederung von straffälligen, haftentlassenen und gefährdeten Personen vom Finanzamt als mildtätig anerkannt. Darüber hinaus ist sie in eine justizinterne Datenbank eingetragen und kommt als Empfängerin von Geldauflagen in Betracht. Dieses elektronische Verzeichnis wird von der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf geführt. Bankverbindung: Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen BLZ: 340 513 50, Konto-Nr.: 34 111 310 IBAN: DE23 3405 1350 0034 1113 10 BIC: WELADED1RVW www.gefaehrdetenhilfe.de Inhalt Eine Frage der Ehre Liebe Leser, 2 Termine April – Juni 2015 wenn es in dieser Ausgabe um das Thema Ehrenamt geht, dann geht es im Folgenden auch darum, welche oder wessen Ehre denn mit dem Amt, das ich bekleide, gemeint ist. Im gesellschaftlichen Kontext wird mit „ehrenamtlich“ an einen vorwiegend freiwilligen und unbezahlten Dienst gedacht. Im christlichen Kontext schwingen aber neben der Freiwilligkeit noch weitere Aspekte mit: Wem diene ich in erster Linie? Wer soll durch meinen Dienst geehrt werden? Kürzlich las ich diesen Satz des Apostels Paulus: „Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, fähig zu lehren, geduldig im Ertragen von Bosheiten, er soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte zur Erkenntnis der Wahrheit.“ (2.Tim 2,24-25) Können wir eine bessere Beschreibung für einen Dienst im Gefängnis oder in der Arbeit mit straffällig gewordenen Menschen finden? Beschreibt er nicht treffend unser Motiv und unsere Haltung den uns anvertrauten Menschen und Gott gegenüber? Ich wünsche uns, dass wir uns immer wieder daran erinnern, dass Gott und Seine Ehre im Mittelpunkt stehen sollen. Ein Knecht dient seinem Herrn und nicht sich selbst. Im christlichen Ehrenamt soll der Dienst am Menschen genau zu diesem Ziel führen. Dann wird auch von Gott die Anerkennung dafür kommen. 4 Ehrenamt – die Zeit nehm ich mir! 6 Das Café SCHEIDEWEG – mehr als eine Bohne 7 Nachrichten Neues aus den Wohngemeinschaften Mitarbeiter Grundlagenkurs „Kontaktgruppenarbeit“ 8 Ehrenamt als Herzenssache Christoph & Sabine Erkens berichten über ihr ehrenamtliches Engagement Herzliche Grüße Frank Hildebrandt (Mitarbeiter im Leitungsteam) 3 EHRENAMT Unsere Ehrenamtlichen nehmen sich Zeit ... ... für den guten Ton zu sorgen chaften ... wertvolle Bots 4 – die Zeit nehm ich mir! Die Menschen verhalten sich zueinander wie Raubtiere1, stellte der römische Dichter Plautus (ca. 254-184 v. Chr.) fest. Das Gegenteil besitzt ebenfalls Tradition: Bis heute bemühen sich Mitarbeiter im Ehrenamt, menschliche Kälte und Existenzbedrohung aufzuheben oder wenigstens zu mildern. Ihr Handeln hat verschiedene Wurzeln: Im antiken Griechenland gehörte das bürgerliche Engagement der Männer zum guten Ton. Wer nicht mittat, war ein „idiotes“ (ein Privatmensch und damit ein schlechter Bürger). Die ersten Christen verbreiteten das Evangelium größtenteils unentgeltlich und halfen spontan und organisiert. Ihr Handeln gründete auf dem Liebesgebot der Bibel. Die älteste Stiftung – das Wemdinger Bürgerspital von 917 -, die Pflege von Armen, Alten und Kranken durch den Ritterorden der Johanniter 1099 oder der Bau der ältesten Sozialsiedlung durch Jakob Fugger 1521 sind Aspekte der Folgezeit. Eine Systematisierung der kommunalen Hilfe begann im 18. und 19. Jahrhundert. Im Elberfelder System (1853) etwa wurde die Stadt in Quartiere geteilt, in denen sich je ein ehrenamtlicher Armenpfleger um Bedürftige kümmerte. Dieses Prinzip etablierte sich in fast allen größeren Städten. Das reiche Bürgertum wurde zur unentgeltlichen Übernahme öffentlicher Ämter u.a. durch die Preußische Städteverordnung 1808 verpflichtet. Im Kaiserreich (ab 1871) gründeten Bürger zahlreiche Vereine mit kulturellen, religiösen, sozialen und politischen Zielen. In der Weimarer Republik, und verstärkt nach dem 2. Weltkrieg, wurden die Professionalisierung sozialer Tätigkeiten und der Ausbau staatlicher Institutionen vorangetrieben. Freiwilligkeit verlor an Gewicht. In den 1970er Jahren gingen Bürgerinitiativen und Selbsthilfeprojekte dann neue Wege. Nicht nur Bedürftigkeit, Bürgerpflichten oder Ideale motivieren heute viele zum Ehrenamt: Gaben einzusetzen und Erfahrungen an andere weiterzugeben schafft Glücksmomente auf beiden Seiten, füllt Lebenszeit sinnvoll und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Unbemerkte gute Taten im Alltag und ehrenamtliche Hilfe als Mitglied eines weiterzugeben ... auch hinter Gittern Tore zu schießen ... zu handeln statt zu quaken :-) ... gemeinsam zu kämpfen Vereins entspringen regelmäßig derselben Grundhaltung. Der Unterschied ist in den Rahmenbedingungen zu suchen: in der Größe einer Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann, der Suche nach Qualifizierung und Beratung oder dem Wunsch von Helfern und Bedürftigen, seriöse Angebote gleich am Logo zu erkennen. Auch die Gefährdetenhilfe-Arbeit lebt vom Ehrenamt. Deshalb widmen wir die vorliegende Ausgabe dankbar Euch allen, ohne die hier seit über 40 Jahren nichts läuft. Wir hoffen, dass die Streiflichter zögernde Zeitgenossen herausfordern, zu beten und sich und ihre Gaben ebenfalls einzusetzen. Herzlich willkommen! ... Liebe durch de n Magen gehen zu lassen Quellen: Das römische Zitat lautet „homo homini lupus“, übersetzt: Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf (Wikipedia); Rainer Haak: Jammerfreie Zone. Die neue Lust auf Menschlichkeit, Johannis, 2. Aufl. 2007; www.ehrenamt-evangelisch-engagiert.de 1 WDR-Bericht über ehrenamtliche Straffälligenhilfe ... ein Stück des Weges mitzugehen Ein WDR-Team begleitete unsere Kontaktgruppe in der JVA Willich I. Herausgekommen ist ein 4-minütiger Lokalzeit-Beitrag am 21.02. und eine Ehrung unserer Mitarbeiterin Sabine Erkens mit dem „Ehrwin – Preis für stille Helden“. Herzlichen Glückwunsch! ... musikalisch zu begeistern ichen r Ziele zu erre ... miteinande ... zu pflanze n und zu sä en 5 Das Café SCHEIDEWEG Mehr als eine Bohne von Jutta Sieper Schon vier Jahre seit der Eröffnung vom Café SCHEIDEWEG! Zeit für ein paar Zeilen über das Kaffeehaus im Allgemeinen und unser Café im Besondern. Das Kaffeehaus. Schon immer mehr als ein Angebot, Heißgetränke zu konsumieren. Seit 1647 waren Kaffeehäuser in Europa Treffpunkt für Kaufleute, Autoren, Gelehrte, Juristen und Schachspieler. Einfaches Volk und Adelige redeten an einem Tisch über die allgemeine Lage und die Geschäfte. Die „Cafés concerts“ boten Volksvarieté für Frankreichs Kleinbürger und Proletarier, die hier ihrem Herzen Luft machen konnten. Im Stammcafé richtete man sein Postfach ein, in einem Kaffeehaus entstand die Idee, Versicherungen abzuschließen und Zeitungsredaktionen tagten in seinen Räumlichkeiten. Was nur förderlich war: Löste doch der Kaffeekonsum die morgendliche Biersuppe und den täglichen Bierkonsum ab. Statt leichtem Rausch nun „ein Gefühl der wachen, konzentrierten Nüchternheit.“ Kaffeehäuser boten den Bürgern öffentliche Orte zur Diskussion, sie bildeten den Rahmen für Lesungen und förderten Bildung und Briefverkehr. Mit dem geflügelten Wort „Hier können Familien Kaffee kochen“ lockten Gaststätten in Berlin sonntägliche Spaziergänger. Und in der „Kaffeekantate“ von 1734 verteidigt Johann Sebastian Bach das Getränk musikalisch und humorvoll gegen Kritiker (Quelle Wikipedia). Auch wenn das Kaffeehaus als gesellschaftlicher Faktor an Bedeutung verloren hat: Die Beliebtheit des Kaffees ist ungebrochen. Und manche Tradition findet seit 2011 auch in unserem Café SCHEIDEWEG Anklang. Kaffeespezialitäten, 6 in Verbund mit Frühstück, Mittagssnack und selbstgebackenem Kuchen sprechen Geschäftsleute, Freundinnen, Wandergruppen, Geburtstagsgäste und hungrige Kunden des Pflanzenparks an. Selbstverständlich sind gluten- und laktosefreie Angebote, Fair trade Kaffee und Tee; Speisen und Getränke sind alkoholfrei. Selbst WLAN ist verfügbar. Das Café ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Gefährdetenhilfe. Junge Leute aus unseren Wohngemeinschaften finden hier eine Möglichkeit zum Arbeitstraining. Mitarbeiter und Ehrenamtliche arbeiten aus Überzeugung und mit Leidenschaft für sie und für die Gäste. Diese finden Zeit zum Verschnaufen, zum Lesen, zum Reden. Und immer wieder etwas Besonderes auf der Speisekarte: Wochenweise wechselnde Leckereien, passend zur Jahreszeit, auf Anfrage auch die „Bergische Kaffeetafel“. Eine Auswahl bisheriger Veranstaltungen: die Lesung der „Äpfelgräfin“ Daisy Gräfin von Arnim; „Totentanz auf der Titanic“ – Krimidinner zum Mitmachen, Konzerte von Solisten und Chören, die Dietrich-Bonhoeffer-Ausstellung, Bratapfelessen mit Freunden, Produktvorführungen, Steaks aus dem Beefer, Kreativabende, Lesen und Basteln für Kinder… Vor einigen Wochen haben wir erweitert. Der neue Außenbereich wendet sich u.a. an Familien: Ein Spielplatz in Sichtweite der Eltern, die so in Ruhe ihren Kaffee trinken können. Ein breites Glasdach nimmt dem Bergischen Regen seinen Schrecken. Bitte nehmen Sie Platz. Wir freuen uns auf Sie! Öffnungszeiten: Mo – Fr.: 9.00 h – 18.30 h; Sa: 9.00 h – 16.00 h. So geschlossen Nachrichten aus Scheideweg Mitarbeiter Im Café hat Claudia Klar unser Team verstärkt. Außerdem arbeitet Justine für 3 Monate als Praktikantin bei uns mit. Christine Bieber hat sich beruflich verändert. Wir danken ihr ganz herzlich für die großartige, engagierte Mitarbeit im Pflanzenpark in den letzten 7 Jahren und wünschen Gottes Segen für die neuen Herausforderungen. Wir freuen uns, Gero Glöckner als neuen Mitarbeiter im Einzelhandel begrüßen zu können. Wohngemeinschaft Philipp hat uns wieder verlassen. Tobias konnten wir in eine andere Therapieeinrichtung vermitteln. Björn ist neu in die Wohngemeinschaft (Fam. Persian) gezogen. Unsere Wohngemeinschaften nutzten die Karnevalstage für kurze Freizeiten: einige nahmen an einer Ski-Freizeit in Oberaudorf (Oberbayern) teil, andere verbrachten einige Tage im Schwarzwald. Es war für alle eine schöne und sportliche Zeit mit guter Gemeinschaft. Einladung an alle Kontaktgruppen mitarbeiter und Interessierte zum Grundlagen-Kurs „Kontaktgruppenarbeit“ am Samstag, den 9. Mai um 10.00 h im Begegnungszentrum Scheideweg, Unterscheideweg 15, 42499 Hückeswagen. Eine gute Arbeit bedarf einer guten Vorbereitung. Das gilt auch für die Seelsorge im Strafvollzug im Rahmen unserer Kontaktgruppen. Dieser Grundlagen-Kurs ist relevant für alle Mitarbeiter, insbesondere für Neueinsteiger. Als Referent steht uns u.a. der Siegburger Gefängnisseelsorger Pfarrer Jens-Peter Preis zur Verfügung. Anmeldungen spätestens bis zum 30.04. an [email protected] oder Fax 02192 2015. Verabschieden mussten wir uns von Kornelius & Georgette Boschmann. Mit ihrem kleinen Sohn sind sie nach Ostwestfalen gezogen. Kornelius wird dort nach dem Lehramts-Studium sein Referendariat absolvieren. Wir danken beiden herzlich für das Engagement in den Wohngemeinschaften, in der Musik- und Jugendarbeit und Kornelius für seinen Einsatz in der Buchhaltung. Wir wünschen ein gutes Einleben und Gottes Segen für die neuen Aufgaben! Herzlichen Dank den Praktikanten, die uns in letzter Zeit unterstützt haben: Helena aus Bornheim (bei Bonn) und Laura aus der Nähe von Paderborn lebten und arbeiteten 2 Wochen bei uns mit. Benedikt aus Hückeswagen absolvierte bei uns sein Schulpraktikum. Unser Azubi Gunars Birgersons wurde vom Hückeswagener Bürgermeister für seine herausragende Verkäufer-Abschlussprüfung geehrt. Gunars und Sarah bereiten sich nun auf ihren Ausbildungsabschluss als Einzelhandelskaufleute vor. Neuer Erdenbürger Gesucht Engagierte/r Christ/in als Einzelhandelsgärtner/in oder Pflanzenfachberater/in für unseren Einzelhandel „Pflanzenpark SCHEIDEWEG“ mit Interesse an • Beet & Balkon mit Stauden & Gehölzen • Bedienung & Beratung der Kunden • Pflege des Sortiments • Dienst am Menschen Rückfragen und Bewerbungen (gerne auch per Email) an Jörg Hübner, Tel. 02192 201-204, Email: [email protected] Janine und Daniel Persian freuen sich mit Moritz über die Geburt der kleinen Betty. Herzliche Glück- und Segenswünsche! Infostand auf Missionale Am 21. März beteiligten wir uns mit einem Infostand an der „Missionale“ in Köln. Wir informierten über unsere Arbeit und hatten dabei viele gute Gespräche und Begegnungen. Fußballturnier Beim "Hallenmasters" der Christlichen FußballLiga in der Hückeswagener Mehrzweckhalle erreichte unser Team von insgesamt 11 Mannschaften den 2. Platz. Das Endspiel ging wie im Vorjahr gegen die FeG Vohwinkel verloren – diesmal nach Siebenmeter-Schießen. Dritter wurde die Kreuzkirche Lüdenscheid vor der FeG Hückeswagen. 7 Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. Ehrenamt als Herzenssache Christoph & Sabine Erkens, ehrenamtliche Kontaktgruppenleiter in der JVA Willich I, berichten über ihr 25jähriges Engagement: Christoph: Ich habe mich schon als Kind für Menschen aus sogenannten Randgruppen interessiert. Möglicherweise auch, weil mein älterer Bruder heroinabhängig war. Drogensucht und alles was damit einhergeht, habe ich in der Familie mitbekommen. Aber ich habe ebenso erlebt, dass mein Bruder ein völlig anderer wurde, als er in einer christlichen Therapie Jesus kennenlernte. Das machte mir große Hoffnung, und so entschied ich mich in einer großen Lebenskrise, einen Neuanfang mit Gott zu wagen. Dies war die beste Entscheidung meines Lebens! Kurze Zeit später lernte ich meine Frau Sabine kennen. Durch sie kam ich mit der Gefährdetenhilfe Scheideweg in Kontakt und machte dann sehr schnell meine ersten Besuche mit der Kontaktgruppe in der JVA Geldern. Dies ist mir zu einer Herzenssache geworden. Ich liebe es, den Männern meine Freundschaft anzubieten, ihnen von Jesus zu sagen. Zu erleben, dass sie durch eine Beziehung zu ihm Hoffnung und Perspektive für ihr verkrachtes Leben bekommen, ist das Schönste was es gibt! Zwei Dinge sind mir im Laufe der Jahre bei den vielen Besuchen sehr wichtig geworden: 1. Ich möchte eine gute Beziehung pflegen, ehrlich und natürlich sein. In Matthäus 25,36 heißt es: „Ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen (habt mich geliebt)“ – und nicht: „Ich war im Gefängnis und ihr habt mich vollgepredigt.“ 2. Zeig dem anderen deine Narben, dann zeigt er dir (und Gott) seine Wunden. So kann Jesus heilen und wirklich Neues schaffen. Sabine: Während meiner Krankenpflegeausbildung hatte ich den ersten Kontakt zu einem Drogenabhängigen, der auf der Psychiatrie seinen Entzug machte. An dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt hat Gott mein Herz berührt und mir eine Liebe für Außenseiter der Gesellschaft gegeben. Sofort war mir klar, dass ich irgendwie mehr helfen will. Da fing ich an, Leute zu suchen, die das gleiche Anliegen hatten. So wurde ich auf die Gefährdetenhilfe Scheideweg aufmerksam und nahm an „Randgruppenseminaren“ teil. An jedem Seminarwochenende wurde ein Gefängnis besucht. So kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit Inhaftierten. Zu diesem Zeitpunkt wurden neue KontaktgruppenMitarbeiter in der JVA Geldern gesucht. Ich habe mich sofort gemeldet, weil das der nächste „Knast“ in meiner Umgebung war. Seitdem bin ich mit viel Herzblut dabei. Auch ich habe festgestellt, dass ich durch mein „So-sein-wie-ich-bin“ (auch Schwächen und Fehler) am schnellsten die Herzen der Inhaftierten gewinne. Es begeistert mich, wenn ich spüre, dass Männer offen werden für das Evangelium, ich mit ihnen beten kann und wir Gott mit Liedern loben können. Ich stelle mir vor, wie unser Gesang über die Gefängnismauern hinweg zu ihm dringt. Wie muss er sich darüber freuen!
© Copyright 2025 ExpyDoc