Raus aus den Schulden! - Gefährdetenhilfe Scheideweg eV

2/2015
G 5949
Gefängnisarbeit:
Kontaktgruppen
Hoffnung hinterm
Schuldenberg
Die Geschichte von Volker
Gefährdetenhilfe
Scheideweg e.V.
Raus
aus
(gem)einsame
den Schulden!
Wei(h/n)-nacht
Termine
Veranstaltungen
Juli – Oktober 2015
Sonstiges
Gefängnis
23.08.
23.08.
30.08.
06.09.
13.09.
20.09.
04.10.
18.10.
JVA Hagen – Gottesdienst (10:30)
JVA Wuppertal-Vohwinkel – Gottesdienst mit Jochen
Wiese & Band (11:00)
JVA Remscheid – Gottesdienst mit einem Team der
Ev. freik. Gem. Remscheid (10:30)
JVA Siegburg – Gottesdienst mit Frank Heinrich
& Team (9:45)
JVA Wuppertal-Ronsdorf – Gottesdienste mit Team
vom Bibelseminar Bonn (10:00)
JVA Düsseldorf – Gottesdienst mit Petra Halfmann
& Band (8:45)
JVA Schwerte – Gottesdienst mit Band „umgekehrt“ (9:30)
JVA Wuppertal-Vohwinkel – Gottesdienst mit
Frank Heinrich & Team (11:00)
Pflanzenpark / Café
12.06. 20.06.
18.08.
Italienischer Abend – Pasta und mehr stimmen auf
Urlaub ein
Rosentag mit den Rosenfreunden Bergisch Land
Familientag mit Grillangeboten und Spaß für Kinder
Grillabend zum
40. Jubiläum
Anlässlich unseres 40. Vereinsjubiläums in diesem Jahr laden wir
alle unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter – auch ehemalige „Ehrenamtliche“ – zu einem gemeinsamen Grillabend ein.
Dazu treffen wir uns am
Samstag, den 19. September 2015 um 17:00 h
im Café SCHEIDEWEG, Unterscheideweg 1-3, Hückeswagen.
Anmeldungen bitte bis zum 04.09. an
[email protected] bzw. Fax 02192 2015.
Impressum
Herausgeber:
Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V.
Unterscheideweg 1-3
D-42499 Hückeswagen
Tel.: +49 (0)2192 2011, Fax: +49 (0)2192 2015
E-Mail: [email protected]
Internet: www.gefaehrdetenhilfe.de
2
Erscheinungsweise vierteljährlich.
Die Ausgabe erscheint unentgeltlich.
1. Vorsitzender: Dr. Peter Christian Knüppel
Geschäftsführer: Jörg Hübner (V.i.S.d.P.)
20.06.
08.-18.07.
15.08.
10.09.
16.09. 19.09.
16.-18.10.
Jahreshauptversammlung der Gefährdetenhilfe Scheide­weg e.V. im Begegnungszentrum Scheideweg (14:30)
WG-Freizeit Zillertal / Österreich
Besuch Männerkreis der Freien ev. Gemeinde Schwerte
in Scheideweg (14:00)
Besuch Seniorenkreis der Ev. freik. Gemeinde Lüdenscheid in Scheideweg (14:30)
Besuch Seniorengruppe der Freien ev. Gemeinde
Solingen in Scheideweg (15:30)
Kontaktgruppen-Mitarbeiter-Treffen im Begegnungszentrum Scheideweg (10:00)
Internationales Forum Christlicher Gefährdetenhilfen in
Burbach-Holzhausen (Siegerland)
Einladung an alle
Kontaktgruppenmitarbeiter
und Interessierte
zum Kontaktgruppen-Mitarbeiter-Treffen
am Samstag, den 19. September 2015
um 10:00 h im Begegnungszentrum
Scheideweg, Unterscheideweg 15,
42499 Hückeswagen.
Diesmal geht es um das Schwerpunktthema „Drogen“ – sowohl
um die aktuellen Entwicklungen in der Szene als auch um seelsorgerliche und praktische Hilfen.
Als Gastreferent steht uns Markus Finkel von der „Christlichen Drogenarbeit e.V.“ (München) zur Verfügung. Außerdem werden wir
Zeit für den persönlichen Austausch haben.
Anmeldungen bitte an
[email protected] bzw. Fax 02192 2015.
Redaktion: Georg Fischer, Jutta Sieper,
Christine Hildebrandt
Bildnachweis: S. 1, 3, 7, 8 © David Wurth, S. 4, 5 ©
timsa – istockphoto.de, übrige Fotos ©
Gefährdetenhilfe Scheideweg e. V.
Gestaltung: Agentur kollundkollegen, Berlin
Druck: Druckhaus Gummersbach PP GmbH
Die Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. ist wegen
der Betreuung und Wiedereingliederung von
straffälligen, haftentlassenen und gefährdeten
Personen vom Finanzamt als mildtätig anerkannt.
Darüber hinaus ist sie in eine justizinterne Datenbank eingetragen und kommt als Empfängerin
von Geldauflagen in Betracht. Dieses elektronische
Verzeichnis wird von der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf geführt.
Bankverbindung:
Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen
BLZ: 340 513 50, Konto-Nr.: 34 111 310
IBAN: DE23 3405 1350 0034 1113 10
BIC: WELADED1RVW
www.gefaehrdetenhilfe.de
Inhalt
Wir haben diese Ausgabe dem Thema Schulden
gewidmet.
In den Medien ist es ein breit diskutiertes Thema.
Denn die öffentliche Verschuldung hat solche astronomischen Höhen erreicht, dass der Glaube an eine
nachhaltige Tilgung von Darlehen verloren gegangen ist. An eine Entschuldung der öffentlichen Hand
ist nicht mehr zu denken, sie wurde nie einkalkuliert.
Bei Gott ist die Entschuldung des Menschen jedoch
eingeplant. Von Anfang an.
Das Prinzip der Schuldentilgung ist recht einfach: entweder zahlt der Schuldner selber
oder er hat einen Bürgen, der bei Zahlungsunfähigkeit in der Verantwortung steht.
Gott sah, dass die Schuldentilgung ihm gegenüber für den Menschen unmöglich ist,
dass sie weder durch Bußübungen, noch Spenden und gute Taten vermittelt werden
kann. So bietet er selbst einen Bürgen an, seinen Sohn Jesus Christus. Er ging in das
Entschuldungsprogramm, um vor Gott als Schuldner dazustehen. Jesus bezahlte die
Schuld an einem Kreuz vor den Toren Jerusalems vor fast 2000 Jahren.
Dort rief er kurz vor seinem Sterben „Es ist beglichen!“ und Gott bestätigte dies durch
Jesu Auferstehung.
Heute dürfen wir nun, im Vertrauen auf die unten zitierte Zusage Gottes, gegenzeichnen. Wir dürfen Gott danke sagen, dieses Angebot in Anspruch nehmen und Jesus
Christus vertrauen.
„Gott hat Christus, der ohne Sünde war, für uns zur Sünde gemacht, damit wir durch ihn
zu der Gerechtigkeit kommen, mit der wir vor Gott bestehen können.“
(Die Bibel, 2. Korinther 5,21)
2
Termine
Juli – Oktober 2015
4
Raus aus den Schulden –
Hinter den Kulissen: Reisegefährten in der
Sozialen Begleitung
5
Internationale Arbeit
Neues aus Kenia und Sibirien
6
Gefängnisarbeit
Kontaktgruppen
7
Jugendarbeit
Jugendhaus Wiehagen
Nachrichten aus Scheideweg
Neues aus den Wohngemeinschaften
Mitarbeiter
8
Hoffnung hinterm
Schuldenberg
Die Geschichte von Volker
Herzliche Grüße
Jörg Hübner
(Geschäftsführer)
3
Raus aus den Schulden!
Hinter den Kulissen:
Reisegefährten in der Sozialen Begleitung
Von Helmut Schellenberg, Jurist und Mitarbeiter in der Schuldnerberatung
Wenn ein junger Mensch in eine Wohngemeinschaft der Gefährdetenhilfe einzieht, hat
er den Wunsch, sein Leben zu verändern und
ihm eine neue, positive Richtung zu geben. Die
Mitarbeiter der Gefährdetenhilfe in den Wohngemeinschaften und Zweckbetrieben stehen
ihnen dabei tatkräftig zur Seite. Deren Arbeit
ist den Freunden der Gefährdetenhilfearbeit
oft gut bekannt.
Aber was geschieht eigentlich „hinter den Kulissen“ in diesem neuen Lebensabschnitt?
Existenzsicherung
Am Anfang des Einzugs steht die Existenzsicherung. Manche junge Menschen stehen
ohne Krankenversicherung da. Jetzt wird vorrangig daran gearbeitet, dass der Krankenversicherungsschutz schnell hergestellt wird.
Viele Hilfesuchende sind aufgrund ihrer Biografie krank. Ohne eine Krankenversicherung
wäre eine ärztliche Behandlung entweder nicht
möglich oder die Kosten wären von den Betroffenen selbst zu tragen.
In den meisten Fällen sind die Hilfesuchenden arbeitslos. Wir helfen dabei, Arbeitslosengeld II (Hartz IV) zu beantragen. Wir lassen die
jungen Menschen mit den vielen Formularen
nicht allein. Für die meisten sind die Papiere
ein fast nicht zu durchdringender Dschungel.
Gemeinsam gehen wir die Vordrucke durch und
füllen sie Schritt für Schritt aus. Oftmals fehlen
Unterlagen. Die werden dann angefordert. Wir
4
begleiten anfangs jeden Besuch beim „Amt“.
Während des Arbeitstrainings halten wir den
Kontakt zu den Arbeitsvermittlern des Jobcenters. In Absprache mit ihnen werden die Weichen für die berufliche Integration der jungen
Menschen gestellt. Die Arbeitsvermittler beim
Jobcenter Oberberg begleiten diesen Prozess
kompetent und empathisch.
Oft sind am Beginn einer Begleitung weitere
Dinge zu regeln: Versicherungsverträge und
Mietverhältnisse sind zu kündigen oder es
wird eine Auskunftssperre im Melderegister
beantragt, weil eine Gefahr für Leib und Leben
besteht.
Schuldenregulierung
Viele junge Menschen, die bei uns einziehen,
sind verschuldet. Aus diesem Grund bieten wir
ihnen eine kostenfreie Schuldnerberatung an.
Schulden machen krank. Nach einer Studie der
Universität Mainz sind 80 Prozent der verschuldeten Menschen erkrankt. Rund 40 Prozent
der Befragten klagten über „Angstzustände,
Depressionen, Psychosen sowie Gelenk- und
Wirbelsäulenerkrankungen“. Wer Schulden hat,
trägt ein zwei- bis dreifach höheres Risiko, an
bestimmten Krankheiten zu leiden als Menschen, die nicht verschuldet sind.1
Hinzu kommen bei verschuldeten Menschen
oft seelische Nöte wie Gefühle der Ohnmacht,
Angst vor einer Inhaftierung, vor „Kahlpfändung“ sowie vor der Stigmatisierung durch
die Gesellschaft.2
„Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen“, sagte
spontan ein junger Mann, nachdem er seine
Schuldenproblematik bei uns in guten Händen
wusste. Wer weiß, dass sich jemand um seine
Schulden kümmert, kann sich auf seine Lebensveränderung konzentrieren. So werden Kapazitäten freigesetzt.
Schuldnerberatung wirkt sich nicht nur gut auf
die Gesundheit aus, sondern hat auch überaus
positive Effekte bei der Beseitigung von Arbeitslosigkeit: Eine Studie über die Wirksamkeit von
Schuldnerberatung in Deutschland belegt,
dass nach nur durchschnittlich acht Monaten
Schuldnerberatung die Arbeitslosigkeit der
1021 befragten Klienten um gut 10 Prozent
sank. Bei den berufstätigen Personen nahm
die Gefährdung des Arbeitsplatzes durch Verschuldung um mehr als 60 Prozent ab. Nebenbei bemerkt: Die staatlichen Leistungen für die
befragten Klienten verringerten sich jährlich
um etwa 380.000 Euro.
Die Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. ist seit
1999 eine von der Bezirksregierung Düsseldorf anerkannte Stelle nach § 305 Abs. 1 Nr. 1
der Insolvenzordnung. Diese Anerkennung
ermöglicht es uns, Verbraucherinsolvenzverfahren mit anschließender Restschuldbefreiung
Internationale
Arbeit
Burjatien / Sibirien
Wir freuen uns auf Familie Suckau: Anfang Juni
werden Valéri und Anja Suckau mit ihren drei Kindern nach Deutschland kommen. Peter (17 J.) und
Irina (16 J.) möchten hier ihre Schulbildung beenden und sich beruflich orientieren. Familie Suckau
wird nach einem kurzen Aufenthalt in Scheideweg
in Detmold wohnen. Sie sind für Gebetsunterstützung dankbar, damit sie als Familie mit den vielen
Veränderungen gut zurechtkommen.
bei uns im Hause einzuleiten und zu
begleiten. Dabei handelt es sich um ein
gerichtliches Verfahren, an dessen Ende
dem „redlichen“ Schuldner sämtliche
Schulden – unabhängig von der Höhe –
erlassen werden.
Erste Anlaufstelle
Die Mitarbeiter im Büro sind oft erste
Anlaufstelle für viele weitere Fragen,
mit denen die jungen Menschen konfrontiert werden: Da gehen Anklageschriften und Strafbefehle ein, die aus
dem „alten Leben“ stammen. Und die
Frage ist: Wie soll ich reagieren? Wir
begleiten die Hilfesuchenden zu ihren
Gerichtsverhandlungen.
Wir richten für sie ein Treuhandkonto ein,
so dass der Umgang mit den eigenen
Finanzen geübt werden kann.
Weitere Fragen aus dem Tagesgeschäft
sind etwa: Wie kann ich ein Erbe ausschlagen? Wie und wo beantrage ich
Berufsausbildungsbeihilfe, Waisenrente
oder BAföG? Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Entfernung
meiner Tätowierungen? Was muss ich
tun, damit ich meine Fahrerlaubnis
wieder erhalte?
Die Veränderung eines bestimmten
Lebensstils ist ein Prozess. Vielleicht ist er
mit einer Wanderung aus einem „fernen
Land“ zurück zum Vater zu vergleichen
(vgl. Lukas 15, 13). Auf diesem Teilstück
der Lebensreise möchten wir hilfreiche
Reisegefährten sein.
Quellen:
1
Pressemitteilung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter: http://www.uni-mainz.de/
presse/20360.php; (abgerufen am 27.04.2015)
2
Langenbahn, Martin: „Ängste und seelische Not der Schuldner – Erst Hilfe durch die Schuldnerberatung“ in: INFODIENST SCHULDNERBERATUNG, Nr. 03/ 2012, S. 3 ff.
3
Kuhlemann, Astrid, Walbrühl, Ulrich: „Wirksamkeit von Schuldnerberatung in Deutschland,
Expertise im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend“, Gummersbach 2007, S. 4
Kenia
Der Leiter der Gefährdetenhilfe in Kenia, Pastor
Peter Togom, berichtete im März über die Arbeit auf
der Crossroad-Farm in Songhor: „Der vergangene
Monat war von vielen Herausforderungen und
Schwierigkeiten geprägt und wir sind Gott dankbar, dass er uns durchgetragen hat.“
Aufgrund der anhaltenden Dürreperiode sind
einige der Kaffeepflanzen vertrocknet. Auch die
Keimlinge in der Baumschule wollen noch nicht
recht sprießen. Die meisten der fast reifen Bananenstauden knickten bei einem starken Wind um,
so dass die Bananenernte nicht den erhofften
Erfolg brachte.
Besonders erschüttert wurden unsere kenianischen
Mitarbeiter durch Diebstahl und Brandstiftung:
Im März wurden einige Milchkühe gestohlen. Sie
konnten jedoch ausfindig gemacht und wieder auf
die Farm zurückgebracht werden. Felder mit erntereifem Zuckerrohr und Futtergras wurden durch
ein Feuer vernichtet, was zu erheblichem finan­
ziellen Verlust für den Betrieb führte. Die Mitarbeiter in Kenia brauchen besonders in dieser schwierigen Zeit unsere Unterstützung und unser Gebet.
Dankbar sind sie für die drei jungen Männer, die mit
ihnen auf der Farm leben. Douglas, der das Rehabilitationsprogramm erfolgreich durchlaufen hat,
ist ihr Mentor. Dominic hat im Rahmen seiner Ausbildung ein Praktikum begonnen. Stephen hatte
die Farm verlassen, wurde aber wieder von seiner
Großmutter zurückgebracht. Tobias konnte sich
mit Hilfe von Spenden eine Nähmaschine kaufen,
die er nun eifrig nutzt.
Zweckgebundene Spendenunterstützung ist
über diese Kontoverbindung möglich:
Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen
Verwendungszweck: Kenia
IBAN: DE10 3405 1350 0000 2678 56
Auf der Farm in Songhor
5
Gefängnisarbeit
Kontaktgruppen
Durch den engagierten Einsatz vieler ehrenamtlicher Betreuer können wir in Nord­
rhein-Westfalen regelmäßige Kontaktgruppen in diesen Anstalten anbieten:
Anstalt
Zeit
Grundlagen-Kurs
„Kontaktgruppenarbeit“
JVA Siegburg / Haus 2 (Männer)
Montags (14-tägig)
JVA Rheinbach (Männer)
Montags (14-tägig)
JVA Willich I (Männer)
Montags (1.+ 3. im Monat)
Am 9. Mai wurden im Begegnungszentrum Scheideweg 30 Seminar-Teilnehmer im Bereich der Straffälligenhilfe geschult. Zu den Themen „Grundlagen
der Kontaktgruppenarbeit“, „Seelsorge im Strafvollzug“ und „Sucht im Strafvollzug“ referierte u.a.
der Siegburger Gefängnisseelsorger Pfarrer JensPeter Preis.
JVA Wuppertal-Ronsdorf (Jugendliche)
Dienstags (wöchentlich)
JVA Köln / Häuser 8 + 11 (Männer)
Dienstags (14-tägig)
JVA Köln / Haus 9 (junge Erwachsene)
Dienstags (14-tägig)
JVA Köln / Häuser 10 + 15 (Frauen)
Dienstags (14-tägig)
JVA Köln / Häuser 14 + 16 (Frauen)
Dienstags (14-tägig)
JVA Remscheid (Männer)
Dienstags (14-tägig)
JVA Siegburg / Haus 1 (Männer)
Donnerstags (14-tägig)
JVA Bochum (Männer)
Donnerstags (14-tägig)
JVA Schwerte (Männer)
Donnerstags (14-tägig)
JVA Düsseldorf (Männer)
Donnerstags (14-tägig)
JVA Kleve (Männer)
Donnerstags (14-tägig)
JVA Hagen (Männer)
Donnerstags (14-tägig)
JVA Wuppertal-Vohwinkel (Männer)
Freitags (14-tägig)
JVA Geldern (Männer)
Freitags (14-tägig)
Jugendarrestanstalt Remscheid (Jugendliche)
Samstags (14-tägig)
Begegnungen im
Jugendarrest
Mit Studierenden des Berufskollegs Bleibergquelle
(Velbert) gestaltete Petra Halfmann ein Programm
in der Jugendarrestanstalt Remscheid im Rahmen
der Kontaktgruppe. Für die Jugendlichen wurde ein
ansprechendes Programm zum Thema „Ziele und
Träume“ vorbereitet – mit Theaterstück, Liedern
und persönlichen Erfahrungsberichten.
Gefängnis-Gottesdienste
In der ersten Jahreshälfte haben wir bisher ca. 20
Gottesdienste in Gefängnissen gestaltet. Dafür
danken wir herzlich den Anstalts-Seelsorgern sowie
den verschiedenen Chören und Gruppen, die uns
dabei unterstützten.
6
Gottesdienst in der JVA Wuppertal-Vohwinkel
mit der oberbergischen Band „Next Blues Generation“
Jugendarbeit
Nachrichten
aus Scheideweg
Wohngemeinschaften
Sven war zum „Probewohnen“ bei uns und plant,
nach seiner Haftentlassung zu uns zu ziehen.
Björn hat ein Praktikum in unserem Einzelhandel
begonnen, mit Perspektive auf eine Ausbildung.
Mitarbeiter
Jugendhaus
Wiehagen
Der Frühling machte auch vor der tristen
Abfalltonne im Brunnenweg 20 nicht
halt. Bei strahlendem Sonnenschein
malten die Kinder vom Kidsclub eifrig
und kunstvoll Bäume, Blumen und einen
Ententeich. Superschön ist es geworden.
Unsere regelmäßigen Termine:
Kidsclub: Donnerstags von
17:00 – 19:00 h (für 6-12-jährige)
Teenstreff: Freitags von
19:30 – 22:00 h (für junge Leute ab 13)
Regina Kant hat unser Team im PflanzenparkAußenbereich verstärkt. Herzlich willkommen!
Helmut Schellenberg hat dafür seine Mitarbeit
im Außenbereich beendet und widmet sich ganz
der Schuldnerberatung.
Rebecca aus Kirchheim hat bei uns mitgelebt und
-gearbeitet. Vielen Dank für die Unterstützung!
Pfingstjugendtreffen Aidlingen
Mit einer Gruppe junger Leute waren wir beim
Aidlinger Pfingstjugendtreffen dabei. Ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten!
Giving-Back-Day
Zum zweiten Mal wurden wir von der Fa. Cisco
tatkräftig unterstützt: Im Rahmen eines „GivingBack-Tages“ halfen uns 12 Firmen-Mitarbeiter
bei praktischen Arbeiten auf unserem Gelände,
z.B. bei der Pflege und Verschönerung der
Anlage, beim Aufbau eines Sonnendaches und
bei der Säuberung von Beeten und Freiflächen.
Ein herzliches Dankeschön! Darüber hinaus
hatten wir einen intensiven Austausch.
Webseite
Ab sofort ist unsere neue Webseite online:
www. scheideweg.nrw
Bau- und Renovierungsarbeiten
Spielplatz mit „Bude“ und Piratenschiff
In den letzten Wochen konnten einige Bau- und
Renovierungsarbeiten auf unserem Gelände abgeschlossen werden: Wegen eines feuchten Kellers
musste ein Stück Außenwand trockengelegt werden.
Der dadurch in Mitleidenschaft gezogene WG-Garten kann jetzt wieder neu gestaltet werden. Die CaféKüche wurde renoviert. Im Außenbereich entstand
durch die Glasüberdachung ein erweitertes SitzplatzAngebot. Außerdem ist der Spielplatz fertig – und
wartet auf Familien mit Kindern!
7
Gefährdetenhilfe
Scheideweg e.V.
Hoffnung hinterm Schuldenberg
Die Sucht trieb Volker (33) in den Ruin. Der schwere Entschluss,
Hilfe anzunehmen, eröffnete neue Perspektiven.
Mit 14 rauchte er seinen ersten
Joint. Das half, sich besser zu
fühlen, denn er hatte keinen
Bock mehr auf den Stress
zuhause und den Streit seiner
Eltern. Der Haschischkonsum
steigerte sich, bald kamen
Speed, LSD und Ecstasy hinzu.
Als die Eltern sich trennten, zog
er mit 16 zuhause aus. Eine Ausbildung zum Elektroinstallateur brach er
kurz nach Beginn wieder ab. Mit Aushilfsjobs und Drogenhandel hielt
er sich über Wasser. Um seinen Drogenkonsum, später eine eigene
Wohnung, rauschende Partys und einen ausschweifenden Lebensstil
zu finanzieren, war bald nur noch mit Krediten möglich. Er schaffte es
nicht mehr. Er konnte seine Rechnungen nicht bezahlen, öffnete irgendwann die Post nicht mehr und verlor seine Wohnung.
Ein Besuch mit Kollegen in einem Spielkasino eröffnete ihm eine neue
Möglichkeit, sein Geldproblem zu lösen: mit einem Spieleinsatz von
10,- Euro gewann er 450,- Euro! „Wenn das so einfach ist, sein Geld
zu vermehren…“ Seitdem brachte Volker regelmäßig sein Geld in die
Spielbank. Die scheinbare Lösung wurde zum Problem – und trieb
ihn dazu, seine moralischen Grenzen zu überschreiten: Er belog und
be­klaute seine Familie und seine Freundin und flog aus der gemeinsamen Wohnung; Diebstahl beim Arbeitgeber kostet ihn seinen Job.
Zwischendurch hatte er mal wieder „Glück“ und gewann ein paar Tausend Euro – um danach alles wieder zu verspielen.
Es hat lange gedauert, bis Volker begriff: „Ich habe ein Problem, das
ich nicht alleine in den Griff bekomme.“ Um möglichst schnell Hilfe zu
bekommen, täuschte er einen Suizid vor und wurde in eine geschlossene Psychiatrie eingeliefert. Sein Bruder unterstützte ihn bei der Suche
nach weiterführender Hilfe – und landete im Internet auf der Seite der
Gefährdetenhilfe Scheideweg. Da dort gerade kein Platz frei war, wurde
er an die Gefährdetenhilfe in Bad Eilsen vermittelt, wo er in eine Wohngemeinschaft ziehen konnte. Nach einem Jahr kam er nach Scheideweg, um sich zum Landschaftsgärtner ausbilden zu lassen.
Inzwischen hat sich in seinem Leben viel verändert: Er hat gelernt, Hilfe
anzunehmen – von Menschen und von Gott. „16 Jahre lang habe ich
mir von keinem helfen lassen“, sagt Volker rückblickend. „Jetzt bin ich
Gott jeden Tag dankbar für den Neuanfang, den er mir ermöglicht hat,
und für die Menschen, die ein offenes Ohr für mich haben.“ Auch sein
39.000-Euro-Schuldenberg wurde angepackt. Er ist in die Privatinsolvenz gegangen und hat nun die Perspektive, in ein paar Jahren wieder
schuldenfrei zu sein.
Rückfällig wurde er bisher nicht, aber er kennt die Gefahren: „Als ich
zum ersten Mal mit Geld in der Tasche alleine unterwegs war, war die
Versuchung groß.“ Bei innerem Stress oder Suchtdruck hat er sich angewöhnt, zu beten, alleine spazieren zu gehen oder Sport zu treiben. Und
er hat sich entschlossen, kein Geheimnis daraus zu machen. „Meine Vergangenheit ist ein Teil von mir. Aber sie wird mich nicht daran hindern,
mit Gottes Hilfe meine Zukunft zu gestalten.“