2/2015 G 5949 Gefängnisarbeit: Kontaktgruppen Hoffnung hinterm Schuldenberg Die Geschichte von Volker Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. Raus aus (gem)einsame den Schulden! Wei(h/n)-nacht Termine Veranstaltungen Juli – Oktober 2015 Sonstiges Gefängnis 23.08. 23.08. 30.08. 06.09. 13.09. 20.09. 04.10. 18.10. JVA Hagen – Gottesdienst (10:30) JVA Wuppertal-Vohwinkel – Gottesdienst mit Jochen Wiese & Band (11:00) JVA Remscheid – Gottesdienst mit einem Team der Ev. freik. Gem. Remscheid (10:30) JVA Siegburg – Gottesdienst mit Frank Heinrich & Team (9:45) JVA Wuppertal-Ronsdorf – Gottesdienste mit Team vom Bibelseminar Bonn (10:00) JVA Düsseldorf – Gottesdienst mit Petra Halfmann & Band (8:45) JVA Schwerte – Gottesdienst mit Band „umgekehrt“ (9:30) JVA Wuppertal-Vohwinkel – Gottesdienst mit Frank Heinrich & Team (11:00) Pflanzenpark / Café 12.06. 20.06. 18.08. Italienischer Abend – Pasta und mehr stimmen auf Urlaub ein Rosentag mit den Rosenfreunden Bergisch Land Familientag mit Grillangeboten und Spaß für Kinder Grillabend zum 40. Jubiläum Anlässlich unseres 40. Vereinsjubiläums in diesem Jahr laden wir alle unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter – auch ehemalige „Ehrenamtliche“ – zu einem gemeinsamen Grillabend ein. Dazu treffen wir uns am Samstag, den 19. September 2015 um 17:00 h im Café SCHEIDEWEG, Unterscheideweg 1-3, Hückeswagen. Anmeldungen bitte bis zum 04.09. an [email protected] bzw. Fax 02192 2015. Impressum Herausgeber: Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. Unterscheideweg 1-3 D-42499 Hückeswagen Tel.: +49 (0)2192 2011, Fax: +49 (0)2192 2015 E-Mail: [email protected] Internet: www.gefaehrdetenhilfe.de 2 Erscheinungsweise vierteljährlich. Die Ausgabe erscheint unentgeltlich. 1. Vorsitzender: Dr. Peter Christian Knüppel Geschäftsführer: Jörg Hübner (V.i.S.d.P.) 20.06. 08.-18.07. 15.08. 10.09. 16.09. 19.09. 16.-18.10. Jahreshauptversammlung der Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. im Begegnungszentrum Scheideweg (14:30) WG-Freizeit Zillertal / Österreich Besuch Männerkreis der Freien ev. Gemeinde Schwerte in Scheideweg (14:00) Besuch Seniorenkreis der Ev. freik. Gemeinde Lüdenscheid in Scheideweg (14:30) Besuch Seniorengruppe der Freien ev. Gemeinde Solingen in Scheideweg (15:30) Kontaktgruppen-Mitarbeiter-Treffen im Begegnungszentrum Scheideweg (10:00) Internationales Forum Christlicher Gefährdetenhilfen in Burbach-Holzhausen (Siegerland) Einladung an alle Kontaktgruppenmitarbeiter und Interessierte zum Kontaktgruppen-Mitarbeiter-Treffen am Samstag, den 19. September 2015 um 10:00 h im Begegnungszentrum Scheideweg, Unterscheideweg 15, 42499 Hückeswagen. Diesmal geht es um das Schwerpunktthema „Drogen“ – sowohl um die aktuellen Entwicklungen in der Szene als auch um seelsorgerliche und praktische Hilfen. Als Gastreferent steht uns Markus Finkel von der „Christlichen Drogenarbeit e.V.“ (München) zur Verfügung. Außerdem werden wir Zeit für den persönlichen Austausch haben. Anmeldungen bitte an [email protected] bzw. Fax 02192 2015. Redaktion: Georg Fischer, Jutta Sieper, Christine Hildebrandt Bildnachweis: S. 1, 3, 7, 8 © David Wurth, S. 4, 5 © timsa – istockphoto.de, übrige Fotos © Gefährdetenhilfe Scheideweg e. V. Gestaltung: Agentur kollundkollegen, Berlin Druck: Druckhaus Gummersbach PP GmbH Die Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. ist wegen der Betreuung und Wiedereingliederung von straffälligen, haftentlassenen und gefährdeten Personen vom Finanzamt als mildtätig anerkannt. Darüber hinaus ist sie in eine justizinterne Datenbank eingetragen und kommt als Empfängerin von Geldauflagen in Betracht. Dieses elektronische Verzeichnis wird von der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf geführt. Bankverbindung: Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen BLZ: 340 513 50, Konto-Nr.: 34 111 310 IBAN: DE23 3405 1350 0034 1113 10 BIC: WELADED1RVW www.gefaehrdetenhilfe.de Inhalt Wir haben diese Ausgabe dem Thema Schulden gewidmet. In den Medien ist es ein breit diskutiertes Thema. Denn die öffentliche Verschuldung hat solche astronomischen Höhen erreicht, dass der Glaube an eine nachhaltige Tilgung von Darlehen verloren gegangen ist. An eine Entschuldung der öffentlichen Hand ist nicht mehr zu denken, sie wurde nie einkalkuliert. Bei Gott ist die Entschuldung des Menschen jedoch eingeplant. Von Anfang an. Das Prinzip der Schuldentilgung ist recht einfach: entweder zahlt der Schuldner selber oder er hat einen Bürgen, der bei Zahlungsunfähigkeit in der Verantwortung steht. Gott sah, dass die Schuldentilgung ihm gegenüber für den Menschen unmöglich ist, dass sie weder durch Bußübungen, noch Spenden und gute Taten vermittelt werden kann. So bietet er selbst einen Bürgen an, seinen Sohn Jesus Christus. Er ging in das Entschuldungsprogramm, um vor Gott als Schuldner dazustehen. Jesus bezahlte die Schuld an einem Kreuz vor den Toren Jerusalems vor fast 2000 Jahren. Dort rief er kurz vor seinem Sterben „Es ist beglichen!“ und Gott bestätigte dies durch Jesu Auferstehung. Heute dürfen wir nun, im Vertrauen auf die unten zitierte Zusage Gottes, gegenzeichnen. Wir dürfen Gott danke sagen, dieses Angebot in Anspruch nehmen und Jesus Christus vertrauen. „Gott hat Christus, der ohne Sünde war, für uns zur Sünde gemacht, damit wir durch ihn zu der Gerechtigkeit kommen, mit der wir vor Gott bestehen können.“ (Die Bibel, 2. Korinther 5,21) 2 Termine Juli – Oktober 2015 4 Raus aus den Schulden – Hinter den Kulissen: Reisegefährten in der Sozialen Begleitung 5 Internationale Arbeit Neues aus Kenia und Sibirien 6 Gefängnisarbeit Kontaktgruppen 7 Jugendarbeit Jugendhaus Wiehagen Nachrichten aus Scheideweg Neues aus den Wohngemeinschaften Mitarbeiter 8 Hoffnung hinterm Schuldenberg Die Geschichte von Volker Herzliche Grüße Jörg Hübner (Geschäftsführer) 3 Raus aus den Schulden! Hinter den Kulissen: Reisegefährten in der Sozialen Begleitung Von Helmut Schellenberg, Jurist und Mitarbeiter in der Schuldnerberatung Wenn ein junger Mensch in eine Wohngemeinschaft der Gefährdetenhilfe einzieht, hat er den Wunsch, sein Leben zu verändern und ihm eine neue, positive Richtung zu geben. Die Mitarbeiter der Gefährdetenhilfe in den Wohngemeinschaften und Zweckbetrieben stehen ihnen dabei tatkräftig zur Seite. Deren Arbeit ist den Freunden der Gefährdetenhilfearbeit oft gut bekannt. Aber was geschieht eigentlich „hinter den Kulissen“ in diesem neuen Lebensabschnitt? Existenzsicherung Am Anfang des Einzugs steht die Existenzsicherung. Manche junge Menschen stehen ohne Krankenversicherung da. Jetzt wird vorrangig daran gearbeitet, dass der Krankenversicherungsschutz schnell hergestellt wird. Viele Hilfesuchende sind aufgrund ihrer Biografie krank. Ohne eine Krankenversicherung wäre eine ärztliche Behandlung entweder nicht möglich oder die Kosten wären von den Betroffenen selbst zu tragen. In den meisten Fällen sind die Hilfesuchenden arbeitslos. Wir helfen dabei, Arbeitslosengeld II (Hartz IV) zu beantragen. Wir lassen die jungen Menschen mit den vielen Formularen nicht allein. Für die meisten sind die Papiere ein fast nicht zu durchdringender Dschungel. Gemeinsam gehen wir die Vordrucke durch und füllen sie Schritt für Schritt aus. Oftmals fehlen Unterlagen. Die werden dann angefordert. Wir 4 begleiten anfangs jeden Besuch beim „Amt“. Während des Arbeitstrainings halten wir den Kontakt zu den Arbeitsvermittlern des Jobcenters. In Absprache mit ihnen werden die Weichen für die berufliche Integration der jungen Menschen gestellt. Die Arbeitsvermittler beim Jobcenter Oberberg begleiten diesen Prozess kompetent und empathisch. Oft sind am Beginn einer Begleitung weitere Dinge zu regeln: Versicherungsverträge und Mietverhältnisse sind zu kündigen oder es wird eine Auskunftssperre im Melderegister beantragt, weil eine Gefahr für Leib und Leben besteht. Schuldenregulierung Viele junge Menschen, die bei uns einziehen, sind verschuldet. Aus diesem Grund bieten wir ihnen eine kostenfreie Schuldnerberatung an. Schulden machen krank. Nach einer Studie der Universität Mainz sind 80 Prozent der verschuldeten Menschen erkrankt. Rund 40 Prozent der Befragten klagten über „Angstzustände, Depressionen, Psychosen sowie Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen“. Wer Schulden hat, trägt ein zwei- bis dreifach höheres Risiko, an bestimmten Krankheiten zu leiden als Menschen, die nicht verschuldet sind.1 Hinzu kommen bei verschuldeten Menschen oft seelische Nöte wie Gefühle der Ohnmacht, Angst vor einer Inhaftierung, vor „Kahlpfändung“ sowie vor der Stigmatisierung durch die Gesellschaft.2 „Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen“, sagte spontan ein junger Mann, nachdem er seine Schuldenproblematik bei uns in guten Händen wusste. Wer weiß, dass sich jemand um seine Schulden kümmert, kann sich auf seine Lebensveränderung konzentrieren. So werden Kapazitäten freigesetzt. Schuldnerberatung wirkt sich nicht nur gut auf die Gesundheit aus, sondern hat auch überaus positive Effekte bei der Beseitigung von Arbeitslosigkeit: Eine Studie über die Wirksamkeit von Schuldnerberatung in Deutschland belegt, dass nach nur durchschnittlich acht Monaten Schuldnerberatung die Arbeitslosigkeit der 1021 befragten Klienten um gut 10 Prozent sank. Bei den berufstätigen Personen nahm die Gefährdung des Arbeitsplatzes durch Verschuldung um mehr als 60 Prozent ab. Nebenbei bemerkt: Die staatlichen Leistungen für die befragten Klienten verringerten sich jährlich um etwa 380.000 Euro. Die Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. ist seit 1999 eine von der Bezirksregierung Düsseldorf anerkannte Stelle nach § 305 Abs. 1 Nr. 1 der Insolvenzordnung. Diese Anerkennung ermöglicht es uns, Verbraucherinsolvenzverfahren mit anschließender Restschuldbefreiung Internationale Arbeit Burjatien / Sibirien Wir freuen uns auf Familie Suckau: Anfang Juni werden Valéri und Anja Suckau mit ihren drei Kindern nach Deutschland kommen. Peter (17 J.) und Irina (16 J.) möchten hier ihre Schulbildung beenden und sich beruflich orientieren. Familie Suckau wird nach einem kurzen Aufenthalt in Scheideweg in Detmold wohnen. Sie sind für Gebetsunterstützung dankbar, damit sie als Familie mit den vielen Veränderungen gut zurechtkommen. bei uns im Hause einzuleiten und zu begleiten. Dabei handelt es sich um ein gerichtliches Verfahren, an dessen Ende dem „redlichen“ Schuldner sämtliche Schulden – unabhängig von der Höhe – erlassen werden. Erste Anlaufstelle Die Mitarbeiter im Büro sind oft erste Anlaufstelle für viele weitere Fragen, mit denen die jungen Menschen konfrontiert werden: Da gehen Anklageschriften und Strafbefehle ein, die aus dem „alten Leben“ stammen. Und die Frage ist: Wie soll ich reagieren? Wir begleiten die Hilfesuchenden zu ihren Gerichtsverhandlungen. Wir richten für sie ein Treuhandkonto ein, so dass der Umgang mit den eigenen Finanzen geübt werden kann. Weitere Fragen aus dem Tagesgeschäft sind etwa: Wie kann ich ein Erbe ausschlagen? Wie und wo beantrage ich Berufsausbildungsbeihilfe, Waisenrente oder BAföG? Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Entfernung meiner Tätowierungen? Was muss ich tun, damit ich meine Fahrerlaubnis wieder erhalte? Die Veränderung eines bestimmten Lebensstils ist ein Prozess. Vielleicht ist er mit einer Wanderung aus einem „fernen Land“ zurück zum Vater zu vergleichen (vgl. Lukas 15, 13). Auf diesem Teilstück der Lebensreise möchten wir hilfreiche Reisegefährten sein. Quellen: 1 Pressemitteilung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter: http://www.uni-mainz.de/ presse/20360.php; (abgerufen am 27.04.2015) 2 Langenbahn, Martin: „Ängste und seelische Not der Schuldner – Erst Hilfe durch die Schuldnerberatung“ in: INFODIENST SCHULDNERBERATUNG, Nr. 03/ 2012, S. 3 ff. 3 Kuhlemann, Astrid, Walbrühl, Ulrich: „Wirksamkeit von Schuldnerberatung in Deutschland, Expertise im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend“, Gummersbach 2007, S. 4 Kenia Der Leiter der Gefährdetenhilfe in Kenia, Pastor Peter Togom, berichtete im März über die Arbeit auf der Crossroad-Farm in Songhor: „Der vergangene Monat war von vielen Herausforderungen und Schwierigkeiten geprägt und wir sind Gott dankbar, dass er uns durchgetragen hat.“ Aufgrund der anhaltenden Dürreperiode sind einige der Kaffeepflanzen vertrocknet. Auch die Keimlinge in der Baumschule wollen noch nicht recht sprießen. Die meisten der fast reifen Bananenstauden knickten bei einem starken Wind um, so dass die Bananenernte nicht den erhofften Erfolg brachte. Besonders erschüttert wurden unsere kenianischen Mitarbeiter durch Diebstahl und Brandstiftung: Im März wurden einige Milchkühe gestohlen. Sie konnten jedoch ausfindig gemacht und wieder auf die Farm zurückgebracht werden. Felder mit erntereifem Zuckerrohr und Futtergras wurden durch ein Feuer vernichtet, was zu erheblichem finan ziellen Verlust für den Betrieb führte. Die Mitarbeiter in Kenia brauchen besonders in dieser schwierigen Zeit unsere Unterstützung und unser Gebet. Dankbar sind sie für die drei jungen Männer, die mit ihnen auf der Farm leben. Douglas, der das Rehabilitationsprogramm erfolgreich durchlaufen hat, ist ihr Mentor. Dominic hat im Rahmen seiner Ausbildung ein Praktikum begonnen. Stephen hatte die Farm verlassen, wurde aber wieder von seiner Großmutter zurückgebracht. Tobias konnte sich mit Hilfe von Spenden eine Nähmaschine kaufen, die er nun eifrig nutzt. Zweckgebundene Spendenunterstützung ist über diese Kontoverbindung möglich: Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen Verwendungszweck: Kenia IBAN: DE10 3405 1350 0000 2678 56 Auf der Farm in Songhor 5 Gefängnisarbeit Kontaktgruppen Durch den engagierten Einsatz vieler ehrenamtlicher Betreuer können wir in Nord rhein-Westfalen regelmäßige Kontaktgruppen in diesen Anstalten anbieten: Anstalt Zeit Grundlagen-Kurs „Kontaktgruppenarbeit“ JVA Siegburg / Haus 2 (Männer) Montags (14-tägig) JVA Rheinbach (Männer) Montags (14-tägig) JVA Willich I (Männer) Montags (1.+ 3. im Monat) Am 9. Mai wurden im Begegnungszentrum Scheideweg 30 Seminar-Teilnehmer im Bereich der Straffälligenhilfe geschult. Zu den Themen „Grundlagen der Kontaktgruppenarbeit“, „Seelsorge im Strafvollzug“ und „Sucht im Strafvollzug“ referierte u.a. der Siegburger Gefängnisseelsorger Pfarrer JensPeter Preis. JVA Wuppertal-Ronsdorf (Jugendliche) Dienstags (wöchentlich) JVA Köln / Häuser 8 + 11 (Männer) Dienstags (14-tägig) JVA Köln / Haus 9 (junge Erwachsene) Dienstags (14-tägig) JVA Köln / Häuser 10 + 15 (Frauen) Dienstags (14-tägig) JVA Köln / Häuser 14 + 16 (Frauen) Dienstags (14-tägig) JVA Remscheid (Männer) Dienstags (14-tägig) JVA Siegburg / Haus 1 (Männer) Donnerstags (14-tägig) JVA Bochum (Männer) Donnerstags (14-tägig) JVA Schwerte (Männer) Donnerstags (14-tägig) JVA Düsseldorf (Männer) Donnerstags (14-tägig) JVA Kleve (Männer) Donnerstags (14-tägig) JVA Hagen (Männer) Donnerstags (14-tägig) JVA Wuppertal-Vohwinkel (Männer) Freitags (14-tägig) JVA Geldern (Männer) Freitags (14-tägig) Jugendarrestanstalt Remscheid (Jugendliche) Samstags (14-tägig) Begegnungen im Jugendarrest Mit Studierenden des Berufskollegs Bleibergquelle (Velbert) gestaltete Petra Halfmann ein Programm in der Jugendarrestanstalt Remscheid im Rahmen der Kontaktgruppe. Für die Jugendlichen wurde ein ansprechendes Programm zum Thema „Ziele und Träume“ vorbereitet – mit Theaterstück, Liedern und persönlichen Erfahrungsberichten. Gefängnis-Gottesdienste In der ersten Jahreshälfte haben wir bisher ca. 20 Gottesdienste in Gefängnissen gestaltet. Dafür danken wir herzlich den Anstalts-Seelsorgern sowie den verschiedenen Chören und Gruppen, die uns dabei unterstützten. 6 Gottesdienst in der JVA Wuppertal-Vohwinkel mit der oberbergischen Band „Next Blues Generation“ Jugendarbeit Nachrichten aus Scheideweg Wohngemeinschaften Sven war zum „Probewohnen“ bei uns und plant, nach seiner Haftentlassung zu uns zu ziehen. Björn hat ein Praktikum in unserem Einzelhandel begonnen, mit Perspektive auf eine Ausbildung. Mitarbeiter Jugendhaus Wiehagen Der Frühling machte auch vor der tristen Abfalltonne im Brunnenweg 20 nicht halt. Bei strahlendem Sonnenschein malten die Kinder vom Kidsclub eifrig und kunstvoll Bäume, Blumen und einen Ententeich. Superschön ist es geworden. Unsere regelmäßigen Termine: Kidsclub: Donnerstags von 17:00 – 19:00 h (für 6-12-jährige) Teenstreff: Freitags von 19:30 – 22:00 h (für junge Leute ab 13) Regina Kant hat unser Team im PflanzenparkAußenbereich verstärkt. Herzlich willkommen! Helmut Schellenberg hat dafür seine Mitarbeit im Außenbereich beendet und widmet sich ganz der Schuldnerberatung. Rebecca aus Kirchheim hat bei uns mitgelebt und -gearbeitet. Vielen Dank für die Unterstützung! Pfingstjugendtreffen Aidlingen Mit einer Gruppe junger Leute waren wir beim Aidlinger Pfingstjugendtreffen dabei. Ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten! Giving-Back-Day Zum zweiten Mal wurden wir von der Fa. Cisco tatkräftig unterstützt: Im Rahmen eines „GivingBack-Tages“ halfen uns 12 Firmen-Mitarbeiter bei praktischen Arbeiten auf unserem Gelände, z.B. bei der Pflege und Verschönerung der Anlage, beim Aufbau eines Sonnendaches und bei der Säuberung von Beeten und Freiflächen. Ein herzliches Dankeschön! Darüber hinaus hatten wir einen intensiven Austausch. Webseite Ab sofort ist unsere neue Webseite online: www. scheideweg.nrw Bau- und Renovierungsarbeiten Spielplatz mit „Bude“ und Piratenschiff In den letzten Wochen konnten einige Bau- und Renovierungsarbeiten auf unserem Gelände abgeschlossen werden: Wegen eines feuchten Kellers musste ein Stück Außenwand trockengelegt werden. Der dadurch in Mitleidenschaft gezogene WG-Garten kann jetzt wieder neu gestaltet werden. Die CaféKüche wurde renoviert. Im Außenbereich entstand durch die Glasüberdachung ein erweitertes SitzplatzAngebot. Außerdem ist der Spielplatz fertig – und wartet auf Familien mit Kindern! 7 Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. Hoffnung hinterm Schuldenberg Die Sucht trieb Volker (33) in den Ruin. Der schwere Entschluss, Hilfe anzunehmen, eröffnete neue Perspektiven. Mit 14 rauchte er seinen ersten Joint. Das half, sich besser zu fühlen, denn er hatte keinen Bock mehr auf den Stress zuhause und den Streit seiner Eltern. Der Haschischkonsum steigerte sich, bald kamen Speed, LSD und Ecstasy hinzu. Als die Eltern sich trennten, zog er mit 16 zuhause aus. Eine Ausbildung zum Elektroinstallateur brach er kurz nach Beginn wieder ab. Mit Aushilfsjobs und Drogenhandel hielt er sich über Wasser. Um seinen Drogenkonsum, später eine eigene Wohnung, rauschende Partys und einen ausschweifenden Lebensstil zu finanzieren, war bald nur noch mit Krediten möglich. Er schaffte es nicht mehr. Er konnte seine Rechnungen nicht bezahlen, öffnete irgendwann die Post nicht mehr und verlor seine Wohnung. Ein Besuch mit Kollegen in einem Spielkasino eröffnete ihm eine neue Möglichkeit, sein Geldproblem zu lösen: mit einem Spieleinsatz von 10,- Euro gewann er 450,- Euro! „Wenn das so einfach ist, sein Geld zu vermehren…“ Seitdem brachte Volker regelmäßig sein Geld in die Spielbank. Die scheinbare Lösung wurde zum Problem – und trieb ihn dazu, seine moralischen Grenzen zu überschreiten: Er belog und beklaute seine Familie und seine Freundin und flog aus der gemeinsamen Wohnung; Diebstahl beim Arbeitgeber kostet ihn seinen Job. Zwischendurch hatte er mal wieder „Glück“ und gewann ein paar Tausend Euro – um danach alles wieder zu verspielen. Es hat lange gedauert, bis Volker begriff: „Ich habe ein Problem, das ich nicht alleine in den Griff bekomme.“ Um möglichst schnell Hilfe zu bekommen, täuschte er einen Suizid vor und wurde in eine geschlossene Psychiatrie eingeliefert. Sein Bruder unterstützte ihn bei der Suche nach weiterführender Hilfe – und landete im Internet auf der Seite der Gefährdetenhilfe Scheideweg. Da dort gerade kein Platz frei war, wurde er an die Gefährdetenhilfe in Bad Eilsen vermittelt, wo er in eine Wohngemeinschaft ziehen konnte. Nach einem Jahr kam er nach Scheideweg, um sich zum Landschaftsgärtner ausbilden zu lassen. Inzwischen hat sich in seinem Leben viel verändert: Er hat gelernt, Hilfe anzunehmen – von Menschen und von Gott. „16 Jahre lang habe ich mir von keinem helfen lassen“, sagt Volker rückblickend. „Jetzt bin ich Gott jeden Tag dankbar für den Neuanfang, den er mir ermöglicht hat, und für die Menschen, die ein offenes Ohr für mich haben.“ Auch sein 39.000-Euro-Schuldenberg wurde angepackt. Er ist in die Privatinsolvenz gegangen und hat nun die Perspektive, in ein paar Jahren wieder schuldenfrei zu sein. Rückfällig wurde er bisher nicht, aber er kennt die Gefahren: „Als ich zum ersten Mal mit Geld in der Tasche alleine unterwegs war, war die Versuchung groß.“ Bei innerem Stress oder Suchtdruck hat er sich angewöhnt, zu beten, alleine spazieren zu gehen oder Sport zu treiben. Und er hat sich entschlossen, kein Geheimnis daraus zu machen. „Meine Vergangenheit ist ein Teil von mir. Aber sie wird mich nicht daran hindern, mit Gottes Hilfe meine Zukunft zu gestalten.“
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