A-01-16 Erinnerung Stunde der Wintervoegel 2016

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Landesbund
für Vogelschutz
in Bayern e.V.
Presseinformation 01-16
Verband
für Arten- und
Biotopschutz
04.01.16
Erinnerung: Stunde der Wintervögel von 08.-10. Januar
Heißer Sommer ermöglichte vielen Gartenvögeln zusätzliche Bruten
– Ungewöhnlich viele Erlenzeisige – Gute Beobachtungen an
Futterstelle
Hilpoltstein, 04.01.2016 – Ab kommenden Freitag ruft der LBV zusammen mit
seinem deutschlandweiten Partner NABU bereits zum elften Mal zur „Stunde
der Wintervögel“ auf. Die Naturschützer sind gespannt, welche Folgen die
Hitzewellen im vergangenen Sommer und der ungewöhnlich warme November
und Dezember 2015 auf die Vogelwelt hatten. Indem bayerische Naturfreunde
zwischen dem 8. und 10. Januar einfach eine Stunde lang die Flugkünstler vor
ihrem Fenster zählen und dem LBV melden, erheben sie wichtige Daten zur
Verbreitung der häufigen heimischen Vogelarten. „Das trockene und heiße
Wetter des Sommers hat bei einigen Vogelarten wie dem Erlenzeisig, Amseln
und Meisen für mehr Nachwuchs gesorgt“, erklärt der LBV-Biologe Alf Pille.
„So können derzeit fast überall in Bayern Erlenzeisige beobachtet werden.
Besonders einfach geht das an Futterstellen.“
Den Erlenzeisigen ermöglichte der heiße Sommer eine zweite Brut und eine
erfolgreiche Aufzucht ihrer Jungen. „So ist der Bestand in den nördlichen
Brutgebieten stark gestiegen und die Jungvögel sind deshalb zu uns nach Süden
ausgewichen“, so Alf Pille. Beim Beobachtungsportal ornitho.de wurden deshalb in
den vergangen Wochen bereits doppelt so viele Erlenzeisige in Bayern gemeldet wie
2015. Der kleine, gelbgrün-gestreifte Fink tritt dabei vor allem in Schwärmen auf.
„Vom größeren Grünfink ist er außerdem durch den deutlich spitzeren Schnabel und
seinen pinzettenförmigen Schwanz zu unterscheiden.“ Erlenzeisige kommen auch
sehr gerne an Futterhäuser und sind dort somit in den kommenden Tagen einfach zu
beobachten. „Auch wenn das Wetter wieder milder werden sollte, schadet es den
Vögel nicht, sie weiter zu füttern“, klärt der Biologe auf. Erlenzeisige sind auch gut zu
hören, da sie im Schwarm durch ihre auffälligen Rufe ständig Kontakt halten.
Die extreme Sommerhitze ermöglichte aber auch vielen anderen heimischen Vögeln
zusätzliche Bruten und einen großen Erfolg bei der Aufzucht. „Amseln und
Feldsperlinge brüteten teilweise wohl bis zu vier Mal, aber auch Meisen hatten gute
Bruterfolge“, erklärt Pille. Neben den guten Brutbedingungen gab es außerdem
genügend Insekten, um den Vogelnachwuchs anschließend auch ausreichend zu
versorgen. „Der heiße Sommer 2015 hat uns also viele Jungvögel beschert“,
resümiert der Biologe.
Ein besonderes Auge will der LBV wegen der milden Witterung bis zum Jahresende
auch auf bekannte Zugvögel werfen, die normalerweise im Mittelmeerraum
überwintern, sich diesmal aber den Flug in den Süden gespart hatten. „Viele Stare,
aber auch Hausrotschwänze, Bachstelzen und Mönchsgrasmücken wurden nun im
wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischt und vom plötzlichen Wintereinbruch in
Bayern überrascht“, erklärt LBV-Biologe Alf Pille. Es kann daher gut sein, dass diese
Vogelarten, die 2015 ebenfalls ideale Brutbedingungen hatten, derzeit vermehrt bei
der Nahrungssuche beobachtet werden. „Eine aussägekräftige Antwort wie viele
Daheimbleiber es momentan in Bayern gibt kann aber nur durch die Mithilfe
möglichst vieler Teilnehmer geklärt werden“, so Pille weiter.
Auch das gute Mäusejahr hatte positive Auswirkungen auf viele Vogelarten. Häufige
Greifvögel wie Mäusebussarde, Turmfalken und Rotmilane profitierten von den
zahlreichen Nagern und produzierten viele Jungvögel. „Gerade wer am Stadtrand
oder in ländlichen Gebieten wohnt, soll zusätzlich ein Auge auf solche besonderen
Gäste während der Mitmachaktion werfen“, weißt Alf Pille hin.
Und so wird gezählt:
Von jeder Vogelart wird die jeweils gleichzeitig beobachtete Höchstanzahl notiert, die
im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können ganz
einfach im Internet unter www.stunde-der-wintervoegel.de gemeldet werden. Auch
per Post (Einsendeschluss ist der 19. Januar 2015) und Telefon (kostenlose
Rufnummer am 10. und 11. Januar von 10 bis 18 Uhr: 0800-115-7-115) ist die
Meldung möglich.
Info: Gerne laden wir Sie auch vor Ort zu einer gemeinsamen Vogelzählung ein. Noch mehr
Informationen finden Sie unter: www.stunde-der-wintervoegel.de. Zahlreiche Pressebilder
und weitere Infos finden Sie unter: www.lbv.de/sdw-presse. Wir bitten Sie herzlich um
Abdruck des Teilnahme-Coupons. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie an Interviews mit einem
unserer Vogelexperten, Tipps zur Vogelbeobachtung und Winterfütterung oder weiterem
Bildmaterial interessiert sind.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen und Interviews:
Markus Erlwein, LBV Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Email: [email protected], Tel.: 09174/4775-80,
Mobil: 0162/4088823.
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