Mitteilung zum erschossenen Uhu

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Hilpoltstein
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Landesbund
für Vogelschutz
in Bayern e.V.
Presseinformation A-60-2015
Verband
für Arten- und
Biotopschutz
03.09.2015
Drei Monate alter Uhu-Jungvogel erschossen
Spaziergänger findet streng geschützte Eule erschossen am
Waldrand – Nachwuchs stammte aus einziger Brut im Kreis
Landshut
Hilpoltstein, 03.09.15 – Schon wieder ein skandalöser Fall von Umweltkriminalität in
Bayern: Am Dienstag, den 25. August, fand ein Spaziergänger am Waldrand bei
Oberwattenbach im Landkreis Landshut einen toten Uhu und informierte umgehend
den LBV. Da sich der Finder erinnern konnte, am Vortrag drei Schrotschüsse im
Bereich des Fundortes gehört zu haben, unterzog der LBV die tote Eule einer
umfassenden Untersuchung. In Bein und Nacken des Uhus wurden Schrotkugeln
gefunden, womit eindeutig eine Straftat festgestellt werden konnte. Der LBV erstattete
Anzeige bei der Landshuter Polizei.
Nach dem vergifteten Uhu im Landkreis Regensburg wurde nun ein weiteres Tier der streng
geschützten Eulenart Opfer von Umweltkriminalität. Wie die Untersuchungen belegten,
wurde das Jungtier in Landshut absichtlich mit einem Schrotgewehr erschossen. „Hier aber
haben wir es mit einem bewussten Angriff gegen eine streng geschützte Tierart zu tun.“, so
Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV. „Das ist eine vorsätzliche Straftat, die
professionell verfolgt und streng geahndet werden muss.“
Im Raum Landshut sind bislang etwa fünf Uhu-Reviere bekannt, im Jahr 2015 gab es jedoch
nur eine gesicherte Brut, aus welcher der Jungvogel stammt. Bei dem Tier handelt es sich
um einen drei Monate alten Jungvogel, der Ende Juni von LBV-Mitarbeitern zusammen mit
seinen beiden Geschwistern im Nest beringt wurde. „Bisher ist noch nicht klar, ob die beiden
anderen ebenfalls getötet wurden“, erklärt Christian Brummer vom LBV in Landshut. Der
Fundort des toten Uhus liegt allerdings in einem Jagdrevier, indem bereits mehrfach ähnliche
Vorkommnisse wie Vergiftung oder der Fang von Greifvögeln festgestellt wurde. „Wenn sich
herausstellt, dass auch die anderen beiden Jung-Uhus getötet wurden, gibt es heuer gar
keinen Nachwuchs für den Uhu im Landkreis Landshut,“ betont Brummer.
Ob abhackte Luchspfoten, ertränkte Fischotter, ein abgebranntes Sumpfohreulennest,
gestutzte Flügel von Wiesenweihen oder der vergiftete weiblichen Uhu bei Beratzhausen:
Fälle von Umweltkriminalität werden dank der Aufmerksamkeit der Bevölkerung in letzter Zeit
immer häufiger bekannt. „Das zeigt uns, dass solche Delikte von der Mehrheit der Menschen
nicht akzeptiert werden,“ so Schäffer. „Nun ist es Zeit für die Politik, endlich zu handeln und
unserer Forderung nach einer Anti-Wilderer-Einheit nachzukommen“. Spätestens seit den
Fällen im Bayerischen Wald ist klar, dass so eine Einheit dringend notwendig ist. Denn die
Verfolgung aller bekannt gewordenen Straftaten durch die lokalen Polizeidienststellen
brachte bisher keinerlei Ergebnisse und wurde ergebnislos eingestellt.
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