Die Chemie stimmt Rhenus betreibt zwei Zentralläger für die Biesterfeld Spezialchemie GmbH Der Arbeitsalltag der Biesterfeld Spezialchemie GmbH, eines Distributeurs für erklärungsbedürftige Produkte, wird durch Vorschriften und Regularien bestimmt. Die physische Logistik für das Lagergeschäft übernimmt seit 2010 der Logistikdienstleister Rhenus. Spezifisches Know-how und Vertrauenswürdigkeit sind die Hauptanforderungen an den Partner. „Unsere Wahl fiel auf Rhenus als global aktiven Logistiker, da dieser von der Größe gut zu uns als europaweit agierendes Handelsunternehmen passt“, erklärt André Neddermann, Leiter Logistik der Biesterfeld Spezialchemie GmbH. 1997 als hundertprozentige Tochter der Biesterfeld AG gegründet, hat sich das Unternehmen zu einem der führenden Handelsunternehmen für Spezialchemikalien in Europa entwickelt. Davon zeugen auch die jährlichen Wachstumsraten von über 20 Prozent seit dem Gründungsjahr. Selbst im Krisenjahr 2009 gab es kaum Umsatzeinbußen. „Die hohe Verfügbarkeit und der hohe Servicegrad geben uns die Sicherheit, die wir als Händler ohne Warenberührung brauchen. Bei einer schlechten externen Dienstleistung hätten wir den Kunden André Neddermann Logistikleiter Biesterfeld Spezialchemie GmbH verloren, egal wie gut wir beraten“, verdeutlicht André Neddermann. Konzentration am Standort Hilden Festes Team für den Kunden Mehr als 200 Mitarbeiter des Chemikalienspezialisten vertreiben jährlich Als herausragend und richtungsweisend in der Geschäftsbeziehung hebt ein Aufkommen von etwa 20.000 Sendungen mit einem Gesamtgewicht Neddermann die enge Vernetzung der IT-Systeme der Partner hervor. „Über von mehreren Zehntausend Tonnen. Davon durchlaufen etwa 12.000 Sen- fünf rechtlich anerkannte Edifact-Schnittstellen ist unser SAP-System mit dungen das Zentrallager in Hilden, das die Rhenus für seinen Partner be- dem Warehouse-Management-System von Rhenus verbunden“, so André treibt. „Bis zum Sommer 2011 wird sich das Geschäft an diesem Standort Neddermann. Die neueste Schnittstelle ermögliche die automatische und fast verdoppeln“, erwartet André Neddermann. Denn bis dahin will der papierlose Buchung der Frachtrechnung. Er bewertet diesen Schritt als Logistikleiter die bisher drei Läger, die außerdem in Hamburg und Bre- einen großen Vertrauensbeweis und eine immense Arbeitserleichterung. men angesiedelt waren, in Hilden konzentrieren. Damit gibt das Handels- Durch die elektronische Abrechnung entfielen 80 Prozent des Aufwandes unternehmen die sortenreine Trennung nach Produktgruppen zugunsten bei der Rechnungsprüfung. Die anderen Schnittstellen liegen im Warenein- der Bündelung der Werte an einem Ort auf. Mit dem langfristigen Partner gang und Warenausgang. Mit ihrer Hilfe werde eine hohe buchhalterische Rhenus gelänge es nun, die logistischen Prozesse gemeinsam weiter zu Sicherheit geschaffen, die den Beteiligten eine doppelte Bestandsführung optimieren und zu verschlanken. sowie eine Permanentinventur ermöglicht. Sicherheit und Professionalität stehen auch in der Lagerbewirtschaftung für Rhenus an erster Stelle. Die Mitarbeiter seien hervorragend geschult und mit den Regularien und Besonderheiten in diesem Feld bestens vertraut, bestätigt Rafael Zubac, International Key Account Manager der Rhenus Freight Logistics GmbH & Co. KG in Hilden. Fünf Mitarbeiter seien fest im Biesterfeld-Team. Diese müssen die Inhalte der Zertifikate beherrschen, über die Rhenus verfügt. Für Pharmaprodukte gelten die GDP-Richtlinien, das HACCP-Zertifikat ist zwingend für den Lebensmittelbereich und für Chemikalien muss der SQAS-Standard nachgewiesen werden. Für Rhenus ist die Sparte kein Neuland. „Wir verfügen durch unseren Kunden Dupont bereits über Erfahrungen und fundiertes Fachwissen in der Chemielogistik“, berichtet Rafael Zubac. 34 Die Chemie stimmt Ausweitung der Kapazitäten Das ABC des Chemielogistikers Ein Blick in das Lager zeigt zwei Hallen mit einer Fläche Um Transporte und Lagerungen für die Chemiebranche durchführen zu dür- von 3.000 m², ausgerüstet mit Schwerlastregalen sowie fen, müssen die Dienstleister ihr fachspezifisches Wissen belegen können. zusätzlichen Aktionsflächen für die Kommissionierung. Rhenus beherrscht das Chemie-ABC und verfügt über alle erforderlichen Zer- Auf die Konzentration der Lagertätigkeiten in Hilden ist die tifikate. Dazu gehören: Rhenus vorbereitet: „Ab Sommer werden uns vier Hallen mit der doppelten Fläche für das komplette Warehousing zur Verfügung stehen. Neben der Kommissionierung der unzähligen verschiedenen Artikel übernehmen wir auch das Retourenhandling. Dabei muss der Lagermitarbeiter geschultes Wissen haben, welche Trenn- und Stauvorschriften sowie dokumentarischen Sonderanforderungen gelten“, so Rafael Zubac. Die Hygiene ist im Lager nach den Sicherheitsbestimmungen oberstes Gebot. Auf Anforderung schauen die Rhenus-Mitarbeiter auch genauer nach. In Schutzkleidung werden in regelmäßigen Abstän- Das SQAS-Zertifikat A B C Der Safety Quality Assessment Standard wurde unter der Leitung des europäischen Chemieverbands CEFIC entwickelt. Er gilt für Bahn- und Straßentransporte sowie die Tankreinigung und Lagerung. Das HACCP-Zertifikat HACCP steht für Hazard Analysis and Critical Control Points, zu Deutsch: Gefahrenanalyse und kritische Lenkungspunkte. Das Konzept ist ein vorbeugendes System, das die Sicherheit von Lebensmitteln und Verbrauchern gewährleisten soll und im EU-Recht verankert ist. den Proben gezogen und fachgerecht verschickt. Die Zahl GDP-Richtlinien der Aufgaben der Chemielogistiker könnte angesichts der GDP steht für Good Distribution Practices for Pharmaceutical Products. Die attraktiven Entwicklungschancen des weltweiten Marktes von der Welthandelsorganisation WHO herausgegebenen Richtlinien müssen für Chemiedistribution noch steigen. Die Fachpublikati- beim Versand von pharmazeutischen Produkten eingehalten werden. on „Chemische Rundschau“ erwartet, dass sich künftig Chancen für neue Geschäftsmodelle für die am Chemiehandel beteiligten Unternehmen ergeben. Nur etwa neun Prozent der Chemieumsätze wickeln Chemieproduzenten derzeit über die freien Chemiehändler ab, das Potenzial werde in den kommenden fünf Jahren auf 10 bis 13 Prozent steigen. Die Chemie stimmt 35
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