SIS Kassel

SIS Kassel
Cool … Uiiiiihhhh … Au weia:
Wir schreiben einen Comic!
Sebastian Koch, Schulleiter
An der SIS Kassel haben wir jeden Freitag eine Schreibstunde in Englisch und Deutsch,
in der die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Textarten kennenlernen und selbst
verschiedene Texte schreiben. Bei einigen unserer Schülerinnen und Schüler ist das
­Schreiben nicht sonderlich beliebt. Mit dem Projekt, eine Bildergeschichte mit Sprechblasen wie in einem Comic zu versehen, wurde das Schreiben für alle Schülerinnen und
Schüler auf einmal abwechslungsreich und spannend.
Alle Kinder hatten bereits unterschiedlichste Comics in ihrer Freizeit gelesen und waren
sich einig, dass mit Comics lustige Inhalte besonders gut ausgedrückt werden können:
»So macht Schreiben Spaß! Das könnten wir ruhig jede Unterrichtsstunde machen«, ist die
Meinung von Anna aus Klasse 3.
Was ist eigentlich ein Comic?
Der erste Comic reicht weit zurück in die Vergangenheit: Der Teppich von Bayeux ist der
älteste bekannte Comic und stammt aus dem 11. Jahrhundert. Er ist rund 70 Meter lang
und einen halben Meter breit. Fast wie in einem Comic erzählt dieser mittelalterliche Teppich in einzelnen Bildern, wie England von Wilhelm dem Eroberer eingenommen wurde.
Comics sind eine Abfolge von Bildern, die einen Vorgang oder eine Geschichte erzählen;
die Bilder sind meistens gezeichnet. Es gibt einige Besonderheiten des Genres Comic, die
wir mit unseren Schülerinnen und Schülern im Unterricht untersucht und behandelt haben.
Sie lernten beispielsweise, dass bei einem Comic viele Bilder mit Text verbunden sind
und diese im Zusammenhang stehen. Die Schülerinnen und Schüler fanden heraus, dass
die Formen und Farben der Sprechblasen eine Bedeutung haben: Der Text wird meistens in Form von Sprech- und Gedankenblasen wiedergegeben, Textkästen erklären oder
kommentieren den Handlungsablauf. Lautmalerei ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium der
Comicsprache, um Geräusche und Klänge sprachlich zu imitieren. Gemeinsam mit den
Bildern sind solche Ausdrücke leicht verständlich. Diese Vorgaben sollten die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Aufgabe, einen eigenen Comic zu erstellen, beachten.
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Verbindung von Medien- und Schreibkompetenz
Zur Nachbereitung einer Klassenfahrt erhielten die Schülerinnen und Schüler der Klassen­
stufe 3/4 die Aufgabe, eigene Comics zu erstellen. Dazu stellten die Lehrkräfte den
Schülerinnen und Schülern alle Bilder der Klassenfahrt elektronisch zur Verfügung. Die
Schülerinnen und Schüler mussten zunächst an ihren Laptops die Bilder in ein WordDokument einfügen, entsprechend formatieren und richtig abspeichern.
In einem zweiten Schritt sollten die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung der Verbindung von Form und Text erkennen und möglichst prägnante Texte erstellen. Dazu wurden
die Bilder mit entsprechenden Gedanken- bzw. Sprechblasen versehen. »Diese Art des
Schreibens war nicht so anstrengend wie ein normaler Aufsatz oder ein Diktat«, erklärte
Felix nach Fertigstellung seines Comics.
Die Euphorie der Schülerinnen und Schüler war kaum zu bremsen und alle hatten sichtlich
Spaß daran, anderen Personen oder Gegenständen Gedanken in den Mund zu legen:
»Es war spannend, sich in eine andere Person zu versetzen und anhand des Bildes einen
Text im Namen der Person zu schreiben«, meinte Erray. Am Ende dieses Schreibprojektes mussten die Klassenlehrerinnen noch darauf hinweisen, dass Grammatik und Rechtschreibregeln auch bei der Erstellung von Comics gültig sind, und die Kinder gingen auf
Fehlersuche.
Insgesamt war das eine gelungene Nachbereitung einer gelungenen Klassenfahrt. Die
Resultate wurden im Schaukasten im Klassenzimmer ausgestellt, damit alle die Comics
der anderen Kinder lesen und bewundern konnten.
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