3.6 Comics erstellen

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Teil II Methodenporträts
3.6 Comics erstellen
Holger Weitzel
Was ist das?
Ein Comic ist eine aus mindestens zwei Bildern bestehende Bildergeschichte, die mit wörtlicher Rede (Sprechblasen) und/oder erzählendem Text
(Blockkommentaren) kombiniert werden kann (Dolle-Weinkauf 1985,
Prechtl 2008).
Wozu ist das gut?
Das selbstständige Erstellen von Comics dient der vertieften Auseinandersetzung mit einem fachlichen Inhalt. Im Hinblick auf eine angemessene Visualisierung müssen die Lerninhalte von den Lernenden durchdacht, in
ihre Einzelheiten zerlegt und sinnvoll für eine Bildfolge aufbereitet werden.
Auf dem Weg zum Bild werden die Lerninhalte in für die Lerner bedeutsame
Kontexte eingebettet, die ein späteres Erinnern an den Inhalt erleichtern.
Gerade schwächeren Lernern hilft es, komplexe Sachverhalte mittels Kontextualisierung zu erschließen (Prechtl 2008). Auch lassen sich Lerner mit
ausgeprägtem Interesse im sprachlich-künstlerischen Bereich durch die
Methode leichter auf naturwissenschaftliche Themen ein.
Beispiel:
Der nachfolgende Comic protokolliert die Versuchsdurchführung und die
Versuchsergebnisse zum Thema Richtungshören.
Abb. 3.10: Richtungshören – Protokoll der Versuchsdurchführung und der Versuchsergebnisse
3. Methoden zum Sichern, Dokumentieren, Systematisieren und Präsentieren
Das Erstellen von Comics fördert neben dem fachlichen Kompetenzbereich
insbesondere den Kompetenzbereich der Kommunikation.
Durch die Comics wird zur Verbesserung der sach- und adressatenbezogenen Kommunikation von naturwissenschaftlichen Inhalten beigetragen.
Welches sind die Voraussetzungen?
Die Methode kann für alle Schularten und Klassenstufen empfohlen werden. Zum Einstieg in die Methode sollte ein nicht allzu abstraktes Thema
gewählt werden, um sich auf die Technik der Comic-Herstellung konzentrieren zu können.
Alternativ kann das Zeichnen von Comics als motivierende Methode eingeführt werden, um Versuchsprotokolle zu erstellen. Da hier der Versuchsablauf durch eine szenische Abfolge bereits vorliegt, fällt es Lernern erfahrungsgemäß leichter, ein Comic zu erstellen.
Wie geht das?
Wer/
Sozialform
Phase
Inhalt
1. Vorbereiten
■■Falls Kooperation geplant ist, dies im Vorfeld ggf.
2. Durchführen
■■(Roh)Zeichnung und ggf. Reinzeichnung
Eizelarbeit
3. Auswerten
■■Falls geplant, Einzelergebnisse für endgültige
Klassenunterricht
mit den Fächern Kunst oder Deutsch absprechen.
■■Gemeinsames Einigen auf Adressaten für die Comics (z. B. Mitschüler und jüngere Schüler).
■■Gemeinsames Einigen auf die Form der Präsentation (z. B. Buch oder Ausstellung).
■■Länge des Comics und äußere Bedingungen
(Zeitrahmen, Bewertung usw.) festlegen.
Themen bereitstellen.
Präsentation aufbereiten.
■■Kritische Reflexion der Comics im Hinblick auf
die angemessene Darstellung der fachlichen Inhalte, ggf. Comics überarbeiten.
Klassenunterricht
Kleingruppen
Ein weiteres Beispiel findet sich in:
Krause, J. (1997): Immunbiologie in Bildern. In: Unterricht Biologie, 21, H.
230, S. 22–23.
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