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Institut für Populäre Kulturen
Populäre Literaturen und Medien
Wahlpflichtmodul: Hausarbeit / Leseliste / kleine Leseliste
www.ipk.uzh.ch/
Alltägliches und lebensgeschichtliches Erzählen
Der familienhistorische Comic-Roman zum Holocaust:
"Maus" von Art Spiegelmann und andere
Von der ersten und zweiten jüdischen Nachkriegsgeneration wird derzeit Familiengeschichte in
Comic-Form aufgearbeitet. Dies ist eine nur im ersten Moment überraschende Form, da das Erzählen
als kommunikative Praxis schon immer mit fliessenden Übergängen zwischen mündlichem,
schriftlichem und visuellem Medium stattgefunden hat. Grafisches Erzählen bietet andere
Möglichkeiten als ein rein schriftliches. Auf einer zweiten, visuellen Ebene können Stimmungen und
subjektive Perspektiven mit vermittelt werden, ohne dass sie verbal thematisiert werden müssen. Die
Form des Undergroundcomics, die Art Spiegelman für seine Familiengeschichte verwendet hat, ist
dafür wiederum nur eine Möglichkeit. Weiteren angewandten Formen und ihren Eigenheiten
nachzugehen, wäre eine mögliche Fragestellung für die Hausarbeit (Leseliste). Die folgende
Literaturliste ist sehr ausführlich, sie kann je nach Interessenslage um einige Beiträge gekürzt werden.
Primärliteratur
Eisenstein, Bernice: Ich war das Kind von Holocaust-Überlebenden. Berlin: Berlin Verlag, 2007.
Katin, Miriam: Allein unter allen. Erinnerungen. Aus dem Amerikanischen von Jutta Harms. Hamburg:
Carlsen, 2007.
Maus / Voyager. Deutschland 1996, Art Spiegelman (CD-ROM: Systhema, 1996).
Sfar, Joann: Klezmer 1: Die Eroberung des Ostens. Berlin: Avant-Verlag, 2007 (Kollektion Leviation,
3).
Spiegelman, Art: Maus. Die Geschichte eines Überlebenden. Deutsch von Christine Brinck und Josef
Joffe. Enthält: Mein Vater kotzt Geschichte aus / Und hier begann mein Unglück. Frankfurt a.M.:
Fischer Taschenbuch, 2008.
Sekundärliteratur
Dolle-Weinkauff, Bernd: Comics: Geschichte einer populären Literaturform in Deutschland seit 1945.
Unter Mitwirkung von Klaus Doderer u.a. Weinheim/Basel: Beltz, 1990. Kap. „Auf dem Weg zu einer
graphischen Literatur“, 288-316.
Eisner, Will: Grafisches Erzählen. Graphic Storytelling. Wimmelbach: ComicPress, 1998.
Frahm, Ole: Das weiße M: zur Genealogie von Maus(chwitz). In: Fritz Bauer Institut (Hg.): Überlebt
und unterwegs. Jüdische Displaced Persons im Nachkriegsdeutschland. Frankfurt a.M.: Campus
1997, 303-340.
Gasser, Christian: Im ersten Wagen des Zuges ins 21. Jahrhundert. In: Strapazin. Das Comic
Magazin Nr. 40 (1995), 49-55.
Keller, Hans: Rhapsodie über Neurosen. Hans Keller über den zeitgenössischen US-Comic. In:
Strapazin. Das Comic Magazin Nr. 40 (1995), 3-7.
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Institut für Populäre Kulturen
Huyssen, Andreas: Von Mauschwitz in die Catskills und zurück: Art Spiegelmans Holocaust-Comic
„Maus“. In: Manuel Köppen und Klaus R. Scherpe (Hg.): Bilder des Holocaust. Literatur, Film,
Bildende Kunst. Weimar/Wien: Böhlau 1997 (Literatur – Kultur – Geschlecht. Kleine Reihe, 10), 171189.
Klimek, Julia: Art Spiegelman's Maus: Drawing out the implications of witnessing in a father/son
relationship. In: Viktoria Hertling (Hg.): Mit den Augen eines Kindes. Children in the Holocaust,
Children in Exile, Children under Fascism. Amsterdam/Atlanta: Rodopi, 1998, 192-206.
Knigge, Andreas C. (Hg.): Comic Jahrbuch 1988. Trends – Analysen – Adressen – Bibliographien.
Frankfurt a.M./Berlin: Ullstein, 1988, 377-378.
Knigge, Andreas C.: Die alternative Szene. In: Andreas C. Knigge: Comics. Vom Massenblatt ins
multimediale Abenteuer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1996, 161-172.
Knigge, Andreas C.: Alles über Comics. Eine Entdeckungsreise von den Höhlenbildern bis zum
Manga. Hamburg: Europa-Verlag, 2004, 378-381.
McCloud, Scott: Comics richtig lesen. Die unsichtbare Kunst. Hamburg: Carlsen, 2001.
McCloud, Scott: Comics neu erfinden. Wie Vorstellungskraft und Technologie eine Kunstform
revolutionieren. Hamburg: Carlsen, 2001.
Packard, Stephan: Anatomie des Comics. Psychosemiotische Medienanalyse. Göttingen: Wallstein,
2006 (Münchener Universitätsschriften, 9), 236-248 und 269-275.
Platthaus, Andreas: Im Comic vereint. Eine Geschichte der Bildgeschichte. Frankfurt a.M.: Insel,
2000. Kap. 12: Comics nach Auschwitz: Art Spiegelmann und ‚Maus’, 269-294.
Platthaus, Andreas: Fumetti – Der Comic schwebt zwischen den Extremen. In: Kaspar Maase (Hg.):
Die Schönheiten des Populären. Ästhetische Erfahrung der Gegenwart. Frankfurt a.M./New York:
Campus, 2008, 133-156.
Richter, Gerhard: Holocaust und Katzenjammer: Lektüreprotokolle zu Art Spiegelmans Comic „Maus“.
In: Klaus L. Berghahn u.a. (Hg.): Kulturelle Repräsentationen des Holocaust in Deutschland und den
Vereinigten Staaten. New York: Peter Lang, 2002, 111-145.
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