Stell dir vor ...
... du hast eine Fläche.
Was würdest du sagen, wenn die Mitarbeiter von Firma A
viel mehr verdienten als die von Firma B?
Siehst du! Deshalb gibt es einen Flächentarifvertrag.
So einen Vertrag schließt eine Gewerkschaft wie die
IG BCE ab. Dazu braucht sie viele Mitglieder.
Aha.
Das ist ein Flächentarifvertrag.
Ein klar definiertes Gebiet, auf dem viele Betriebe
einer Branche zu Hause sind.
UNGERECHT
T
RECH
UNGER
UNGE
ECHT
Der regelt, dass die Beschäftigten der Betriebe
in diesem Bezirk vergleichbare Löhne und
Arbeitsbedingungen vorfinden.
=
=
=
=
=
Das ist gerecht, finden wir. Deshalb muss es auch zukünftig
Flächentarifverträge geben, die stabile Einkommen sichern.
Das ist auch wirtschaftlich vernünftig. Denn für den Fall,
dass es Unternehmen doch mal wirtschaftlich schlecht
geht, haben die Sozialpartner für
Notfallregelungen gesorgt.
HTT
H
C
C
E
E
R
R
GEE
G
Aha.
Flächentarifverträge werden zwischen Gewerkschaften
und Arbeitgeberverbänden ausgehandelt – neutral
und fair.
Aha.
Mit Flächentarifverträgen erhalten alle die gleichen
Rahmenbedingungen. Das verhindert Lohndumping.
Aha.
Flächentarifverträge sind flexibel und lassen Spielräume
für Arbeitsplatz erhaltende Maßnahmen.
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Was regelt alles ein Tarifvertrag
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Wer darf Tarifverträge abschließen
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Tarifverträge im Überblick
Ausbildungsplätze, Weiterbildung, Altersvorsorge, Löhne,
Ausbildungsvergütungen, Arbeitszeiten, Urlaubsansprüche,
Weihnachts- und Urlaubsgeld oder Kündigungsfristen: das alles
und noch mehr legen Tarifverträge fest. Sie regeln die Mindestbedingungen für alle wichtigen Arbeits- und Einkommensbedingungen.
Tarifverträge werden in der Regel zwischen der Gewerkschaft und
dem Arbeitgeberverband abgeschlossen. So gibt es keinen Streit
zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in den Betrieben. Damit
Gewerkschaften Tarifverträge abschließen können, müssen sie viele
Mitglieder haben. Sonst können sie im Notfall ihre Forderungen nicht
durchsetzen. Einer allein macht keinen Tarifvertrag.
In Deutschland arbeiten rund 70 Prozent der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer in Betrieben, die sich an Tarifverträge gebunden
haben. 6.000 bis 7.000 Tarifverträge werden jedes Jahr aufgekündigt, verhandelt und erneuert. 2004 gab es in Deutschland
rund 61.800 Tarifverträge. Davon waren 34.000 Flächentarifverträge.
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Tarifverträge und Flexibilität
Wenn es einem Unternehmen wirtschaftlich schlecht geht, haben die
Sozialpartner für kontrollierte Flexibilität gesorgt. Die wirtschaftliche
Situation wird sachkundig geprüft. Ist es dann möglich, den Betrieb
und Arbeitsplätze durch eine vorübergehende Absenkung des Tarifs
zu sichern, treffen die Sozialpartner in Absprache mit den Betriebsparteien
eine entsprechende Vereinbarung. So wird Willkür vorgebeugt und
Handlungsfähigkeit vor Ort gesichert.
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Aha.
Fakten rund um
den Flächentarifvertrag.
Deine Kontaktadresse
IG Bergbau, Chemie, Energie | Abteilung Jugend
Königsworther Platz 6 | 30167 Hannover
fon. 0511 7631-493 | fax. 0511 7631-768
www.igbce-jugend.de | [email protected]
Vorbildlich: Deutsche Tarifautonomie
Vorteile von Tarifverträgen
Die Tarifergebnisse der letzten Jahren können sich sehen lassen.
Lohnzuwächse und dazu noch innovative Regelungen für mehr
Ausbildung, Weiterbildung und Altersvorsorge. Bei gleichzeitig
der niedrigsten Anzahl von Streiktagen weltweit und zahlreichen
Standortsicherungserfolgen in den Regionen. Eine solche konstruktive
Arbeit zwischen den Sozialpartnern kennt man in vielen anderen
Ländern nicht.
Mit Tarifverträgen muss der Arbeitgeber nicht jeden Arbeitsvertrag
einzeln aushandeln. Mit Tarifverträgen haben Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer die Sicherheit, nicht übern Tisch gezogen zu
werden. Tarifverträge nutzen nicht nur den Beschäftigten, sondern
auch den Arbeitgebern, weil sie einheitliche Wettbewerbsbedingungen bei den Arbeitskosten festlegen. Somit sind sie
ein Standortvorteil.
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Forderungen für die Tarifverhandlungen
Das machen die Gewerkschaftsmitglieder in den Betrieben.
In Sitzungen von gewählten Vertrauensleuten der IGBCE wird
im Vorfeld einer Tarifverhandlung darüber beraten, welche
Forderungen wichtig sind. Die dann gewählte Tarifkommission
verhandelt schließlich den Vertrag mit den Arbeitgebern.
Die sind ebenfalls in einem Verband organisiert. Ihr seht,
alles demokratisch und nicht abgehoben.
Erpressungsgefahr
Wer die Tarifautonomie mit gesetzlichen Öffnungszwängen
aufweicht, schafft verbindliche Tarifverträge ab und erklärt die
Tarifpartner für unmündig. Verhandlungen nur auf Betriebsebene
sind keine Verhandlungen zwischen zwei gleichstarken Partnern.
Betriebsräte und Belegschaften werden erpressbar. Wir wollen
keinen Dauerkonflikt, sondern konstruktive Lösungen.