Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der NTNU in Trondheim, Wintersemester 2014 Man hört im Laufe seines Studiums immer wieder, dass ein Auslandssemester Vorteile bringt, sei es als Qualifikation im Berufsleben oder als Erweiterung des eigenen Horizontes. Wenn es auf beides zutrifft, umso besser. Ich kann mich dieser Meinung nur anschließen! Skandinavien hat für mich schon immer einen Reiz gehabt, insbesondere Norwegen, da ich dort auch schon zahlreiche Urlaube verbracht habe. Deshalb fiel die Wahl des Studienortes letztendlich auf Trondheim. Am Ende meines Bachelorstudiums ist die Überlegung gereift sich für ein Auslandssemester zu bewerben. Meine Bewerbungsphase an der NTNU lief gleichzeitig mit der Fertigstellung meiner Bachelorarbeit und war dementsprechend stressig. Ich kann jedem nur die Empfehlung geben sich an die Checklisten, die vom IUZ bereitgestellt werden, zu halten. Die Checkliste habe ich nur teilweise befolgt und mir das Leben nur unnötig schwer gemacht. (Ich musste relativ kurzfristig noch einige Unterschriften zusammentragen.) Es sollte sich auch unbedingt die Zeit genommen werden um sich für das Verbundnetz Gas AG – Stipendium zu bewerben. Außerdem ist zu beachten, dass die Vorlesungszeit, nicht wie in Deutschland im Oktober/April, beginnt, sondern im August/Januar. Auch wenn noch Prüfungen abzulegen sind, die in die Orientierungswoche fallen, sollte es sich zweimal überlegt werden, ob die Orientierungswoche weggelassen werden sollte. Sie eignet sich gut um Kontakte zu knüpfen. Auf Grund der Kooperation zwischen der NTNU und der TUBAF ist die Wahrscheinlichkeit einen Platz im Wohnheim zu bekommen recht hoch. Jedoch kam die Zusage von der zuständigen Organisation (SIT Bolig) erst etwa einen Monat vor meiner Abreise. Von daher sollte man sich in Geduld üben. Den größten Vorteil den die NTNU zu bieten hat, ist, dass sehr viele Vorlesungen auf Englisch gehalten werden. So muss man nicht im Vornerein norwegisch lernen, obwohl es nützlich ist um Kontakte zu knüpfen. Des Weiteren ist das Niveau der Lehre hoch und die Einrichtungen sehr modern. Der Aufbau des Studiums ist anders als an der TU Bergakademie Freiberg. In jedem Modul sind Vorleistungen zu erbringen, welche entweder als PVL verlangt werden oder auch einen Teil der Endnote bilden. Das äußert sich oft im regelmäßigen Einsammeln von gelösten Übungsaufgaben. In meinen Kursen mussten etwa je zwei Drittel aller Übungen abgeben werden, welche dann benotet wurden. Die NTNU bietet den Studenten eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten. Diese werden von einem Dachverband, dem NTNUI, organisiert. Der Beitrag erscheint zwar teuer, jedoch rentiert es sich, je öfter entsprechende AG’s wahrgenommen werden. Für mich war das Wandern zu den Hütten, welche mitten in der Natur lagen und weder Strom noch fließend Wasser hatten, die besten Erfahrungen. NTNUI bietet ca. 20 verschiedene Hütten an, die für 2 bis 25 Leuten ausgelegt sind. Es stärkt das Zusammenhörigkeitsgefühl in der Gruppe ungemein, wenn stundenlang durch die Natur gewandert wird und ist die Erfahrung definitiv Wert (auch wenn Zwischenzeitlich anders gedacht wird). Es gibt auch verschiedene studentische Vereine, bei denen man sich auf Freiwilligenbasis engagieren kann. Diese Vereine bieten auch Ausflüge zu Regionen an, welche weiter entfernt sind, z. B. zum Geirangerfjord oder den Lofoten. Diese sind absolut zu empfehlen. Falls mit dem Auto nach Trondheim gefahren wird, kann ich nur empfehlen eine Angel mit einzupacken. An den Fjorden ist es ohne Genehmigung erlaubt zu angeln! Es muss lediglich ein Mindestabstand von 500 m zu Flussmündungen eingehalten werden. Allerdings muss man schon wissen, worauf man angeln möchte. Makrelen sind z.B. nicht ganzjährig zu finden. Man kann sich auch ein Auto mieten (nicht ganz günstig, aber man bekommt als NTNUI-Mitglied Rabatt bei Sixt oder man fliegt nach Bergen und leiht sich dort eines) und zum Trolltunga fahren. Eine weite und anstrengende Fahrt, aber es lohnt sich absolut! Ansonsten ist auch das Semesterticket für den Bus zu empfehlen. Vor allem, wenn man auf beiden Campussen Vorlesungen hat. Es rentiert sich auf jeden Fall. Für mich war der Aufenthalt in Trondheim eine absolute persönliche Bereicherung. Ich habe mit Menschen aus allen möglichen Regionen und Kulturen Kontakt gehabt. Diese Erfahrung kann ich nur jedem ans Herz legen.
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