Solare Klärschlammtrocknungsanlage unter Nutzung der Abwärme einer Biogasanlage am Beispiel der Trocknungsanlage Hochdorf-Assenheim WVE GmbH Blechhammerweg 50 - 67659 Kaiserslautern Tel.: 0631 / 37 23-0 In den Abwasserreinigungsanlagen in Rheinland-Pfalz z.B. fallen jährlich rund 400.000 t Überschuss-Schlamm (Trockensubstanzgehalt TS = 25 %) an, die einer Verwertung zugeführt werden müssen. Vor dem gesetzlichen Hintergrund sind derzeit in Rheinland-Pfalz grundsätzlich die landwirtschaftliche Verwertung, die Mitverbrennung des Schlammes in Kohlekraftwerken bzw. Zementwerken sowie die Monoverbrennung möglich. Der Heizwert, und damit der wirtschaftliche Nutzen des Klärschlammes, steigt mit dem Entwäs- serungsbzw. Trocknungsgrad des Schlammes. Während ein Schlamm, der nur mechanisch entwässert ist, noch nicht selbsttätig verbrennen kann, besitzt getrockneter Klärschlamm mit einem Trockensubstanzgehalt > 90 % eine Energiedichte, die nahezu an den Heizwert von Braunkohle heranreicht. Durch den Energiegehalt von rd. 11 MJ/Kg wird getrockneter Klärschlamm als biogener Sekundärbrennstoff wirtschaftlich immer interessanter. Den höchsten wirtschaftlichen Nutzen erzielt man bei der Mitverbrennung des Trockenschlammes im Zementwerk, weil dort im Prozess der Klinkererzeugung eine vollständige energetische und stoffliche Verwertung des Klärschlammes stattfindet. Der biogene Anteil dient als Kohleersatz, der mineralische Anteil wird in den Zementklinker eingebunden. Es verbleibt somit keine Asche die später zu entsorgen wäre. Eine solche stoffliche Verwertung ist nur dann sinnvoll, wenn zur Trocknung des Klärschlammes keine fossilen Brennstoffe erforderlich werden. Vor diesem Hintergrund hat die WVE GmbH, Kaiserslautern, im Jahre 2007 in Hochdorf-Assenheim eine Klärschlammtrocknungsanlage gebaut und in Betrieb genommen, die zur Trocknung des Klärschlammes lediglich die Sonnenenergie und die Abwärme einer Biogasanlage nutzt. Die Familie Friedrich hat auf ihrem landwirtschaftlichen Betriebsgelände in HochdorfAssenheim eine Biogasanlage errichtet und betreibt diese seit dem Jahr 2006. Die Biogasanlage verarbeitet jährlich rd. 5000 m³ Schweinegülle und 8.000 t Maissilage; der Mais wird auf den umliegenden Feldern des Hofes angebaut. Diese besteht aus einem mit KunststoffFolie bedachten Gewächshaus bzw. Trockenhaus, das eine Trocknungsfläche von rd. 1.400 m² hat. Die Anlage wurde in unmittelbarer Nähe zur Biogasanlage errichtet. ! Das in der Anlage erzeugte Biogas wird in einem Verbrennungsmotor (BHKW) zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt. Der Strom wird gemäß EEG in das Netz des örtlichen Stromversorgers eingespeist, die anfallende Abwärme wird zur Trocknung des Klärschlammes eingesetzt. Die von der WVE GmbH umgesetzte EDZTrocknungsanlage stellt im Wesentlichen eine Weiterentwicklung der bekannten solaren Trocknungsanlage dar. "# " Die für den Trocknungsvorgang benötigte Wärmeenergie wird der Anlage über die natürliche Sonneneinstrahlung und durch die installierte Niedertemperaturbodenheizung zugeführt. Durch diese Fußbodenheizung wird es möglich, die Abwärme des Blockheizkraftwerkes der Biogasanlage zur Klärschlammtrocknung optimal zu nutzen. Betrachtet man andere auf dem Markt angebotene Trocknungsverfahren, so arbeiten diese meist auf einem Wärmeniveau das deutlich höher liegt. Die Klärschlammtrocknungsanlage hat einen jährlichen Durchsatz von rd. 5.000 t Klärschlamm. Dieser wird in entwässerter Form als Filterkuchen mit einem TS-Gehalt von rd. 25 % angeliefert. Er wird über einen stirnseitig angeordneten Schlammbunker durch eine Schubbodentransporteinrichtung in die Trocknungsanlage eingetragen. Mit mehreren Werkzeugträgerbalken wird der Klärschlamm nachfolgend flächig verteilt und bis zum Austragsystem der Anlage gefördert. Durch dieses spezielle EDZ-Förder- und Wendesystem wird der Schlamm ständig umgewendet, aufgelockert und somit seine Reaktionsfläche vergrößert. Mittels Sonnenwärme, die durch das Foliendach des Trocknungshauses eingefangen wird, und der unterstützend wirkenden Fußbodenheizung wird das im Klärschlamm gebundene Wasser verdampft. $ So gelangt der Klärschlamm durch die Trocknungsanlage und wird auf seinem Weg zum Austragssystem bis auf einen Feststoffgehalt von > 90 % getrocknet. % & Der Austausch der mit Wasserdampf gesättigten Luft in der Anlage erfolgt über Lüftungsklappen im Dach des Trocknungshauses. Die erforderliche Belüftung wird über seitlich angeordnete Lüftungsschlitze in der Sockelwand auf Höhe der Trocknungsfläche erreicht. Wenn es extreme Wettersituationen erfordern, können Be- und Entlüftung auch über installierte Ventilatoren erfolgen. Das Trockengut, das eine feste granulatartige Form und Konsistenz hat, wird über ein stirnseitig angeordnetes Becherwerk in ein nebenstehendes Silo gefördert. Die Abfuhr zum Zementwerk erfolgt mit Silofahrzeugen. Durch dieses hier verwirklichte Verwertungskonzept kann die Entsorgung der bei Abwasserreinigungsprozessen anfallenden Klärschlämme, unabhängig von der landwirtschaftlichen Nutzung, mindestens für die nächsten 20 Jahre nachhaltig sichergestellt werden. Die in der Biogasanlage anfallende Abwärme wird einer sinnvollen Nutzung zugeführt, der Klärschlamm kann so ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe getrocknet werden. Nur vor diesem Hintergrund kann im Rahmen der Klärschlammverbrennung eine positive CO2 -Bilanz gezogen werden. Durch die Verbrennung im Zementwerk erfolgt zudem noch eine vollständige stoffliche Verwertung, womit auch hier Ressourcen geschont werden. Durch die Verknüpfung einer landwirtschaftlichen Biogasanlage mit der Klärschlammtrocknung werden die Energiebilanzen der beiden Komponenten optimiert. Die Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage wird durch die Wärmenutzung erheblich verbessert, die Nutzung von Abwärme macht eine Klärschlammtrocknung erst energetisch sinnvoll. +) / ( &) 0 " , . & " '& % ( ( , " . 12 ( 3 4 +, , 6 ( 7- "4 89! & 0 9 : . '9 0 0 & =9> 9. " : #'() * & %0%$/ ! ! $- ) !" * & 5 #$% "" , 0 1 " !" " &. < &&&+ &, + " . /% 0 1 . /% 0 -2!+ 3 + 4 5 2!+ 3 + ) 4 1 2!+ 3 + 6 7 ;" "
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