21 Wundfachberater ausgebildet

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Vorgestellt
21 Wundfachberater ausgebildet
Eine chronische Wunde bedeutet oft einen erheblichen Verlust an Lebensqualität. Eine
kompetente Betreuung ist deshalb unerlässlich – darin sind sich auch die 21 jetzt an den
Thüringen-Kliniken ausgebildeten Wundfachberater einig.
Künftig versorgen die ausgebildeten
Wundfachberater nach ärztlicher Anordnung
selbständig Patienten mit chronischen
Wunden, außerdem bieten sie die
Fachberatung von Patienten, Pflegepersonal,
Ärzten und Angehörigen zur Prophylaxe
und zum Abheilen von Wunden an. Die
notwendigen theoretischen Kenntnisse
erwarben die neuen Wundfachberater
während des sechstägigen Seminars in den
Thüringen-Kliniken. Themen waren unter
anderem Wundarten und deren Heilung,
das diabetische Fußsyndrom, Ulcus cruris,
Dekubitus
und
Dekubitusprophylaxe,
traumatische Wunden, Wundinfektionen
sowie der Einsatz moderner Wundauflagen.
Nach der schriftlichen Prüfung absolvierten
alle Teilnehmer am Ende der Weiterbildung
ein Kolloquium: Anhand eines Fotos musste
jeder die Therapieempfehlung inklusive
einer Kostenschätzung für einen Monat zum
Versorgen einer Wunde geben.
Bestanden haben die neuen Wundfachberater
die Prüfungen mit den Noten „sehr gut“
oder „gut“, wie Schwester Kirstin Relius,
zertifizierte Wundtherapeutin an den
Thüringen-Kliniken und Initiatorin der
Weiterbildung, sagte. Das überwiegend
positive Feedback der Teilnehmer habe
sie auch bewogen, bereits im kommenden
Jahr einen neuen Kurs anzubieten, der
wieder allen Berufsgruppen in der Medizin
offensteht. An der aktuellen Weiterbildung
beteiligten sich neben Pflegekräften der
Thüringen-Kliniken auch zwei Ärztinnen
sowie Mitarbeiter von Pflegediensten,
Pflegeheimen
und
„Home
Care“Unternehmen aus Königsee, Bad Elster und
Jena. Gerade die Mischung aus ambulantem
und
stationärem
Versorgungsbereich
gestaltete die Weiterbildung sehr interessant
und sorgte für regen Erfahrungsaustausch,
so Schwester Kirstin.
Entsprechend des bundesweit gültigen
Expertenstandards „Pflege von Menschen
mit chronischen Wunden“ wird eine Wunde
als chronisch bezeichnet, wenn sie auch nach
vier bis zwölf Wochen unter fachgerechter
Therapie keine Heilungstendenzen
zeigt. Der Standard empfiehlt für
eine Versorgung von Menschen
mit
chronischen
Wunden
mindestens einen pflegerischen
Fachexperten im Team. Nur damit
kann gesichert werden, dass bei
den Betroffenen die Wundheilung
unterstützt, die Rezidivbildung
von Wunden vermieden und die
Lebensqualität gefördert wird.
Schwester Kirstin Relius (vorn
rechts) mit den neuen Wundfachberatern.