Auferstehung

Projekt Orthodoxie, SJ 2002/2003
Auferstehung
(a) Gregor v. Nazianz: Christushymnus
῞Υµνος εἰς Χριστὸν µετὰ τὴν σιωπὴν
(ἐν τῷ Πάσχα)
Hymnos an Christus nach dem Schweigen
(zu Ostern)
Σήµερον ἐκ νεκύων Χριστὸς µέγας, οἷσιν ἐµίχθη,
῎Εγρετο, καὶ θανάτου κέντρον ἀπεσκέδασε.
Καὶ ζοφεροὺς πυλεῶνας ἀµειδήτου ἀΐδαο
῾Ρήξατο, καὶ ψυχαῖς δῶκεν ἐλευθερίην.
Σήµερον ἐκ τύµβοιο θορὼν, µερόπεσσι φαάνθη,
Οἷς γένεθ᾽, οἷσι θάνεν, οἷς ἔγρετ᾽ ἐκ νεκύων,
῞Ως κε παλιγγενέες τε καὶ ἐκ θανάτοιο φυγόντες,
Σοὶ συναειρώµεσθ᾽ ἔνθεν ἀνερχοµένῳ.
Σήµερον αἰγλήεις σε µέγας χορὸς ἀµφιγέγηθεν
᾽Αγγελικὸς, µέλπων ὕµνον ἐπιστέφιον.
Σήµερον ἦχον ἔπνευσα, µεµυκότα χείλεα σιγῇ
Λύσας, ἀλλὰ µ᾽ ἔχεις ὑµνοπόλον κιθάρην.
Νῷ νόον ἔνδον ἔρεξα, λόγῳ Λόγον· αὐτὰρ ἔπειτα
῾Ρέξω καὶ µεγάλῳ Πνεύµατι, ἢν ἐθέλῃ.
Heute erstand von den Toten der große Christus, unter denen
er verweilt war, und zerstreute den Stachel des Todes.
Und er zerbrach die finsteren Pforten der freudlosen Hölle
und schenkte den Seelen die Freiheit.
Heute sprang er aus dem Grab, erschien den Sterblichen,
für die er geboren, gestorben, auferweckt von den Toten
damit wir wiedergeboren und dem Tode entronnen
mit dir mitgenommen werden, wenn du emporsteigst.
Heute umjubelt dich strahlend ein großer Chor von
Engeln und singt einen Krönungs-Hymnus.
Heute atme ich das Getöse, befreie die rufenden Lippen vom
Schweigen, mich hältst du als hymnendichtende Kitharra.
Dem Geist den Geist drinnen bringe ich dar, dem Wort das
Wort, dann aber werde ich opfern dem großen Geist,
so du willst.
(b) Betrachtung der Ikone
Das Zentrale an der hier abgebildeten Ikone ist die
herausstechende Portraitierung des auferstandenen Jesus
Christus, der – ausgestattet mit dem für Christusbilder
typischen Heiligenschein mit der Inschrift: „Ο ΩΝ“ (der
Seiende) – in die Hölle herabfährt und die Höllenpforten
zerschmettert. Er reicht Adam die Hand, erlöst ihn und führt
ihn hinauf in den Himmel. Besonders bemerkenswert ist auch
das Gewand der Christusfigur, das durch seine Farbengebung
sowohl auf den weltlichen als auch geistlichen Aspekt Christi
anspielt.
(c) Bibelstelle:
Τῇ δὲ µιᾷ τῶν σαββάτων Μαρία ἡ Μαγδαληνὴ
ἔρχεται πρωῒ σκοτίας ἔτι οὔσης εἰς τὸ µνηµεῖον, καὶ
βλέπει τὸν λίθον ἠρµένον ἐκ τοῦ µνηµείου. Τρέχει
οὖν καὶ ἔρχεται πρὸς Σίµωνα Πέτρον καὶ πρὸς τὸν
ἄλλον µαθητὴν, ὃν ἐφίλει ὁ Ἰησοῦς, καὶ λέγει
Am ersten Tag nach dem Sabbat kam Maria Magdalena
frühmorgens, als es noch finster war, zum Grab und sah,
dass der Stein vom Grab weggenommen war. Sie lief los und
kam zu Simon Petrus und zu den anderem Jünger, den Jesus
liebte und sagte ihnen: „Sie haben den Herrn aus dem Grab
αὐτοῖς· „Ἦραν τὸν κύριον ἐκ τοῦ µνηµείου, καὶ οὐκ
οἴδαµεν ποῦ ἔθηκαν αὐτόν.“
Ἐξῆλθεν οὖν ὁ Πέτρος καὶ ὁ ἄλλος µαθητής, καὶ
ἤρχοντο εἰς τὸ µνηµεῖον. Ἔτρεχον δὲ οἱ δύο ὁµοῦ·
καὶ ὁ ἄλλος µαθητὴς προέδραµεν τάχιον τοῦ
Πέτρου καὶ ἦλθεν πρῶτος εἰς τὸ µνηµεῖον, καὶ
παρακύψας βλέπει κείµενα τὰ ὀθόνια, οὐ µέντοι
εἰσῆλθεν.
Ἔρχεται οὖν καὶ Σίµων Πέτρος ἀκολουθῶν αὐτῷ,
καὶ εἰσῆλθεν εἰς τὸ µνηµεῖον· καὶ θεωρεῖ τὰ ὀθόνια
κείµενα, καὶ τὸ σουδάριον, ἦν ἐπὶ τῆς κεφαλῆς
αὐτοῦ, οὐ µετὰ τῶν ὀθονίων κείµενον, ἀλλὰ χωρὶς
ἐντετυλιγµένον εἰς ἕνα τόπον.
Τότε οὖν εἰσῆλθεν καὶ ὁ ἄλλος µαθητὴς ὁ ἐλθὼν
πρῶτος εἰς τὸ µνηµεῖον, καὶ εἶδεν καὶ ἐπίστευσεν·
οὐδέπω γὰρ ᾔδεισαν τὴν γραφὴν, ὅτι δεῖ αὐτὸν ἐκ
νεκρῶν ἀναστῆναι. Ἀπῆλθον οὖν πάλιν πρὸς
αὑτοὺς οἱ µαθηταί.
weggenommen, und wir wissen nicht, wohin sie gelegt
haben.
Nun ging Petrus und auch der andere Apostel hinaus, und sie
kamen zum Grab. Die beiden liefen zusammen: und der
andere Jünger lief schneller als Petrus voraus und kam als
erster zum Grab, bückte sich und sah die Leichenbinden dort
liegen, trat aber nicht hinein.
Nun kam auch Simon Petrus, der ihm folgte, trat in das
Grab hinein und betrachtete die Leichenbinden, die da lagen,
und das Schweißtuch, das bei seinem Kopf, nicht aber bei
den Leichenbinden lag, sondern zusammengefaltet an einem
Platz.
Dann trat auch der andere Apostel hinein, der zuerst zum
Grab gekommen war, sah und glaubte. Denn sie kannten
noch nicht das Schriftwort, dass er von den Toten
auferstehen musste.
Dann kehrten die Jünger wieder zu den Ihren zurück.
Impressionen
(a) Peter Graff
Für mich bot der Ausflug ins Museum einen Einblick in eine Welt, die ich vorher nur von den
Beschreibungen anderer kannte. Er zeigte auch, obwohl es vorwiegend russische Ikonen waren,
dass hinter Griechisch noch viel mehr als die Antike steckt, und ich freue mich nun um so mehr
auf den Ausflug in die Byzantinistik. Besonders beeindruckend fand ich die Vorstellungen von
Seraphinen und Cherubinen, sechsflügelige Engel, die allein existieren, um Gott zu preisen. Die
schönste Ikone war für mich eine schon fast volksfrömmig anmutende Mariendarstellung mit
Symbolen für Winde und andere Naturgewalten.
(b) Sebastian Zechbauer
Anfangs war ich ein bisschen enttäuscht, denn die Ausstellung bot nur eine geringe Zahl an
Ikonen. Aber wie so oft war nicht die Quantität, sondern die Qualität entscheidend. Unser „Tour
Guide“ hatte uns von der ersten Minute an im Griff, was nicht immer so selbstverständlich ist, aber
vielleicht lag es daran, dass er Russe war. Ungewohnt aufmerksam schritten wir von Ikone zu
Ikone und ließen uns berieseln. Wir hörten von den Kirchenvätern, verschiedenen Malereischulen
und deren unterschiedlichen Stilen, westlichen und östlichen Einflüssen und sogar von
eindimensionaler Maltechnik. In einem Raum waren wir sogar plötzlich von Cherubinen und
Seraphinen umgeben und der Pantokrator blickte mahnend auf uns herab, ein Vorgeschmack auf
die Matura. Wir behielten die Nerven und trotteten weiter, dem Ende der Tour entgegen. Im
Großen und Ganzen erfuhren wir recht viel, mehr als bei einem durchschnittlichen Lehrausgang.
Was uns davon blieb? Für Interessierte, ein Anstoß weiter in die Welt der orthodoxen
Ikonenmalerei einzutauchen, für alle anderen, dieses Projekt. Nun, ich für meinen Teil habe
hiermit ein weiteres Mosaikstück in unser Bild der Ikonenmalerei eingefügt und kann anderen, die
Ausstellung im Stiftskeller nur weiterempfehlen, da darin Sachen vorkommen, die man sicher
nicht so schnell wieder sieht.
(c) Christoph Tilley
Interessant, faszinierend und beeindruckend – Die Ikonen- und Fresken-Ausstellung im
Schottenstift. Die Farbenpracht der Bilder und der für griechisch-orthodoxe Gemälde typische
Malstil wird durch die Gewölbe des Museums im Schottenstift bestens zum Vorschein gebracht. –
Ausstellung gelungen.
Projekt-Gruppe: Graff, Tilley, Zechbauer
Übersetzung-Endversion: M. Schöffberger