Schweizer Waffen, Schweizer Geld morden mit in aller Welt Seit einigen Wochen zeigt sich plötzlich auch in der bürgerlichen Welt Empörung und Entsetzen über die aktuellen Geschehnisse in der Türkei, in Syrien und im Irak. Gerne vergessen geht dabei jedoch, dass die Schweiz in eben diesen Regionen jahrelang profitierte, Rüstungsgüter und Kapital exportierte und letztendlich ebenso Teil der imperialistischen Weltordnung ist, welche die gegenwärtige Lage zu verantworten hat. So gehören etwa Saudi-Arabien oder Katar, beides Länder die über lange Zeit hinweg Kräfte, wie den Islamischen Staat (IS) mit Waffen und Geld sponserten, seit Jahren zu den besten Kunden der schweizerischen Rüstungsindustrie. Vielleicht ist es so erklärbar, wieso bei einigen Kämpfern des IS unter anderem Granaten der bundeseigenen schweizerischen Waffenfirma RUAG gefunden wurden? So lange der Profit stimmt, scheint man sich hierbei jedenfalls nicht gross um Folgen und Verwendungszwecke der eigenen Exporte zu kümmern. Und auch sonst zeigte man sich bisher nicht sonderlich zimperlich dabei, wenn es um die Akzeptanz repressiver Staates wie etwa der Türkei geht, der nicht nur wegen Folter und Brutalität besonders heraussticht, sondern auch tausende politische Gefangene zählen kann. Schweizer Kapital in Katar Doch das schweizerische Kapital ist weit enger mit den Machthabern im Nahen Osten verbunden, als dass es nur von den Waffenlieferungen profitieren würde. So hält beispielsweise der Staatsfond von Katar Anteile an Firmen, wie der Credit Suisse oder am in Zug ansässigen Rohstoffunternehmen Glencore. Bei diesem zeigt sich der Kapitalkreislauf in seiner absurdesten Weise; während das Unternehmen im sicheren Finanzhafen Schweiz sitzt, tätigt es seine skrupellosen Rohstoffgeschäfte in der ganzen Welt. Die daraus resultierende Profite wiederum landen dann anteilsmässig bei ihren entsprechenden Investoren. So profitiert der katarische Staatsfond letztlich vom wirtschaftlichen Klima in der Schweiz. Doch dabei bleibt es nicht, denn insofern es sich hierbei um staatliche Investitionen handelt, fliessen diese auch wieder zurück zum katarischen Staat. So finanziert sich der Staat seine Unterstützung von Gruppierungen wie dem IS letztlich durch die auf dem Weltmarkt erkorenen Gewinne. Doch nicht nur Grossunternehmen stehen auf der Gewinnliste des katarischen Staates, auch zahlreiche Luxushotels in der Schweiz gehören mittlerweile anteilsmässig dem katarischen Staatsfond. Nicht zuletzt dadurch ist die Schweiz sehr viel mehr in der aktuellen Weltlage involviert, als man auf den ersten Blick meinen könnte! www.aufbau.org Internationale Solidarität mit dem Widerstand in Rojava! Seit einigen Wochen belagern die Schergen des IS nun schon die kurdische Stadt Kobane. Nachdem die islamistischen Kräfte schon im Irak die kurdischen Siedlungsgebiete angegriffen und dort unzählige ZivilistInnen grausam niedermetzelten, richtete sich der aktuelle Angriff gegen die selbstverwalteten kurdischen Gebiete in Syrien. Doch handelt es sich dabei nicht nur um eine Offensive gegen die kurdische Bevölkerung, sondern ebenso um einen Überfall auf eines der letzten emanzipatorischen Projekte in Syrien. So haben sich in Rojava (Westkurdistan) in den vergangenen Jahren selbstverwaltete, religions- und ethnienübergreifende Strukturen ent-wickelt, die sich um die wirtschaftliche Versorgung und politischen Angelegenheiten kümmern. So gilt beispielsweise in diesen Räten eine Frauenquote von 40%. Kein Wunder füllen heute die Frauen auch einen Grossteil der Reihen, der gegen den IS kämpfenden Guerilleras! Hierbei müssen sich diese lokalen, fortschrittlichen Kräfte gleichzeitig gegen den Ansturm der Islamisten und den politischen Angriff der Türkei wehren. Denn diese wissen um die Gefahr einer emanzipatorischen Gesellschaftsstruktur nahe an ihrer Grenze und versuchen so mit allen Mitteln das Projekt in Rojava zu verhindern. Während die Islamisten mit offenen Grenzen unterstützt werden, bleiben diese für die kurdischen KämpferInnen geschlossen. Solidarität mit dem Widerstand in Rojava! Solidarität mit dem Widerstand in Kobane! OSZE angreifen Dem türkischen Aussenminister mal gehörig deine Meinung sagen? Am 4. und 5. Dezember findet in Basel das OSZE Ministertreffen statt. Dabei werden auch die Aussenminister so mancher kriegführender Staaten anwesend sein. Es ist der Moment, in welchem auch wir sie treffen können. Informiere dich auf osze-angreifen.org
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