Kriege stoppen – Fluchtursachen beseitigen!

Neuer Kriegsherd Türkei - Kurdistan
Büchel: Auch Atomkriegs-Gefahr steigt
Hauptthema der Politik der letzten Monate
waren
die
Flüchtlinge.
Wir
hörten,
Deutschland müsse „Verantwortung für den
Frieden in der Welt“ übernehmen und die
„Fluchtursachen“ bekämpfen. Noch im
Sommer wurde deshalb die türkische
Regierung ermahnt, den Friedensprozess
mit den Kurden nicht aufzugeben.
Doch es gibt noch ein weiteres lebensgefährliches Feld des Vormachtstrebens
Deutschlands: das Festhalten an der
nuklearen Teilhabe. Die USA haben
angekündigt, ihre immer noch in Büchel
lagernden Atombomben zu „modernisieren“
– in Wirklichkeit aber durch neue Systeme
zu ersetzen, die einen Atomkrieg „führbar“
machen könnten.
Jetzt klingt es anders: Zur Abwehr von
Geflüchteten sind jetzt für Deutschland die
Menschenrechte zweitrangig. So sagt
Innenminister de Maizière (CDU), es müsse
„Gegenleistungen“ an den NATO-Partner(!)
Türkei geben. Konkret heißt das: Die
deutsche Regierung gibt der autoritären
AKP-Regierung
Rückendeckung
beim
Massaker an der Bevölkerung in kurdischen
Städten im Südosten der Türkei und beim
Angriff auf Kurden in Nordsyrien und
unterstützt damit indirekt die Dschihadisten.
Erdogan ist unberechenbar geworden und
schafft neue Fluchtursachen. Für ihn sind
die kurdischen Selbstverteidigungseinheiten, die ja die Dschihadisten in Syrien
erfolgreich bekämpfen, der eigentliche
Feind. Sein Interesse gilt dem Verhindern
eines autonomen kurdischen Gebietes. Der
NATO-Partner will seinen Einfluss in Syrien
sichern, auch durch Schutzzonen für
Geflüchtete, und provoziert dabei einen
militärischen Konflikt mit Russland.
Eine deutsche Politik, die mit Erdogan auf
diese Weise paktiert, steigert die
Kriegsgefahr weltweit.
Die Bundesregierung widerspricht diesem
Vorhaben nicht, sondern stellt 200 – 300
Mio. € für die Umrüstung der beteiligten
Bundeswehrverbände
zur
Verfügung,
obwohl der Bundestag vor genau 5 Jahren
beschlossen hatte, über den Abzug dieser
Bomben zu verhandeln
Es bleibt dabei:
Wir wollen Deutschland und
die Welt atomwaffenfrei!
www.atomwaffenfrei.de
Termine:
Dienstag 5.4.2016 19.00 Pavillon
Fluchtursachen- was hat das mit uns zu
tun? Mit Karim Al Wasiti (Flüchtlingsrat
NDS), Marion Rolle (VEN), Friedensbüro
Samstag 23.4.2016 12.00 Opernplatz
Großdemo gegen TTIP anlässlich des
Messe-Besuchs von US-Präsident. Obama:
Jeweils am 1. Dienstag des Monats um
19.00 im Pavillon: Friedenspolitischer AK
mit unterschiedlichen Themen
Ostermarsch-Aktion
2016
Kriege stoppen –
Fluchtursachen
beseitigen!
Kommt am
Ostersamstag
26. März 2016
11.30 Uhr zum Steintor!
Es rufen auf: Friedensbüro e.V., DFG-VK,
Hiroshima-Bündnis, verdi Hannover, attac,
NavDem, Kurd. Frauenvereinigung
Ronahi, DIDF, ATIF, VVN/BdA, Die Linke,
DKP, solid, SDAJ, Friedenskreis St.
Jakobi, Kuhle Wampe – alle Hannover
www.frieden-hannover.de
Grund- und Menschenrechte
o Jeder Mensch – jede Frau und jeder
Mann, jedes Mädchen und jeder Junge –
alle haben das Recht auf gleiche
Behandlung, unabhängig von Herkunft,
Geschlecht,
Qualifikation
oder
Einkommen.
o Alle haben das Recht auf Wohnung,
Bildung und auf ein Leben ohne
existentielle Bedrohung.
Entspricht das politische Handeln unserer
Regierung dem Ziel, das Zusammenleben
der Menschen demgemäß zu gestalten oder
widerspricht es diesem Grundanliegen?
Menschen, die fliehen müssen, haben
diese Rahmenbedingungen für eine
selbst-bestimmte
Lebensgestaltung
verloren.
Dafür gibt es vielerlei Gründe:
Fluchtursachen
Die Hauptfluchtursache liegt in den
kriegerischen
Auseinandersetzungen
weltweit. Unmittelbar einleuchtend ist dies
bei Syrien, dem Irak und Afghanistan; aber
auch im Jemen, im Sudan, in Somalia und
Mali herrscht Krieg.
Deutschland ist mitbeteiligt an diesen
Kriegen. Unmittelbar durch Einsatz der
Bundeswehr, durch Kampfausbildung im
Irak und in Mali, durch Aufklärungsflüge in
Syrien und der Türkei. Einsätze, die immer
leichtfertiger von der Bundestagsmehrheit
beschlossen wurden.
Aber auch mittelbar ist Deutschland beteiligt
durch Export von Rüstungsgütern - jetzt
auch in kriegführende Länder und brutale
Diktaturen wie Saudi Arabien, was nach
Völkerrecht und dem Kriegswaffen-KontrollGesetz ausgeschlossen sein sollte.
Die Bundesregierung begründet
ihre
Beteiligung an Kriegen und Waffenexporten
ebenso wie Kontakte zu patriarchaldiktatorischen Regimen (z. B. SaudiArabien) mit Deutschlands „Verantwortung“ in der Welt. Aber was heißt
Verantwortung? Diese könnte ja auch
wahrgenommen werden durch Hilfe bei
Verhandlungen, durch Vermittlung zwischen
Gegnern – also durch Einsatz für friedliche
Konfliktlösungen.
Nein, es geht um den Erhalt, bzw. die
Schaffung von Rahmenbedingungen, die
den
wirtschaftlichen
Interessen
der
Exportnation Deutschland dienen. Eigene
Wirtschaftsinteressen werden rücksichtslos
durchgesetzt – innerhalb Europas durch
politischen Druck, weltweit jetzt auch durch
Militärmacht.
Aber
selbst
„friedliche“
Wirtschaftsbeziehungen können brutale
Machtausübung sein – wenn für Profite
unserer Konzerne Menschen in Afrika die
Lebensgrundlagen genommen werden –
auch so entstehen Flüchtlingsströme. Mittel
hierbei sind z. B. sogenannte „Freihandelsabkommen“ (TTIP u. a.), die schwächere
Partner vogelfrei machen.
Nein, das wollen wir nicht!
Wir wollen ein friedliches Zusammenleben der Völker durch Herstellung
von Gerechtigkeit
- durch Wirtschaftsbeziehungen ohne
Ausplünderung.
Neben Krieg, Unterdrückung, Verfolgung
und Ausbeutung sind Umweltzerstörung
und
Klimawandel
eine
wesentliche
Fluchtursache. Dazu gehören z. B. Dürren,
Hitzewellen oder Starkregen. Ganze Landstriche in Afrika und dem Nahen Osten
drohen unbewohnbar zu werden. Bis zum
Jahr 2050 werden mindestens 200 Millionen
Menschen ihre Lebensgrundlage aufgrund
des Klimawandels verlieren – so sagt der
Weltklimarat voraus. Dabei spielt auch die
auf
Profitmaximierung
ausgerichtete
Wirtschaftsweise eine Rolle.
Geschlechtsspezifische
Gründe
wie
häusliche
und
kriegerische
Gewalt,
Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratung,
Ehrenmorde oder Vergewaltigungen im
Rahmen von Bürgerkriegen oder anderen
Konflikten treiben Frauen in die Flucht. In
vielen Fällen findet die Gewalt gegen Frauen
im Privaten statt, ihr Nachweis ist oft nur
schwer zu erbringen: oft trauen sich Frauen
auch nicht, darüber zu reden. Und nachdem
sie unter großen Gefahren der Gewalt im
Heimatland entflohen sind, bleiben sie
während und nach der Flucht weiterhin
sexuellen Übergriffen ausgesetzt.
V.i.S.d.P.: A. Hasenjäger, Friedensbüro,
Maschstr. 24, 30169 Hannover