1. Bevor ihr ein Anschreiben verfasst, beantwortet folgende Fragen: • Wer ist die Leserin / der Leser (Welche Interessen, Bindung zur Organisation, welches Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung, ... etc.) • Welche Vision verbirgt sich hinter eurem Projekt? • Was könnt ihr der Leserin / dem Leser als Gegenleistung anbieten? • Warum ist gerade diese Unterstützung wichtig? • Was erwartet ihr vom Leser / von der Leserin? • Begegnet ihr möglichen Zweifeln der Leserinnen / der Leser? • Wer unterstützt euer Projekt noch? • Berichtest ihr von einem erfolgreichen Projekt? • Was bewirkt ein Betrag von 20,-; 40,-; 100,- € etc. 2. Das musst du bei Form und Inhalt des Anschreibens beachten: Personalisierung • die Leserin /der Leser ist persönlich gemeint, auf sie / ihn kommt es an. Absender und Unterschrift • der Kontakt soll von einer Person hergestellt und gehalten werden (Wiedererkennungswert!) • immer handgeschriebene und lesbare Unterschrift. Headline (Betreff) • Thema des Briefes in Kürze wiedergeben (eine Art Slogan, der das Interesse weckt). Inhaltlicher Aufbau • Der erste Abschnitt soll das Interesse der Leserin / des Lesers wecken. Eine kleine Geschichte zu einer Aktionsgruppe oder einem geplanten Projekt könnte in den Brief einführen. Ein Spendenbrief hat aber nicht die Funktion über etwas zu berichten, sondern hat den Zweck, dass eine Peron am Ende etwas tut. • Es geht nicht um die Vergangenheit, sondern um die Zukunft. • Es gibt eine Formel, die beim Texten von Spendenbriefen zu beachten ist: KISS („Keep it simple and stupid“ – „Halte es einfach und anspruchslos“). Die Sprache sollte leicht verständlich sein und kein Vorwissen der Leserin / des Lesers voraussetzen. • Gegen Ende des Textes muss unbedingt die Aufforderung zum Handeln = Spenden stehen: „Bitte helfen Sie uns!“ oder „ Unterstützen Sie bitte die 72-Stunden-Aktion mit einer Spende!“ Form und Länge des Brieftextes • Überschaubare Abschnitte, nicht länger als sechs Zeilen. • Eventuell unterstreichen, einrücken oder Fettdruck (max. dreimal). • Nicht zu kleine Schriftgröße (12 Punkt). Das PS (Postskriptum) • Das PS ist der Absatz, den die Empfängerin / der Empfänger vollständig liest. • Deshalb nicht mit Nebensächlichkeiten verschwenden, sondern für eine Handlungsaufforderung oder Information verwenden. • Nicht länger als 3 Zeilen. 3. Darauf haben eure Förderer Anspruch: • Information darüber, wie Spenden verwendet werden und wie sichergestellt wird, dass die Spende ihren Zwecken zugeführt werden. • Informationen über Organisation und die Aktion. • Anerkennung und Dank für die Unterstützung. • Datenschutz und respektvollen Umgang mit vertraulichen Informationen. • Ernsthafte Auseinandersetzung mit Beschwerden. 4. Checkliste zur Überprüfung des eigenen Anschreibens • • • • • • • • • • • • • Briefkopf und Briefdesign entsprechen dem Spendenzweck. Die Ansprache ist personalisiert. Der erste Satz im Brief bindet die Aufmerksamkeit des Lesers / der Leserin. Die Sätze sind kurz (nicht länger als zwei bis drei Zeilen). Die Textabschnitte sind kurz (nicht länger als sechs Zeilen). Die Worte sind leicht zu verstehen. Viele aktive Verben, wenige Subjektive. Ist der Unterstützungsbedarf deutlich beschrieben, so dass eine Spende als notwendig angesehen wird? Sind mindestens 5 emotionale Worte verwendet worden? Wird eine (spannende) Geschichte erzählt? Ist der Text unterhaltend? Kann die Glaubwürdigkeit der Organisation dargestellt werden? Ist der Konflikt herausgearbeitet: Allein können wir es nicht schaffen, aber wenn Sie helfen... Aufforderungscharakter! Abkürzungen, Fremdworte, Fachworte werden vermieden bzw. erklärt? Mindestens von drei Personen Korrektur gelesen?
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