Die ersten Erfahrungen mit dem Entwerfen sollen spielerisch und noch nicht von programmatischen Bauproblemen belastet sein. Der Schwerpunkt der Lehre liegt vielmehr darin, die Neugierde zu wecken, sich ganz auf ein Thema einzulassen, nach dem Wesentlichen einer Aufgabe zu suchen. Die Studenten sollen angeregt werden, die richtigen Fragen an eine Aufgabe zu stellen, die Lust am Entdecken und Erkennen zu schüren und die Leidenschaft in ihnen zu entfachen, welche notwendig ist, um sich immer wieder den neuen Herausforderungen des Entwerfens zu stellen. Um Entwerfen lernen zu können, muss man sehen lernen. Gemeint ist damit, sich von abgenutzten, selbstverständlich gewordenen Betrachtungsweisen zu trennen, Vertrautes mit neuen Augen zu sehen, latent vorhandene Möglichkeiten zu erspüren, potentielle Zusammenhänge zu ersinnen, neue Perspektiven aus Altbekanntem zu entwickeln, die sinnlichen Erfahrungen des Lebens als transformationsfähige Elemente des Entwurfs zu entdecken. Rhythmus gibt es nicht nur in der Musik, Choreographie ist auch auf ein Gebäude übertragbar, Alltagsphänomene lassen sich in die Sprache der Architektur übertragen. Kleine zweckfreie Entwurfsübungen zu den Themen Ort, Raum und Komposition sollen die Wahrnehmung und Empfindungen stimulieren, ein erstes Gefühl für Architektur vermitteln.
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