Kleine Bausünden – große Wirkung, zum Kommentar am 18.4. Der ADFC Kreisverband Harburg e.V. ist noch immer gegen die roten Streifen auf dem neuen Fußweg in Winsen am Innenstadtring. Er suggeriert vor allem den Kraftfahrern, dass Radfahrer auf dem Farbstreifen fahren sollen und verleitet gerne den einen oder die andere zum Hupen und zum Bedrängen der Radfahrer, die vorschriftsmäßig die Fahrbahn mitbenutzen. Der Umbau des Innenstadtringes war die große Chance, in Winsen ein Zeichen für umweltfreundliche Mobilität zu setzen. Leider wurde sie gründlich verbaut. Innerhalb von Städten sollte ganz oben die Aufenthaltsqualität stehen. Umsätze in Einzelhandel und Gastronomie kommen nicht durch vorbeifahrende Autos oder Langzeitparker. Fußgänger und Radfahrer beleben eine Straße. Sie fühlen sich wohl, wenn der Kraftverkehr verlangsamt und ausgedünnt wird. Es darf doch innerhalb von Orten gar keine Angst vorkommen, die Radfahrer auf Fußwege treibt oder Eltern Angst um ihre Kinder haben lässt. Auch ältere Personen fahren länger und schneller Rad. Moderne Pedelecs erreichen ohne Mühe eine Fahrgeschwindigkeit von 20 bis 25 Km/h. Auf Fußwegen sollten solche Räder gar nicht fahren. Der Innenstadtring wäre mit Fahrradpiktogrammen und kontrolliertem Tempo 30 komfortabel und sicher für Radfahrer aller Altersgruppen. Hupen und Drängeln durch PKW wird durch erhöhten Radverkehr verhindert. Auch sind hier nicht nur Rollstuhlfahrer betroffen. Blinde und sehbehinderte Menschen gehen über den Fußweg an die Bushaltestellen bis an die taktilen Linien. Wenn sie dort ankommen, stehen sie oft noch auf dem schmalen roten Streifen, der für einen Radweg gehalten werden soll. So sind Unfälle vorprogrammiert. Haben Sie Mut und geben Radfahrern Platz und Luft zum Fahren. Sicherheit ist oberste Priorität und wird durch Temporeduzierung erreicht. Es ist dann nicht mehr so weit entfernt, dass unsere Kreisstadt ein lebens- und liebenswerter Ort für Menschen ist. Da sollte man gerne auf die roten Streifen verzichten können. Karin Sager, ADFC Kreisverband Harburg e.V., April 2016
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